BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/8458 21. Wahlperiode 31.03.17 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Wieland Schinnenburg (FDP) vom 24.03.17 und Antwort des Senats Betr.: Schlechte Qualität der S-Bahn Mittlerweile mehrmals täglich gibt es technisch bedingte Störungen bei der S-Bahn. Ich frage den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen auf Grundlage von Auskünften der Deutschen Bahn AG (DB AG) und der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) wie folgt: 1. An welchen Tagen gab es im Jahre 2017 technisch bedingte Störungen bei der S-Bahn? Bitte die einzelnen Störungen, deren Ursache und Dauer sowie die betroffene Linie angeben. Wie bereits in Drs. 21/7854 mitgeteilt, führt die DB AG keine statistische Erhebung über Anzahl der Störungen und Störungstypen. Einzelne Verspätungen für über 35.000 Fahrten im Monat zu klassifizieren, bestimmten Ursachenkategorien zuzuordnen sowie diese in Relation zu der Anzahl planmäßiger Fahrten zu setzen, ist der DB AG in der für die Bearbeitung einer Parlamentarischen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich. Das Störungsverhalten wird erfahrungsgemäß zu mehr als 50 Prozent durch externe Einflussgrößen, wie beispielsweise unbefugtes Betreten des Gleisbereichs, behördliche Anordnungen (zum Beispiel Rettungswageneinsätze) oder gefahrdrohende Witterung bestimmt. Sonstige Fahrplanabweichungen sind in Mehrheit auf gestörte Infrastruktur - oder Fahrzeugeinrichtungen zurückzuführen. 2. An welchen Tagen gab es im Jahre 2017 technisch bedingte Störungen bei den Schnellbahnlinien der HOCHBAHN? Bitte die einzelnen Störungen , deren Ursache und Dauer sowie die betroffene Linie angeben. Eine Auswertung der technisch bedingten Störungen mit Einfluss auf den laufenden U-Bahn-Betrieb liegt für die Monate Januar und Februar des Jahres 2017 vor. Im Übrigen siehe Anlage. 3. Wie viel Prozent der S-Bahn-Fahrten waren im Jahre 2016 verspätet? Im Jahr 2016 waren – entsprechend dem Kriterium des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) „ab 3 Minuten Überschreitung der Fahrplanzeit gilt ein Zug als verspätet“ – 5,07 Prozent der S-Bahn-Haltestellen-Abfahrten verspätet. 4. Wie viel Prozent der Schnellbahnfahrten der HOCHBAHN waren im Jahre 2016 verspätet? Im Jahr 2016 waren, entsprechend dem HVV-Kriterium „ab 3 Minuten Überschreitung der Fahrplanzeit gilt ein Zug als verspätet“, 2,57 Prozent der U-Bahn-Haltestellen- Abfahrten verspätet. Drucksache 21/8458 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 5. Wie viel Prozent der S-Bahn-Fahrten fielen im Jahre 2016 aus? Im Jahr 2016 sind 0,93 Prozent der S-Bahn-Haltestellen-Abfahrten ausgefallen. 6. Wie viel Prozent der Schnellbahnfahrten der HOCHBAHN fielen 2016 aus? Im Jahr 2016 sind 0,16 Prozent der U-Bahn-Haltestellen-Abfahrten ausgefallen. 7. Wenn einige der oben stehenden Fragen nicht beantwortet werden können : Wieso können sie nicht beantwortet werden, obwohl auf Twitter ständig Störungsmeldungen erfolgen? Twitter-Meldungen geben den Kunden eine akute Störungssituation bekannt. Die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben hierbei den Kunden und seine Informationsbedürfnisse im Fokus. Eine statistische Auswertung erfolgt aus Twitter- Meldungen jedoch nicht. Daher ergibt sich aus dieser Datenlage keine Quelle für die unter 1. bis 6. genannten Fragen. 