BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/8936 21. Wahlperiode 09.05.17 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dennis Thering (CDU) vom 02.05.17 und Antwort des Senats Betr.: Stand der Belegung der Erstaufnahme (EA) Fiersbarg Ende April 2017 Um die Belegung der EA Fiersbarg zu monitoren, werde ich den Stand der Belegung monatlich abfragen. Ich frage den Senat: 1. Wie viele Personen sind in der EA Fiersbarg zurzeit untergebracht? 2. Wie viele davon sind erwachsene Männer, erwachsene Frauen, wie viele davon Kinder (Anteil Jungen, Mädchen)? Wie ist die Altersstruktur (Jüngste/r, Älteste/r, Durchschnittsalter)? Geschlecht Kinder und Jugendliche Erwachsene Gesamt Männlich 61 123 184 Weiblich 53 102 155 Gesamt 114 225 339 Das jüngste Kind ist circa acht Wochen alt. Die älteste Person hat ein Alter von 71 Jahren. Das Durchschnittsalter liegt bei 24,4 Jahren. 3. Wie viele davon sind Familien, wie viele alleinstehende Männer und alleinstehende Frauen? In der Erstaufnahmeeinrichtung (EA) Fiersbarg sind 28 alleinstehende Frauen und 75 alleinstehende Männer sowie 236 Personen im Familienverbund untergebracht. 4. Aus welchen Ländern kommen sie? Herkunftsland Anzahl Personen Syrien 129 Afghanistan 73 Irak 50 Iran, Islamische Republik 41 Eritrea 26 Ghana 9 Sonstige 11 Gesamt 339 5. Wie viele Flüchtlinge können sich mit Pässen aus ihrem Heimatland ausweisen? Bei 118 Personen ist derzeit im ausländerbehördlichen Fachverfahren das Merkmal „Personalien nicht nachgewiesen“ gesetzt, weil in diesen Fällen der zuständigen Behörde Pässe, Ausweise oder andere Dokumente, die zur Identitätsklärung dienen, nicht vorgelegt wurden. 6. Aus welchen Unterkünften kommen sie jeweils? Drucksache 21/8936 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 7. Wie viele sind Neuankömmlinge und kamen im April direkt aus dem Ankunftszentrum? Im April 2017 wurden 13 Personen aus dem Ankunftszentrum Rahlstedt in die EA Fiersbarg verlegt. 8. Welchen Aufenthaltsstatus haben die Bewohner der Unterkunft? Der Aufenthaltsstatus der dort untergebrachten Personen ist der folgenden Übersicht zu entnehmen (Stand: 4. Mai 2017): Aufenthaltsstatus Anzahl Personen Aufenthaltserlaubnis aus politischen, völkerrechtlichen oder humanitären Gründen 124 Aufenthaltsgestattung 190 Duldung 17 Sonstige (darunter Personen mit Ankunftsnachweis , Neugeborene et cetera) 8 9. Sind schon Umverteilungen vorgenommen worden in Folgeunterkünfte, öffentlich-rechtliche Unterbringungen, Abschiebungen, Transfers in andere Bundesländer? Wenn ja wie viele? Wenn nein, wie schnell ist das zu erwarten? 19 Personen sind in eine öffentlich-rechtliche Folgeunterkunft verlegt worden. Vier Personen sind in privaten Wohnraum gezogen. Im Übrigen siehe Drs. 21/7406. 10. Gab es im April 2017 Menschen, die die Unterkunft auf eigene Faust verlassen haben? Wenn ja, wie viele und aus welchen Gründen? Nach Auskunft des Betreibers: keine. 