BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/7724 21. Wahlperiode 03.02.17 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Carsten Ovens (CDU) vom 27.01.17 und Antwort des Senats Betr.: Internationaler Hochschulstandort Hamburg – Was plant der Senat? (Nachfrage) In der Antwort des Senats auf die Schriftliche Kleine Anfrage 21/7548 wurden die Fragen 2. bis 4. und 8. zur Internationalisierung der Hochschulen teils sehr ausweichend beantwortet, sodass hier neue Nachfragen notwendig werden. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen teilweise auf Grundlage von Auskünften der staatlichen Hamburger Hochschulen sowie der Agentur für Arbeit Hamburg wie folgt: 1. In den Antworten zu den Fragen 2. bis 4. verweist der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde auf die Ziel- und Leistungsvereinbarungen (ZLV) mit den Hochschulen, in denen man die „Weiterentwicklung Hamburgs zur Wissenschaftsmetropole mit internationaler Anziehungskraft als strategisches Ziel verankert“ habe. Hiermit sind unter anderem die Steigerung der „Bildungsausländerquote bei den Studierenden “ und der „Ausländerquote am wissenschaftlichen Personal“ et cetera gemeint (vergleiche ZLV für die Jahre 2015 und 2016 zwischen der BWFG und der UHH). a) Welche Maßnahmen haben der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde sowie die Hamburger Hochschulen in den Jahren 2015 und 2016 ergriffen, um die internationale Anziehungskraft Hamburgs als Wissenschaftsstandort beziehungsweise die Bildungsausländerquote und die Ausländerquote konkret zu erhöhen? Siehe Drs. 21/7548, 21/4762, 21/1642 und 21/1037. b) Welche Auswirkungen hatten diese Maßnahmen auf die beiden Kennzahlen Bildungsausländerquote und Ausländerquote am wissenschaftlichen Personal beziehungsweise inwieweit haben sich diese beiden Quoten erhöht? Die Maßnahmen haben grundsätzlich Auswirkungen auf die genannten Quoten. Die Bildungsausländerquoten konnten in 2015 an allen staatlichen Hamburger Hochschulen gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Auch der Ausländeranteil am wissenschaftlichen Personal konnte mehrheitlich erhöht werden. Zahlen für 2016 liegen noch nicht vor. Im Übrigen siehe Drs. 21/5000. c) Welche konkreten Maßnahmen sieht der Senat für die ZLVs für die Jahre 2017 und 2018 mit den Hochschulen vor, um die beiden Quoten zu erhöhen? Und wann liegen diese ZLVs vor beziehungsweise Drucksache 21/7724 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 wann werden diese beispielsweise im Transparenzportal der Stadt Hamburg eingestellt? Die ZLV mit den Hochschulen für die Jahre 2017/2018 sind öffentlich einsehbar unter: http://www.hamburg.de/bwfg/start-zlv/7093538/zlv-2017-18/. 2. In den Antworten zu den Fragen 2. bis 4. verweist der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde darauf, dass aus „der Landesforschungsförderung Hamburg werden in der Förderlinie „Aufbau internationaler Forschungskooperationen“ gezielt Anbahnungsmaßnahmen für internationale Hochschulkooperationen und transnationale Forschungsvorhaben im Ostseeraum gefördert“ werden sollen. a) Wie hoch waren die bereitgestellten Mittel und die abgerufenen Mittel in der Förderlinie „Aufbau internationaler Forschungskooperationen “ in den Jahren 2015 und 2016? Und für die Anbahnung welcher Forschungskooperationen wurden diese ausbezahlt? Bitte differenziert nach Jahren, bereitgestellten und abgerufenen Mitteln sowie nach Forschungskooperationen und ohne Verweis auf andere Drucksachen darstellen. Siehe Anlage. b) Wie viele dieser Anbahnungen internationaler Forschungskooperationen waren erfolgreich beziehungsweise führten zu konkreten Ergebnissen? Die meisten Projekte sind noch nicht abgeschlossen. Es liegen bisher Abschlussberichte von neun erfolgreich abgeschlossenen Anbahnungsprojekten vor. Aus diesen geht hervor, dass Kooperationen mit Partnern aufgebaut worden sind und neun Projektanträge bei nationalen und internationalen Fördermittelgebern eingereicht wurden. Weitere sechs Anträge befinden sich in Vorbereitung. Bisher wurden zwei Projekte bewilligt und drei Projekte abgelehnt, weitere Förderentscheidungen stehen noch aus. Drei der geförderten Hamburger Hochschulen haben acht neue Kooperationsvereinbarungen mit Hochschulen im Ostseeraum geschlossen. c) Wie hoch sind die bereitgestellten Mittel der Förderlinie „Aufbau internationaler Forschungskooperationen“ in den Jahren 2017 und 2018? Bitte differenziert nach Jahren und nach bereitgestellten Mitteln und ohne Verweis auf andere Drucksachen darstellen. Für 2017 und 2018 werden jährlich 300.000 Euro bereitgestellt. 