8. Welche Rolltreppen und welche Fahrstühle sind im Jahre 2016 an S-Bahn-Stationen wie lange ausgefallen? Eine Auswertung der Einzelverfügbarkeit der über 100 Fahrtreppen an S-Bahn- Stationen und Fahrstühle mit teilweise durchgehender 24/7-Betriebszeit ist nur sehr aufwändig zu ermitteln und in der für die Bearbeitung einer Parlamentarischen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich. Die DB Station & Service gewährleistet durch ihr Instandhaltungsmanagement eine gute Verfügbarkeit ihrer Anlagen. Wesentliche Gründe für Nicht-Verfügbarkeiten entstehen durch planmäßige Erneuerungen, Grundüberholungen, Wartungen, TÜV- Prüfungen aufgrund gesetzlicher Vorgaben, technische Störungen und Vandalismusschäden . Die Mehrzahl aller technischen Störungen wird innerhalb von 24 Stunden bearbeitet. Erneuerungen und Grundüberholungen bedingen die längsten Ausfälle. Häufigere Ausfälle beziehungsweise Störungen bei den Fahrtreppen gab es im Jahr 2016 in den Stationen Hamburg-Dammtor, Sternschanze, Othmarschen und Reeperbahn . Bei den Aufzügen kam es im Jahr 2016 in den Stationen Heimfeld, Stadthausbrücke und Allermöhe zu häufigeren Ausfällen beziehungsweise Störungen. 9. Welche Rolltreppen und welche Fahrstühle sind im Jahre 2016 an Schnellbahnstationen der HOCHBAHN wie lange ausgefallen? Eine Auswertung der Einzelverfügbarkeit der über 150 Fahrtreppen und Fahrstühle mit teilweise durchgehender 24/7-Betriebszeit ist nur sehr aufwändig zu ermitteln und in der für die Bearbeitung einer Parlamentarischen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich. Die HOCHBAHN gewährleistet durch ihr Instandhaltungsmanagement eine gute Verfügbarkeit ihrer Anlagen. Wesentliche Gründe für Nicht-Verfügbarkeiten entstehen durch planmäßige Erneuerungen, Grundüberholungen, Wartungen, TÜV-Prüfungen aufgrund gesetzlicher Vorgaben, technische Störungen und Vandalismusschäden. Die Mehrzahl aller technischen Störungen wird innerhalb von 24 Stunden bearbeitet. Erneuerungen und Grundüberholungen bedingen die längsten Ausfälle (im Mittel acht Wochen). Im Jahr 2016 wurden an folgenden Haltestellen Anlagenerneuerungen beziehungsweise Grundüberholungen ausgeführt: Farmsen, Horner Rennbahn, Hauptbahnhof Nord, Lübecker Straße, Sengelmannstraße, Straßburger Straße, Wandsbek Markt, Wandsbeker Chaussee und Wartenau. Im Jahr 2016 lag bei der HOCHBAHN die Verfügbarkeit der Fahrtreppen bei 96,9 Prozent und bei den Aufzügen bei 96,6 Prozent. A nz ah l t ec hn is ch b ed in gt er S tö ru ng en m it E in flu ss a uf d en U -B ah n B et rie b 20 17 (g rö ße r a ls 2 0 M in ut en ): Ja nu ar 2 01 7 U rs ac he A nz ah l 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Fa hr ze ug e 1 1 Zu gs ic he ru ng / S te llw er ke 1 1 O be rb au /W ei ch en 0 B ah ns tro m 1 1 Fe br ua r 2 01 7 U rs ac he A nz ah l 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 Fa hr ze ug e 0 Zu gs ic he ru ng / S te llw er ke 0 O be rb au /W ei ch en 0 B ah ns tro m 1 1 09 .0 1. 20 17 U 2 U 3 U 4 Fe ue r i n Te ch ni kr au m B er lin er T or 9 S tu nd en 10 .0 1. 20 17 U 1 U 3 S te llw er ks au sf al l K el lin gh us en st r 22 M in ut en 23 .0 1. 20 17 U 2 S ch ad ha fte r D T4 M es se ha lle n 37 M in ut en 08 .0 2. 20 17 U 2 S te llw er ks au sf al l N ie nd or f N or d 22 M in ut en Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/8458 3 Anlage 8458ska_text 8458ska_Antwort_Anlage