BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/7449 21. Wahlperiode 13.01.17 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Thilo Kleibauer (CDU) vom 06.01.17 und Antwort des Senats Betr.: Gibt es neue Überlegungen für den ehemaligen Sportplatz am Fiersbarg ? In den letzten Monaten wurde angesichts des Flächenbedarfs für den Wohnungsbau verstärkt über die Sanierung und Nutzung von Altlastenflächen diskutiert. Eine dieser Flächen ist auch der ehemalige Sportplatz am Fiersbarg in Lemsahl-Mellingstedt (Flurstück 2385). Hierbei handelt es sich um eine frühere Sandgrube, die bis 1967 als Mülldeponie genutzt wurde. Seit der Verlagerung des Sportplatzes 2003 ist die Fläche ungenutzt. In der Drs. 20/12560 hatte der Senat im Juli 2014 dazu ausgeführt: „Aufgrund des hohen Anteils von Hausmüll im Ablagerungskörper muss noch langfristig mit der Bildung von Deponiegas mit hohen Methan- und Kohlendioxidkonzentrationen gerechnet werden. Eine Bebauung … ist nur bei vorheriger Auskofferung des gesamten Ablagerungskörpers möglich.“ Ich frage den Senat: 1. Gibt es derzeit Planungen oder Überlegungen bezüglich einer Sanierung dieser Fläche zur Nutzbarmachung für den Wohnungsbau? Die Möglichkeit einer Sanierung der Altdeponie und nachfolgenden Nutzung für den Wohnungsbau ist dem Senat bekannt; abschließende Festlegungen oder Planungen hierzu liegen bisher nicht vor. Vorbehaltlich weiterer Prüfungen ist eine Wiedernutzbarmachung von Flächen in bereits erschlossenen Bereichen grundsätzlich zu begrüßen . 2. Liegen den zuständigen Stellen Kostenschätzungen für eine Sanierung dieser Altlastenfläche vor? Wenn ja, mit welchen wesentlichen Inhalten? Wenn nein, ist beabsichtigt, den notwendigen Sanierungsaufwand zu ermitteln? Die Kosten für eine vollständige Sanierung (Auskofferung, Entsorgung und Verfüllung) würden sich nach einer Schätzung von 2005 auf 7,6 Millionen Euro belaufen. 3. Welche Bodenluftuntersuchungen haben seit 2014 an dieser Stelle mit welchen Ergebnissen stattgefunden? In welcher Häufigkeit wird die Deponiegasentwicklung überwacht? Die letzte Messung an zwei Gasmessstellen auf der Deponie hat im März 2015 stattgefunden . Die maximalen Methankonzentrationen betrugen 31,8 und 38,1 Volumenprozent bei maximalen Kohlendioxidkonzentrationen von 21,1 und 27,6 Volumenprozent und mindestens Sauerstoffkonzentrationen von 0,1 Volumenprozent. Die Deponiegasentwicklung wird in zweijährigem Rhythmus überwacht. Drucksache 21/7449 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 4. Wann wurde seit 2014 eine mögliche Schadstoffbelastung des Grundwassers an dieser Stelle mit welchen Ergebnissen untersucht? In welcher Häufigkeit erfolgt die Überwachung des Grundwassers durch die zuständige Stelle? Die Grundwassermessstellen (GWM) im direkten Umfeld des Sportplatzes Fiersbarg wurden im Rahmen der altlastbezogenen GW-Überwachung in 2016 beprobt. Lediglich an einer GWM (9431) im direkten GW-Abstrom der Altablagerung wurden erhöhte Werte einiger Parameter festgestellt: hier liegen Überschreitungen der Geringfügigkeitsschwellenwerte der LAWA 2004 für PAK, Benzol, Bisphenol A und Chlorbenzole vor. Im weiteren Abstrombereich sowie im seitlichen Randstrom zeigten die Konzentrationen der untersuchten Parameter einen weitgehend unauffälligen Befund. Die nächste Grundwasserbeprobung ist für April 2017 geplant. Nach dem Vorliegen der Analysenergebnisse wird über die weitere Vorgehensweise entschieden. Zwei GWM im weiteren Umfeld des Sportplatzes, die im Rahmen eines FHH-Untersuchungsprogrammes jährlich beprobt werden, zeigten keine Auffälligkeiten.