BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/9435 21. Wahlperiode 11.07.17 Große Anfrage der Abgeordneten Michael Westenberger, David Erkalp, Ralf Niedmers, Carsten Ovens, Dr. Jens Wolf (CDU) und Fraktion vom 14.06.17 und Antwort des Senats Betr.: Industriepolitik in Hamburg Mit einer Pressemitteilung der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation vom 17. Mai 2017 wurde berichtet, dass die Stadt Hamburg als Industriestandort ein Umsatzwachstum im 1. Quartal dieses Jahres verbuchen konnte . Absolut wurde im 1. Quartal ein Umsatz von 18,2 Milliarden Euro erwirtschaftet , was einem Zuwachs von fast 19 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspreche. Hierzu äußerte sich Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch folgendermaßen: „Besonders freut mich der Zuwachs in den für Hamburg so wichtigen Branchen Mineralölverarbeitung sowie Metallerzeugung und -bearbeitung. Hier konnten, zum Teil durch die positive Preisentwicklung in den Sektoren, jeweils Umsatzsteigerungen um von 24 % bzw. 25 % gegenüber dem Vorjahresquartal erreicht werden. Eine fast 27 % Umsatzsteigerung erreichte der Fahrzeugbau in der Luftfahrt- und Schiffbauindustrie, der damit die positive Entwicklung des Vorjahres weiter ausbaut. Auch für die knapp 80.000 direkt Beschäftigten Mitarbeiter in den Betrieben ist dies eine gute Nachricht, denn die Industrie ist ein Garant für die Schaffung von Arbeitsplätzen, Wertschöpfung und Wohlstand. Hamburg bietet mit der Innovationsstrategie des Senats beste Voraussetzungen für Unternehmen. Innovative Technologien, Verfahren und Produkte eröffnen der Wirtschaft neue Wachstumspotenziale, schaffen und erhalten qualifizierte Arbeitsplätze und bringen Standortvorteile im internationalen Wettstreit um die klügsten Köpfe.“ Folgt man den Worten des Senators, drängt sich umgehend die Frage auf, wie derart fortschrittliche Zahlen innerhalb der Industriebranche mit dem aktuellen Stellenabbau bei Großunternehmen wie Blohm+Voss, Lufthansa Technik oder Siemens in Einklang zu bringen sind. Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat: Ein Großteil der Fragen bezieht sich auf eine Aktualisierung der bereits mit Drs. 21/4782 vom 5. Juli 2016 gestellten Fragen. Sofern sich bei den Fragestellungen neue Entwicklungen ergeben haben oder aktuelle Zahlen zur Verfügung stehen, sind diese dargestellt. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen teilweise auf der Grundlage von Auskünften der Bürgschaftsgemeinschaft Hamburg GmbH (BG), der BTG Beteiligungsgesellschaft Hamburg mbH (BTG) und der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB) wie folgt: I. Beschäftigung Drucksache 21/9435 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 1. Wie hat sich der Bestand an industriellen Arbeits- und Ausbildungsplätzen in Hamburg seit Beginn 2015 jährlich entwickelt? Bitte in absoluten Zahlen sowie in Relation zu den Entwicklungen in den Bundesländern angeben. Basierend auf von der Bundesagentur für Arbeit (BA) bereitgestellten Daten hat sich die Zahl der in der Industrie – hier abgegrenzt als Verarbeitendes Gewerbe – tätigen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort und der Auszubildenden gemäß der nachstehenden Tabelle entwickelt. Quartalsdaten stehen aus der Jahresstatistik nicht zur Verfügung. Die Daten sind seitens der BA gegenüber der Drs. 21/4782 leicht korrigiert. 2011 6.395.541 279.753 97.028 3.210 1,5 1,1 2012 6.519.062 282.549 98.794 3.264 1,5 1,2 2013 6.544.167 287.564 98.176 3.198 1,5 1,1 2014 6.613.196 294.014 99.334 3.388 1,5 1,2 2015 6.666.275 285.422 99.709 3.450 1,5 1,2 2016 6.709.647 282.102 99.499 3.519 1,5 1,2 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im verarbeitenden Gewerbe (2) Darunter: Auszubildende (3) Deutschland Hamburg Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im verarbeitenden Gewerbe (4) Darunter: Auszubildende (5) Anteil Spalte 4 an Spalte 2 (in %) Anteil Spalte 5 an Spalte 3 (in %) Jahr (Stichtag jeweils 30. Juni) (1) 2016: Aufgrund von Datenverarbeitungsfehlern sind nach den aktuell vorliegenden Erkenntnissen die endgültigen Werte des Berichtsmonates Juni 2016 leicht untererfasst . Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Datenstand: Juni 2017. 2. Wurden Maßnahmen durch welches Amt oder welche Behörde ergriffen, um den Bestand an industriellen Arbeits- und Ausbildungsplätzen zu sichern und zu erhöhen? a. Wenn ja, welche und mit welchem Erfolg? Ergänzend zu den Ausführungen in der Drs. 21/4782 kann über die nachstehenden Entwicklungen berichtet werden: Das Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB) hat Bildungsgänge entwickelt, die einen niederschwelligen Zugang zu technischen Berufen sowohl für junge Frauen als auch junge Männer ermöglichen: die Höhere Technikschule (Start Schuljahr 2014/2015) und das Berufliche Gymnasium (seit Schuljahr 2016/2017 mit dem neuen Schwerpunkt Ingenieurwissenschaften). Alle Bildungsgänge ermöglichen den Erwerb eines höheren allgemeinbildenden Abschlusses (Fachhochschulreife beziehungsweise Allgemeine Hochschulreife) in Verbindung mit einem technischen Schwerpunkt. Das Bildungsangebot richtet sich an technisch interessierte Jugendliche und bildet die Grundlage für eine erfahrungsbasierte Entscheidung in Richtung Ausbildung oder Studium in technischen und ingenieurwissenschaftlichen Berufen. Des Weiteren bietet die Fachoberschule Fachrichtung Technik sowie die Berufsoberschule Ausbildungsrichtung Technik jungen Menschen nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung in technischen Berufen die Möglichkeit, die Fachhochschulreife beziehungsweise die Hochschulreife zu erwerben und damit die Zugangsvoraussetzungen für die Aufnahme eines Studiums in diesem Bereich zu erlangen. Berufsbildende Schulen entwickeln in enger Zusammenarbeit mit der Industrie moderne pädagogische Lehr- und Lernkonzepte, um Auszubildende und Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Bildungsgänge für die Themen Internet of Everything sowie Industrie 4.0 zu begeistern, nach neuesten Standards auszubilden und die Lehrkräfte an berufsbildenden Schulen entsprechend fortzubilden (beispielsweise Norddeutsches Kompetenzzentrum Mechatronik an der Beruflichen Schule Farmen, Kooperation der Beruflichen Schule ITECH Elbinsel Wilhelmburg (BS 14) mit Cisco Systems). Die Staatliche Gewerbeschule Energietechnik (G 10) kooperiert mit der Glyndwr University in Wrexham (Wales). Den Absolventen der Fachschule für Technik (Fachrichtung Elektrotechnik) werden Module ihrer Weiterbildung angerechnet, sodass inner- Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/9435 3 halb von einem Jahr der Bachelor und in zwei Jahren der Master of Electrical Engineering erworben werden kann. Als Anreiz, den Personenkreis der benachteiligten Jugendlichen (Jugendliche und Jungerwachsene mit schlechten Startchancen wie fehlendem oder schlechtem ersten allgemeinbildenden Schulabschluss) auszubilden, gewährt die zuständige Behörde Hamburger Ausbildungsbetrieben Zuschüsse, wenn es sich um Ausbildungsverhältnisse in anerkannten Ausbildungsberufen nach § 4 BBiG/HwO handelt. Bei erfolgreichem Abschluss der Ausbildung wird eine Prämie gezahlt (siehe „Richtlinien zur Förderung betrieblicher Ausbildungsplätze für benachteiligte Jugendliche“ www.ausbildung-hh.de/_pdf/1442318762.pdf). Mit „shift. Hamburgs Programm für Studienaussteiger/innen“ bietet ein Partnernetzwerk mit Beteiligung der Hamburger Kammern, der Vereinigung der Unternehmensverbände in Hamburg und Schleswig-Holstein (UVNord) und der staatlichen Hochschulen in Hamburg unter Federführung der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) künftig Studienaussteigerinnen und Studienaussteigern eine abgestimmte Beratung über Berufsbildung und bei Bedarf die Vermittlung in ein passendes Unternehmen an. Zur gezielten Fortbildung für Lehrkräfte der berufsbildenden Schulen im Bereich Industrie 4.0 unterzeichneten am 23. März 2017 die FHH, vertreten durch die zuständige Behörde und die Firma Siemens Aktiengesellschaft Digital Factory, Factory Automation einen Kooperationsvertrag zur Beratung und Lehrerfortbildung im berufsbildenden Bereich. Durch die Kooperation (Vertragslaufzeit bis Ende 