BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/7939 21. Wahlperiode 21.02.17 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Karin Prien, Franziska Grunwaldt und Dennis Gladiator (CDU) vom 13.02.17 und Antwort des Senats Betr.: Was plant der rot-grüne Senat mit den Geldern aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“? Zahlreiche Maßnahmen zur Bekämpfung von Rechtsextremismus sowie religiös begründetem Extremismus finanziert der rot-grüne Senat auch über das Bundesprogramm „Demokratie leben!“. Dieses verfolgt das Ziel, „Angriffe auf Demokratie, Freiheit und Rechtstaatlichkeit sowie Ideologien der Ungleichwertigkeit “ präventiv zu verhindern beziehungsweise zu bekämpfen. Für das laufende Jahr 2017 vergibt der Bund 104,5 Millionen Euro im Rahmen des Bundesprogramms an Kommunen, aber auch an überregional tätige Träger direkt. Damit hat die CDU-geführte Bundesregierung ihr Engagement in diesem Bereich innerhalb von nur zwei Jahren mehr als verdreifacht. 2015 war das Programm bundesweit mit 30 Millionen Euro gestartet. Das Interessenbekundungsverfahren ist am 10. Februar 2017 abgelaufen. Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat: Die Fördermittel des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ werden den jeweiligen Antragstellern über verschiedene sogenannte Programmbereiche zur Verfügung gestellt. Im Programmbereich B „Förderung von Demokratiezentren zur landesweiten Koordinierung und Vernetzung sowie von Mobiler, Opfer- und Ausstiegsberatung“ beantragt die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) die Fördermittel direkt bei der zuständigen Regiestelle des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Angelegenheiten (BAFzA). Die für 2017 vorgenommene Mittelaufstockung für diesen Programmbereich beträgt 3,4 Millionen Euro. Die Aufteilung auf die beantragenden Bundesländer bemisst sich dabei nach dem Königsteiner Schlüssel, für Hamburg stehen in 2017 demnach gegenüber dem Vorjahr 86.955,68 Euro zusätzlich zur Verfügung. Fördermittel aus dem Programmbereich A „Bundesweite Förderung lokaler „Partnerschaften für Demokratie“ können die Hamburger Bezirksämter direkt beim BAFzA – nach erfolgreicher Teilnahme an vorhergehenden Interessenbekundungsverfahren – beantragen. Die Fördermittel für Modellprojekte in allen anderen Programmbereichen werden von den zivilgesellschaftlichen Projektträgern – ebenfalls nach erfolgreicher Teilnahme an vorhergehenden Interessenbekundungsverfahren – direkt beim BAFzA beantragt. Darüber hinaus siehe Drs. 21/5039. Im Übrigen laufen aktuell weitere Interessenbekundungsverfahren, für die sich bundesweit Projektträger bewerben können; siehe https://www.demokratie-leben.de/ bundesprogramm/ueber-demokratie-leben.html. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die nachstehenden Fragen wie folgt: Drucksache 21/7939 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 1. Zuwendungen in welcher Höhe haben die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI), andere Behörden und die Bezirke in den Jahren 2015 und 2016 jeweils aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ erhalten? 2. Welche Träger erhielten jeweils Zuwendungen in welcher Höhe für jeweils welches Projekt mit welchem Ziel aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ in den Jahren 2015 und 2016? Bitte aufschlüsseln, von welcher Hamburger Stelle die Träger die Gelder erhielten und wie hoch die jeweilige Kofinanzierung der ausgebenden Stelle war. 3. Mittel in welcher Höhe haben BASFI und Bezirke für das laufende Jahr 2017 jeweils insgesamt beantragt? 4. Welche bestehenden Projekte gedenken die beantragenden Stellen im Jahr 2017 weiterhin mit Mitteln in welcher Höhe bei welcher Höhe der Kofinanzierung aus dem Bundesprogramm zu unterstützten? Siehe Anlage. Die für 2017 in der Anlage genannten Mittel wurden jeweils in der Höhe bewilligt, wie sie beantragt waren. 