BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/6192 21. Wahlperiode 07.10.16 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Michael Kruse (FDP) vom 29.09.16 und Antwort des Senats Betr.: Hotelentwicklungsplan des Senats nimmt kafkaeske Züge an: Kommt der Plan jemals? Bürgermeister Scholz hat bei einer Aufsichtsratssitzung der Hamburg Marketing GmbH am 14. Juli 2015 um die Erstellung eines Hotelentwicklungsplans für Hamburg gebeten. Zuletzt wurde auf der Aufsichtsratssitzung der Hamburg Marketing GmbH am 8. Dezember 2015 über den Planungsfortgang informiert1. Die Federführung liegt bei der Hamburgischen Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (HWF). Außerdem wird immer noch an einer Studie „Hamburg – Perspektive Tourismus 2025“ gearbeitet. Der Hotelentwicklungsplan soll Folgeprojekt dieser Studie sein. Bisher ist unklar, wann der Plan und die Studie fertig sein werden und welche Kosten dabei entstehen. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Hamburgs Bedeutung als Tourismusdestination wächst stetig und damit wachsen auch die positiven Effekte für den Wirtschaftsstandort Hamburg hinsichtlich Wachstum und Beschäftigung. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Übernachtungsmöglichkeiten steigt die Bettenauslastung und liegt bundesweit an der Spitze. Aus Sicht des Senats ist zur Verwirklichung der touristischen Potenziale daher eine Ausweitung der Hotelkapazitäten erforderlich. Diesem dient der Hotelbedarfsplan, der von den Unternehmen der Marketing-Holding HMG erarbeitet wurde. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Wie ist der aktuelle Stand zur Ausarbeitung der Studie „Hamburg – Perspektive Tourismus 2025“ und zum Hotelentwicklungsplan? a. Wann rechnet der Senat mit einer Fertigstellung sowie Veröffentlichung von Studie und Plan? b. Wie sieht jeweils der Zeitplan aus (bitte detailliert angeben)? Beide Studien wurden in den zuständigen Gremien vorgestellt und diskutiert. Die wesentlichen Inhalte werden demnächst veröffentlicht werden. c. Gibt es Abweichungen von den ursprünglichen Planungen? Wenn ja, welche und warum? Der „Hotelentwicklungsplan“ wurde in „Hotelbedarfsplan“ umbenannt, da der ursprüngliche Begriff gegebenenfalls zu Missverständnissen über den Umfang der Studie und mögliche Maßnahmen führen könnte. Ziel der Studie ist die Feststellung der Hotelbedarfe entsprechend der erforderlichen Hoteltypen, der Bettenanzahl und Standortanforderungen als Grundlage für Gespräche mit potenziellen Investoren. 1 Vergleiche Schriftliche Kleine Anfrage Drs. 21/3173 vom 16.02.2016. Drucksache 21/6192 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 2. Welche Handlungsfelder werden in der Studie identifiziert, die auf die Stärkung des Tourismus und einen bedarfsgerechten Ausbau der Hotelkapazitäten abzielen? Zielsetzung ist die qualitative (Differenzierung des Bedarfs nach Hotelkategorien in Sternen, Hotelgrößen sowie inhaltlicher Ausrichtung, wie Kongress-, Design-, Wellnesshotel et cetera) und quantitative (Umfang der angesichts des voraussichtlichen touristischen Wachstums benötigten Hotelkapazitäten) Analyse der Bedarfslage. Diese Analyse dient der Identifizierung von Flächen für die Hotelnutzung und entsprechenden Entwicklung des Standortes. 3. Bekannt sind Kosten von voraussichtlich 26.400 Euro netto für Beratungsleistungen zum Hotelentwicklungsplan.2 Welche zusätzlichen Beratungskosten sind seitdem entstanden? Keine. 4. Wie weit ist die von der HWF beauftragte ghh consult GmbH mit der Systematisierung der zusätzlichen Hotelkapazitäten nach Themenwelten , Zielgruppen und Zielmärkten sowie darauf basierend die Ableitung und Quantifizierung der erforderlichen Hoteltypen? a. Zu welchem Ergebnis ist das Unternehmen gekommen beziehungsweise wann wird das Ergebnis wem vorgestellt werden? Siehe Antwort zu 1. bis 1. b. b. Wie ist die Hamburg Tourismus GmbH in die Systematisierung eingebunden ? Die HHT ist in die analyserelevanten Prozesse eingebunden. 5. Wurden auf Basis der definierten Hoteltypen und der Systematisierung aus dem unter 4. genannten Punkt für die Hoteltypen die jeweiligen Anforderungsprofile erarbeitet und Hotelmarken definiert/abgeleitet? a. Wenn ja, bitte darstellen. b. Wenn nein, warum ist dies bisher noch nicht geschehen und in welchem Zeitraum soll dies umgesetzt werden? Siehe Antworten zu 1. und 2. c. Wie ist die Hamburg Tourismus GmbH eingebunden? Siehe Drs. 21/3348. 6. Welche weiteren Gespräche haben mit welchen Beteiligten seit Ende Mai 2016 bis Ende September 2016 stattgefunden? Wie wurden Verbände eingebunden? Im Rahmen eines Gesprächs der HHT-Gesellschafter am 20. September 2016 war der Hotelbedarfsplan eines der Themen. Im Übrigen siehe Drs. 21/4651. 7. Welche Ansiedlungsmöglichkeiten von Hotels außerhalb der Innenstadt sind bisher analysiert worden (bitte nach Stadtteilen darstellen und begründen)? Zur Analyse der konkreten Ansiedlungsmöglichkeiten nach einzelnen Stadteilen und Bezirken finden Gespräche zwischen der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI), der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW), dem Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) und den Bezirken statt. Im Übrigen siehe Drs. 21/4651. 8. Welche weiteren Kosten sind für Planung und Erstellung des Hotelentwicklungsplans angefallen und mit welchen weiteren Kosten plant/rech- 2 Vergleiche Drs. 21/3348. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/6192 3 net der Senat beziehungsweise die Hamburg Marketing GmbH? Woraus erfolgt die Finanzierung? Keine. 9. Aus welchem Grund soll der Hotelentwicklungsplan nicht wie ursprüngliche angedacht konkrete Flächen für den Bau von Hotels benennen? Der Hotelbedarfsplan dient zur Erhebung des Bedarfs und Ableitung der Handlungsempfehlungen . Diese stellen die Grundlage für Gespräche mit potenziellen Hotelinvestoren , wie zum Beispiel auf der Gewerbeimmobilienmesse Expo Real in München dar. 10. Welche Flächen kommen aus Sicht der HWF derzeit für die Ansiedlung von Hotels in Hamburg in Betracht? (Bitte nach Bezirk differenziert angeben.) 11. Welche Maßnahmen ergreift der Senat, um insbesondere auch die Hotelkapazitäten in Randlagen zu stärken? Siehe Antwort zu 7.