BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/6201 21. Wahlperiode 07.10.16 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Wieland Schinnenburg (FDP) vom 30.09.16 und Antwort des Senats Betr.: Bundesweite Aktionswochen Seelische Gesundheit (2) Die Antworten des Senates auf meine Kleine Anfrage Drs. 21/5907 geben Anlass zu Nachfragen. Ich frage den Senat: 1. Trifft es zu, dass es im Jahre 2016 außer am 11. Oktober 2016 in Altona keine Veranstaltung aus Anlass der bundesweiten Aktionswochen Seelische Gesundheit in Hamburg gibt? Wenn nein: Welche weiteren Veranstaltungen kann der Senat konkret nennen? Dies trifft nicht zu. Siehe Drs. 21/5907. 2. Trifft es zu, dass das Netzwerk psychenet im Jahre 2015 anlässlich der Aktionswochen Seelische Gesundheit nur einen Film vorgeführt hat und im Jahre 2016 gar nichts veranstaltet? 3. Welche Förderung erhält das Netzwerk psychenet pro Jahr? Wie viel ist sind für Veranstaltungen im Rahmen der Aktionswochen Seelische Gesundheit vorgesehen? „psychenet Hamburger Netz psychische Gesundheit!“ war ein in den Jahren 2011 bis 2015 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes, primär wissenschaftliches Projekt. Es ist nicht Auftrag des Netzwerkes anlässlich der Aktionswochen Seelische Gesundheit aktiv zu werden. Der zuständigen Behörde liegen keine Informationen über die Beteiligung an den Aktionswochen Seelische Gesundheit vor. Seit Anfang 2016 besteht keine öffentliche Förderung mehr. Die bestehende Webseite wird derzeit mit Mitteln der Fachgesellschaft DGPPN für eine Förderdauer von zwei Jahren weiterentwickelt. 4. Was haben der Senat, die zuständige Behörde und von ihr (mit-)finanzierte Stellen außerhalb der Veranstaltungen zur bundesweiten Aktionswoche Seelische Gesundheit zur Förderung der seelischen Gesundheit getan? 5. Was hat der Öffentliche Gesundheitsdienst in den Jahren 2014 – 2016 zur Förderung der seelischen Gesundheit unternommen? 6. Wann wurden in den Jahren 2014 – 2016 wo Gesundheitskonferenzen in den Bezirken durchgeführt? Grundsätzlich bezieht eine Vielzahl von Aktivitäten zur Gesundheitsförderung auch den Aspekt der seelischen Gesundheit (Wohlbefinden) mit ein, ohne dass darüber eine gesonderte Berichterstattung erfolgt. Ziel des Öffentlichen Gesundheitsdienstes ist es, die Gesundheit des Einzelnen und damit der Bevölkerung zu fördern und zu Drucksache 21/6201 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 schützen. Entsprechend leisten die Jugendpsychiatrischen Dienste und Sozialpsychiatrischen Dienste der Fachämter Gesundheit in den Bezirken in ständiger Aufgabenwahrnehmung Beratung und Hilfe bei psychischen Problemen und in Krisen. In einzelnen Bezirken bieten die Sozialpsychiatrischen Dienste in sogenannten Patientenclubs und Angehörigengruppen zielgruppenspezifisch ergänzende Angebote für psychiatrieerfahrene Menschen und deren Angehörige. Darüber hinaus haben die Bezirke auf Nachfrage über folgende Veranstaltungen informiert: Hamburg-Mitte: Im Bezirk Hamburg-Mitte sind Gesundheits- und Pflegekonferenzen getrennt. In den Jahren 2014 bis 2016 wurden hier jährlich zwei regionale Pflegekonferenzen jeweils im April und Oktober durchgeführt, jedoch keine Gesundheitskonferenzen. Altona: Seit dem Jahr 2003 tagt die Altonaer Gesundheits- und Pflegekonferenz in zweijährigem Abstand. Am 15.03.2015 fand die letzte Gesundheits- und Pflegekonferenz mit dem Themenschwerpunkt „Armut und Gesundheit“ im Alter statt. