BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/8443 21. Wahlperiode 31.03.17 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Katja Suding (FDP) vom 23.03.17 und Antwort des Senats Betr.: Schuldenstand der Freien und Hansestadt Hamburg (II) – Wie entwickelt sich die Verschuldung außerhalb des Kernhaushalts? Im Januar vermeldete die Finanzbehörde einen kameralen Haushaltsüberschuss von „mindestens 250 Millionen Euro“.1 Dementsprechend ist die Entwicklung der Schuldenstände im Kernhaushalt sowie der verschiedenen „Extrahaushalte “ der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) von Interesse. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Wie hoch lagen jeweils der stichtagsgezogene doppische Schuldenstand sowie der kamerale Schuldenstand des Kernhaushalts2 zum 31.12.2016? Wie hoch lagen sie – soweit vorliegend – jeweils zum 31.03.2017? Mit Umstellung des Gesamthaushalts auf die Doppik zum 1. Januar 2015 wird der Schuldenstand nur noch stichtagsbezogen erhoben (Siehe Drs. 21/6276). Zum 31. Dezember 2016 beträgt der Schuldenstand des Kernhaushalts am Kapitalmarkt 23.021.699.553 Euro. Die Buchungen des 1. Quartals 2017 sind noch nicht abgeschlossen . 2. Wie hoch sind die mit Stand der 13. Buchungsperiode von 2016 ins Jahr 2017 übertragenen beziehungsweise derzeit noch aus dem Vorjahr bestehenden Ermächtigungen für die Aufnahme von Deckungskrediten jeweils im Kernhaushalt sowie bei den Sondervermögen? In welchem Umfang soll der von der Finanzbehörde im Januar vermeldete kamerale Überschuss von „mindestens 250 Millionen Euro“ zu deren Reduzierung genutzt werden? Für den Kernhaushalt besteht für 2016 eine nicht in Anspruch genommene Ermächtigung , Deckungskredite aufzunehmen, in Höhe von 1.841,7 Millionen Euro, für das Sondervermögen Schulimmobilen in Höhe von 86,4 Millionen Euro und für das Sondervermögen Stadt und Hafen in Höhe von 60 Millionen Euro fort. Ein Zusammenhang zu dem gemeldeten kameralen Überschuss im Sinne der Fragestellung besteht nicht. 3. Wie verteilen sich die über den eigentlichen Kernhaushalt hinausgehenden Schulden per Ende 2016 in der durch das Statistische Landesamt für Hamburg und Schleswig-Holstein beziehungsweise das Statistische Bundesamt vorgenommenen Betrachtung in jeweils welcher Höhe auf jeweils welche anderen Organisationseinheiten? (Bitte analog zur Anlage der Drs. 21/6276 auflisten.) 1 Vergleiche http://www.abendblatt.de/hamburg/article209290137/Mindestens-250-Millionen- Euro-Ueberschuss.html. 2 Vergleiche auch Senatsantworten in Drs. 21/6276. Drucksache 21/8443 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Die Zunahme des von den Statistikämtern am 28. März 2017 veröffentlichten Schuldenstandes der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) im Jahr 2016 beruht im Wesentlichen auf Kreditaufnahmen der hsh portfoliomangement AöR und der hsh finanzfonds AöR, die der FHH im Umfang von rund 2,1 Milliarden Euro zuzuordnen sind. In der Summe der Schulden von Extrahaushalten mit Sitz in Hamburg sind nach Kenntnis der zuständigen Behörde auch Schulden enthalten, die bereits vor 2016 aufgenommen und erstmals in der Darstellung der Statistikämter aufgeführt wurden. Dies betrifft die GGV Grundstücksgesellschaft Verwaltungsgebäude Neuenfelder Straße mbH (GGV) im Umfang von rund 138 Millionen Euro und die 2. IVFL Immobilienverwaltung für Forschung und Lehre Hamburg GmbH & Co. KG im Umfang von rund 16 Millionen Euro. Der Schuldenstand der GGV wurde darüber hinaus doppelt erfasst, indem dieser zusätzlich auch dem Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen zugeordnet wurde. Somit ist in der Darstellung der Statistikämter ein Schuldenanstieg der FHH im Jahr 2016 im Umfang von rund 292 Millionen Euro ausgewiesen , der tatsächlich gar nicht beziehungsweise nicht in diesem Jahr eingetreten ist. Die FHH beziehungsweise die zuständige Behörde wurde im Vorfeld der Veröffentlichung von den Statistikämtern trotz eines entsprechenden Angebots nicht in die Qualitätssicherung der Daten einbezogen. Im Übrigen siehe Anlage. 4. In welchem Umfang wurden bislang im 1. Quartal 2017 durch die hsh portfoliomanagement AöR und/oder die hsh finanzfonds AöR über die unter Frage 3. genannten Beträge hinaus Anleihen begeben beziehungsweise Schulden aufgenommen? Welcher Anteil davon ist der Freien und Hansestadt Hamburg zuzurechnen? 5. In welchem Umfang wurden bislang im 1. Quartal 2017 durch die anderen in der Antwort zu Frage 3. genannten Organisationen in jeweils welchem Umfang zusätzliche Schulden aufgenommen? Berechnungen des Statistikamts Nord liegen für diesen Zeitraum noch nicht vor. 3 1 .1 2 .2 0 1 6 G M H l G eb äu d e m an ag em en t H am b u rg G m b H 5 .0 0 0 .0 0 0 H G V H am b u rg e r G es el ls ch af t fü r V er m ö ge n s- u n d B et ei lig u n gs m an ag em en t m b H 3 .2 5 1 .0 0 0 .0 0 0 B er u fs fö rd er u n gs w e rk H am b u rg G m b H 2 1 3 .9 7 6 H A D A G S ee to u ri st ik u n d F äh rd ie n st A G 7 .2 0 0 .0 0 0 f & w f ö rd er n u n d w o h n e n A ö R 2 2 0 .4 7 3 .5 8 3 G ru n d st ü ck sg es el ls ch af t B ill st ra ß e 8 2 -8 4 m b H 9 .3 5 9 .4 2 3 G ru n d st ü ck sg es el ls ch af t P o liz e ip rä si d iu m m b H 5 .8 6 9 .1 0 4 So n d e rv er m ö ge n S ta d t u n d H af e n 1 3 0 .0 0 0 .0 0 0 La n d es b et ri eb G eo in fo rm at io n u n d V er m es su n g H am b u rg is ch er V er so rg u n gs fo n d s A ö R 2 0 3 .4 9 5 .2 9 8 H am b u rg P o rt A u th o ri ty A n st al t ö ff en tl ic h en R ec h ts 2 4 9 .8 3 6 .0 2 6 El b e- W er ks tä tt en G m b H 6 .0 7 9 .4 1 6 H SH F in an zf o n d s A ö R 2 .5 6 9 .2 8 4 .5 7 2 La n d es b et ri eb Im m o b ili e n m an ag em en t u n d G ru n d ve rm ö ge n 1 3 7 .9 8 5 .7 5 9 So n d e rv er m ö ge n S ch u lim m o b ili e n 1 .3 4 6 .4 4 3 .6 6 8 G G V G ru n d st ü ck sg es el ls ch af t V er w al tu n gs ge b äu d e N eu e n fe ld er S tr aß e m b H 1 3 8 .0 5 2 .1 9 5 2 .I V FL Im m o b ili e n ve rw al tu n g fü r Fo rs ch u n g u n d L eh re H am b u rg G m b H & C o . 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Wahlperiode Drucksache 21/8443 3 Anlage 8443ska_Text 8443ska_Anlage