BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/6417 21. Wahlperiode 28.10.16 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Daniel Oetzel (FDP) vom 20.10.16 und Antwort des Senats Betr.: Fitnessanlagen im öffentlichen Raum Die Nutzung von Parks und innerstädtischem Grünflächen durch Sport und Bewegung ist für viele Hamburgerinnen und Hamburgern eine einfache Möglichkeit , Bewegung in ihren Alltag zu bringen. Mit dem ParkSport-Konzept wurden im Wilhelmsburger Inselpark neue Wege gegangen. Nun gilt es, vergleichbare Fitnessangebote auch in anderen Parkanlagen zu etablieren. Wie hoch die Nachfrage nach solchen Angeboten ist, zeigt die Anzahl an sportbezogenen Projektvorschlägen im Rahmen des Bürgerprojekts für Hamburgs längsten Park. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Eines der zentralen Ziele der Sportentwicklungsstrategie „Active City“ und der Dekadenstrategie HAMBURGmachtSPORT (Drs. 20/2948) ist es, möglichst viele Hamburgerinnen und Hamburger zum Sporttreiben und Bewegen zu motivieren. Hierzu zählt auch das Sporttreiben im öffentlichen Raum, also in Hamburgs Parks und öffentlichen Grünanlagen. Diese bieten schon als solche vielfältige Nutzungsmöglichkeiten für Bewegung und Fitness, die jedoch nicht zwangsläufig an die Bereitstellung von speziell hierfür vorgesehenen Geräten/Anlagen gebunden sind. Ziel ist es, wohnortnahe und kostengünstige Angebote für möglichst viele Alters- und Zielgruppen zu schaffen. Die Weiterentwicklung und Umsetzung dieses übergeordneten Ziels wird Bestandteil des Masterplans Active City sein. Neben der Errichtung von sogenannten Bewegungsinseln, welche aus multifunktionalen Outdoor-Fitnessgeräten bestehen, zählen auch freizeit- sowie gesundheitssportorientierte Infrastrukturmaßnahmen wie zum Beispiel Lauf-, Wander- und Radfahrstrecken oder auch regelmäßige Kursangebote dazu. Das Landessportamt ist mit Herstellern und Anbietern entsprechender Fitness- und Trainingsgeräte in ständigem Kontakt. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. In welchen öffentlichen Parkanlagen und innerstädtischem Grünflächen existieren Geräte/Angebote zur Förderung von Bewegung und Fitness? 2. Welche Geräte/Anlagen wurden in den letzten fünf Jahren in öffentlichen Parkanlagen und auf innerstädtischen Grünflächen errichtet? Welche Kosten sind hierfür jeweils angefallen? Öffentliche Parkanlagen bieten grundsätzlich vielfältige Angebote zur Förderung von Bewegung und Fitness. Da dies nicht zwangsläufig an die Bereitstellung von speziell hierfür vorgesehenen Geräten/Anlagen gebunden ist, ermöglichen sie Sport und Bewegung im Alltag. Statistiken dazu werden weder in der Behörde für Umwelt und Energie noch in den Bezirksämtern geführt. In der Anlage sind die Standorte in Grünund Erholungsanlagen aufgeführt, in denen Bereiche mit dem Fokus gerätegebunde- Drucksache 21/6417 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 ner sportlicher beziehungsweise gesundheitserhaltender Aktivität im Freien eingerichtet wurden. Zu den Einzelaufstellungen entsprechender Angebote siehe Anlage, die jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. 3. Welche Kosten fallen jährlich für die Unterhaltung der Geräte/Anlagen an? Die Errichtung und Unterhaltung der Geräte und Anlagen erfolgt durch die Bezirksämter . Die Kosten werden aus den Rahmenzuweisungen Öffentliche Grünanlagen (investiv) und Grün-Fachämter Management des öffentlichen Raums (konsumtiv) gedeckt. Eine Erhebung der Einzelaufwendungen erfolgt nicht. 