5. Welche weiteren Träger und Projekte möchten BASFI und Bezirke mit dem zusätzlichen Geld bei jeweils welchem Kofinanzierungsbetrag im Jahr 2017 neu fördern? Aktuell haben sich die Bezirksämter Altona und Harburg am Interessenbekundungsverfahren für zwei neue Projekte im Programmbereich „Partnerschaften für Demokratie “ beteiligt. Über eine mögliche Kofinanzierung von weiteren Modellprojekten aus anderen Programmbereichen entscheiden die jeweils zuständigen Behörden gemäß der in Drs. 21/5039 benannten Themenschwerpunkte und der Qualität der Antragsunterlagen . Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 6. In seiner Antwort auf die Anfrage der Drs. 21/5331 vom 26. Juli 2016 wiederholte der Senat die Absichtserklärung, dass er selber in den Jahren 2017 und 2018 jeweils 4 Millionen Euro im Bereich der Salafismusprävention ausgeben wolle. Welche Beträge hat der Senat nun real für diesen Bereich in den Jahren 2017 und 2018 reserviert und wie viel Mittel aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und auch anderen Bundesprogrammen plant der Senat hier zusätzlich jeweils für die beiden Jahre ein? Zu den bereits von der Regiestelle des BAFzA bewilligten Modellprojekten siehe Anlage. Im Übrigen siehe Drs. 21/5039 und Drs. 21/5331. 7. In Drs. 21/5039 heißt es, dass die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB) ein Präventionsprojekt im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ („Mein Weg“) habe akquirieren können. Da die BASFI die Steuerung der Bundesgelder in Hamburg innehat und zudem eng mit dem Bund in diesem Bereich kooperiert, wie ebenfalls der genannten Drucksache zu entnehmen ist, stellen sich die Fragen, was genauer Inhalt des Projektes ist und ob dieses Projekt auch im Jahr 2017 trotz der aktuellen Probleme mit der DITIB fortbestehen wird? Das Modellprojekt „Mein Weg“ wurde von DITIB direkt beim Bund beantragt, es wird durch die Regiestelle des BAFzA finanziert und gesteuert, der Träger hat keine Kofinanzierung bei der BASFI beantragt. 20 15 20 15 20 15 20 16 20 16 20 16 20 17 20 17 20 17 B AF zA B AS FI ge sa m t B AF zA B AS FI ge sa m t B AF zA B AS FI ge sa m t M ob ile B er at un g ge ge n R ec ht se xt re m is m us A rb ei t u nd L eb en H am bu rg P rä ve nt io n vo n R ec ht se xt re m is m us 19 0. 00 0 15 .8 00 20 5. 80 0 21 0. 00 0 72 .7 00 28 2. 70 0 23 8. 00 0 72 .8 00 31 0. 80 0 K oo rd in ie ru ng B er at un gs ne tz w er k ge ge n R ec ht se xt re m is m us Jo ha nn D an ie l L aw ae tz -S tif tu ng P rä ve nt io n vo n R ec ht se xt re m is m us 60 .0 00 34 .2 00 94 .2 00 80 .0 00 40 .8 00 12 0. 80 0 80 .0 00 40 .8 00 12 0. 80 0 E m p o w e r – B e ra tu n g f ü r B e tr o ff e n e re ch te r, ra ss is tis ch er u nd an tis em iti sc he r G ew al t A rb ei t u nd L eb en H am bu rg P rä ve nt io n vo n R ec ht se xt re m is m us 50 .0 00 15 .0 00 65 .0 00 70 .0 00 53 .5 00 12 3. 50 0 24 4. 00 0 55 .0 00 29 9. 00 0 D is ta nz ie ru ng s- u nd A us st ie gs be ra tu ng K ur sw ec hs el u nd A rb ei ts st el le R ec ht se xt re m is m us u nd G ew al t ( A us st ie gs be ra tu ng K ad er im N or dv er bu nd ) C hr is tli ch es J ug en dd or fw er k D eu ts ch la nd e .V . / B ild un gs ve re in ig un g A rb ei t u nd Le be n N ie de rs ac hs en O st gG m bH P rä ve nt io n vo n R ec ht se xt re m is m us 10 0. 00 0 20 .0 00 12 0. 00 0 10 0. 00 0 20 .0 00 12 0. 00 0 10 5. 00 0 22 .0 00 12 7. 00 0 K oo rd in ie ru ng N et zw er k P rä ve nt io n un d D er ad ik al is ie ru ng B eh ör de fü r A rb ei t, S oz ia le s, Fa m ilie u nd In te gr at io n P rä ve nt io n vo n re lig ös be gr ün de te te m E xt re m is um s - - - 40 .0 00 8. 00 0 48 .0 00 40 .0 00 30 .0 00 70 .0 00 M od el lp ro je kt S eb st S ic he rS ei n B as is & W og e e. 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Wahlperiode Drucksache 21/7939 3 Anlage 7939ska_Text 7939ska_Anlage