BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/8634 21. Wahlperiode 13.04.17 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Sabine Boeddinghaus (DIE LINKE) vom 06.04.17 und Antwort des Senats Betr.: Schulentwicklung in der Region 1 Die Region 1 umfasst aus dem Bezirk Hamburg-Mitte die Stadtteile Hamburg -Altstadt, Hamburg-Neustadt, HafenCity, St. Pauli, St. Georg, Hammerbrook , Borgfelde, Hamm, Rothenburgsort, Kleiner Grasbrook, Steinwerder und Waltershof sowie den Wandsbeker Stadtteil Eilbek. Vor dem Hintergrund umfänglicher Neubauvorhaben, insbesondere in der HafenCity, stellt sich die Frage, ob die Prognosen und Zielvorgaben, die im Schulentwicklungsplan von 2012 für die staatlichen Grundschulen, Stadtteilschulen und Gymnasien in Hamburg (SEPL) beschrieben sind, im Jahre 2017 eingetreten und realistisch sind. Vor allem die Nachfrage für das Platzangebot in Stadtteilschulen und Gymnasien ist von großer Relevanz für die aktuelle Schulentwicklungsplanung in dieser Region. Ich frage den Senat: 1. Wie genau hat sich die Schulentwicklung für die Grundschulen, Stadtteilschulen und Gymnasien samt deren Zügigkeit in der Region 1 seit 2011/ 2012 bis heute (Stand April 2017) entwickelt? (Bitte die im SEPL auf Seite 17 abgebildete tabellarische Darstellung der Entwicklungsziele von der Organisation seit 2011/2012 über die Planungen/Entwicklungsziele bis hin zum heutigen Stand (April 2017), bezogen auf jeden einzelnen Standort in dieser Region, in einer Excel-Tabelle abbilden.) Siehe Anlage. 2. Was genau ist aus der Arbeitsbezeichnung „Schule Baakenhafen“ geworden und stellt sich hier der aktuelle Stand der Planung beziehungsweise deren Umsetzung und Zügigkeit bis heute (Stand April 2017) dar? (Bitte erläutern.) Das Wettbewerbsverfahren für den Schulneubau ist abgeschlossen. Die derzeitigen Planungen sehen vor, die Schule aufgrund der erhöhten Wohnungsbauzahlen in der HafenCity als vierzügige Grundschule bis zum Schuljahresbeginn 2020/2021 fertigzustellen . 3. Welche Planungen gibt es hinsichtlich der Standorte der Stadtteilschule am Hafen? a. Existieren gegenwärtig (Stand April 2017) Überlegungen oder konkrete Planungen, einen oder mehrere der Standorte gänzlich oder teilweise aufzugeben? Drucksache 21/8634 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Wenn ja, um welchen/welche Standort/e handelt es sich dabei? b. Welche Gründe liegen dafür vor? Die Stadtteilschule Am Hafen wird zum Schuljahresende 2016/2017 die Räumlichkeiten am Standort Struenseestraße aufgeben. An diesem Standort soll zukünftig das Struensee Gymnasium aufwachsen. Die Neugründung des Gymnasiums war wegen der zahlreichen Wohnungsbaumaßnahmen in der Region 4 und der damit verbundenen stark angewachsenen Gymnasialnachfrage erforderlich. Eine Konzentration der Standorte der Stadtteilschule am Hafen ist im Raumbestand der zwei verbleibenden Standorte realisierbar und erleichtert die schulinterne Organisation. c. In welcher Weise und nach welchem Zeitplan soll diese Aufgabe erfolgen? (Bitte Verfahren und Terminierung erläutern.) Die Umbaumaßnahmen am Standort Neustädter Straße sind angelaufen. Es wird eine Optimierung der Verwaltungsbereiche vorgenommen, sodass zusätzliche Räume für Unterrichtszwecke geschaffen werden. Nach Auskunft der Schulleitung ist der Umzug für die 28. KW geplant. d. Wann wurden diese Pläne der Schulleitung, Lehrer-/-innenschaft, Eltern- sowie