4. Wie stark werden die Geräte/Anlagen von der Bevölkerung genutzt? Wie wurde die Nutzungsintensität ermittelt? Die Nutzungsintensität der Geräte und Anlagen wird nicht ermittelt. Aufgrund des Abnutzungsgrades im Einzelfall und der Kenntnis der Bezirksämter über Nutzungstrends und -verhalten der Besucherinnen und Besucher der Grünanlagen ist von einer hohen Übereinstimmung von Angebot und Nachfrage auszugehen. 5. Plant der Senat die Errichtung von weiteren Geräten/Anlagen zur Förderung von Bewegung und Fitness in öffentlichen Parkanlagen und auf innerstädtischen Grünflächen? Wenn nein, warum nicht? Ja. Wenn ja, a. wann sollen wo welche Geräte/Anlagen errichtet werden? Der Senat misst der Ausstattung der Grün- und Erholungsanlagen mit Einrichtungen zur Förderung von Bewegung und Fitness eine hohe Bedeutung bei. Neben der Unterhaltung der bestehenden Anlagen findet laufend eine Anpassung an neu entstehende Trends und Bedarfe statt. Planung und Ausführung der Ausstattung der öffentlichen Parkanlagen und innerstädtischen Grünflächen werden von den Bezirksämtern durchgeführt. Im Bezirk Hamburg-Mitte werden zum Beispiel im Wilhelmsburger Inselpark weitere Fitnessgeräte aufgestellt, auch gibt es im Zuge des Projektes „Landschaftsachse Horner Geest“ erste Überlegungen. Im Bezirk Eimsbüttel ist in der Grünanlage Alstervorland die Errichtung von weiteren Multifunktionstrainern beziehungsweise Bewegungsinseln geplant. Das Bezirksamt Wandsbek plant bis Frühjahr 2017 in der Grünanlage Hohenhorst-Park (Rahlstedt/Jenfeld) die Einrichtung eines Bewegungs- und Fitnessparcours mit diversen Fitnessgeräten sowie einer ausgewiesenen Rundlaufstrecke. Die Planungen dieser Einzelmaßnahmen sind noch nicht abgeschlossen; daher sind konkrete Zeitpunkte/-räume noch nicht bekannt. Die konkreten Planungen im Rahmen des Masterplans Active City sind ebenfalls noch nicht abgeschlossen. Im Übrigen siehe Vorbemerkung sowie Drs. 21/5822. b. wie werden die Standorte festgelegt? Die Festlegung von Standorten erfolgt mit Blick auf die beobachtete Nutzung der entsprechenden öffentlichen Bereiche. Die Festlegung kann sich auch aus Beteiligungsverfahren in den Stadtteilen ergeben. c. welche Mittel sind dafür vorgesehen und aus welcher Produktgruppe sollen diese bereitgestellt werden? Siehe Antwort zu 5. a. 6. Inwiefern unterstützt der Senat Vereine, Verbände oder Genossenschaften bei der Organisation und Finanzierung von Angeboten im Bereich ParkSport oder anderer Fitnessangebote im öffentlichen Raum? Ist diese Unterstützung auch zukünftig vorgesehen? Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/6417 3 Neben den mit dem Sportfördervertrag (siehe http://www.hamburg.de/contentblob/ 6992798/29a97c613baff9018e31b82d6bf43eb9/data/2016-07-07-bis-pm-dlsportfoerdervertrag .pdf) zur Verfügung stehenden Mitteln, die unter Wahrung der Autonomie des Sports über den Hamburger Sportbund und den Hamburger Fußballverband den Vereinen und Verbänden zugutekommen, sind grundsätzlich auch Unterstützungen durch bezirkliche Sondermittel möglich. Im Übrigen siehe Drs. 21/5822. In der für die Beantwortung einer Schriftlichen Kleinen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit konnten folgende Unterstützungsmaßnahmen ermittelt werden, die derzeit auf bezirklicher Ebene stattfinden und hier beispielhaft genannt werden: Bezirk Hamburg-Mitte: Gemeinnützige Einrichtungen werden durch das Bezirksamt Hamburg-Mitte wie folgt und im Einzelfall unterstützt: