BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/6931 21. Wahlperiode 09.12.16 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Carsten Ovens, Birgit Stöver und Jörg Hamann (CDU) vom 01.12.16 und Antwort des Senats Betr.: Studentisches Wohnen in Hamburg: Wie ist die Wohnsituation von Auszubildenden und Studenten? Hamburg ist als Studienstandort beliebt. Mittlerweile sind über 100.000 Studenten an Hamburgs Hochschulen eingeschrieben. Diesen neuen Rekord feierte der Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN am Wochenende ausführlich auf Facebook. Nur handelt Rot-Grün nicht entsprechend. Zum neuen Rekord an unseren Hochschulen kommentiert der Fraktionschef der GRÜNEN, dass mehr Geld in die Sanierung der Studentenwohnheime gesteckt werden solle. Das ist grundsätzlich zu begrüßen, ändert aber nichts am bestehenden Wohnheimplatzmangel, welcher sich bei einem Anstieg der Studentenzahlen wohl weiter verschärft: Hamburgs Angebot an Studentenwohnheimplätzen lag bislang mit 8 Prozent deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 10 Prozent . Dennoch lehnten die Fraktionen von SPD und GRÜNEN den Antrag 21/6155 für mehr Studentenwohnheime kürzlich ab. Der bislang geplante Neubau von Wohnheimen reicht längst nicht aus; bezahlbarer Wohnraum bleibt für Azubis und Studenten ein knappes Gut. Notgedrungen müssen wohnungssuchende junge Hamburger auf den normalen Wohnungsmarkt ausweichen. Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat: Bei der Beantwortung wird ausschließlich auf Plätze in Wohnheimen Bezug genommen . Erkenntnisse zu privat finanzierten Wohnheimen und zu den privaten Wohnungsbeständen liegen dem Senat nicht vor. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen teilweise auf der Grundlage von Auskünften des Studierendenwerkes Hamburg und der Investitions- und Förderbank AöR (IFB). 1. Wie viele Wohnheimplätze für Auszubildende und Studierende (bitte separat aufführen) stehen aktuell zur Verfügung und wie stellt sich deren Auslastung dar (Stichtag 1.7.2015)? Welche davon werden öffentlich gefördert, welche sind rein privatwirtschaftlicher Natur? Und wie viele Quadratmeter zu welchem Quadratmeterpreis haben diese Wohnheimplätze ? Bitte nach Bezirken sortiert und ohne Verweis auf andere Drucksachen beantworten. In den öffentlich geförderten Wohnheimen des Studierendenwerkes Hamburg standen zum Stichtag 1. Juli 2015 3.946 Wohnheimplätze für Studierende zur Verfügung. Bezirk Anzahl Wohnheimplätze Auslastung in % Altona 69 100 Bergedorf 227 100 Drucksache 21/6931 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Bezirk Anzahl Wohnheimplätze Auslastung in % Eimsbüttel 1.037 98 Harburg 505 94,5 Mitte 959 97,87 Nord 1.014 98,28 Wandsbek 135 98,65 Die Miete wird grundsätzlich pro Platz und nicht pro Quadratmeter festgelegt. Die Bruttowarmmiete für ein möbliertes Standardzimmer liegt zwischen 233 Euro und 255 Euro und bei den IFB finanzierten Häusern bei ca. 355 (Neubau) und 285 Euro (nach Sanierungen). In den öffentlich geförderten