2023) sollen technische Trends auf dem Gebiet der Automatisierungstechnik aktuell und zeitnah von den technischen und wissenschaftlichen Lehrkräften der berufsbildenden Schulen den Auszubildenden vermittelt werden. Weiterhin fördert die zuständige Behörde das Interesse von Schülerinnen und Schülern in den allgemeinbildenden Schulen an technischen Berufen durch folgende Veranstaltungen und Maßnahmen: In Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Hamburg-Harburg betreibt die zuständige Behörde das DLR_School_Lab mit einer Luftfahrt- und einer Schiffbauwerkstatt . Mit Beginn des Schuljahres 2011/2012 startete die BSB in Kooperation mit dem Verband der Metall- und Elektroindustrie e.V. (NORDMETALL) das Projekt MINTprax (http://www.mintprax.de/). Sechs Stadtteilschulen entwickelten MINT-Profile mit Unternehmen. In den beteiligten Schulen wurde Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik MINTprax in Form von Wahlpflichtkursen oder Profilklassen angeboten. Die Schülerinnen und Schüler lernten in vier Jahren nicht nur vor Ort im Unternehmen, sondern die Unternehmen besuchten auch die Schulen und stellten sich mit ihren Unternehmenszielen, Produkten und Berufen vor. Praktisches Arbeiten und theoretische Hintergründe wurden verknüpft, zudem wurde ein bedeutsamer Beitrag zur Berufsorientierung der Jugendlichen geleistet. Weitere Aktivitäten zur Förderung mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Lernens mit Praxisbezug in Kooperation mit Unternehmen sind die Projekte MINT FOR ING (Schuljahr 2015/2016) und lüttIng (http://www.luetting-hh.de/) im laufenden Schuljahr, die sich sowohl an Stadtteilschulen als auch an Gymnasien richten. Die Ausbildung von MINT-Profilen an Schulen wird auch durch Auszeichnungen wie MINT-Schule-Hamburg, MINT-EC-Schule und MINT-freundliche Schule gefördert. In MINT-Profilen lernen die Schülerinnen und Schüler über den verpflichtenden Fachunterricht hinaus in zum Teil vierstündig erteilten Wahlpflichtkursen naturwissenschaftliches Experimentieren und Forschen sowie Entwicklung und Fertigung technischer Produkte. Naturwissenschaftlich-technische Wettbewerbe wie NATEX (Naturwissenschaftliches Experimentieren), Schüler experimentieren, Jugend forscht, Internationale JuniorScienceOlympiade, Internationale Biologieolympiade, Internationale Chemieolympiade , Internationale Physikolympiade, Bundesweiter Wettbewerb Physik Sekundarstufe I, German Young Physicists Tournament (GYPT), Daniel- Düsentrieb-Wettbewerb und Nordmetall-Cup Formel 1 in der Schule fördern Inte- Drucksache 21/9435 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 resse an Naturwissenschaften und Technik, regen zu einer intensiven Beschäftigung damit an und tragen damit zur Begabtenförderung bei. In Kooperation der für Bildung zuständigen Behörde, der Joachim Herz Stiftung, der Körber-Stiftung, Nordmetall und der Universität Hamburg ist das Schülerforschungszentrum Hamburg im Juni 2017 eröffnet worden. Es bietet Schülerinnen und Schülern einen Raum und professionelle Unterstützung für eigene Forschungsprojekte mit naturwissenschaftlichem oder technischem Fokus. Ein neuer Schwerpunkt der Arbeit des HCAT+ Vereins liegt auf dem Themenfeld „(Luftfahrt-)Industrie 4.0“ und den sich daraus ergebenden Handlungsbedarfen im Hinblick auf Arbeit 4.0 und Qualifizierung. Die Geschäftsstelle wurde dafür zu Jahresbeginn um einen zusätzlichen Projektmanager aufgestockt und die Förderung der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) deutlich erhöht. Die Initiative Naturwissenschaft und Technik (NAT) wächst weiter und kooperiert erfolgreich mit über 30 Hamburger Schulen sowie Hochschulen und über 50 Unternehmen aus der Region (http://www.initiative-nat.de). Gemeinsam mit einem Schülerbeirat organisiert NAT einen jährlichen Schülerkongress für 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer und investiert in ein Pilotprojekt zum 3D-Druck. In den vergangenen zehn Jahren haben über 10.000 Schülerinnen und Schüler und 300 Lehrerinnen und Lehrer an den Aktivitäten von NAT teilgenommen. Die BWVI hat aufgrund der Entwicklung