BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/8261 21. Wahlperiode 14.03.17 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Karin Prien (CDU) vom 07.03.17 und Antwort des Senats Betr.: Lehrer- und Referendareinstellungen – Wie ist die aktuelle Lage? In den Empfehlungen der Expertenkommission zur Lehrerbildung wird darauf verwiesen, dass 35,2 Prozent der Referendare und circa 30 Prozent (in manchen Fächern bis zu 50 Prozent) der in den Schuldienst übernommenen Lehrer aus anderen Bundesländern kommen (Seite 46). Die gegenseitige Anerkennung der Lehrämter wird auch zukünftig eine große Rolle spielen. Deshalb sind präzise Daten über die derzeitigen Einstellungsmodalitäten in den Vorbereitungsdienst und den Hamburgischen Schuldienst ebenso erforderlich wie solche über die Chancen Hamburger Absolventen in anderen Bundesländern . Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Wie viele Einstellungen in den Hamburgischen Schuldienst hat es in den Jahren 2016, 2015 und 2014 jeweils für die vier Haupteinstellungstermine (Schuljahresbeginn im August, 1. November, 1. Februar und 1. Mai) gegeben? Wie viele davon hatten ihre Befähigung in einem anderen Bundesland erworben (bitte getrennt sowohl nach Jahren als auch jeweiligem Einstellungstermin und für die einzelnen Schulformen auflisten)? Siehe Anlage. 2. Wurden dabei auswärtige Bewerber aufgrund ihrer erzielten Noten oder ihrer Fächerkombination bevorzugt eingestellt? Die Auswahl der Bewerberinnen und Bewerber erfolgt grundsätzlich nach dem Prinzip der Bestenauslese. 3. Für welche Fächerkombinationen konnten keine oder zu wenige Hamburger Bewerber gefunden werden? Grundsätzlich decken die Schulen ihren Personalbedarf auf unterschiedlichen Wegen (Abordnung, Wechsel von anderen Schulen, Lehrerländertauschverfahren, Ausschreibungen ). Erfolglose Ausschreibungen lassen daher keine Rückschlüsse auf die Nichtbesetzung von Stellenbedarfen zu. 4. Hat der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde Kenntnis darüber , dass Hamburger Absolventen des Landesinstituts in anderen Bundesländern abgewiesen wurden? Falls ja, mit welcher Begründung? Der für Bildung zuständigen Behörde liegen darüber keine Kenntnisse vor. 5. Wie stellt sich die Einstellungssituation in den Vorbereitungsdienst dar? Wie viele Referendare für die einzelnen Lehrämter hatten jeweils in den letzten drei Jahren einen Abschluss der Hamburger Hochschulen und Drucksache 21/8261 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 wie viele kamen von Hochschulen anderer Bundesländer (bitte getrennt sowohl nach Jahren als auch gegebenenfalls dem jeweiligem Einstellungstermin nach Punkt 1. und für die einzelnen Schulformen auflisten)? Die Einstellung für die Lehrkräfte in den Vorbereitungsdienst erfolgt jeweils zum 01.02. und 01.08. eines Jahres. 01.08.2016 01.02.2016 01.08.2015 01.02.2015 01.08.2014 01.02.2014 Schulform Plätze auswärtig in % Plätze auswärtig in % Plätze auswärtig in % Plätze auswärtig in % Plätze auswärtig in % Plätze auswärtig in % 61 34,4 69 39,1 51 21,6 49 24,5 39 44 64 26,6 Berufliche Schulen 45 31,1 42 26,2 46 15,2 45 26,7 44 24,5 40 22,5 Sonderpäda-gogik 89 29,2 87 23 86 31,4 86 26,8 83 26,1 91 38,5 Primarstufe/ Sek I 92 43,5 88 39,8 84 36,9 84 31 83 35,7 77 31,2 Gymnasien 6. In welchem Umfang erfolgte die Auswahl aufgrund a) der erzielten Noten beziehungsweise b) der Fächerkombination jeweils in den letzten drei Jahren (bitte nach Jahren und in ganzen und prozentualen Zahlen angeben)? Das Auswahlverfahren wird durch die Verordnung über die Zulassung zum Vorbereitungsdienst für Lehrämter an Hamburger Schulen vom 20. Januar 2004 geregelt, siehe http://www.landesrecht-hamburg.de/jportal/portal/page/ bshaprod.psml?showdoccase=1&doc.id=jlr-SchulLehrVHA2004rahmen&st=lr. Die Kriterien für die Auswahl sind gemäß § 3 dieser Verordnung Leistung, Wartezeit und Härte im Verhältnis von 60:30:10. Mangelfächer, die vorher als solche im Amtlichen Anzeiger ausgewiesen werden, können bevorzugt berücksichtigt werden. Grundschulen Sonderschulen Gymnasium Stadtteilschulen Berufliche Schulen Gesamt Hamburg 11 7 13 14 1 46 auswärtig 37 1 18 43 1 100 sonstig* 5 1 2 12 0 20 Hamburg 4 8 5 49 0 66 auswärtig 5 0 0 3 0 8 sonstig* 1 0 2 2 0 5 Hamburg 55 7 44 68 32 206 auswärtig 73 4 67 110 2 256 sonstig* 25 4 16 16 4 65 Hamburg 2 1 2 4 1 10 auswärtig 5 0 3 7 0 15 sonstig* 3 0 0 2 3 8 Hamburg 22 7 32 67 27 155 auswärtig 8 0 18 51 2 79 sonstig* 4 1 4 4 4 17 Hamburg 7 0 3 3 0 13 auswärtig 2 0 3 2 0 7 sonstig* 0 0 1 0 0 1 Hamburg 46 10 37 97 44 234 auswärtig 41 7 74 85 3 210 sonstig* 35 0 17 20 4 76 Hamburg 3 0 1 7 4 15 auswärtig 5 0 2 5 1 13 sonstig* 0 0 3 4 4 11 Hamburg 44 6 37 76 33 196 auswärtig 28 2 23 33 7 93 sonstig* 3 0 5 3 10 21 Hamburg 3 0 1 3 0 7 auswärtig 2 0 7 3 0 12 sonstig* 4 0 1 0 1 6 Hamburg 78 13 48 84 36 259 auswärtig 68 6 85 122 12 293 sonstig* 31 0 26 22 11 90 Hamburg 1 0 0 3 1 5 auswärtig 4 0 3 8 1 16 sonstig* 1 0 0 2 0 3 Quelle: Personaldaten der zuständigen Behörde Februar 2015 Mai 2015 August 2015 Übersicht über die Einstellungen im Hamburgischen Schuldienst Februar 2014 Mai 2014 August 2014 November 2014 sonstig*: Zugänge von Lehrkräften aus dem Ländertauschverfahren, Übernahmen aus Fristverträgen sowie sonstige Einstellungen (u.a. Lehrkräfte ohne Lehramt, aber mit einem akad. Abschluss). Bei diesen Einstellungen wird nicht erfasst, ob die Befähigung in Hamburg oder in einem anderen Bundesland erworben worden ist. November 2015 Februar 2016 Mai 2016 August 2016 November 2016 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/8261 3 Anlage 8261ska_Text 8261ska_Anlage