3. In der Antwort auf Frage 8. verweist der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde auf die Frage nach einer Strategie, um ausländische Studierende in Hamburg zu halten oder zu Botschaftern Hamburgs in ihren Zielländern zu halten, lapidar auf die vorhandenen Career Center und Alumni-Vereinigungen sowie auf das Dienstleistungsangebot der Agentur für Arbeit für Hochschulabsolvierende. a) Welche konkreten Ideen und Dienstleistungen verfolgt die Agentur für Arbeit, um ausländische Hochschulabsolvierende in Hamburg zu halten oder zu Botschaftern Hamburgs in ihren Zielländern zu machen? Die Agentur für Arbeit Hamburg (Agentur) bietet als neutraler Dienstleister hiesigen wie ausländischen Studierenden das gleiche Dienstleistungsportfolio aus Beratung und Vermittlung zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt in Hamburg (und darüber hinaus ). Zum Beispiel gibt es jedes Semester ein umfangreiches Informationsangebot zu Bewerbungsverfahren, das in den Hochschulen, dem Berufsinformationszentrum oder der Agentur angeboten wird. Zusätzlich gibt es eine offene wöchentliche Sprechstunde in der Agentur, in der über die individuellen beruflichen Chancen nach Studienabschluss beraten wird. b) Welche konkreten Ideen und Dienstleistungen verfolgen die Career Center der UHH, der TUHH und der HAW, um ausländische Hoch- Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/7724 3 schulabsolvierende in Hamburg zu halten oder zu Botschaftern Hamburgs in ihren Zielländern zu machen? c) Welche konkreten Ideen und Dienstleistungen verfolgen die Piasta UHH und Alumni UHH, um ausländische Hochschulabsolvierende in Hamburg zu halten oder zu Botschaftern Hamburgs in ihren Zielländern zu machen? Über ihre Career Centers und International Offices bieten die Hochschulen Beratungen für ausländische Studierende an, um beim Übergang in das Berufsleben zu helfen . Die einzelnen Programme/Institutionen wirken mit einer Vielzahl von Maßnahmen direkt und indirekt auf die Erfüllung der Ziele hin; es können hier nur Beispiele genannt werden: jährlich stattfindende, hochschulübergreifende Großveranstaltung für internationale Studierende, Absolventinnen und Absolventen: „Studieren in Hamburg und dann?“, organisiert von den International Offices der Hamburger Hochschulen und unterstützt vom Netzwerk Hamburger Career Services (NHCS) Universität Hamburg (UHH): Angebot von Seminaren zur beruflichen beziehungsweise akademischen Entscheidungsfindung in Kooperation zwischen dem Career Center und dem interkulturellen Begleitprogramm PIASTA; der Verein Alumni Universität Hamburg e.V. ist derzeit an elf Orten mit Alumni-Botschafterinnen beziehungsweise -Botschaftern im Ausland aktiv Technische Universität Hamburg-Harburg (TUHH): Programme zur Integration ausländischer Ingenieurinnen und Ingenieure „Integral“ und „Integra“; im Hamburger Projekt „Make it in Hamburg“ kooperieren das TUHH- und das HAW-Career Center mit der Bundesagentur für Arbeit; es bestehen sieben internationale TUHH- Alumni-Chapter Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW): Workshops „Arbeiten in Deutschland“; Alumni-Aktivitäten Im Übrigen siehe Drs. 21/7548. d) Welche weiteren konkreten Ideen, Maßnahmen und Aktivitäten verfolgt der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde, um ausländischen Studierende nach Hamburg zu holen, in Hamburg zu halten und/oder zu Botschaftern Hamburgs in ihren Zielländern zu machen? Siehe Drs. 21/7548. 1 M itt el w ur de n im J ah r 2 01 4 be re itg es te llt , a be r e rs t i m J ah r 2 01 5 ab ge ru fe n. 2 E s w ur de n no ch n ic ht a lle M itt el a bg er uf en , d a da s P ro je kt n oc h ei ne L au fz ei t b is 3 0. 06 .2 01 7 ha t. 3 E s w ur de n no ch n ic ht a lle M itt el a bg er uf en , d a da s P ro je kt n oc h ei ne L au fz ei t b is 3 1. 01 .2 01 8 ha t. B er ei tg es te llt e un d ab ge ru fe ne M itt el 2 01 5 un d 20 16 in d er F ör de rli ni e „A uf ba u in te rn at io na le r F or sc hu ng sk oo pe ra tio ne n“ Pr oj ek tn am e 20 15 20 16 be re itg es te llte M itt el ab ge ru fe ne M itt el be re itg es te llte M itt el ab ge ru fe ne M itt el N et w or k on R es ea rc h an d C ap ac ity B ui ld in g on R en ew ab le E ne rg y, E ne rg y E ffi ci en cy a nd E ne rg y M on ito rin g in th e B al tic (B al tic E ne rg y N et ) 20 .0 00 ,0 0 €1 ./. ./. 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