die Projektförderung für das Projekt „mint:pink“ in eine institutionelle Förderung umgewandelt. Das von der Sophia.T gGmbh durchgeführte und von der BWVI geförderte Programm proTechnicale haben mittlerweile 80 Teilnehmerinnen durchlaufen. Alle Ehemaligen werden bei Interesse im Rahmen eines Alumni-Netzwerkes weiter betreut. Rund 90 Prozent der Teilnehmerinnen entscheiden sich im Anschluss an das Programm für eine Ausbildung oder ein Studium im MINT-Bereich. Ab 2017 wird das proTechnicale zudem um einen weiteren Zweig proDuale ergänzt. In einer 32-wöchigen Vorpraxisphase werden dual Studierende technischer kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) in fachlicher und persönlicher Hinsicht auf die Herausforderungen von Studium und Berufsalltag vorbereitet. Ziel ist es, den Studienerfolg nachhaltig zu verbessern und die Bindung an das jeweilige Unternehmen zu erhöhen. So soll den KMU ein niedrigschwelliger Einstieg in das erfolgreiche Modell des dualen Studiums ermöglicht werden. Der Life-Science-Nord-Standort umfasst mittlerweile rund 500 Unternehmen. Die in der Drs. 21/4782 genannte Wifor-Studie ist mittlerweile veröffentlicht. Das Laser Zentrum Nord (LZN) soll spätestens zum 1. Januar 2018 rechtlich in ein Institut der Fraunhofer-Gesellschaft überführt werden. Vonseiten der LZN ist ein Aufbau um rund 30 Mitarbeiter bis 2020 geplant. Zudem wurde Hamburg von der Europäischen Kommission als Modellregion für moderne Clusterpolitik mit einem clusterübergreifenden Ansatz für die Hamburger Cluster ausgewählt. In diesem Zusammenhang werden unter anderem Themen der Fachkräfteentwicklung künftig clusterübergreifend bearbeitet werden können. Für weitere Aspekte zur Clusterpolitik siehe Antworten zu 25. und 26. b. Wenn nein, warum nicht? Entfällt. c. Welche Maßnahmen plant der Senat zur Sicherung und Erhöhung der Zahl der Arbeits- sowie Ausbildungsplätze? Die für Bildung zuständige Behörde stellt das Programm zur Förderung betrieblicher Ausbildungsplätze bedarfsgerecht zur Verfügung. Die für Arbeit zuständige Behörde fördert die „Berufsorientierte Ausbildungsvorbereitung “ (BeoA). Im Rahmen der BeoA bieten die PHOENIX Compounding Technology GmbH, Teil der Continental AG (Phoenix) und die Lufthansa Technical Training GmbH (LTT) je zwölf Plätze zur Ausbildungsvorbereitung an. Dort wird praktisch und theoretisch auf gewerbliche und technische Ausbildungsberufe vorbereitet und es werden Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/9435 5 die Inhalte der Einstiegsqualifizierung „Metall-Bauteileherstellung“ vermittelt. Ziel ist es, dass nach Abschluss der BeoA alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine ungeförderte Berufsausbildung in diesen oder anderen Industriebetrieben beginnen. Mit der Einbindung der Handelskammer (HK), der Handwerkskammer (HWK), des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und der UVNord in das Aktionsbündnis Bildung und Beschäftigung Hamburg – Hamburger Fachkräftenetzwerk werden auch die Bedarfe der Industrie Gehör eingebunden. Im Übrigen siehe Antwort zu 2.a. und 11. 3. Wie haben sich die Zahlen der angebotenen Ausbildungsplätze und der neu eingetragenen Ausbildungsverträge im Bereich der Industrie seit Beginn 2015 jährlich bis zum 1. Quartal 2017 entwickelt? Gemäß der Auskunft der Bundesagentur für Arbeit hat sich die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen im verarbeitenden Gewerbe in Hamburg in den Berichtsjahren 2015 bis zum 1. Quartal 2017 wie folgt entwickelt: Berichtsjahr 2014/15 (09/2015) 2015/16 (09/2016) 2016/17 (03/2017) Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen im Verarbeitenden Gewerbe in Hamburg 971 1.107 837 Quelle: Bundesagentur für Arbeit Im Jahresvergleich sind die gemeldeten Berufsausbildungsstellen im verarbeitenden Gewerbe in Hamburg im Berichtsjahr 2015/2016 gegenüber 2014/2015 gestiegen. Für das Berichtsjahr 2016/2017 liegen aktuell die Zahlen vom März 2017 vor. Die HK registriert nur die tatsächlich abgeschlossenen Ausbildungsverträge pro Kalenderjahr. Gemäß Auskunft der HK betrug die Zahl der neu eingetragenen Ausbildungsverhältnisse im Bereich der Industrie in Zuständigkeit der HK in gewerblich-technischen Ausbildungsberufen im Jahr 2015 1.800, im Jahr 2016 1.871 und im 1. Quartal 2017 706 Ausbildungsverhältnisse. 