BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/8006 21. Wahlperiode 24.02.17 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Karin Prien (CDU) vom 16.02.17 und Antwort des Senats Betr.: Medizincontainer mit Dolmetschersystem (IV) Die Antworten der Drs. 21/7696 machen Nachfragen notwendig. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen teilweise auf der Grundlage von Auskünften des beauftragten Dolmetscherservices wie folgt: 1. Wieso finden in der Einrichtung Jenfelder Moorpark derzeit keine Sprechstunden statt und ab wann soll das wieder der Fall sein? In der Erstaufnahmeeinrichtung (EA) Jenfelder Moorpark war im Januar 2017 die Heizung ausgefallen. Daraufhin wurden alle Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtung verlegt, da eine sofortige Reparatur der Heizung nicht gewährleistet werden konnte. Ab dem 1. März 2017 werden die Sprechstunden wieder angeboten. 2. Die Vereinbarung über die Monatspauschale für den Dolmetscherservice in Höhe von 147.480 Euro läuft Ende Februar 2017 aus. Ist geplant, den Dolmetscherservice darüber hinaus zu nutzen? Wenn ja, zu welchen Konditionen und von wann bis wann gelten sie? Wenn nein, warum nicht? Die Summe von 147.480 Euro wurde in Drs. 21/7696 fälschlicherweise als Monatspauschale dargestellt. Es handelt sich vielmehr um die Quartalskosten. Die monatlichen Kosten liegen bei 49.160 Euro. Es ist beabsichtigt, den Vertrag zu verlängern. Darüber hinaus sind die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen. 3. Wird der Dolmetscherservice bei jeder Behandlung hinzugezogen? Wenn nein, warum nicht und wie hoch ist stattdessen in etwa die anteilige Nutzung? Sollten Patienten in Einzelfällen bereits so gut Deutsch sprechen können, dass ein Dolmetscher nicht benötigt wird, wird auf die Nutzung des Services verzichtet. Dies sind jedoch nur Einzelfälle, regelhaft ist die Nutzung dieses Services zur Unterstützung notwendig. Statistische Daten hierüber werden in den zuständigen Behörden nicht erhoben. 4. Wie oft wurde bisher der Dolmetscherservice insgesamt in Anspruch genommen? Bitte zusätzlich nach Monaten und Standorten aufschlüsseln und angeben, Dolmetscher welcher Sprachen besonders häufig nachgefragt wurden. Drucksache 21/8006 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Nach Angaben des beauftragten Dolmetscherservices, mit dem seit März 2016 der Vertrag besteht, wurden von März 2016 bis Januar 2017 8.737 Anrufe an Dolmetscher getätigt. Die Aufteilung der Anrufe nach Monaten: Monat Anzahl der Anrufe März 2016 610* April 2016 528* Mai 2016 192* Juni 2016 612 Juli 2016 597 August 2016 455 September 2016 844 Oktober 2016 798 November 2016 1.430 Dezember 2016 1.273 Januar 2017 1.398 * In den Monaten März bis Mai 2016 wurde der Dolmetscherservice per Video nur für den Standort Rugenbarg genutzt, für den mit Ablauf des Monats Mai der Betrieb eingestellt wurde . Der Dolmetscherservice wertet die anteilige Verteilung der Anrufe bezogen auf einzelne Erstaufnahmeeinrichtungen generell nicht aus. Im Zusammenhang mit dieser Schriftlichen Kleinen Anfrage wurde der Dolmetscherservice um eine Auswertung für den Monat Januar 2017 gebeten, die die nachfolgenden Werte ergab: Container Verteilung der Anrufe in % Hellmesbergerweg 47,80 Schmiedekoppel 14,96 Schnackenburgallee 13,94 Flagenwiet 11,04 Vogt-Kölln-Straße 4,82 Rahlstedter Grenzweg 2,82 Neuland I 2,27 Schwarzenbergstraße 1,29 Fiersbarg 0,67 Jenfelder Moorpark 0,39 Besonders häufig wurden folgende Sprachen nachgefragt: Arabisch, Farsi/Persisch, Kurdisch, Dari, Russisch.