11. Gab es in diesem Monat Einsätze der Feuerwehr beziehungsweise Polizei ? Wie viele Beamte wurden jeweils eingesetzt? Wenn ja, wann waren diese (Datum, Uhrzeit) und wer löste den Einsatz aus? Was war der Grund der Einsätze? Bitte aufgeschlüsselt nach Datum und Uhrzeit angeben. Nach Auswertung des Einsatzleitsystems der Feuerwehr ergaben sich für das Objekt EA Fiersbarg im Zeitraum vom 1. bis zum 30. April 2017 die in nachstehender Tabelle aufgeführten Einsätze: Anrufzeitpunkt Anzahl Alar-mierungen Eingesetztes Personal Alarmstichwort Einsatzgrund 04.04.17 17.21.31 1 2 Notfall Straßenunfall 09.04.17 19.31.10 1 2 Notfall Straßenunfall 11.04.17 20.38.47 1 2 Notfall Fehlfahrt 11.04.17 20.38.47 1 2 Notfall Erkrankung 17.04.17 12.10.01 1 2 Notfall mit Notarzt Erkrankung 17.04.17 12.10.01 1 2 Notfall mit Notarzt Notarztbegleitung 18.04.17 09.37.46 1 2 Notfall Erkrankung 26.04.17 20.43.23 1 2 Notfall Hilfeleistung ohne Beförderung 27.04.17 17.29.26 1 2 Notfall Fehlfahrt 29.04.17 20.17.05 1 Notfall unbekannt 30.04.17 09.40.58 1 2 Notfall Fehlfahrt 30.04.17 12.37.28 1 2 Notfall normale Fahrt Hilfeleistung ohne Beförderung Summe 12 22 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/8936 3 Die Veranlasser von Einsätzen werden bei der Feuerwehr nicht erfasst. Für die Polizei wird die Frage auf Grundlage des Hamburger Einsatzleitsystems (HELS) beantwortet. Auf die in der Drs. 21/2108 dargestellten Besonderheiten der Daten des HELS wird hingewiesen. In der folgenden Tabelle ist der im Zeitraum vom 1. bis 30. April 2017 registrierte Polizeieinsatz dargestellt: Datum Uhrzeit Anlassart Anrufer Anzahl Streifenwagen* 30.04.2017 15.48 Körperverletzung Betreiber der Erstauf-nahmeeinrichtung 1 * Streifenwagen sind grundsätzlich mit zwei Beamtinnen oder Beamten besetzt. 12. Wie viele Mitarbeiter sind in der beziehungsweise für die Unterkunft tätig in der a) Verwaltung? b) Betreuung? c) Sicherheit? Siehe Drs. 21/6211. Nach der Schließung der Erstaufnahmeeinrichtung Wendenstraße werden die aufgrund noch bestehender Verträge weiter einzusetzenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unterkunft Fiersbarg zusätzlich eingesetzt. In der Verwaltung handelt es sich um neun und in der Betreuung um 7,5 Stellen, besetzt mit Voll- und Teilzeitkräften . 13. Wie viele davon tagsüber (7 – 18 Uhr), wie viele davon nachts (18 – 7 Uhr)? Wenn es abweichende Dienstzeiten gibt, bitte diese nennen und die Aufschlüsselung hiernach geben. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bereichen Verwaltung (20) und Betreuung (17,5) arbeiten von 07.00 – 22.00 Uhr an sieben Tagen der Woche im Schichtbetrieb: - Zwei davon jeweils in der Frühschicht von 07.00 – 15.30 Uhr, - zwei davon jeweils in der Spätschicht von 12.30 – 22.00 Uhr, - die Übrigen montags bis freitags in einer Kernzeit von 9.00 – 16.30 Uhr. Nach Auskunft des Betreibers gehören die neun Mitarbeiter, die nach der Schließung der EA Wendenstraße in den Fiersbarg gewechselt sind, laut Arbeitsvertrag zum Bereich Verwaltung. drei Mitarbeiter davon sind in der Verwaltung (UK Technik) tätig, sechs Mitarbeiter arbeiten überwiegend in der Betreuung im Schwerpunkt Integrationsmaßnahmen . Von den 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes arbeiten jeweils acht Personen von 08.00 – 20.00 Uhr und von 20.00 – 08.00 Uhr. 14. Wo werden die schulpflichtigen Kinder jeweils unterrichtet? Wie viele sind es? Die schulpflichtigen Grundschulkinder werden in der Regel in den Lerngruppen der Erstaufnahme, in diesem Fall