4. Wie viele Unternehmen haben welche Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität der Industrie als Arbeitgeber ergriffen? Ergänzend zu den Ausführungen in der Drs. 21/4782 kann über die nachstehenden Entwicklungen berichtet werden: Über 50 Unternehmen haben sich seit dem Jahr 2007 gemeinsam in der von der BWVI im Rahmen der Fachkräftesicherung geförderten Initiative NAT für mehr MINT- Nachwuchs engagiert. In den Jahren 2015 und 2016 haben diese Unternehmen ihre Betriebe für rund 1.700 Schülerinnen und Schüler geöffnet, die jeweils drei bis fünf dieser Unternehmen besucht haben. Im Jahr 2016 haben 21 Unternehmen an der Langen Nacht der Industrie teilgenommen . Der Tag der Technik wurde durch die HK im Jahr 2016 nicht veranstaltet. Bei den Marktplätzen der Begegnungen zum Matching von Geflüchteten und Unternehmen , nahmen Industrieunternehmen in angegebener Anzahl teil: 11/2015: 7, 2016 insgesamt fünf und 04/2017: drei Bei den HK-Veranstaltungen Azubi-Speeddating haben im Jahr 2016 zwei und im Jahr 2017 vier, bei der Hanseatischen Lehrstellenbörse haben im Jahr 2016 zwei und im Jahr 2017 27 Industrieunternehmen teilgenommen. Weitere Maßnahmen der Unternehmen selbst werden durch den Senat nicht erfasst. II. Förderung der Wirtschaftsleistung 5. Welche Industrieunternehmen aus welchen Branchen haben sich seit Beginn 2015 jährlich bis zum 1. Quartal 2017 in den jeweiligen Jahren in Hamburg neu niedergelassen? Siehe Anlage 1. Drucksache 21/9435 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 6 6. In welchem Umfang wurde durch welches Amt oder welche Behörde die Neuansiedlung von Industrieunternehmen in Hamburg unterstützt beziehungsweise gefördert und wenn ja, wie? Die Neuansiedlung von Industrieunternehmen wurde seitens der Hamburger Gesellschaft für Wirtschaftsförderung mbH (HWF) durch die Beratung bei der Standortsuche unterstützt. Seit dem Jahr 2015 bis zum 1. Quartal des Jahres 2017 wurden zehn Unternehmen des produzierenden Gewerbes erfolgreich bei der Neuansiedlung betreut. Die Förderangebote für den Mittelstand der IFB stehen generell auch bei Neuansiedlungen von Industrieunternehmen zur Verfügung. Im Übrigen siehe Antworten zu 12. und 13. 7. Welche Programme der Wirtschaftsförderung für Unternehmen aus der Industrie werden derzeit von wem angeboten? Wie viele Unternehmen nutzen diese Programme und welche Programme plant Hamburg bis 2020? Die im Bereich der Wirtschaftsförderung von der IFB, der BG und der BTG angebotenen Förderprogramme richten sich auch an Industrieunternehmen. Ebenfalls besteht die Möglichkeit für Industrieunternehmen, Landesbürgschaften und Einzelfallzuschüsse nach dem Verfahren des Gesetzes über die Kreditkommission zu erhalten. Im Jahr 2016 beziehungsweise im 1. Quartal des Jahres 2017 wurden folgende Programme von Industrieunternehmen genutzt, zu den Zahlen für das Jahr 2015 siehe Drs. 21/2717: Anzahl Industrieunternehmen, die die Programme der Wirtschaftsförderung nutzen 2016 2017 1 Q. Bürgschaften der BG 30 6 Beteiligungsgarantien der BG 3 0 Beteiligungen der BTG (einschließlich Mikromezzaninfonds Deutschland) 3 1 Hamburg-Kredit Gründung und Nachfrage 35 9 Hamburg-Kredit Wachstum 4 0 Klimaschutzdarlehen (BUE) 4 0 Innovationsförderung – Profi Standard 1 0 InnoRampUp 8 0 PROFI Umwelt 1 0 PROFI Transfer Plus 3 0 Innostarter Fonds 2 1 8. Wie hat sich die Bruttowertschöpfung der Hamburger Industrie seit Beginn 2015 jährlich bis zum 1. Quartal 2017 jeweils entwickelt? Bruttowertschöpfung in jeweiligen Preisen in Hamburg 2015/2016 „Bruttowertschöpfung in jeweiligen Preisen“ bedeutet, dass diese nominal/ohne Preisbereinigung angegeben wird. Jahre Insgesamt Abschnitt C, verarbeitendes Gewerbe* in Mio. € Veränderung in % in Mio. € Veränderung in % 2015 97.317 3,5 12.519 5,6 2016 99.664 2,4 12.880 2,9 * Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008 (WZ 