BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/7196 21. Wahlperiode 13.12.16 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Karin Prien (CDU) vom 07.12.16 und Antwort des Senats Betr.: Was ergibt sich aus den Ergebnissen der PISA-Studie 2015 für Hamburg ? Seit Kurzem liegen die Ergebnisse der aktuellen PISA-Studie aus dem Jahr 2015 vor (vergleiche http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/pisastudie -deutsche-schueler-landen-auf-platz-16-von-72-a-1124530.html). Insgesamt liegen die Ergebnisse deutscher Schüler erfreulicherweise über dem OECD-Durschnitt; Deutschland erreicht in der Gesamtwertung Platz 16 von 72 teilnehmenden Länder. Doch es deutet sich auch weniger Erfreuliches an: Die Leistungsdisparitäten zwischen Schülern aus sozialstarken und sozialschwächeren Umfeldern sind in Deutschland stärker sichtbar als in den meisten anderen OECD-Ländern. Ein Trend, den auch die Auswertung der „KERMIT“-Erhebungen aus dem vergangenen Schuljahr aufzeigt (vergleiche Drs. 21/6622). Hinzu kommt, dass es in Deutschland in den letzten Jahren augenscheinlich noch nicht gelungen ist, eine Verbesserung der Leistungen von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund herbeizuführen. Ferner sticht heraus, dass der Aufwärtstrend der letzten Jahre, mit der Ausnahme der Kategorie „Lesen“, wohl beendet ist. Insgesamt stagnierten die Leistungen deutscher Schüler seit der letzten Erhebung. Aus den Veröffentlichungen der OECD geht nicht hervor, wie einzelne Regionen beziehungsweise Bundesländer abgeschnitten haben. Während die Veröffentlichung der Ergebnisse der aktuellen PISA-Studie in den letzten Tagen ein breites mediales Echo ausgelöst hat, bleibt die Schulbehörde der Öffentlichkeit eine Reaktion schuldig. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Wie beurteilt die zuständige Behörde die vor Kurzem veröffentlichten Ergebnisse der PISA-Studie? Die Kultusministerkonferenz, deren Präsidiumsmitglied der Präses der für Bildung zuständigen Behörde ist, hat gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung zu den Ergebnissen der internationalen PISA-Studie in einer Pressemitteilung Stellung genommen, da im Rahmen der Studie deutschlandweite Ergebnisse vorliegen: https://www.kmk.org/aktuelles/artikelansicht/pisa-2015- bestaetigt-deutschlands-gute-platzierung.html. Siehe auch Antwort zu 3. 2. In welchem Umfang haben Schülerinnen und Schüler Hamburger Schulen an der PISA-Studie teilgenommen? a. Wie viele Schülerinnen und Schüler haben in Hamburg insgesamt an der Studie teilgenommen? Drucksache 21/7196 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 b. Welche Schulen waren an der PISA-Studie 2015 in Hamburg beteiligt ? Bitte jeweils unter Angabe der Anzahl getesteter Schüler sowie des Sozialindex der Schule nennen. Für die Teilnahme an der internationalen PISA-Studie 2015 sind 120 fünfzehnjährige Schülerinnen und Schüler folgender vier Hamburger Schulen vorgesehen gewesen: Schulname Anzahl der beteiligten Schülerinnen und Schüler Sozialindex Carl-von-Ossietzky-Gymnasium 30 5 Immanuel-Kant-Gymnasium 30 5 Brüder-Grimm-Schule 30 2 Ida Ehre Schule 30 2 Über die Zahl der tatsächlich Teilnehmenden liegen der zuständigen Behörde keine Informationen vor. c. Welche Testkategorien wurden in den einzelnen Schulen jeweils abgefragt? Die Schülerinnen und Schüler bearbeiteten Aufgaben aus dem Bereich Naturwissenschaften , Mathematik und Lesen sowie Fragebögen zu Themen wie Unterricht und Schule und zur sozialen Herkunft. Befragt wurden außerdem Schulleitungen, Lehrkräfte und Sorgeberechtigte. d. Nach welchen Kriterien wurden die teilnehmenden Schulen von wem für die Teilnahme an der Studie ausgewählt? Auf der Grundlage amtlicher Schuldaten hat das IEA Data Processing and Research Center Hamburg im Auftrag des Zentrums für internationale Bildungsvergleichsstudien (ZIB e.V.) im Rahmen einer Zufallsstichprobenziehung vier Hamburger Schulen gezogen . 3. Liegen der Schulbehörde Erkenntnisse darüber vor, wie Hamburger Schüler bei PISA 2015 abgeschnitten haben? Wenn ja, welches Bild zeichnet sich in den jeweiligen Testkategorien ab? Nein. Mit der PISA-Studie werden im Dreijahresintervall ausgewählte Schulleistungen Fünfzehnjähriger zwischen den teilnehmenden Staaten verglichen. Die zugrunde liegende Stichprobe erlaubt für Deutschland Aussagen auf nationaler Ebene, nicht aber auf der Ebene der Länder. 4. Aus welchem Grund hat sich die Schulbehörde bislang nicht zu der Veröffentlichung der Ergebnisse geäußert? Siehe Antworten zu 1. und 3. 5. Auf welche Weise intendiert die zuständige Behörde, die Öffentlichkeit über die Ergebnisse der PISA-Studie und die daraus resultierenden Rückschlüsse auf die Leistung Hamburger Schüler zu informieren? Der nationale und der internationale Ergebnisbericht der PISA-Studie sind über das Internet zugänglich: http://www.pisa.tum.de/pisa-2015/; http://www.oecd.org/pisa/. Im Übrigen siehe Antwort zu 3.