BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/9153 21. Wahlperiode 23.05.17 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Wieland Schinnenburg (FDP) vom 17.05.17 und Antwort des Senats Betr.: Wasserrohrbrüche Immer wieder kommt es zu Brüchen von Wasserrohren. Dies verursacht nicht nur bei HAMBURG WASSER Kosten, sondern führt auch zu Verkehrsbehinderungen und Schäden an Gebäuden. Ich frage den Senat: Das von HAMBURG WASSER (HW) betriebene Trinkwassernetz ist in einem sehr guten Zustand. Während in Hamburg vor 20 Jahren noch mehr als 1.000 Rohrbrüche pro Jahr zu verzeichnen waren, konnte diese Zahl halbiert werden. Die Rohrnetzverluste infolge von Wasserrohrbrüchen sind darüber hinaus mit rund 4 Prozent gering. Dies ist im Vergleich mit dem bundesweiten Durchschnitt von 6,5 Prozent oder von 26 Prozent in Frankreich ein sehr guter Wert, der die Investitionsstrategie des Unternehmens bestätigt. Aus hygienischen Gründen ist es nicht möglich, den Zustand einzelner Leitungen von innen zu inspizieren. Die Sanierungsstrategie von HW fußt daher auf einem Monitoring, das mehrere Faktoren berücksichtigt. Neben dem Alter und Material der Leitungen wird die Belastung durch Straßen- und insbesondere Schwerlastverkehr sowie die tatsächliche Rohrbruchhäufigkeit in einem bestimmten Gebiet berücksichtigt . Aufgrund der vorliegenden Datenlage bei HW können die Fragen teilweise nicht für den gesamten erfragten Zeitraum beantwortet werden. Die Daten werden nicht im Sinne sämtlicher Fragestellungen erfasst. Die Aufbereitung ist in der für die Beantwortung einer Parlamentarischen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich beziehungsweise teilweise sind die erfragten Informationen nicht mehr rekonstruierbar . Dieses vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen, teilweise auf der Grundlage von Auskünften von HAMBURG WASSER (HW), wie folgt: 1. Wann kam es seit 2011 zu Brüchen der Wasserrohre, die von HAMBURG WASSER betrieben werden? 2. Um welche Art von Wasserrohren handelte es sich dabei (Hauptrohre et cetera)? In den letzten Jahren gab es im Versorgungsgebiet von HW (inklusive außerhamburgische Gemeinden) folgende Leitungsschäden mit Wasseraustritt, unterteilt nach Leitungsart beziehungsweise Leitungsdimension: Jahr Anschlussleitung Versorgungsleitung Hauptleitung (Stück) (Stück) (Stück) 2012 94 363 2 2013 115 395 11 2014 101 398 6 Drucksache 21/9153 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Jahr Anschlussleitung Versorgungsleitung Hauptleitung (Stück) (Stück) (Stück) 2015 99 319 9 2016 120 434 2 2017 37 196 1 Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 3. Wie lange war jeweils das betreffende Rohr defekt? In den Jahren 2015 und 2016 betrug die Dauer der ungeplanten Versorgungsunterbrechungen im Mittel circa 8,5 Stunden. Daten für frühere Jahre liegen nicht vor. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 4. In welchen dieser Fälle kam es aufgrund der Wasserrohrbrüche wo zu Straßensperrungen? 5. Wie lange dauerten diese Straßensperrungen jeweils? Die angeordneten Vollsperrungen werden erst seit Anfang 2016 erfasst. Dabei kam es an folgenden Straßen zu Vollsperrungen, die auf einen Defekt am Trinkwassernetz zurückzuführen sind: Straße Dauer der Sperrung von bis Wedeler Landstraße 44 23.01.2016 01.02.2016 Köterdamm 36 10.02.2016 19.02.2016 Merowingerweg 4 31.03.2016 01.04.2016 Wendlohstraße 191 05.04.2016 25.04.2016 Fuhlsbüttler Straße 666 21.05.2016 27.05.2016 Jupiterweg 10 08.06.2016 13.06.2016 Thießenweg 23 09.11.2016 10.11.2016 Krönenbarg 33 11.11.2016 14.11.2016 Vogtskamp 21 05.03.2017 09.03.2017 Max-Brauer-Allee/Holstenstraße 15.05.2017 voraussichtlich noch bis 06.06.2017 6. Welche Kosten wurden für die Beseitigung dieser Rohrbrüche ausgegeben ? 7. In welchen dieser Fälle kam es zu Gebäudeschäden? Im Zuständigkeitsbereich von HW sind in den letzten Jahren folgende Kosten aufgrund von nicht planbaren Reparaturarbeiten über alle Trinkwasserleitungen angefallen : Jahr Kosten für nicht planbare Reparaturarbeiten an Trinkwasserleitungen bei HW (Tsd. €) Anzahl der Gebäudeschäden 2011 725 2012 1.062 25 2013 964 28 2014 1.326 20 2015 1.295 5 2016 1.515 18 2017 5 Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 8. Wie viel hat HAMBURG WASSER seit 2011 für den Ausgleich von Gebäudeschäden infolge von Wasserrohrbrüchen ausgegeben? Bitte nach Jahren aufschlüsseln. Bei der Datenerhebung differenziert HW nicht nach Schadensart, sondern nur nach Schadensursache. In der zur Beantwortung der Schriftlichen Kleinen Anfrage zur Ver- Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/9153 3 fügung stehenden Zeit konnten nicht alle für die Fragestellung irrelevanten Ausgleichszahlungen ausgeschlossen werden, siehe dazu auch Vorbemerkung. Die tatsächlichen Aufwendungen für den Ausgleich von Gebäudeschäden liegen daher unter den in der folgenden Tabelle angegebenen Höhen: Jahr Ausgleich von Schäden 2012 ca. 100.000 € 2013 ca. 150.000 € 2014 ca. 75.000 € 2015 ca. 50.000 € 2016 ca. 45.000 € 2017 ca. 13.000 € 9. Wie viel hat HAMBURG WASSER seit 2011 für den Austausch von Wasserrohren ausgegeben? Bitte nach Jahren aufschlüsseln. Jahr Investitionen in die Erneuerung des Trinkwassernetzes 2011 20.000.000 € 2012 20.900.000 € 2013 20.600.000 € 2014 18.000.000 € 2015 17.200.000 € 2016 18.500.000 € 10. Wie lang ist das von HAMBURG WASSER betriebene Wasserrohrnetz in Hamburg insgesamt? Das von HW betriebene Wasserrohrnetz in Hamburg und dem Umland beträgt 5.323 km. 11. Wie lang sind die seit 2011 ausgetauschten Wasserrohre? Bitte nach Jahren aufschlüsseln. Im Bereich Haupt- und Versorgungsleitungen wurden in den letzten Jahren folgende Längen erneuert: Jahr Neulegungen in km 2011 59,4 2012 52,0 2013 36,2 2014 39,1 2015 28,6 2016 37,2 12. Welchen Gewinn hat HAMBURG WASSER seit 2011 gemacht? Bitte nach Jahren aufschlüsseln. Jahr Gewinnabführung gem. Ergebnisabführungsvertrag an HGV 2011 31.500.000 € 2012 30.000.000 € 2013 30.600.000 € 2014 15.700.000 € 2015 27.700.000 € 2016 28.700.000 €