2008) Quelle: Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder, Berechnungsstand November 2016/Februar 2017. Quartalsdaten der Bruttowertschöpfung liegen dem Statistikamt Nord nicht vor. Daten für das Jahr 2017 liegen voraussichtlich Ende März 2018 vor. Mit jedem aktualisierten Berechnungsstand werden die im Zeitablauf zusätzlich verfügbar gewordenen länderspezifischen Daten beziehungsweise Korrekturen auf Bundes - und Länderebene in die Ergebnisse eingearbeitet. Dies führt zu abweichenden Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/9435 7 Ergebnissen beim Vergleich verschiedener Berechnungsstände. Die Abweichungen betreffen im Wesentlichen die letzten drei Jahre am aktuellen Rand. 9. Wie haben sich die Bruttoanlageinvestitionen am Industriestandort Hamburg seit Beginn 2015 jährlich sowie bis zum 1. Quartal 2017 entwickelt? Daten für das Jahr 2015 liegen dem Statistikamt Nord voraussichtlich im Oktober des Jahres 2017 vor, Daten für die Jahre 2016 und 2017 entsprechend später. 10. In welcher Höhe und aus welchen Haushaltstiteln hat Hamburg die Hamburger Industrie seit Beginn 2015 bis heute unterstützt? Die bewilligten Zinszuschüsse an Industrieunternehmen in den IFB-Programmen Hamburg-Kredit Gründung und Nachfolge und Hamburg-Kredit Wachstum werden derzeit aus Mitteln des Hamburger Haushaltes finanziert. Die Mittel für die Zinszuschüsse des Hamburg-Kredit Gründung und Nachfolge wurden an die IFB aus dem Titel 7400.683.07 beziehungsweise ab dem Jahr 2015 aus der Produktgruppe 271.02 Wirtschaftsförderung gezahlt. Die Zinszuschüsse im Hamburg-Kredit Wachstum werden von der IFB noch aus Mitteln getragen, die der IFB als Startförderung im Jahr 2013 aus dem Titel 9590.682.12 zur Verfügung gestellt worden sind. Im Jahr 2016 wurden im Hamburg-Kredit Gründung und Nachfolge 222.553 Euro, im 1. Quartal 2017 21.332 Euro Zinszuschussvolumen an Industrieunternehmen bewilligt (zu der Zahl für das Jahr 2015 siehe Drs. 21/2717). Im Fall der Inanspruchnahme aus den rückverbürgten Bürgschaften und rückgarantierten Beteiligungsgarantien der BG für Industrieunternehmen wird der Hamburger Anteil an den Ausfällen aus der Produktgruppe 283.04 Sicherheitsleistungen geleistet. Die Rückbürgschaft Hamburgs beträgt 26 Prozent der einzelnen Bürgschaft der BG, die Rückgarantie Hamburgs beträgt 31 Prozent der einzelnen Garantie. In 2016 wurden Bürgschaften in Höhe von 4,26 Millionen Euro und Garantien in Höhe von 0,42 Millionen Euro, im 1. Quartal 2017 Bürgschaften in Höhe von 0,6 Millionen Euro zugunsten von Industrieunternehmen von der BG bewilligt (zu den Zahlen für das Jahr 2015 siehe Drs. 21/4782). In der Produktgruppe 270.03 Strukturpolitik, Mittelstand, Dienstleistungen wurden im Doppelhaushalt 2015/2016 rund 1,73 Millionen Euro für Maßnahmen zur Unterstützung der Industrie im Bereich Fachkräfte und Qualifizierung verwendet. Im Bereich der Clusterförderung hat der Senat die Hamburger Industrie seit Beginn 2015 bis heute mit Mitteln in Höhe von rund 11,2 Millionen Euro unterstützt. Die Mittel für die Cluster sind im Kontenbereich „Kosten für Transferleistungen“ in der Produktgruppe 270.02 (Innovation, Technologie, Cluster) im Einzelplan 7 enthalten. Die Innovationsförderung, die auch von Unternehmen aus der Industrie in Anspruch genommen werden kann, wird durch die Innovationsagentur der IFB und ihre Tochtergesellschaft IFB Innovationsstarter GmbH umgesetzt. Für die Förderung innovativer Unternehmen in Hamburg verfügt die Innovationsagentur der IFB über einen von der BWVI finanzierten Innovationfonds, der zum 31. Dezember 2016 einen Bestand von 15,5 Millionen Euro aufwies. Das Förderportfolio im Innovationsbereich umfasst die Produkte Zuschuss, Darlehen und Beteiligung. Das HIBB hat im April des Jahres 2017 eine Fachtagung „Berufliche Bildung 4.0“ unter anderem mit Ausbildungsleitern aus der Industrie sowie mit berufsbildenden Schulen aus Berufsfeldern der Industrie durchgeführt. Hierfür wurden Mittel von rund 40.000 Euro aus dem Wirtschaftsplan 2017 des HIBB zur Verfügung gestellt. 