BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/7974 21. Wahlperiode 21.02.17 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Carsten Ovens (CDU) vom 14.02.17 und Antwort des Senats Betr.: Brücken bauen zwischen Hamburg und der Silicon Alley Durch die Initiative „Digital.NYC“ hat sich New York City in den letzten Jahren neu erfunden. Bürgermeister Bill de Blasio hat 2014 das Ziel ausgegeben, New York City zur weltweiten Vorreiterregion im Bereich Start-ups zu machen. In den letzten Jahren investierte die Stadt in ihre Start-up- Community mehr Geld als alle anderen Regionen der USA. Man spricht von der Silicon Alley. Mit über 8.000 Start-ups, 200 Investoren und etablierten Unternehmen der Digitalwirtschaft steht New York City zurzeit an der Spitze der Gründerszene. Um die Hamburger Start-up-Szene im nationalen Wettbewerb zu stärken, ist der Austausch mit internationalen Vorreiterregionen wie der Silicon Alley von großer Bedeutung. In der letzten Legislaturperiode gab es unter Führung von Wirtschaftssenator Horch eine Delegationsreise mit rund 100 Teilnehmern, die in New York City, Boston und Montreal Station gemacht hat, und unter anderem IT und Medien zum Schwerpunkt hatte. Konkrete Informationen hinsichtlich der erzielten Ergebnisse sowie folgender Projekte und Maßnahmen sind jedoch nur sehr überschaubar vorhanden. Wenn Hamburg als Innovations- und Start-up-Metropole erfolgreich sein will, muss unter anderem die internationale Vernetzung der Stadt verbessert werden (vergleiche Drs. 21/6476). Bislang kümmert sich der Senat jedoch nicht um die Beziehungen zu den internationalen Hotspots der Start-up-Szene wie zum Beispiel in Israel („kein regionaler Schwerpunkt“ (Drs. 21/4107) oder belässt es bei Delegationsreisen, von denen bislang keine bekannten nachhaltigen Impulse ausgehen. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Welche Unternehmen und Institutionen haben an der genannten Delegationsreise des Senats teilgenommen? Die Reise nach New York City, Boston und Montreal unterstrich die Bedeutung der Innovationspolitik des Senats und der norddeutschen Digitalwirtschaft. Zum einen führte der Präses der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) mit dem Staatssekretär des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holstein eine Delegation aus den Branchen maritime Wirtschaft, Hafen und Logistik nach New York, Boston und Montreal sowie der erneuerbaren Energien nach Boston und Montreal. Hier war das Ziel, die Marktpotenziale in den genannten Bereichen zu erkunden. Konkrete Unternehmenskontakte und der Aufbau von Beziehungen sind im Nachgang erfolgt (Boston und Montreal). Drucksache 21/7974 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Darüber hinaus nahmen auch Unternehmen mit unterschiedlichem Interessenshintergrund zum Thema Digitalisierung in New York und Boston teil. Die Delegation umfasste Vertreterinnen und Vertreter aus den genannten Branchen. Ein Einverständnis zur Offenlegung der Firmennamen und -daten liegt nicht vor, weshalb hierzu keine Details genannt werden können. 2. Welche Unternehmen und Institutionen wurden in den USA besucht beziehungsweise zum Austausch getroffen? Im Bereich IT und Medien wurden folgende Unternehmen und Institutionen besucht: In New York: AT&T Adwork Lab, Cisco, New York Times R&D media lab, Mayor Bloombergs international office, NYC Tech Connect, NYU Poly Incubator, PR Newswire Office, Agentur Huge und Tumblr Inc. Zudem gab es einen „Founders Dialogue” mit Start-up-Unternehmen. In Boston: MIT Media Lab, Microsoft New England Research&Development Center, Cambridge Innovation Center, Massachusetts Office of International Trade and Investment, IBM Research Center, Knome, Berklee College, Massachusetts Innovation &Technology Exchange und Mass Challenge. 3. Wie gestalten sich die Beziehungen zwischen der Hansestadt Hamburg und New York City im Bereich Start-ups und Innovationsförderung? Gibt es konkrete Kooperationsprojekte oder Initiativen, die im Nachgang an die Delegationsreise gestartet wurden? Wenn ja, welche, wenn nein, warum nicht? Die Delegation hat die Innovationspolitik New York Citys und die Kultur der Finanzierung von Innovation unter anderem durch private Venture Capital Unternehmen und Wege des Technologietransfers kennengelernt. Darüber hinaus ging es um die Auswirkungen der Digitalisierung auf Printmedien (New York Times Media Lab) oder Agenturen (Huge). Mit dem Besuch der Firma Cisco wurde der Grundstein für das spätere Memorandum of Understanding zwischen Cisco und dem Senat über die Zusammenarbeit im Bereich Smart-City-Technologien gelegt. 4. Welche städtischen Einrichtungen und Institutionen stehen mit vergleichbaren Partnern in der Region Silicon Alley im Austausch, zu welchen Themen und mit welchen Ergebnissen? NextMedia.Hamburg hat die Deutsch-Amerikanische Handelskammer in New York bei der Bewerbung ihres Programms „Step NYC“ unterstützt. Im Ergebnis haben auch zwei Hamburger Start-ups an dem Programm teilgenommen. Die Technische Universität Hamburg-Harburg (TUHH) kooperiert im Rahmen studentischer Projekte und gegenseitiger Besuche auf Ebene der Professoren. Die TuTech Innovation GmbH steht über Fragen der Förderung des Technologietransfers im Austausch mit dem German Center for Research and Innovation, dem Columbia Technology Ventures Office, dem NYU Office of Industrial Liaison, dem NYU Varick Street Incubator sowie den German American Chambers of Commerce. 5. Sind weitere Reisen des Senats nach New York City geplant? Wenn nein, warum nicht? Wann wird ein Gegenbesuch einer Delegation aus New York City stattfinden? Wenn dieser noch nicht konkret geplant ist, warum ist dies nicht der Fall? Weitere Reisen der BWVI sind nach dem erfolgten Erkenntnisgewinn im zuvor genannten Bereich derzeit nicht geplant. Ob Gegenbesuche aus New York City geplant sind, ist nicht bekannt.