BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/7498 21. Wahlperiode 17.01.17 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Andrea Oelschlaeger (AfD) vom 10.01.17 und Antwort des Senats Betr.: Störungen in Hamburger Klärwerken In verschiedenen Reportagen und Zeitungsberichten der letzten Zeit1 wird über vermehrte Probleme in den Pumpenanlagen der Abwasserleitungen zu Kläranlagen durch die sogenannte Verstopfung in den Pumpen gesprochen. Die Verzopfung führt zu einem Ausfall der betroffenen Pumpe und damit, sofern keine Abhilfe geschaffen wird, zum Rückstau der Abwässer. Als Ursache wird unter anderem die vermehrte Entsorgung von Vlies-Feuchttüchern durch die Toilette genannt. Da eine reibungslos funktionierende Abwasseraufbereitung für Hamburg essenziell ist, sollten alle Störungen im Betriebsablauf der Abwasseraufbereitung kontinuierlich im Fokus stehen. Für den Betrieb und die Instandhaltung der technischen Anlagen des Klärwerkes ist in unserer Stadt HAMBURG WASSER als öffentlicher Ver- und Entsorger für Wasser zuständig. Die auftretenden Störungen sind somit auch aus Kostenaspekten interessant für die Verbraucher. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen, teilweise auf der Grundlage von Auskünften von HAMBURG WASSER (HW), wie folgt: 1. Werden Störungen im Betriebsablauf der Abwasseraufbereitung bei HAMBURG WASSER systematisch erfasst und Störungsursachen ausgewertet ? Wenn ja, welche Störungsschwerpunkte hat es in den Jahre 2011 – 2016 jeweils gegeben? HW erfasst systematisch die Störungen im Betriebsablauf und wertet diese aus. Aus den gewonnenen Erkenntnissen werden Maßnahmen zur weiteren Reduzierung der Betriebsstörungen festgelegt und umgesetzt. Bei der Abwasserreinigung im Klärwerk Hamburg kommt es aufgrund der im Zulauf vorhandenen Rechenanlage nicht zu Störungen speziell durch Verzopfungen. In den Abwasserleitungen des Netzes teilen sich die Ursachen der Störungen wie folgt auf (Durchschnitt der Jahre 2011 – 2016): 55 Prozent Verstopfungen 20 Prozent elektrische Defekte 1 Zum Beispiel „Hamburger Abendblatt“, 23.04.2016. Drucksache 21/7498 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 15 Prozent andere Ursachen 10 Prozent Netzausfall Stromversorger Die Störungen aufgrund von Verstopfungen haben über die Jahre zugenommen. Verzopfungen werden nicht gesondert erfasst. 2. Welche Anzahl an Reparaturstunden ist aufgrund dieser Störungen 2011 – 2016 aufgelaufen? Welche Kosten sind durch diese nicht geplanten Arbeiten entstanden? In der Regel werden vor Ort die Pumpen auseinander gebaut, um Verstopfungen zu beseitigen. In den Jahren 2011 – 2016 sind für die Beseitigung von Verstopfungen im Mittel jährlich 1.095 Arbeitsstunden mit Kosten in Höhe von 120.000 Euro angefallen. Die anderen Störungen werden nicht durch Verstopfungen verursacht. Kosten und Störungen dazu werden nicht gesondert erfasst. Eine Auswertung im Sinne der Fragestellung dazu ist in der für die Beantwortung einer Parlamentarischen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich. 3. Wie viele Pumpenstörungen, insbesondere durch Verzopfungen, hat es 2011 – 2016 gegeben? In den Jahren 2011 – 2016 hat es jährlich im Mittel 180 Betriebsstörungen durch Verstopfungen gegeben. 4. Sind Pumpen aufgrund von Störungen irreparabel ausgefallen und mussten ersetzt werden? Wenn ja, welche Kosten sind hierfür entstanden? Es sind keine Pumpen irreparabel ausgefallen.