11. Welche zukünftigen Maßnahmen zur Stärkung des Industriestandortes plant Hamburg in den Bereichen Beschäftigung, Wirtschaftsleistung und Investitionen? Der Hamburger Senat hat einer Ansiedlung von zwei Instituten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt zugestimmt, die in der zweiten Hälfte des Jahres 2017 ihre Arbeit in den Räumlichkeiten des ZAL TechCenters aufnehmen sollen. Die neuen Institute decken die Themenbereiche „Systemarchitekturen in der Luftfahrt“ und „Instandhaltung und Modifikation“ ab. „Industrie 4.0“ sowie 3D-Druck stellen darüber hinaus Querschnittsthemen dar, die in beiden Instituten bearbeitet werden. Die Drucksache 21/9435 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 8 Ansiedlung der Institute dient dem Erhalt und Ausbau der Forschungskompetenz am Luftfahrtstandort Hamburg. Die Themenbereiche sind komplementär zur Ausrichtung der in Hamburg ansässigen Weltmarktführer Airbus und Lufthansa Technik gewählt. Der Hamburger Senat stellt der ZAL GmbH in den Jahren 2016 bis 2018 Mittel zum Aufbau eines „Forschungsnetzwerks Luftfahrt“ zur Verfügung. Ziel ist die Vernetzung und Intensivierung der Zusammenarbeit der Hamburger Luftfahrtakteure. Neben informellen Netzwerkveranstaltungen sowie Fachdiskursen und -vorträgen im ZAL TechCenter ist 2017 erstmalig die Durchführung der ZAL Innovation Days geplant, eines zweitägigen wissenschaftlichen Workshops. Im Juni des Jahres 2016 hat die HWF das Informationsportal für Fachkräfte in der MRH www.yojo.de (Young Jobs Hamburg) gestartet. Darauf finden Interessierte Stellenangebote , Termine, News, Berufsbilder und Firmenkontakte aus den Branchen Ernährung, Gesundheitswirtschaft, erneuerbare Energien, Finanzwirtschaft, IT und Medien, Life Science, Logistik, Luftfahrt, maritime Wirtschaft und Tourismus. Unternehmen können kostenfrei ein Profil auf YOJO erstellen, bearbeiten und ihre Stellenanzeigen verwalten. Das Angebot wird in den kommenden Monaten erweitert. Im Übrigen siehe Drs. 21/4782. 12. Wie viele Industrieunternehmen konnten durch welche konkreten Maßnahmen durch welches Amt und welche Behörde beziehungsweise der jeweils zuständigen HWF Hamburgische Gesellschaft für Wirtschaftsförderung mbH (HWF) seit 2015 angesiedelt werden? Seit dem Jahr 2015 bis Ende des 1. Quartal des Jahres 2017 hat die HWF 36 Unternehmen des produzierenden Gewerbes aus dem In- und Ausland erfolgreich bei der Ansiedlung betreut, davon waren zehn zuvor nicht in Hamburg ansässig. a. Wie hoch ist dabei der Anteil an Unternehmen aus der EU und solche aus dem Nicht-EU-Raum? Von den zehn Neuansiedlungen erfolgten fünf aus der Europäischen Union (EU), davon drei aus Deutschland. b. Wie viele Arbeitsplätze sind dadurch in welchem Stadtteil/Bezirk in Hamburg entstanden? Bezirk Abgesicherte Arbeitsplätze Neu entstandene Arbeitsplätze Hamburg-Mitte 1.024 255 Altona 51 3 Eimsbüttel 277 15 Bergedorf 239 67 Harburg 847 23 13. Wie viele am Standort Hamburg angesiedelte Industrieunternehmen haben seit 2015 bis zum 1. Quartal 2017 jeweils jährlich die Beratung der HWF in Anspruch genommen? Seit Anfang des Jahres 2015 sind beziehungsweise waren 89 ansässige Unternehmen des produzierenden Gewerbes bei der HWF in der Betreuung. a. In wie vielen Fällen konnte die HWF welchen Beitrag leisten, um die Ansiedlung eines Unternehmens zu befördern? In elf Fällen konnte die HWF seit dem Jahr 2015 ein Unternehmen des produzierenden Gewerbes konkret bei der Immobiliensuche unterstützen. b. Wie viele bestehende Industrieunternehmen werden derzeit von der HWF beraten? Derzeit betreut die HWF circa 38 ansässige Unternehmen des produzierenden Gewerbes. 