BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/8906 21. Wahlperiode 05.05.17 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Wieland Schinnenburg (FDP) vom 27.04.17 und Antwort des Senats Betr.: Fahrkartenkontrollen bei Bussen Regelhaft müssen die Fahrgäste bei Bussen vorne einsteigen und ihre Fahrkarten vorzeigen. Dennoch kommt es regelmäßig zu Fahrkartenkontrollen beim Aussteigen aus dem Bus. Ich frage den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen auf der Grundlage von Auskünften der Hamburger Verkehrsverbund GmbH (HVV), der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN), der Deutschen Bahn AG (DB) beziehungsweise S-Bahn Hamburg GmbH (S-Bahn), der AKN Eisenbahn AG (AKN) und der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) wie folgt: 1. Warum werden die Fahrkarten beim Aussteigen aus dem Bus kontrolliert , obwohl diese schon beim Einsteigen kontrolliert wurden? Die Busfahrerinnen und Busfahrer führen eine sogenannte Sichtkontrolle durch, die die exakte Fahrkartenprüfung nicht ersetzt. Deshalb ist es Bestandteil des Prüfkonzeptes , dass weiterhin in den Fahrzeugen und an zentralen Stellen durch Schwerpunktkontrollen Fahrkarten durch Kontrolleurinnen und Kontrolleure geprüft werden. Dies ist notwendig, um Fahrgäste mit abgelaufenen beziehungsweise manipulierten Fahrkarten aufzuspüren. Die Abgangskontrollen im Busbereich, werden im Hinblick auf den Umstieg zum Schnellbahnbereich sehr kurz zu halten. 2. Gibt es Erkenntnisse, dass die Fahrer die Fahrkarten nicht ausreichend kontrollieren? Wenn ja: Was wird dagegen unternommen? Die Aufgabe der Busfahrerinnen und Busfahrer ist die Sichtkontrolle und nicht die Vollkontrolle. Die Umsetzung der Sichtkotrolle beim „Einstieg vorn“ durch das Fahrpersonal wird jährlich anhand von Beobachtungen und Marktforschungen der Verkehrsunternehmen sowie des HVV untersucht. Zudem wurde mit Einführung des Einstiegs vorn vereinbart, dass die Umsetzung laufend überwacht und das Fahrpersonal durch Promotion-Aktionen unterstützt werden soll. Aufgrund der bisher vorliegenden Erkenntnisse verläuft die Umsetzung des Einstiegs vorn nach wie vor zufriedenstellend . 3. Bei wie viel Prozent der Fahrgäste, die beim Aussteigen aus dem Bus kontrolliert werden, ist keine ausreichende beziehungsweise gar keine Fahrkarte vorhanden? Eine Zuordnung nach Kontrollart erfolgt nicht. Die Schwarzfahrerquote im HVV im Bereich Bus lag im Jahr 2016 bei 3,3 Prozent. Drucksache 21/8906 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 4. Bei wie viel Prozent der Fahrgäste, die bei der Benutzung von Schnellbahnen kontrolliert werden, ist keine beziehungsweise keine ausreichende Fahrkarte vorhanden? Die Schwarzfahrerquote im HVV im Schnellbahnbereich lag im Jahr 2016 bei 4,8 Prozent . 5. Wie viel Personal steht für Fahrkartenkontrollen bei Bussen und wie viel für Fahrkartenkontrollen bei Schnellbahnen zur Verfügung? Bitte in VZÄ angeben. Welche Kosten entstehen dadurch jeweils? Die Fahrkartenprüfdienstmitarbeiterinnen und -mitarbeiter werden entsprechend dem Prüfkonzept des HVV eingesetzt. Eine Aufteilung nach VZÄ in Schnellbahnen und Bussen ist im Prüfkonzept nicht vorgesehen. Eine Kostenaufteilung nach Betriebszweigen oder Kontrollarten erfolgt nicht. HOCHBAHN: Im Jahr 2016 waren 91 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Fahrkartenprüfdienst eingesetzt . Die Gesamtkosten des Fahrkartenprüfdienstes (Personalkosten einschließlich Gemeinkosten) betrugen für das Jahr 2016 etwa 3.980.000 Euro. VHH: 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden in diesem Bereich eingesetzt. Die Personalkosten hierfür betrugen im Jahr 2016 710.000 Euro. S-Bahn: Die S-Bahn setzt für den Sicherheits- und Ordnungsdienst in ihrem Einsatzgebiet 270 Wachdienstmitarbeiterinnen und -mitarbeiter ein. Alle eingesetzten Wachdienstkräfte sind auch prüfberechtigt, das heißt sie kontrollieren neben ihrer Wachdiensttätigkeit auch Fahrkarten. Eine Aufteilung der Kosten für die einzelnen Tätigkeitsbereiche erfolgt daher nicht. 6. Welche Einnahmen werden durch die Kontrollen erzielt? HOCHBAHN: Die Gesamteinnahmen für das Jahr 2016 betragen etwa 1.200.000 Euro. VHH: Durch die Kontrollen wurden im Jahr 2016 etwa 130.000 Euro eingenommen. S-Bahn: Durch die Kontrollen wurden im Jahr 2016 etwa 2.400.000 Euro eingenommen. 7. Erhalten die Kontrolleure eine Provision oder sonstige Vorteile für das Aufgreifen von Schwarzfahrern? Nein.