BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/7737 21. Wahlperiode 07.02.17 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Carsten Ovens (CDU) vom 30.01.17 und Antwort des Senats Betr.: Warum hat sich Hamburg nicht auf der Grünen Woche präsentiert? In den letzten Jahren geht der Ernährungstrend immer stärker in Richtung Regionalität. Auch in Hamburg boomt das Thema, da es Nachhaltigkeit mit der persönlichen Verantwortung des Urproduzenten vereint. Die Landwirtschaft in Deutschland und auch in Hamburg ist nach wie vor primär durch bäuerliche Familienunternehmen geprägt. Das Wirtschaften dieser Bauern für ihren Betrieb ist über die Generationen hinweg geprägt von wirtschaftlicher , ökologischer und sozialer Verantwortung. Wer seit Generationen in der Region tätig ist, ist nicht nur dem Profit verpflichtet, sondern hat auch einen Ruf zu verlieren. Regional produzierte Lebensmittel sind also ein wichtiger Weg zurück zu mehr Vertrauen zwischen Verbraucher und Lebensmittelproduzent . Gerade angesichts dieser Zusammenhänge muss die regionale Landwirtschaft auch in der Öffentlichkeitsarbeit der Freien und Hansestadt Hamburg ein Thema sein. Eine Möglichkeit, dies gezielt zu tun, wäre die Internationale Grüne Woche Berlin gewesen. Diese weltweit wichtigste Messe zum Thema Landwirtschaft und Ernährung bot unter anderem eine „Deutschlandtour“ an, in deren Rahmen sich die einzelnen Bundesländer präsentieren konnten. Diese Chance nahmen alle Bundesländer wahr, außer Hamburg und dem Saarland. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Waren der Senat oder die zuständige Fachbehörde über die Möglichkeit informiert, sich im Rahmen der „Grünen Woche“ auch als Bundesland mit seinen regionalen Produkten zu präsentieren? Wenn ja, wieso wurde diese Möglichkeit nicht genutzt und wer traf diese Entscheidung? Wenn nein, welcher Vertreter aufseiten des Senats oder der zuständigen Behörde wäre für die Einholung entsprechender Informationen zuständig gewesen? 2. Beabsichtigen der Senat oder die zuständige Behörde, zukünftig im Rahmen der „Grünen Woche“ oder ähnlicher Veranstaltungen Hamburg auch als Standort regional produzierender Landwirtschaft zu präsentieren ? Der zuständigen Behörde ist bekannt, dass auf der „Grünen Woche“ (heute: Internationale Grüne Woche) seit dem Jahr 1926 landwirtschaftliche Erzeugnisse von bundesdeutschen und internationalen Herstellern und Vermarktern den Fachbesucherinnen und Fachbesuchern sowie Endverbraucherinnen und Endverbrauchern präsentiert Drucksache 21/7737 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 werden. In der 18. Legislaturperiode wurde vom damaligen Senat beschlossen, dass sich die Freie und Hansestadt Hamburg nicht mehr auf der Internationalen Grünen Woche präsentieren solle, da die damit verbundenen hohen Ausgaben keinen ausreichenden Effekt für die Hamburger Betriebe begründen. Dies gilt bis heute fort. 3. Wie schätzen Senat und zuständige Behörde die Situation der Landwirtschaft in Hamburg generell ein? Die Freie und Hansestadt Hamburg ist traditionell Standort leistungsstarker Agrarbetriebe und diese damit ein wichtiger Teil der Hamburger Wirtschaftspolitik. Im Übrigen siehe Drs. 20/11525. 4. Gibt es grundsätzlich überhaupt Konzepte aufseiten des Senats oder der zuständigen Behörde, um regionale Produzenten auch gegenüber den Endverbrauchern bekannter zu machen? Wenn ja, welche? Wenn nein, gibt es Überlegungen, entsprechende Konzepte zu erstellen ? Auf der Grundlage des „Agrarpolitischen Konzeptes 2020“ wurde ein Absatzförderkonzept mit einer entsprechenden Förderrichtlinie erarbeitet. Eine finanzielle Förderung von Veranstaltungen, Werbemaßnahmen und -aktivitäten sowie dem Aus- und Aufbau von Vermarktungsstrukturen soll dazu beitragen, den Verbraucherinnen und Verbrauchern qualitätsrelevante Merkmale landwirtschaftlicher Erzeugnisse und ihrer Produktionsweisen nahezubringen und gleichzeitig eine Absatzstimulierung bewirken. Siehe http://www.hamburg.de/contentblob/4639826/f0b1a08e51c8c0bfce6530fbbdf1560a/ data/agrarwitschaft-richtlinie.pdf.