Schülervertretungen und den Eltern und Schülern/ -innen offiziell mitgeteilt? In Abstimmung mit der Schulleitung hat es seit 2015 einen kontinuierlichen Informationsprozess gegeben. So hat es unter anderem zwei Elternvollversammlungen in 2015 mit dem Landesschulrat gegeben. Darüber hinaus fanden zwei Lehrervollversammlungen unter Teilnahme des Landesschulrats statt. Die Schülerinnen und Schüler wurden durch die Schule informiert. Der Fusionsprozess zwischen den Standorten Altona und Neustadt ist sowohl durch eine schulinterne Steuergruppe als auch durch eine standortübergreifende Fusionsgruppe begleitet worden. e. Gab es gegen diese Planungen Einwände oder Beschwerden? Wenn ja von wem und wie viele? f. Falls es Einwände und/oder Beschwerden gegen die Pläne gab, was waren die angeführten Argumente und wie hat der Senat beziehungsweise die zuständige Fachbehörde darauf jeweils reagiert ? Nach Auskunft der Schule gab es zunächst Einwände sowohl vonseiten der Lehrkräfte als auch vonseiten der Eltern- und Schülerschaft. Im Laufe der Entwicklungszeit konnten diese durch die kontinuierliche Kommunikation und die Vorteile, die sich aus der Konzentration auf zwei Standorte und den pädagogisch-konzeptionellen Überlegungen ergeben, entkräftet werden. 4. Was genau ist aus der Arbeitsbezeichnung „Gymnasium HafenCity“ geworden? a. Mit welcher Zügigkeit ist es geplant und wann genau soll es eingeweiht werden? Unter Beachtung der gestiegenen Wohnungsbauzahlen sowie eines differenzierteren Wohnungsangebots in der HafenCity plant die zuständige Behörde, in der HafenCity ein breiteres Schulangebot zu realisieren und dort einen Schulstandort mit beiden weiterführenden Schulformen einzurichten. Die Planungen laufen deshalb gegenwärtig unter den Titel „Schulcampus HafenCity“. Der Schulcampus wird mit einer Sechszügigkeit geplant. Er soll sowohl Gymnasialals auch Stadtteilschulzweige führen und nach den bisherigen Planungen zum Schuljahr 2022/2023 fertiggestellt werden. 5. Plant der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde über die abgefragte Tabelle hinausgehende Neugründungen weiterer Schulstandorte , zum Beispiel den Bau einer weiteren Stadtteilschule im Gebiet des Neubaugebietes HafenCity? Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/8634 3 Wenn ja, wie genau sehen diese aus und wann sollen sie umgesetzt werden? Zur Versorgung der HafenCity sind derzeit keine weiteren Schulbaumaßnahmen geplant. Die verstärkten Wohnungsbaumaßnahmen insbesondere in den Stadtteilen Hammerbrook, Hamm und Rothenburgsort könnten Ausbaumaßnahmen an bestehenden weiterführenden Schulstandorten oder auch die Neugründung einer weiterführenden Schule erforderlich machen. Über die notwendigen Maßnahmen wird die zuständige Behörde bei weiterer Konkretisierung der Wohnungsbaumaßnahmen zu gegebener Zeit entscheiden. 6. Warum erwägt der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde statt der Neugründung eines neuen Gymnasiums nicht die Gründung einer kooperativen Stadtteilschule in der HafenCity? (Bitte insbesondere vor dem Hintergrund der erwarteten Bedarfslage in der Region durch den Zuzug neuer Familien beantworten.) 