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe Seelische Gesundheit der Altonaer Gesundheits- und Pflegekonferenz kümmern sich haupt- und ehrenamtlich um psychisch erkrankte Menschen im Bezirk Altona. Einmal jährlich richtet die Arbeitsgruppe Seelische Gesundheit den Tag der Seelischen Gesundheit in einem Einkaufszentrum im Bezirk Altona aus (vergleiche Drs. 21/5907). Eimsbüttel: Juni 2014 – Vortrag: „Gesundheit im Alter“ im Rahmen der Veranstaltung „Der interessante Gast“ in der Lenzsiedlung. Der Vortrag thematisierte in diesem Zusammenhang auch psychische Erkrankungen im Alter. November 2014 – „forum gesundheit: Männergesundheit“ „Herzerkrankungen“, „Ängste“ und „Das richtige Maß – wenn Essen zum Problem wird“; November 2014 – Stadtteilbeiratssitzung Lenzsiedlung: Psychische Gesundheit und Krankheit im Stadtteil; Januar 2015 – Fortbildung für Stadtteileinrichtungen in Schnelsen: Niedrigschwellige Beratung von Eltern mit psychischen Belastungen/ Erkrankungen, I. Teil Januar 2015 – Gesundheitstag für Migranten: „Umgang mit Medikamenten“ auch bei psychischen Störungen und Erkrankungen; Februar 2015 – Fachtag Demenz in Wandsbek: Beteiligung anlässlich der Gründung und der Vorstellung der Arbeitsgruppe Demenz Eimsbüttel April 2015 – Fortbildung für Stadtteileinrichtungen in Schnelsen: Niedrigschwellige Beratung von Eltern mit psychischen Belastungen/ Erkrankungen, II. Teil Oktober 2015 – Beteiligungsworkshop in der Lenzsiedlung: Nachbarschaft (Psychisch erkrankte Nachbarn und der Umgang mit ihnen). Die Eimsbütteler Gesundheits- und Pflegekonferenz lädt regelmäßig in wechselnden Stadtteilen und Quartieren zu Treffen ihrer Arbeitsgruppe Psychosoziale Prävention ein. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/6201 3 Die Arbeitsgruppe Demenz der Eimsbütteler Gesundheits- und Pflegekonferenz trifft sich vierteljährlich zur Beratung psychosozialer Aspekte des Themas Demenz. Die Arbeitsgruppe hat im Jahr 2016 zwei Veranstaltungen durchgeführt: Vortrag: „Demenz, Delir und Depression – Unterschiede und Gemeinsamkeiten “ im Agaplesion Diakonieklinikum; Film und Gespräch: „Vergiss mein nicht“ mit der Demenzbotschafterin Susanne Fink- Knodel aus dem Mehrgenerationenhaus Billstedt; Darüber hinaus unterstützt das Bezirksamt Eimsbüttel Selbsthilfegruppen zu den Themenbereichen Depression und Burnout mit einem kostenlosen Raumangebot im Gesundheitstreff und beteiligt sich an der Neuauflage der Broschüre „Verletzbare Seelen – Ein Ratgeber“ der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. (HAG)“; Hamburg-Nord: 08.10.2014 – Gesundheitskonferenz: „„Mütterseelen allein“ – Psychische Belastungen und depressive Krisen “; 28.09.2016 – Gesundheitskonferenz: „Gesundheit und Integration im Stadtteil fördern – sich neuen Aufgaben stellen – Geflüchtete einbeziehen“ Wandsbek: Februar 2015 und Februar 2016: Fachtag „Demenz“ der Arbeitsgruppe Demenz der Wandsbeker Gesundheits- und Pflegekonferenz. Bergedorf: Siehe Bezirksversammlung Bergedorf, Drs.-Nummer: 20-0740.1 vom 23.03.2016. Harburg: 10.04.2014 – Gesundheitskonferenz: „Bewegt durchs Leben – Gesund durch die Jahre“; 09.06.2015 – Gesundheitskonferenz: „Gesundheitliche Chancengleichheit für alle“; 06.07.2016 – Gesundheitskonferenz: „Gesundheitliche Risiken von E-Zigaretten und E-Shishas“; 19.09.2016 – Gesundheitskonferenz: „Cyber-Mobbing“