durch Lehrkräfte der Schule Duvenstedter Markt, unterrichtet . Zum Stichtag 28. April 2017 nahmen 26 Schülerinnen und Schüler am Unterricht in Lerngruppen der Erstaufnahme Fiersbarg teil. Außerdem wurden Kinder beziehungsweise Jugendliche in folgenden Schulen in Internationale Vorbereitungsklassen, Basisklassen, Regelklassen oder in einen AvM- Dual-Bildungsgang eingeschult: Schulname Anzahl Schülerinnen und Schüler Gymnasium Ohlstedt 4 Stadtteilschule Poppenbüttel 12 Heinrich-Heine-Gymnasium 3 Stadtteilschule Barmbek 3 Drucksache 21/8936 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 Schulname Anzahl Schülerinnen und Schüler Stadtteilschule Bergstedt 6 Stadtteilschule Walddörfer 1 Grundschule Bergstedt 2 Stadtteilschule Alter Teichweg 1 Otto Hahn Stadtteilschule 1 Max Schmeling Stadtteilschule 1 Irena Sendler Stadtteilschule 1 Staatliche Gewerbeschule Werft und Hafen 1 Berufliche Schule Recycling- und Umwelttechnik 1 Staatliche Gewerbeschule Stahl- und Maschinenbau 1 Staatliche Gewerbeschule Gastronomie und Ernährung 2 Berufliche Schule City Süd 1 Berufliche Schule Eppendorf 1 Berufliche Schule Wirtschaft, Verkehrstechnik und Berufsvorbereitung – Bergedorf 1 Nach der Zuschulung erfolgt keine zentrale Erfassung eines Wohnortwechsels. 15. Gibt es Betreuung für Kleinkinder und Kinder im Vorschulalter? Wenn ja, wie gestaltet sich diese in Art und Umfang und wie viele Kinder werden betreut? Siehe Drs. 21/8558. 16. Welche Angebote werden den Flüchtlingen gemacht (Bildung, Freizeitgestaltung )? Siehe Drs. 21/8558. Darüber hinaus gibt es folgende Angebote: - Fotoprojekt für Jugendliche, - Schwimmkurs für Kinder. 17. Wie viele Ehrenamtliche sind eingesetzt und wie helfen sie? Siehe Drs. 21/8558. Darüber hinaus gibt es folgende Angebote: - Ackerhelden zusammen mit dem Gut Wulksfelde, - Kochgruppe- 18. Wie hoch waren die monatlichen Betriebskosten im März insgesamt? Bitte nach Art (Catering, Sicherheit und so weiter) und Vertragspartnern aufschlüsseln. Im April 2017 wurden auch Rechnungen aus früheren Monaten eingereicht. Angewiesen wurden Betriebskosten in der nachfolgenden Übersicht zu entnehmender Höhe: Kostenart (Sachkonto) März 2017 Kosten in Tsd. Euro Verbrauchsmaterial 0 Geräte/Ausstattung 0 Kleidung 0 Nahrungsmittel 0 Arzneimittel 0 Medizinisches Verbrauchsmaterial 0 Strom 53 Zu-/Abwasser 2 Schnee- und Eisbeseitigung 0 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/8936 5 Kostenart (Sachkonto) März 2017 Kosten in Tsd. Euro Honorarverträge 0 Aufwand Dolmetscher 0 Fremdreinigung 0 Bewachung 0 Abfall und Entsorgung 0 Laborleistungen 1 Transport 0 Instandhaltung Gebäude/bauliche Anlagen 0 Pflege von Außenanlagen 0 Sonstige Mieten (Container, Geräte, Zaun etc.) 233 Mieten Fuhrpark 0 Sonstige Aufwendungen (Vorauszahlungen für April) 310 Büromaterial 0 Werkmaterial 0 Fernmeldegebühren (inkl. Anschluss) 2 Versicherungen 0 Bürgschaften, Haftung 14 Periodenfremde Aufwendungen (Internetanschluss, Verbrauch, Werkmaterial , Nahrungsmittel, Fremdreinigung etc.) 114 haushaltsrelevante Verrechnung 0 Im Übrigen siehe http://www.hamburg.de/fluechtlinge-daten-fakten/8453782/kosten/ 19. Gibt es noch andere Flüchtlinge in Lemsahl-Mellingstedt, die nicht in der EA Fiersbarg