BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/9063 21. Wahlperiode 19.05.17 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Ralf Niedmers (CDU) vom 11.05.17 und Antwort des Senats Betr.: Viertes Kreuzfahrtterminal in Hamburg? Der weltweite Wachstumstrend innerhalb der Kreuzfahrtbranche geht seit Jahren ungebrochen voran. Auch der Hamburger Hafen erfreut sich einer immer größer werdenden Beliebtheit als Kreuzfahrthafen. Laut eines kürzlich veröffentlichten Artikels in „Der Bild“-Zeitung (www.bild.de/regional/hamburg/ kreuzfahrtschiff/machen-im-hamburger-hafen-fest-51408670.bild.html), wurden bereits für das 1. Quartal 2017 insgesamt 100.000 Passagiere an den drei Hamburger Kreuzfahrtterminals gezählt. Im 1. Quartal des Jahres 2016 waren es dagegen nur 30.000. Bis zum Jahresende erwarte das Cruise Gate Hamburg (CGH) circa 800.000 Kreuzfahrtpassagiere. Im November 2015 sprach sich die Mehrheit der Hamburgerinnen und Hamburger gegen die Austragung der Olympischen Spiele 2024 in der Hansestadt aus. Nach der gescheiterten Hamburger Olympiabewerbung sollten tragfähige Konzepte erarbeitet werden, die die Weiterentwicklung des Hamburger Hafens und insbesondere der ursprünglich angedachten Flächen forcieren . Nach der erfolglosen Olympiabewerbung und vor dem Hintergrund des „Kreuzfahrtbooms“ stellt sich die Frage nach dem derzeitigen Planungsstand der Hafenentwicklung sowie nach der immer wieder aufgegriffenen möglichen Errichtung eines vierten Kreuzfahrtterminals im Hamburger Hafen. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat schätzt die Entwicklung der Kreuzschifffahrt als sehr positiv ein. In der aktuellen Saison 2017 werden rund 200 Anläufe mit circa 800.000 Passagieren erwartet . Die Kreuzschifffahrt ist ein Wirtschaftsbereich mit außerordentlicher Wachstumsdynamik in den Bereichen Hafenwirtschaft, maritime Industrie, Dienstleistungen und Tourismus. So hat sich die Zahl der Anläufe von Kreuzfahrtschiffen in Hamburg in den Jahren 2010 bis 2016 um 74 Prozent, die der Passagiere sogar um 293 Prozent erhöht . Mit den Terminals Steinwerder und Altona verfügt Hamburg über leistungsstarke und moderne Anlagen. Ein Neubau des Terminals HafenCity ist in Planung. Konkrete Planungen für einen vierten Kreuzfahrtterminal gibt es derzeit nicht, da nicht erkennbar ist, dass es hierfür einen Bedarf gibt. Im Übrigen siehe Drs. 20/14066. Hamburg wird die Kreuzschifffahrt insbesondere durch die Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur sowie durch die Initiative Cruise Net Hamburg fördern. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: Drucksache 21/9063 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 1. Was sind die derzeitigen Planungen für die Areale Kleiner Grasbrook sowie Mittlerer Hafen? 2. Welche behördlichen Stellen sind mit der Erstellung eines neuen Konzepts zur Entwicklung des Hamburger Hafens, speziell für den zentralen Hafenbereich auf Steinwerder, befasst? Siehe Drs. 21/2956. 3. Welche zeitlichen Planungen liegen der Konzepterstellung, -vorstellung und -umsetzung zugrunde und welche Akteure aus der Hafenwirtschaft sind hierbei beteiligt? Die Hamburg Port Authority AöR (HPA) führt derzeit einen Ideenwettbewerb für das Areal Steinwerder Süd durch. Nach Abschluss des Wettbewerbes erfolgt eine Konzeptionsphase . Im Übrigen siehe Drs. 21/2956. 4. Laut Drs. 21/2956 kommen einige Flächen speziell im zentralen Hafenbereich auf Steinwerder für eine industrielle Ansiedlung infrage. Gibt es mittlerweile diesbezüglich konkretere Pläne? Wenn ja, inwiefern? Wenn nein, warum nicht? Im derzeit laufenden Ideenwettbewerb zum Areal Steinwerder Süd sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausdrücklich aufgefordert, verschiedenartige Nutzungsmöglichkeiten – insbesondere industrielle Ansiedlungen – zu berücksichtigen. Im Übrigen sind die Überlegungen hierzu noch nicht abgeschlossen. 5. Wie stehen der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde der Idee gegenüber, im Hamburger Hafen ein viertes Kreuzfahrtterminal zu errichten? 6. Sieht der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde es als notwendig an, auf den wachsenden Kreuzfahrttrend mit infrastrukturellen Maßnahmen zu reagieren? Wenn ja, mit welchen? Wenn nein, warum nicht? 7. Gibt es derzeit konkrete Planungen zur Errichtung eines vierten Kreuzfahrtterminals in Hamburg? Wenn ja, an welchem Standort und wie ist der aktuelle Planungsstand? Wenn nein, wieso nicht? Siehe Vorbemerkung. 8. Sieht der Senat die Kreuzfahrt in Hamburg insgesamt als wichtigen Wirtschaftszweig an, den es weiter zu fördern gilt? Wenn ja, inwiefern? Wenn nein, warum nicht? Ja. Im Übrigen siehe Vorbemerkung.