BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/9319 21. Wahlperiode 09.06.17 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Wieland Schinnenburg (FDP) vom 01.06.17 und Antwort des Senats Betr.: Bearbeitungsdauer bei Grundsicherung Ich frage den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen zum Teil auf Grundlage von Grundlage von Auskünften von Jobcenter team.arbeit.hamburg (Jobcenter) und der Agentur für Arbeit Hamburg (Agentur) wie folgt: 1. Wie viele Bezieher von Grundsicherung gab es jeweils am Jahresende 2011, 2012, 2013, 2014, 2015 und 2016 in Hamburg? Es erfolgt seitens des Statistik-Service der Bundesagentur für Arbeit seit 2005 eine monatliche, öffentlich zugängliche Auswertung zu „Zeitreihe der Strukturen der Grundsicherung für Arbeitssuchende (Fallzahlen), welche unter dem folgenden Link zur Verfügung steht: https://statistik.arbeitsagentur.de/Statistikdaten/Detail/Aktuell/iiia7/zeitreihekreise-zrgruarb /zr-gruarb-02-0-xlsx.xlsx. Für Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem Vierten Kapitel SGB XII wird auf die Anlage 1 verwiesen. Die Steigerungsraten entsprechen dem bundesweiten Trend. Ursachen sind insbesondere unterbrochene Erwerbsbiografien. Hinzu kommt, dass in Stadtstaaten und Großstädten höhere Aufwendungen für Wohnraum zu zahlen sind. Dies hat zur Folge, dass Leistungsberechtigte auf ergänzende Leistungen der Grundsicherung angewiesen sind. 2. Wer bewilligt in Hamburg die Grundsicherung? Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) Zweites Buch (II) – Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem SGB II – werden in Hamburg von Jobcenter team.arbeit.hamburg bewilligt. Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem Vierten Kapitel SGB XII wird durch die Fachämter für Grundsicherung und Soziales (Soziale Dienstleistungszentren ) der Bezirksämter bewilligt. 3. Wie war der Personalbestand dieser Bewilligungsstellen zu den in Frage 1. genannten Zeitpunkten? Bei den aufgeführten Mitarbeiterkapazitäten handelt es sich um Daten einer Stichtagsbetrachtung zum 31.12. des jeweiligen Jahres. Personalbestand (Ist-MAK) JC t.a.h - Gesamt davon: im operativen Leistungsbereich 2011 1.943,03 699,38 Drucksache 21/9319 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Personalbestand (Ist-MAK) JC t.a.h - Gesamt davon: im operativen Leistungsbereich 2012 2.060,57 705,98 2013 2.089,29 709,23 2014 2.118,29 723,45 2015 2.128,88 729,06 2016 2.166,08 760,30 Für die Sozialen Dienstleistungszentren der Grundsicherungs- und Sozialdienststellen wird auf die Anlage 2 verwiesen. Es handelt sich um Daten einer Stichtagsbetrachtung zum 31.12. des jeweiligen Jahres. 4. Wie lange dauerte die Bearbeitung eines Antrages auf Grundsicherung in den Jahren 2011, 2012, 2013, 2014, 2015 und 2016? Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer der Erstanträge im Jahr 2016 lag bei 8,7 Tagen, im Jahr 2015 lag sie bei 9,1 Tagen. Diese Daten stammen aus dem internen Controlling und wurden für die Jahre 2011 bis 2014 nicht erhoben. Der sogenannte Mindeststandard Bearbeitungsdauer der Bundesagentur für Arbeit liegt bei einer Frist von 14 Arbeitstagen. Für die Sozialen Dienstleistungszentren der Grundsicherungs- und Sozialdienststellen werden entsprechende Daten statistisch nicht erfasst. Eine Durchsicht der Sozialhilfeakten aller rund 41.500 nach dem Vierten Kapitel SGB XII Leistungsberechtigten ist in der für die Beantwortung einer Parlamentarischen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich. Grundsätzlich ist die Bearbeitungsdauer abhängig von der Komplexität des Einzelfalles und der Mitwirkung der Antragstellenden. In der Regel erfolgt eine zügige und bedarfsgerechte Bearbeitung und Entscheidung. 5. Wer trägt die Verwaltungskosten bei der Vergabe von Grundsicherung? Die Verwaltungskosten für die Umsetzung des SGB II tragen der Bund (84,8 Prozent) und die Stadt Hamburg (15,2 Prozent sogenannter kommunaler Finanzierungsanteil). Die Verwaltungskosten für die Umsetzung des Vierten Kapitels SGB XII tragen die jeweiligen Bezirksämter. Bezieher von Grundsicherung in Hamburg Grundsicherung ambulant Grundsicherung stationär Gesamt 31.12.2011 27.302 4.273 31.575 31.12.2012 29.510 4.317 33.827 31.12.2013 31.760 4.499 36.259 31.12.2014 33.877 5.020 38.897 31.12.2015 35.881 5.084 40.965 31.12.2016 36.534 4.877 41.411 Quelle: Datawarehouse, Geschäftsstatistik Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/9319 3 Anlage 1 St ic ht ag 3 1. 12 . VZ Ä Al to na VZ Ä B er ge do rf VZ Ä Ei m sb üt te l VZ Ä H ar bu rg VZ Ä M itt e VZ Ä N or d VZ Ä W an ds be k 20 11 42 ,7 1 14 ,2 28 ,3 4 21 ,6 5 58 ,5 41 ,1 1 56 ,5 8 20 12 41 ,9 5 15 ,6 9 29 ,6 1 21 ,6 8 60 ,5 9 40 ,1 9 60 ,1 6 20 13 43 ,5 9 14 ,9 4 28 ,4 4 23 ,9 58 ,3 5 41 ,1 57 ,5 5 20 14 44 ,4 5 14 ,1 29 ,0 8 25 ,8 4 56 ,7 5 42 ,6 6 53 ,1 4 20 15 45 ,1 7 19 ,4 4 30 ,5 9 30 ,3 8 63 ,0 8 47 ,6 63 ,8 8 20 16 44 ,1 7 20 ,5 4 30 ,3 28 ,7 8 63 ,2 2 43 ,4 6 67 ,4 8 VZ Ä= V ol lz ei tä qu iv al en te ; j ew ei ls o hn e Le itu ng u nd G es ch äf ts zi m m er Au fg ru nd d er v or lie ge nd en E in he its sa ch be ar be itu ng in d en S oz ia le n D ie ns tle is tu ng sz en tre n er fo lg t k ei ne D iff er en zi er un g zw is ch en P er so na lb es ta nd fü r d ie B ea rb ei tu ng v on G ru nd si ch er un g, A sy lb ew er be rle is tu ng sg es et z un d H ilf e zu m L eb en su nt er ha lt. Drucksache 21/9319 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 Anlage 2 9319ska_Text 9319ska_Anlagen 9319ska_Antwort_Anlage1 9319ska_Antwort_Anlage2