BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/7973 21. Wahlperiode 21.02.17 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Carsten Ovens (CDU) vom 14.02.17 und Antwort des Senats Betr.: Hamburgs internationales Start-up-Netzwerk stärken Hamburg hat sich in den letzten Jahren zu einem der größten deutschen Start-up-Zentren entwickelt. Um den Wirtschaftsstandort Hamburg und die Start-up-Szene weiter zu stärken und international auszubauen, braucht es allerdings auch Know-how von außen und eine internationale Vernetzung (vergleiche Drs. 21/6476). Das Silicon Valley ist wohl das bekannteste und auch erfolgreichste Innovations - und Start-up-Zentrum der Welt. Die hier beheimateten Tech-Riesen wie Apple, Facebook, Google, Hewlett-Packard und Intel profitieren durch die gegenseitige Vernetzung, durch die Nähe zur renommierten Stanford University sowie weiteren renommierten Hochschulen und Forschungseinrichtungen . Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Die Vernetzung in ausländische Zielregionen erfolgt bei Start-ups mit international skalierbaren Geschäftsmodellen in aller Regel über Investoren. Im Silicon Valley greifen Start-ups in Eigeninitiative auch auf bestehende Infrastrukturen wie den German Accelerator Tech oder den Y Combinator zurück. Seitens des Senats erfolgt dort eine gezielte Unterstützung, wo die privatwirtschaftlichen Aktivitäten sinnvoll ergänzt werden können. Partner sind dabei in Hamburg ansässige US-amerikanische Unternehmen , mit denen sich die zuständigen Behörden in einem dauerhaften und intensiven Austausch befinden, sowie Netzwerke von Partnern. Über die engen Verbindungen zu Unternehmen, Multiplikatoren und Netzwerken werden unter anderem anlassbezogen direkte Kontakte hergestellt beziehungsweise vermittelt. Über die Initiative nextMedia.Hamburg bestehen zudem Kontakte zum German Accelerator und zur German American Business Association California (GABA California ). Hamburg@work e.V. ist Mitglied der GABA California und bietet als „Private Partner“ der Stadt im Rahmen der Initiative Mitgliedern die Möglichkeit, an deren Veranstaltungen teilzunehmen. Für die Vernetzung im Silicon Valley bietet Hamburg @work e.V. ein sogenanntes Silicon Valley Desk: Neben einem Kontaktnetzwerk stehen Unternehmen Arbeitsplätze am Union Square in San Francisco zur Verfügung. Kontaktperson ist die Hamburger Unternehmerin Petra Vorsteher, ehrenamtliche Repräsentantin des HamburgAmbassador-Programms und Mitglied im Vorstand vom Hamburg@work e.V. Dies vorausgeschickt beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Wann haben zuletzt Vertreter des Senats die Region Silicon Valley besucht, wer hat an dieser Reise teilgenommen und was waren die Ergebnisse dieser Reise? Bitte direkt und ohne Verweise auf andere Drucksachen beantworten. Drucksache 21/7973 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Der Präses der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation ist im Oktober 2014 mit einer Unternehmerdelegation nach San Francisco und ins Silicon Valley gereist. Die Delegationsteilnehmer haben einer Offenlegung ihrer Firmendaten nicht zugestimmt , weshalb hierzu keine weiteren Angaben gemacht werden können. Zielsetzung der Reise war es, Erkenntnisse über die Auswirkungen digitaler Technologien auf andere Wirtschaftszweige zu gewinnen. Im Rahmen der Termine wurden Fragen der künftigen Unternehmenskommunikation (zum Beispiel Twitter, Facebook), der Zukunft der Mobilität und digitaler Städte (Tesla, Google, MLove), des 3-D-Drucks (Autodesk) oder der Tourismusbranche (Airbnb) erörtert. Auch technologieorientierte Themen wie Semiconductors (NXP), künstliche Intelligenz und Robotics (NASA, Stanford Robotics Lab) sowie die Arbeit von Innovationshubs (AlwaysOn, BootUpVentures ) und die Schnittstelle von Hochschulforschung und Unternehmertum („entrepreneurial spirit“/Technologietransfer in der University of Stanford, Draper University sowie der Singularity University) wurden thematisiert. Ebenso fanden Besuche bei Google X (Themen unter anderem erneuerbare Energien, autonome Mobilität) und Apple statt. Der Besuch der Firma Cisco steckte schließlich den Rahmen des Memorandums of Understanding (MoU) zwischen Cisco und dem Senat über gemeinsame Pilotprojekte im Bereich Smart-City-Technologien ab. Im Nachgang der Reise wurde das MoU vom Ersten Bürgermeister und vom Präses der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation unterzeichnet. 2. Welche Kontakte pflegt der Senat beziehungsweise die Freie und Hansestadt Hamburg mit Initiativen wie dem German Accelerator Tech, der German American Business Association in Kalifornien und weiteren Institutionen zur Förderung der wirtschaftlichen Beziehungen, insbesondere von Start-ups? 3. Hat der Senat weitere Kontakte zu Vereinen und Initiativen in Deutschland , die sich mit der Vernetzung mit dem Silicon Valley beschäftigen? Wenn ja, welche? Wenn nein, warum nicht? Siehe Vorbemerkung. 4. Hat der Senat direkte Kontakte zu Unternehmen im Silicon Valley? Bitte aufzählen nach Name, Art des Unternehmens und Art des Kontakts. Die zuständigen Behörden pflegen keine Datenbanken, die zur Beantwortung der Frage herangezogen werden könnten. Entsprechende Daten werden statistisch nicht erfasst. 5. Wird der internationale Austausch zwischen Hamburger Start-ups und Unternehmen im Silicon Valley vom Senat unterstützt? Wenn ja, wie? Wenn nein, warum nicht? Siehe Vorbemerkung. 6. Wie hoch war der Etat der Freien und Hansestadt in den letzten drei Jahren, um den Austausch zwischen Hamburg und dem Silicon Valley zu fördern? Wie wurden diese Budgets eingesetzt? Welche Ergebnisse wurden erzielt? Die zuständigen Behörden sehen bislang bezogen auf den Kosten-/Nutzen-Aufwand keine überzeugenden Ansatzpunkte, um über die dargestellten Beziehungen hinaus einen gesonderten Etat auszuweisen.