Bereitstellung von Flächen Bereitstellung von Strom und Infrastruktur Unterstützung bei Öffentlichkeitsarbeit (zum Beispiel über Facebook, Plakatierung im Schaukasten, gemeinsame Druckerzeugnisse) Teilweise gemeinsame Veranstaltungen Vereinfachte Verfahren bei Sondernutzungen, wo dies möglich ist Bezirk Hamburg-Nord: „Raus aus’m Haus“ bietet Anwohnerinnen und Anwohnern die Möglichkeit, die Ressourcen von Grünanlagen und Geräten im Wohnumfeld für Bewegung zu nutzen und Mobilität, Balance, Ausdauer und Kraft zu trainieren. Nach Abschluss der RISE-Förderung sollen diese Angebote in Eigenregie fortgesetzt werden; bei Bedarf wird aber auch weiterhin organisatorische Unterstützung möglich sein. Der interkulturelle Stadtteilgarten (InPeLa) bietet generationen- und kulturübergreifend die Möglichkeit der gesunden Bewegung im öffentlichen Raum. Das Bezirksamt hat im Rahmen der RISE-Förderung die Umsetzung finanziell und organisatorisch unterstützt und stellt auch zukünftig pachtfrei das Gelände in einer öffentlichen Parkanlage zur Verfügung. Die Weiterfinanzierung aus Mitteln des Quartiersfonds ist beabsichtigt. Zusätzlich wurden zwei Geräte, die speziell auf die Bedürfnisse/Erfordernisse von älteren Menschen ausgerichtet sind, installiert. Das Bezirksamt fördert die Erstellung einer Website und eines Buches, in denen die Bewegungsorte des Gebietes verzeichnet und die möglichen und physiologisch adäquaten Übungen aufgeführt sind. Das Projekt „KOBA – gesundes Langenhorn“, das vom Gesundheitsamt des Bezirksamtes in Kooperation mit der zuständigen Fachbehörde und der Techniker Krankenkasse umgesetzt wird, ermöglicht seit 2013 und auch zukünftig die Umsetzung von vielfältigen Bewegungsangeboten für alle Altersgruppen sowohl im öffentlichen (Außen-)Raum als auch in Kooperation mit Einrichtungen, Vereinen und Einzelakteuren in Räumen des Stadtteils. Die Angebote orientieren sich an den Bedarfen der Zielgruppe, sind niedrigschwellig und für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kostenlos. Dieses Angebot wird auch zukünftig durch das Kommunale Gesundheitsförderungsmanagement (KGFM) koordiniert. Bezirk Wandsbek: Im Bezirk Hamburg-Wandsbek läuft ein Antragsverfahren zur Finanzierung der Errichtung eines „Calisthenics-Park“ (Gerätekombination zum Eigengewicht-basierten Kraftsporttraining ) im Bereich vorhandener Spiel- und Sportanlagen im Grünzug an der Steilshooper Straße (Steilshoop Süd), das vom örtlichen Stadtteilbeirat unterstützt wird. Drucksache 21/6417 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 Außerdem wird das Projekt „Green Gym“ des Kulturzentrums Wandsbek über bezirkliche Sondermittel gefördert. Bezirk Name des öffentlichen Parks Name der innerstädtischen Grünfläche Art der Geräte/ Anlagen Errichtet am (zwischen 2011-2016) dafür angefallene Kosten HH -M itt e W ilh el m sb ur ge r I ns el pa rk di ve rs e Ge rä te 20 11 -2 01 6 2, 5 M io . € Al to na KS P Pa ul se np la tz Gi ro V ita le 20 14 ca . 8 00 € KS P Bö ve rs tla nd Gi ro V ita le 20 14 ca . 8 00 € Gi ro V ita le 20 14 ca . 8 00 € KS P W al dp ar k M ar ie nh öh e Du o He al th W al ke r 20 14 ca . 2 .8 00 € Pu sh H an ds 20 14 ca . 2 .6 00 € W ai st T w ist er 20 14 ca . 2 .5 00 € Ei m sb üt te l Al st er vo rla nd Al st er pa rk M ul tif un kt io ns tr ai ne r Er ric ht un g vo r 2 01 1 k. A. W eh be rs pa rk W eh be rs pa rk M ul tif un kt io ns tr ai ne r Er ric ht un g vo r 2 01 1 k. A. 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