BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/8452 21. Wahlperiode 31.03.17 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Anjes Tjarks und René Gögge (GRÜNE) vom 24.03.17 und Antwort des Senats Betr.: Dekade der Wissenschaft: Akademiker-/-innenquote in Hamburg Eine steigende Zahl innovativer Unternehmen und Spitzenforschungsinstitute , wie das DESY oder das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR), machen Hamburg zu einem attraktiven Standort für Akademikerinnen und Akademiker. Zudem steigt die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger in Hamburg kontinuierlich. Die wirtschaftlichen Trends deuten darauf hin, dass auch zukünftig die wissensbasierten , interaktiven und kreativen Tätigkeiten zunehmen werden und damit auch der Bedarf nach Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmern mit Hochschulabschluss weiter steigt. Eine hohe Akademisierung stärkt die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit einer Stadt und macht sie damit zukunftsfähig. Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat: 1. Wie hoch ist die Akademiker-/-innenquote in Hamburg? Eine klar definierte und einheitlich erhobene Akademiker-/-innenquote gibt es nicht. Es wird aber im Rahmen der Berichterstattung zu den „Internationalen Bildungsindikatoren im Ländervergleich“ der „Bildungsstand der Erwachsenenbevölkerung“ ausgewiesen . Hier werden Bildungsabschlüsse dem OECD-System der Internationalen Standardklassifikation des Bildungswesens (ISCED) zugewiesen. Berücksichtigt werden Personen im Alter von 25 bis 64 Jahren. Gemäß der Veröffentlichung „Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich (2016)“ verfügten im Jahr 2015 34 Prozent der Erwachsenenbevölkerung in Hamburg über einen tertiären Bildungsabschluss. Hamburg liegt damit über dem Bundesdurchschnitt (28 Prozent). 2. Wie hat sie sich in den letzten 15 Jahren entwickelt? Die oben beschriebene Quote ist von 27 Prozent im Jahr 2004 auf 34 Prozent im Jahr 2015 gestiegen. Allerdings wurde der Bereich der tertiären Ausbildung mit der Anpassung der ISCED ab dem Jahr 2014 um den Bereich „kurzes tertiäres Bildungsprogramm “ (zum Beispiel Meisterausbildung) erweitert. Vergleichbare Daten vor 2004 sind nicht verfügbar. 3. Wie hat sich die Anzahl der Studierenden in Hamburg innerhalb der letzten 15 Jahre entwickelt? Jahr Anzahl Wachstum zum Vorjahr 2002 69.180 4,0 Prozent 2003 71.320 3,1 Prozent 2004 69.617 -2,4 Prozent 2005 69.572 -0,1 Prozent Drucksache 21/8452 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Jahr Anzahl Wachstum zum Vorjahr 2006 70.761 1,7 Prozent 2007 69.009 -2,5 Prozent 2008 71.911 4,2 Prozent 2009 75.503 5,0 Prozent 2010 80.115 6,1 Prozent 2011 85.243 6,4 Prozent 2012 90.903 6,6 Prozent 2013 93.814 3,2 Prozent 2014 96.286 2,6 Prozent 2015 97.881 1,7 Prozent 2016 100.133* 2,3 Prozent * Vorläufige Zahlen laut Vorbericht zur Studierendenstatistik. Die Anzahl der Studierenden ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. In den Jahren 2010 bis 2012 stiegen die Studierendenzahlen vor dem Hintergrund doppelter Abiturjahrgänge in Hamburg (2010) und Niedersachsen (2011) besonders stark an. Hinzu kommt die sich im Bundesgebiet einheitlich auswirkende Aussetzung der Wehrpflicht 2011. Im Jahr 2016 wurde mit 100.133 Studierenden (vorläufige Zahlen) der bisherige Höchststand erreicht. 4. Wie hat sich die Anzahl der Studierenden in Deutschland innerhalb der letzten 15 Jahre entwickelt? Jahr Anzahl Wachstum zum Vorjahr 2002 1.938.811 3,8 Prozent 2003 2.019.465 4,2 Prozent 2004 1.963.108 -2,8 Prozent 2005 1.985.765 1,2 Prozent 2006 1.979.043 -0,3 Prozent 2007 1.941.405 -1,9 Prozent 2008 2.025.307 4,3 Prozent 2009 2.121.178 4,7 Prozent 2010 2.217.294 4,5 Prozent 2011 2.380.974 7,4 Prozent 2012 2.499.409 5,0 Prozent 2013 2.616.881 4,7 Prozent 2014 2.698.910 3,1 Prozent 2015 2.757.799 2,2 Prozent 2016 2.803.916* 1,7 Prozent * Vorläufige Zahlen laut Vorbericht zur Studierendenstatistik. Auch bundesweit entwickeln sich die Studierendenzahlen stetig nach oben. Die doppelten Abiturjahrgänge in den einzelnen Bundesländern schlagen hier in den einzelnen Jahren unterschiedlich stark durch. Im Übrigen siehe Antwort zu 3. 5. Wie viele Studierende erreichten 2016 in Hamburg einen universitären Abschluss? Insgesamt Davon Universitärer Abschluss (ohne Lehramtsprüfungen ) Promotionen Lehramtsprüfungen Künstlerischer Abschluss Fachhochschul - abschluss Bachelorabschluss Masterabschluss Sonstiger Abschluss 15.519 1.189 948 1.407 28 757 7.556 3.616 18 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/8452 3 6. Wie hat sich diese Zahl in den letzten fünf Jahren entwickelt? 2011 2012 2013 2014 2015 13.780 14.961 15.719 15.625 15.519 7. Welche Bedeutung hat die Akademiker-/-innenquote für das Wirtschaftswachstum in Hamburg? Da die Hamburger Wirtschaft durch wissensintensive und hochtechnologische Branchen gekennzeichnet ist, ist die Nachfrage nach hoch qualifizierter Arbeit ungebrochen hoch. Siehe dazu http://www.hamburg.de/contentblob/3987026/ 3a9333420fcf69b12b771db5fe68e465/data/fachkraeftestrategie.pdf und http://www.hamburg.de/contentblob/7314930/67e7adbe1c19a9790190e1f01ce56e74/ data/fachkraefte-metropolregion-hamburg-2016.pdf.