BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/5906 21. Wahlperiode 20.09.16 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Hansjörg Schmidt (SPD) vom 12.09.16 und Antwort des Senats Betr.: Veranstaltungen auf der Horner Rennbahn Das Freizeitgelände „Horner Rennbahn“ dient neben dem jährlichen Galopp- Derby den umliegenden Stadtteilen als Naherholungsgebiet. Es finden aber neben dem Pferdesport auch zahlreiche andere Veranstaltungen auf dem Gelände statt. Diese beleben einerseits den Park, andererseits gibt es aber auch immer wieder Nutzungskonflikte. Ich frage den Senat: Das Gelände der Horner Rennbahn besteht im Wesentlichen aus dem Geläuf, der angrenzenden öffentlichen Grün- und Erholungsanlage sowie dem Betriebsgelände des Hamburger Renn-Clubs e.V. (HRC). Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen auf der Grundlage von Auskünften des HRC wie folgt: 1. Welche Veranstaltungen fanden in den letzten vier Jahren auf dem Gelände der Horner Rennbahn statt und wie sahen deren Besucherzahlen aus? Welche Veranstaltungen davon sind über das Bezirksamt Hamburg-Mitte und welche über den Hamburger Renn-Club genehmigt oder organisiert worden? Bitte einzeln aufführen. Siehe Anlage. 2. Wie sehen die Genehmigungsverfahren des Bezirksamts und des Rennclubs aus? Welche Rahmenbedingungen müssen Veranstalter in Fragen des Lärmschutzes, des Verkehrs und des Umgangs mit den Grün- und weiteren Flächen beachten? Für Veranstaltungen auf dem Betriebsgelände des HRC ist grundsätzlich keine Genehmigung des zuständigen Bezirksamtes erforderlich. Der HRC vermietet seine Betriebsflächen nach privatwirtschaftlichen Kriterien. Sofern eine Marktveranstaltung auf dem Gelände der Horner Rennbahn geplant ist, würden auf Antrag eines Veranstalters entsprechende Märkte nach Titel IV. der Gewerbeordnung vom zuständigen Bezirksamt festgesetzt. Wenn eine andersartige Veranstaltung auf der Fläche der öffentlichen Grün- und Erholungsanlage durchgeführt werden soll, ist hierfür eine Sondernutzungserlaubnis nach § 4 des Gesetzes über Grün- und Erholungsanlagen beim zuständigen Bezirksamt einzuholen. In Fragen des Lärmschutzes ist zu beachten, dass die oben genannte Veranstaltungsfläche als nicht genehmigungsbedürftige ortsfeste Anlage im Sinne von § 22 Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) anzusehen ist. Eine Konkretisierung der Grundpflichten von Betreiberinnen und Betreibern nicht genehmigungsbedürftiger Anlagen enthält die Technische Anleitung Lärm 1998. Sie gilt jedoch nach Nummer 1 Absatz 2 Buchstabe b) nicht für nicht genehmigungsbedürftige Freizeitanlagen. Das zuständige Bezirksamt Drucksache 21/5906 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 geht in Übereinstimmung mit der zuständigen Fachbehörde und der einschlägigen Rechtsprechung davon aus, dass die Freizeitlärm-Richtlinie der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft für Immissionsschutz (LAI) (Freizeitlärmrichtlinie mit Stand 06.03.2015) für die Beurteilung der bei der Nutzung des oben angegebenen Veranstaltungsgeländes als Freizeitanlage hervorgerufenen Geräuschimmissionen die am besten geeignete Erkenntnisquelle für ein Entscheidungsverfahren ist. 3. Wer achtet auf die Einhaltung der Rahmenbedingungen und wie wird bei Zuwiderhandlungen verfahren? Hinsichtlich der Rahmenbedingungen des anlagenbezogenen Lärms nach dem BIm- SchG ist das Bezirksamt Hamburg-Mitte zuständige Überwachungsbehörde für Veranstaltungen auf der Horner Rennbahn. Bei Zuwiderhandlungen gegen Anordnungen nach § 24 BImSchG werden Mittel des Verwaltungszwangs angewendet oder Bußgeldverfahren nach dem Gesetz über Ordnungswidrigkeiten durchgeführt. 4. An wen können sich Beschwerdeführer wenden und wie werden die Kontaktmöglichkeiten im Rahmen der Veranstaltungen kommuniziert? Beschwerdeführerinnen und Beschwerdeführer können sich an die zuständige Überwachungsbehörde , hier das Bezirksamt Hamburg-Mitte wenden oder beim zuständigen Polizeikommissariat Anzeige erstatten. Eine Beschwerde kann ebenfalls an die Veranstalterin beziehungsweise den Veranstalter gerichtet werden, sofern zuvor Kontaktdaten durch diese beziehungsweise diesen veröffentlicht wurden. 5. Wie viele Beschwerden sind den zuständigen Stellen in den letzten vier Jahren mitgeteilt worden und welche Konsequenzen haben sich daraus ergeben? Bitte jährlich aufführen. 2013 2014 2015 2016 Anzahl Beschwerden 39 keine keine 82 Alle Beschwerden führten zu einer immissionsschutzrechtlichen Überprüfung. Es konnten jedoch keine Verstöße festgestellt werden. Bei der Open-Air-Tanzveranstaltung am 30.07.2016 hat die Veranstalterin aufgrund der vorgenommenen Überprüfung bei der Folgeveranstaltung nachgebessert. 6. Welche Veranstaltungen sind für dieses Jahr und nächstes Jahr bereits genehmigt? Für das Jahr 2016 sind der Zirkus Charles Knie, das Stevens Radrennen und der Weihnachtsfeierzirkus genehmigt worden. Für das Jahr 2017 liegen noch keine Genehmigungen vor. Ja hr Ve ra ns ta ltu ng ge sc hä tz te B es uc he rz ah le n G en eh m ig un g O rg an is at io n 34 .D eu ts ch er E va ng el is ch er Ki rc he nt ag 80 0 Be zi rk sa m t / H R C Ev an ge lis ch e Ki rc he C an yo n Bi cy cl es 1. 00 0 H R C Fa . C an yo n Bi cy cl es H ol i C ol ou rs o f L ife 9. 00 0 Be zi rk sa m t / H R C FK P Sc or pi o Ko nz er tp ro du kt io n Va tte nf al l S ch ül er cu p 1. 50 0 Be zi rk sa m t / H R C Fa . 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