Wohnheimen der freien Träger standen zum Stichtag 1. Juli 2015 1.548 Wohnheimplätze für Studierende zur Verfügung. Über die Auslastung liegen keine Erkenntnisse vor. Bezirk Anzahl Wohnheimplätze Altona 363 Bergedorf 241 Eimsbüttel 259 Harburg 84 Mitte 0 Nord 495 Wandsbek 106 Die Miete wird grundsätzlich pro Platz und nicht pro Quadratmeter festgelegt. Die Bruttowarmmiete für ein möbliertes Standardzimmer liegt zwischen 210 Euro und 355 Euro. Angaben zu Wohnheimplätzen für Auszubildende finden sich in Drs. 21/576. In den nachfolgend dargestellten Standorten waren zum Stichtag 1. Juli 2015 folgende Plätze besetzt: Träger Plätze 1.7.2015 Miete Ausblick Hamburg (ehemals BFW Vermittlungskontor GmbH), Bezirk Wandsbek 55 Die Miete für das Einzimmerapartment beträgt 305 Euro, hinzukommen Nebenkosten in Höhe von 75 Euro. Die Zimmer sind circa 16 qm groß. Sie werden möbliert vermietet. Studierendenwerk (Kiwittsmoor und Rahlstedt) 7 Die Miete wird grundsätzlich pro Platz und nicht pro Quadratmeter festgelegt. Die Bruttowarmmiete für ein möbliertes Standardzimmer liegt zwischen 210 Euro und 355 Euro. GBI, SMARTments am Hühnerposten , Bezirk Hamburg Mitte 30 Die Mieten inkl. Nebenkosten betragen am Hühnerposten im Zweierapartment ab 490 und im Einzelapartment ab 510 Euro. Die Größe der Zimmer variiert von 18 m2 für das Einzelapartment bis zu 14 bis 16 m2 pro Person in den Wohngemeinschaften. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 2. Wie viele Wohnheimplätze für Auszubildende und Studierende (bitte separat aufführen) standen zu Beginn der letzten Wahlperiode zur Verfügung (Stichtag 1.3.2011) und wie hat sich deren Auslastung jahresweise entwickelt? Welche davon werden öffentlich gefördert, welche sind rein privatwirtschaftlicher Natur? Und wie viele Quadratmeter zu welchem Quadratmeterpreis haben diese Wohnheimplätze? Bitte nach Bezirken sortiert und ohne Verweis auf andere Drucksachen beantworten . Zum Stichtag 1. März 2011 standen in den Wohnheimen des Studierendenwerkes Hamburg 3.745 Wohnplätze für Studierende zur Verfügung. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/6931 3 Bezirk Anzahl Wohnheimplätze Auslastung in % 2011 Auslastung in % 2012 Auslastung in % 2013* Auslastung in % 2014 Auslastung in % 2015 Altona 69 99,64 99,76 99,70 99,88 100 Bergedorf 227 99,34 99,91 99,36 99,14 100 Eimsbüttel 1.047 90,69 98,73 99,66 99,26 98,00 Harburg 503 99,83 99,90 98,38 99,06 94,50 Mitte 734 93,25 99,30 99,02 98,08 97,87 Nord 1.030 99,65 97,35 99,31 99,31 98,28 Wandsbek 135 99,78 99,88 99,32 99,48 98,65 Zum Stichtag 1. März 2011 standen in den öffentlich geförderten Wohnheimen der freien Träger 1.539 Wohnheimplätze für Studierende zur Verfügung. Über die Auslastung liegen keine Erkenntnisse vor. Bezirk Anzahl Wohnheimplätze Altona 367 Bergedorf 241 Eimsbüttel 259 Harburg 84 Mitte 0 Nord 482 Wandsbek 106 Für Auszubildende standen zum Stichtag 1. März 2011 keine Wohnheimplätze zur Verfügung. Im Übrigen siehe Vorbemerkung und Antwort zu 1. 