BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/7213 21. Wahlperiode 16.12.16 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Stephan Jersch (DIE LINKE) vom 08.12.16 und Antwort des Senats Betr.: Welche Auswirkungen haben Charta von Florenz, Agrarpolitisches Konzept , Netzwerk Bio-Städte, „Aus der Region, für die Region“ und der Leitfaden für umweltverträgliche Beschaffung auf das Matthiae-Mahl? Seit 1356 wird Hamburgs uralte Tradition des Matthiae-Mahls begangen. Seitdem haben sich die Zeiten geändert – zumindest außerhalb des Festsaals . Das dürfte auch einen Einfluss darauf haben, was den Gästen serviert wird. Mittlerweile ist Hamburg der Charta von Florenz zur Gentechnikfreiheit beigetreten . Hamburg hat auch den Beschluss gefasst, dem Netzwerk Bio-Städte beizutreten. Darüber hinaus gibt es seit einigen Jahren das Agrarpolitische Konzept 2020 der Freien und Hansestadt Hamburg, das auf Bio-Landwirtschaft orientiert ist. Weiterhin gibt es das Konzept „Aus der Region für die Region“ sowie einen Leitfaden für umweltverträgliche Beschaffung, der immerhin mehr Seiten als Hamburgs Klimaplan beinhaltet. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Jährlich lädt der Senat um die 400 Repräsentantinnen und Repräsentanten aus Politik , Wirtschaft und Kultur sowie Ehrengäste und das konsularische Korps ein, um gemeinsam bei einem festlichen Essen und musikalischer Untermalung miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Matthiae-Mahlzeit ist eines der größten traditionellen, gesellschaftlichen Ereignisse im Hamburger Rathaus. An das Vier-Gänge-Menü dieses Abendessens werden daher auch besondere Maßstäbe angelegt. Insbesondere wird dabei auch auf eine dem Anlass angemessene Originalität und Kreativität bei der Zusammenstellung der einzelnen Gänge und bei der Menüfolge Wert gelegt. Für die Ausrichtung werden daher herausragende, renommierte Caterer zu einem Angebot aufgefordert. Dabei werden die in Hamburg geltenden Regelungen zur Beschaffung berücksichtigt. Grundsätzlich gilt seit dem Jahr 2008 bei allen protokollarischen Veranstaltungen , die ein Essen beinhalten, die Vorgabe der Berücksichtigung von Regionalität und Saisonalität bei der Auswahl der Produkte. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Seit wann, an welchen Stellen der Herstellung des Matthiae-Mahls und auf welche Weise findet der Leitfaden für umweltverträgliche Beschaffung der Freien und Hansestadt Hamburg seine konkrete Anwendung? 2. Woher werden die für das Matthiae-Mahl 2017 benötigten Nahrungsmittel stammen? Nimmt insbesondere das Motto „Aus der Region, für die Region“ Einfluss auf die Auswahl der Zutaten? Wenn ja: Wie wird konkret sichergestellt, dass regionale Produkte bevorzugt werden? Drucksache 21/7213 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 3. Wie wird bei der Auswahl der Zutaten für das Matthiae-Mahl sichergestellt , dass sie frei von gentechnisch erzeugten Komponenten sind? Bitte aufführen, welche vertraglichen Vereinbarungen diesbezüglich mit welchen Kooperationspartnern, Lieferanten beziehungsweise Unternehmen dazu getroffen werden sollen beziehungsweise schon getroffen worden sind. Zu den Soll-Kriterien des Leitfadens für umweltverträgliche Beschaffung (Umweltleitfaden ) gehört ein gewisser Prozentsatz an Lebensmitteln einer definierten Produktgruppe , die ökologisch erzeugt wurden, und die Verwendung von Produkten entsprechend dem Saisonkalender. Vom Anbieter soll nach dem Leitfaden zumindest angegeben werden, wie er die Anforderung einhalten will. Diese Vorgaben finden im Rahmen der Beschaffung der Catering-Leistung Beachtung. Die Ausschreibung des Caterings für die Matthiae-Mahlzeit 2017 ist noch nicht abgeschlossen , im Übrigen siehe Vorbemerkung. 4. Welche Änderungen haben sich an den Verträgen mit den beauftragten Unternehmen in den letzten zehn Jahren im Hinblick auf die Nutzung regionaler, gentechnikfreier beziehungsweise Bio-Lebensmittel ergeben? Bitte angeben, ab welchem Veranstaltungsjahr die jeweilige Änderung wirksam wurde. Für die Lieferung von Speisen für die Matthiae-Mahlzeit werden jedes Jahr VOL- Aufträge auf der Grundlage der jeweils abgegebenen Angebote erteilt, im Übrigen siehe Vorbemerkung.