BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/9047 21. Wahlperiode 16.05.17 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Mareike Engels (GRÜNE) vom 09.05.17 und Antwort des Senats Betr.: ZeDis – Wie steht es um die Zukunft des Zentrums für Disability Studies ? Das Zentrum für Disability Studies (ZeDis) ist ein hochschulübergreifendes Kompetenz-Zentrum, das barrierefreie Lehrangebote zur Aus- und Weiterbildung im Themenfeld Inklusion anbietet. Interessierte können durch die Teilnahme an diesen Angeboten als Zusatzqualifikation das Zertifikat Disability- Kompetenz erwerben. Weiterhin sollen die Themen wissenschaftlich vorangebracht und in die Module verschiedener Studiengänge eingebunden werden . Um die Zukunft ZeDis sah in den letzten Jahren immer wieder schlecht aus. Nachdem die Universität Hamburg nicht mehr als Trägerinstitution zur Verfügung stand, hat die Evangelische Hochschule (Rauhes Haus) dem ZeDis eine neue Heimat geboten. Hier hat das ZeDis mit einer ESF-Förderung ab April 2014 seine Arbeit aufgenommen. Laut Website endete die Projektlaufzeit zum 31. März 2017. Die Bürgerschaft hat den Senat 2012 in der Drs. 20/6161 aufgefordert eine langfristige Perspektive für das ZeDis zu entwickeln . Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen zum Teil auf der Grundlage von Auskünften der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie – Das Rauhe Haus (EH) wie folgt: 1. Gibt es bereits eine Anschlussfinanzierung für das ZeDis und wenn ja, wie sieht diese aus? Die zuständige Behörde fördert das ZeDiS anteilig in den Jahren 2017 und 2018 in Höhe von insgesamt 348.314 Euro in Form von Zuwendungen. Daneben beteiligen sich die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, die evangelischlutherische Kirche in Norddeutschland und die Evangelische Hochschule (Stiftung Rauhes Haus) anteilig mit eigenen Finanzierungsbeträgen. 2. Inwiefern hat sich das Personaltableau durch das Auslaufen der ESF- Förderung geändert? Durch den Wegfall der ESF-Förderung ist eine von ursprünglich drei wissenschaftlichen Mitarbeiter-Stellen in eine Stelle für geringfügig Beschäftigte umgewandelt worden . Der Stellenanteil für die ZeDiS-Koordination wurde von 75 Prozent auf 50 Prozent geändert. Die wissenschaftliche Leitung des ZeDiS wird derzeit kommissarisch durch eine Professur der EH wahrgenommen. 3. Welche Partner engagieren sich weiterhin ideell oder auch finanziell für das ZeDis? Drucksache 21/9047 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Siehe Antwort zu 2. Diverse Kooperationspartner, wie zum Beispiel die Evangelische Stiftung Alsterdorf, unterstützen das ZeDiS ideell. Mit verschiedenen Hochschulen innerhalb und außerhalb Hamburgs bestehen Kooperationsvereinbarungen. Derzeit betreibt die Evangelische Hochschule (Stiftung Rauhes Haus) intensiv Fundraising, um eine aus Drittmitteln geförderte Professur ab 2018 einzurichten, die zugleich die Funktion der wissenschaftlichen Leitung des ZeDiS übernehmen soll. 4. Inwiefern wurde die inhaltliche Ausrichtung von Forschung und Lehre durch das ZeDis im Hinblick auf die Weiterförderung an veränderte Zielsetzungen angepasst? Das neue Konzept ZeDiSplus sieht eine Verstetigung der Angebote auf der Grundlage der bisherigen Projektaktivitäten vor, die von zwei neuen Maßnahmen flankiert werden , mit der Zielsetzung die Qualität von Forschung und Lehre nachhaltig zu sichern. Zum einen setzt das Konzept einen neuen Schwerpunkt im Bereich Teilhabeforschung und verknüpft sich so mit bestehenden Forschungsschwerpunkten der EH. Zum anderen wird die Einrichtung einer interdisziplinären „Forschungs- und Entwicklungsprofessur Disability Studies & Inklusion“ sowie eines nicht konsekutiven weiterbildenden Masterstudiengangs in Aussicht gestellt.