7. Bezug nehmend auf die aktuelle öffentliche Debatte um die (Un-) Gleichwertigkeit der beiden „Säulen“ Stadtteilschule und Gymnasium in der Stadt und um die hohe Akzeptanz der kooperativen Stadtteilschulen bei den Eltern, wäre es aus Sicht des Senates beziehungsweise der zuständigen Behörde nicht ein wichtiges politisches wie pädagogisches Signal, bei Neugründungen von weiterführenden Schulstandorten zumindest diese Schulform anzubieten, anstatt alleine das Gymnasium weiter zu priorisieren? (Bitte fachlich und sachlich Stellung nehmen.) a. Und wäre es vor dem Hintergrund der obigen Fragestellung nicht umso mehr sinnvoll wie naheliegend, damit direkt in der HafenCity zu beginnen? Falls nein, mit welcher Begründung? (Bitte fachlich und sachlich Stellung nehmen.) Siehe Antwort zu 4. und 4. a. Re gi o n 1* Klasse 1 Klasse 5 Klasse 7 Klasse 11 Klasse 1 Klasse 5 Klasse 7 Klasse 11 Klasse 1 Klasse 5 Klasse 7 Klasse 11 Klasse 1 Klasse 5 Klasse 7 Klasse 11 Klasse 1 Klasse 5 Klasse 7 Klasse 11 Klasse 1 Klasse 5 Klasse 7 Klasse 11 Klassenstufen 0-4 Klassenstufen 5-10 Klassenstufen 11-13 Klassenstufen 5-12 Ka th ar in en sc hu le in de r Ha fe n Ci ty Am Da lm a n n ka i 1 8 Ar be its be ze ic hn u n g „ Sc hu le Ba ak en ha fe n “ G ru n ds ch u le St . Pa u li Fr ie dr ic hs tra ße 55 He in ric h- W o lg as t-S ch u le G re ifs w a ld e r St ra ße 40 Ru do lf- Ro ß- G ru n ds ch u le Ku rz e St ra ße 30 Fr itz -K öh n e- Sc hu le M a rc km a n n st ra ße 61 Sc hu le Ho he La n dw eh r Ho he La n dw e hr 19 G ru n ds ch u le O st er br o o k O st e rb ro o k 17 /1 9 Sc hu le Ha ss el br o o k R itt e rs tra ße 44 Sc hu le Ri ch ar ds tr aß e Ri ch a rd st ra ße 85 Sc hu le W ie la n ds tr aß e W ie la n ds tra ße 9 Sc hu le Ne u w er k (In se ls ch u le ) G G St ad tte ils ch u le am Ha fe n Ne u st äd te r St ra ße 60 Fr ie dr ic hs tra ße 55 St ru e n se e st ra ße 20 u n d 32 3 2 5 6 2 6 5 5 3 ST S 4 6 6 3 3 3 2 3 2 3 2 3 3 3 3 4 2 4 4 22 4 G 2 4 5 3 3 3 4 4 4 2 2 2 2 43 An za hl de r Ei n ga n gs kla ss e n O rg a n is a tio n 20 12 /1 3 An za hl de r Ei n ga n gs kla ss e n 3 G 4 3 4 3 3 3 2 5 5 2 3 3 O rg a n is a tio n 20 13 /1 4 An za hl de r Ei n ga n gs kla ss e n 3 3 4 ST S G 4 3- 6 G 3 5 8 3 4 5 6 3- 6 G 3 G 3- 6 G 4 2 G 3 1- 2 G 3 G 3 1- 2 G 4 3 1- 2 G 3 GG 3 3- 6 G 3 4 G 2 3- 6 G 4 3- 6 G 3 G 3 2 Sc hu le Sc hu ln am e / S ta n do rt Schulform Sozialindex 2 3 O rg a n is a tio n 20 16 /1 7 O rg a n is a tio n 20 11 /1 2 An za hl de r Ei n ga n gs kla ss e n An za hl de r Ei n ga n gs kla ss e n En tw ic klu n gs zie l S EP L 20 12 Schulform An za hl de r Zü ge O rg a n is a tio n 20 15 /1 6 An za hl de r Ei n ga n gs kla ss e n O rg a n is a tio n 20 14 /1 5 G 3- 6 G 3 3 Drucksache 21/8634 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 Anlage St ad tte ils ch u le Ha m bu rg - M itt e G rie ss tra ße 10 1 Bü la u st ra ße 30 G ym n as iu m Kl o st er sc hu le W e st ph a le n sw e g 7 G ym n as iu m Ha m m Eb e lin gp la tz 8 Ar be its be ze ic hn u n g „ Sc hu lc am pu s Ha fe n Ci ty “ 29 18 20 16 30 19 18 14 30 17 19 14 32 19 18 16 30 18 18 15 33 17 19 13 33 12 5 11 - 12 Qu ell e: In te rn e D a te n d er zu st än di ge n Be hö rd e 3 3 4 3 3 4* 3 2 4 7 6 4* 4 4 4* 4 4 6 4 4 4* 4 4 4* 3 4 4 6 4 6 7 6 3 ST S 4 G YM 6 3- 4 G YM 4 G YM ST S G YM G YM 3 3 4* 3 3 4* 4* G YM ST S 5 7 2 4 4 4* 4 4 4* 4 4 5 5 3 5 * Au fg ru n d pä da go gi sc he r B eg eb en he ite n w e rd en a bw e ic he nd d av o n m e hr e re k le in e Le rn gr u pp en g eb ild et . Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/8634 5 8634ska_Text 8634ska_Anlage