3. Wie viele Wohnheimplätze für Auszubildende und Studierende wurden jährlich seit dem 1.3.2011 geschaffen? Welche davon werden öffentlich gefördert, welche sind rein privatwirtschaftlicher Natur? Und wie viele Quadratmeter zu welchem Quadratmeterpreis haben diese Wohnheimplätze ? Bitte für jedes Jahr separat nach Auszubildenden und Studierenden getrennt beziehungsweise ohne Verweis auf andere Drucksachen aufführen. Zum 1. Januar 2013 hat das Studierendenwerk die neu gebaute Wohnanlage Hammerbrook mit 215 Wohnheimplätzen in Betrieb genommen. Wohnheimplätze für Auszubildende sind durch das Studierendenwerk Hamburg erstmalig im Jahr 2014 bereitgestellt worden. In den Wohnanlagen Kiwittsmoor und Rahlstedt werden seit November 2014 bis zu 70 Plätze für Auszubildende bereitgestellt . Die Vermietung an Auszubildende erfolgt, wenn Studierende die Wohnplätze nicht beanspruchen. Zum 25. Juli 2016 wohnten acht Auszubildende im Wohnheim Kiwittsmoor und sieben Auszubildende im Wohnheim Rahlstedt. Das Auszubildendenwohnheim Hammer Straße wurde im Juli 2016 eröffnet. Es stehen 156 Wohnplätze zur Verfügung, die nach Angaben der Stiftung Auszubildendenwerk i.G. zum 15. Juli 2016 alle vermietet waren. Für den Bau des Wohnheims wurden Mittel der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB) aus der Förderrichtlinie „Neubau von Wohnungen für Studierende und Auszubildende“ eingesetzt. Im Übrigen siehe Vorbemerkung und Antwort zu 1. 4. Wie viele Wohnungen gibt es derzeit in Hamburg? Wie viele davon sind öffentlich gefördert, welche sind rein privatwirtschaftlicher Natur? Und wie viele Quadratmeter durchschnittlich zu welchem durchschnittlichen Quadratmeterpreis haben diese Wohnungen? Bitte nach Bezirken sortiert und ohne Verweis auf andere Drucksachen beantworten. Wohnungsbestand in Wohn- und Nichtwohngebäuden 2015 in Hamburg Bezirke Anzahl Wohnungen 1) 2) 3) Hamburg-Mitte 143 296 Altona 133 199 Drucksache 21/6931 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 Wohnungsbestand in Wohn- und Nichtwohngebäuden 2015 in Hamburg Bezirke Anzahl Wohnungen 1) 2) 3) Eimsbüttel 139 671 Hamburg-Nord 174 620 Wandsbek 208 540 Bergedorf 56 814 Harburg 75 096 Hamburg 931 236 1 jeweils zum Stichtag 31. Dezember 2 einschließlich Wohnheime 3 Fortschreibung basierend auf den endgültigen Ergebnissen der Gebäude- und Wohnungszählung 2011 Quelle: Statistikamt Nord, Bautätigkeitsstatistiken Bestand an öffentlich geförderten Wohnungen Bezirk Anzahl Wohnungen 1. FW *) Ø Fläche pro WE in m² Ø Miete je m² netto kalt in € **) Hamburg Mitte 23.275 67,01 5,39 Altona 11.241 67,49 5,61 Eimsbüttel 6.477 68,12 5,73 Hamburg-Nord 9.738 64,46 4,44 Wandsbek 16.975 68,55 5,27 Bergedorf 7.609 69,60 5,74 Harburg 7.781 64,52 5,62 Hamburg 83.096 67,11 5,40 Quelle: IFB *) Stand: 05.12.2016 **) Mietenstatistik der IFB (01.04.2015) Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 5. Wie viele Wohnungen wurden in den Jahren 2011 – 2016 netto neu gebaut? Wie viele davon wurden öffentlich gefördert, welche waren rein