untergebracht sind? Wenn ja, wie viele an welchem Standort? Woher kommen sie? Nein. 20. Laut Bürgervertrag und dem Monitoring der IFI dazu sind noch einige Punkte offen: a) Takterhöhung der Busse 176/276/474/574, Der Senat beantwortet die Frage auf der Grundlage von Auskünften der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) und der Hamburger Hochbahn AG (HOCH- BAHN). Die Verkehrsunternehmen überprüfen die Qualität des Angebots durch regelmäßige Auswertungen von Betriebsberichten, Kundeneingaben und Daten des automatischen Fahrgastzählsystems. Diese Prüfungen haben bisher ergeben, dass derzeit auf den genannten Linien kein Handlungsbedarf besteht. Die zukünftige Entwicklung wird weiterhin beobachtet. b) WLAN in der EA Fiersbarg, In der EA Fiersbarg wurde am 20. April 2017 ein offenes WLAN für die Bewohnerinnen und Bewohner mit der Unterstützung von Freifunk Hamburg realisiert. c) Verstärkung der Polizeipräsenz im ganzen Stadtteil von Lemsahl- Mellingstedt. Die Polizei hat ein Konzept zur Betreuung von Flüchtlingsunterkünften erstellt, das die polizeiliche Ansprechbarkeit und Präsenz in Abhängigkeit zur jeweiligen Kapazität der Unterkunft und unter Berücksichtigung der Lageentwicklung regelt. Das Konzept ist seit dem 1. September 2016 in Kraft. Das zuständige Polizeikommissariat 35 gewährleistet die vorgesehenen Maßnahmen mit dem zur Verfügung stehenden Personal, insbesondere aus den Bereichen der Dienstgruppe Operative Aufgaben sowie der Beamten im besonderen Fußstreifendienst. Drucksache 21/8936 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 6 Wann werden die einzelnen Punkte umgesetzt? Wie wurden die Punkte umgesetzt/sollen die Punkte umgesetzt werden? Siehe Antworten zu 20. a), b) und c). 21. Die Vermarktung der Fläche Fiersbarg 8 sollte laut Bürgervertrag fortgeführt werden. Wann ist die Ausschreibefrist abgelaufen? Wurde der Zuschlag erteilt? Wann und an wen? Wird der Bebauungsplan Lemsahl 19 so umgesetzt, wie es damals im Bürgervertrag mit der Initiative Hinsenfeld beschlossen wurde? Die Ausschreibungsfrist endete am 5. Dezember 2016, ein Zuschlag ist noch nicht erfolgt. Im Übrigen sieht der Senat zur Wahrung seiner Verhandlungsposition und der Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse seiner Vertragspartner in ständiger Praxis grundsätzlich davon ab, weitergehende Einzelheiten zu laufenden Vergabeverfahren zu veröffentlichen. Der im Jahre 2015 festgestellte Bebauungsplan Lemsahl-Mellingstedt 19 soll im Rahmen einer plangemäßen Wohnbebauung umgesetzt werden. Dem Bebauungsplanverfahren lag eine 2011 getroffene Vereinbarung zwischen den Vertrauensleuten eines früheren Bürgerbegehrens und der Bezirksversammlung Wandsbek zugrunde, deren Inhalte im Verfahren beachtet worden sind. 22. Sind weitere Unterkünfte für Flüchtlinge im Alstertal und den Walddörfern geplant? Wenn ja, wann und wo? Bitte auch den Zeitraum ab 2020 miteinbeziehen . Zu den geplanten Standorten im Bezirk Wandsbek siehe: http://www.hamburg.de/fluechtlinge-unterbringung-standorte/4373124/unterbringungwandsbek / Darüber hinaus befindet sich eine als „Pferdekoppel“ bekannte Fläche in Sasel in Prüfung . Siehe dazu auch Drs. 21/8469, Drs. 21/7892 und Drs. 21/7564.