BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/6854 21. Wahlperiode 02.12.16 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dennis Gladiator (CDU) vom 24.11.16 und Antwort des Senats Betr.: Lange Leitung unter Notrufnummer 110? (II) Die Annahme und Bearbeitung von Notrufen durch die Hamburger Polizei ist ein wesentlicher Beitrag für die objektive und subjektive Sicherheit der Bürger . Um diese Aufgabe zu erfüllen, sind die Hilfesuchenden aber zunächst einmal darauf angewiesen, überhaupt Anschluss zu erhalten. Wenn die Polizeieinsatzzentrale der Dienststelle Führungs- und Lagedienst 3 (PEZ) unterbesetzt ist, kann es zu längeren Wartezeiten kommen. Für Menschen in großer Not ist jede Sekunde des Wartens jedoch eine Qual und kann schicksalsentscheidend sein. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Wie hat sich die Zahl der eingegangenen Notrufe bei der Hamburger Polizei in diesem Jahr entwickelt? Bitte quartalsweise angeben. 2. Wie lang ist die durchschnittliche Wartezeit bei der Notrufannahme 110? Bitte für dieses Jahr quartalsweise angeben. 1. Quartal 2016 2. Quartal 2016 3. Quartal 2016 Anzahl eingegangener Notrufe 116.679 126.629 128.626 Durchschnittliche Wartezeit (in Sekunden) 7,2 7,4 8,7 3. Wie hoch sind die Maximalwartezeiten bei der Notrufannahme 110? Bitte für dieses Jahr quartalsweise angeben. 1. Quartal 2016 2. Quartal 2016 3. Quartal 2016 Maximalwartezeit (in Sekunden) 184 190 177 Bei den Maximalwartezeiten handelt es sich um absolute Ausnahmezeiten, denen ein besonders hohes Einsatzaufkommen aufgrund von komplexen Einsatz- und/oder Wetterlagen zugrunde lag. 4. Wie viel Zeit vergeht durchschnittlich und maximal von der Annahme des Notrufs durch die PEZ bis zur Wahrnehmung des Einsatzes durch die Polizei? Die Zeitspanne bitte aktuell und für das vergangene Jahr und jeweils für die einzelnen Einsatzprioritäten – von der obersten Priorität (zum Beispiel Mord) bis zu untersten Priorität (zum Beispiel Verkehrsbehinderung nachts in Nebenstraße) – jeweils angeben. Eine Statistik im Sinne der Fragestellung wird bei der Polizei nicht geführt. Zur weiteren Beantwortung wäre die händische Auswertung mehrerer Hunderttausend Einsatz- Drucksache 21/6854 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 daten bei der Polizeieinsatzzentrale (PEZ) erforderlich. Dieses ist in der für die Beantwortung einer Parlamentarischen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich. Seit 2015 wird die durchschnittliche Eintreffzeit bei Einsätzen mit höchster Priorität, wie zum Beispiel Raubüberfall, Einbrecher am Werk, nicht aber deren Maximalzeit ausgewertet. Es wird der Zeitraum vom Einsatzbeginn (Funksprecher erhält ausgefülltes Einsatzformular) bis zum Eintreffen des Funkstreifenwagens am Einsatzort erfasst. 2015 2016* Durchschnittliche Eintreffzeit bei Einsätzen mit höchster Priorität (in Minuten) 7,1 6,9 * Stichtag 23. November 2016 5. Wie viele Stellen sind der PEZ zugeordnet? Bitte in Vollzeitäquivalenten (VZÄ) angeben. Wie viele Stellen beziehungsweise VZÄ sind in der Einsatzzentrale nicht besetzt? Der PEZ sind insgesamt 156 VZÄ zugeordnet. Mit Stichtag 1. November 2016 sind 6,07 VZÄ nicht besetzt. Eine zeitnahe Nachbesetzung ist vorgesehen. 6. Wie hoch ist die Krankenquote im Lagezentrum/PEZ und wie stellt sich diese insgesamt jeweils im Vergleich zur Krankenquote für die gesamte Polizei und für die gesamte Verwaltung der Freien und Hansestadt Hamburg seit 2014 dar? Bitte jährlich angeben. Fehlzeitquoten in Prozent Jahr FHH-Gesamt Polizei Lagezentrum/PEZ** 2014 7,7*** 10,2 13,6 2015 8,0*** 10,0 11,8 2016* 7,6 9,1 10,7 * Januar bis Oktober ** elektronisches Personalcontrolling, Stand 8. November 2016 *** Personalbericht 2016, ZPD, August 2016 Die voranstehende Auflistung ist vollkraftbereinigt. Krankheitsbedingte Fehlzeiten umfassen Zeiten aus Krankheit, Unfall oder Heilkur. 7. Wie hat sich die Zahl der Funkstreifeneinsätze in diesem Jahr entwickelt ? Bitte quartalsweise angeben. 8. In welche Prioritätsbereiche lassen sich die Funkstreifeneinsätze dieses Jahres unterteilen? Bitte quartalsweise in absoluten Zahlen und prozentual angeben. Die nachfolgende Tabelle weist die Zahl der Einsätze in den genannten Kategorien sowie deren prozentualen Anteil an der Gesamtzahl aller Einsätze aus Anzahl Funkstreifeneinsätze** Quartal 2016 Prio 110 Prio 100 Prio 70 Prio 60 Sonstige* gesamt 1. 2.648 / 2,2 % 12.860 / 10,9 % 42.902 / 36,4 % 56.110 / 47,5 % 3.544 / 3,0 % 118.064 2. 2.558 / 2,0 % 15.356 / 12,1 % 45.584 / 35,8 % 60.350 / 47,4 % 3.442 / 2,7 % 127.290 3. 2.884 / 2,2 % 17.071 / 13,0 % 45.019 / 34,4 % 62.428 / 47,6 % 3.656 / 2,8 % 131.058 * Sonstige Einsätze sind Einsätze, die sich zum Beispiel bereits vor der Einsatzvergabe erledigt haben. ** absolut/prozentual Die Einsatzzahlen setzen sich folgendermaßen zusammen: Meldungen über die zentrale Notrufnummer, Meldungen über das örtlich zuständige Polizeikommissariat oder Meldungen über Selbsteinsatz (direkt durch die Mitarbeiter an die PEZ gemeldeten Einsätzen). Zu den Prioritätsbereichen siehe Drs. 21/3414.