privatwirtschaftlicher Natur? Wie lautet die durchschnittliche Zimmerzahl ? Und wie viele Quadratmeter (durchschnittlich) zu welchem durchschnittlichen Quadratmeterpreis haben diese Wohnungen? Bitte nach Bezirken sortiert und ohne Verweis auf andere Drucksachen beantworten . Fertiggestellte Wohnungen im Wohn- und Nichtwohnbau insgesamt 1) 2) in Hamburg 2011 bis 2015 nach Bezirken Bezirk Anzahl Wohnungen 2011 2012 2013 2014 2015 Hamburg-Mitte 316 481 856 1.036 1.654 Altona 809 638 1.096 1.307 1.383 Eimsbüttel 736 462 944 1.116 1.027 Hamburg-Nord 485 832 1.252 1.309 1.905 Wandsbek 937 856 1.331 1.149 1.352 Bergedorf 261 330 455 408 455 Harburg 185 194 473 649 745 Hamburg 3.729 3.793 6.407 6.974 8.521 1 einschließlich Baumaßnahmen im Bestand (Saldierung von neu entstandenen und entfallenden Wohnungen, aber ohne Berücksichtigung von Abgängen durch Abriss) 2 einschließlich Wohnheime Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/6931 5 Quelle: Statistikamt Nord, Bautätigkeitsstatistiken In der Statistik der Baufertigstellungen sind die Berichtszeiträume Jahre; vollständige Daten für das Jahr 2016 liegen frühestens Ende Mai 2017 vor. Fertigstellungen öffentlich geförderte Wohnungen Fertigstellungsjahr / Bezirk 2011 2012 2013 2014 2015 bis Okt.2016* Hamburg-Mitte 445 241 361 553 403 92 Altona 95 144 300 236 145 0 Eimsbüttel 63 0 28 76 232 14 Hamburg-Nord 142 110 255 658 940 335 Wandsbek 386 69 143 368 264 164 Bergedorf 28 25 228 11 32 136 Harburg 23 19 15 137 174 62 Hamburg 1.182 608 1.330 2.039 2.190 803 Quelle: IFB * Es sind noch nicht alle Wohneinheiten erfasst, da die mittlere Bezugsfertigkeit noch nicht abschließend ermittelt wurde. Fertigstellungen öffentlich geförderte Wohnungen durchschnittliche Zimmeranzahl pro WE Fertigstellungsjahr / Bezirk 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Hamburg-Mitte 2,0 2,6 2,7 2,5 2,3 2,3 Altona 2,7 2,8 2,7 2,7 2,7 0,0 Eimsbüttel 3,1 0,0 2,0 2,8 2,4 2,0 Hamburg-Nord 2,4 2,0 2,2 2,5 2,5 2,4 Wandsbek 2,8 2,2 2,3 2,4 2,7 2,4 Bergedorf 2,1 1,4 2,4 1,9 2,0 2,4 Harburg 2,7 3,7 2,3 2,8 2,4 2,2 Hamburg 2,5 2,5 2,4 2,5 2,4 2,3 Quelle: IFB Fertigstellungen öffentlich geförderte Wohnungen durchschnittliche Fläche pro WE in m² Fertigstellungsjahr / Bezirk 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Hamburg-Mitte 55,3 66,2 67,2 60,8 59,6 62,7 Altona 65,0 70,9 73,0 67,3 66,3 0,0 Eimsbüttel 74,3 0,0 65,3 68,3 62,9 53,4 Hamburg-Nord 63,9 69,9 56,3 63,3 61,3 59,5 Wandsbek 70,0 62,3 63,5 60,9 65,4 61,5 Bergedorf 61,8 22,7 61,7 44,9 52,8 59,3 Harburg 65,9 83,6 60,4 72,9 60,5 59,0 Hamburg 65,2 62,6 63,9 62,6 61,3 59,2 Quelle: IFB Mietentwicklung im geförderten Wohnraum in Hamburg Anfangsmiete je m² Wohnfläche (nettokalt) Bewilligungsjahr 1. Förderweg 2. Förderweg 2011 € 5,80 € 8,00** 2012 € 5,90 € 8,00 2013 € 6,00 € 8,10 2014 € 6,10 € 8,20 2015 € 6,20 € 8,30 2016 € 6,30 € 8,40 Drucksache 21/6931 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 6 Quelle: IFB ** Einführung zum 3. Quartal 2011 Im Übrigen siehe Vorbemerkung.