14. In den vergangenen Monaten wurde im Auftrag der Behörde für Wirtschaft , Verkehr und Innovation ein Handlungskonzept zur Modernisierung und Revitalisierung des Industriegebiets Billbrook/Rothenburgsort erstellt. Als Ergebnis der umfangreichen Bestandsaufnahme durch die Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/9435 9 HWF Hamburgische Gesellschaft für Wirtschaftsförderung mbH sowie die IBA Hamburg GmbH ergeben sich für die Revitalisierung und Modernisierung folgende sechs Handlungsfelder: Flächennutzung, Infrastruktur , Städtebau und Freiraum, Verkehr und Mobilität, Markt und Unternehmen sowie Kommunikation und Beteiligung. In Drs. 21/4782 wurde angegeben, der Abschlussbericht hierzu werde im Juli 2016 veröffentlicht . Liegt dieser mittlerweile vor und was sind die Ergebnisse in den jeweiligen Handlungsfeldern? Der angekündigte Abschlussbericht liegt derzeit noch nicht vor. Die Vielzahl an unterschiedlichen Vorschlägen hat es erforderlich gemacht, dass diese zunächst abgestimmt , priorisiert, auf ihre finanziellen Auswirkungen und Umsetzbarkeit hin geprüft werden. Erste Ergebnisse werden voraussichtlich im 4. Quartal des Jahres 2017 vorliegen . Zwei der vorgeschlagenen Vorhaben konnten direkt umgesetzt werden: Bei der HWF wurde im Bereich des Key Account Managements der Projektmanager für Industrie auch mit der Aufgabe des Quartiersmanagement für das Industriegebiet Billbrook/ Rothenburgsort betraut. Mit den Vorarbeiten für die Erneuerung der Liebigstraße zwischen Wöhlerstraße und Berzeliusstraße wurde begonnen, eine Fertigstellung ist für Mitte des Jahres 2018 vorgesehen. 15. Wie viele Industrieunternehmen sind aus welchen Gründen seit Beginn 2015 bis zum 1. Quartal 2017 jeweils jährlich aus Hamburg abgewandert ? Welche Kenntnisse hat der Senat in Bezug auf die Anzahl der Arbeitsplätze, die Hamburg durch den Weggang verloren gegangen sind? Siehe Anlage 2. Als „Betriebsaufgabe“ wird dabei die Aufgabe von Betrieben mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung verstanden. Unter „sonstige Stilllegungen“ werden Stilllegungen von Kleinunternehmen und Nebenerwerbsbetrieben erfasst. Das Statistikamt Nord verfügt im Übrigen bei den Daten zu den Gewerbeabmeldungen im verarbeitenden Gewerbe (Einstellung des Betriebs oder Fortzug aus Hamburg) über keine Kenntnisse in Bezug auf die dabei verloren gegangenen Arbeitsplätze. Den Gewerbeabmeldungen stehen folgende Anmeldungen gegenüber: Gewerbeanzeigen1 in Hamburg 2015 bis April 2017 Alle Wirtschaftszweige zusammen Anzahl Fälle/ Anzahl Anzahl Fälle/ Anzahl Jahr Anmeldung Abmeldung 2015 20.162 17.058 2016 19.798 16.329 2017 6.951 5.816 2015 bis April 17 46.911 39.203 darunter: Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe Anzahl Fälle /Anzahl Anzahl Fälle /Anzahl Jahr Anmeldung Abmeldung 2015 360 303 2016 417 379 2017 206 154 2015 bis April 17 983 836 1 ohne Automatenaufsteller und Reisegewerbe und ohne GmbH und UG in Gründung Quelle: Gewerbeanzeigenstatistik Kein von der HWF betreutes Industrieunternehmen ist im entsprechenden Zeitraum abgewandert. Drucksache 21/9435 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 10 16. Wie viele Industrieunternehmen planen nach Kenntnis des Senats eine Verlagerung/Abwanderung eines Unternehmens aus Hamburg heraus sowie nach Hamburg? Siehe Antwort zu 13.b. 17. Durch welche Maßnahmen wird der Senat einer Abwanderung/Verlagerung von Industrieunternehmen und deren Produktionsstätten entgegenwirken ? Bei der HWF Hamburgische Gesellschaft für Wirtschaftsförderung mbH wurde ein neuer Bereich Key Account Management gegründet. Ein Projektmanager ist dort für die Betreuung von Industriebetrieben zuständig. Hierdurch sollen frühzeitig Erkenntnisse über Unterstützungsbedarfe von Betrieben gewonnen werden. Im Übrigen siehe Drs. 21/4782. 18. Der Masterplan Industrie wurde mit den Schwerpunkten Flächen für die Industrie, Verkehr als Bedingung für Industrie, Innovationsmetropole Hamburg (inklusive Clusterpolitik), Industrie und Umwelt, Energie für die Industrie, Fachkräfte für die Industrie (inklusive Integration, Inklusion und Gleichstellung) sowie Akzeptanz der Voraussetzungen für Industrie aufgestellt . Welche Evaluierungs- und Fortschreibungsberichte liegen inzwischen vor beziehungsweise sind in Planung? 19. Laut der Drs. 21/2717 sieht der Senat eine Ergänzung des Masterplans Industrie um ein eigenes Handlungsfeld „Industrie 4.0“ vor. Mit den Partnern des Masterplans würde derzeit das gemeinsame Bearbeitungskonzept entwickelt und abgestimmt. Auf welchem Stand befindet sich das Bearbeitungskonzept und wann soll es veröffentlicht werden? Ein kontinuierlicher Austausch über relevante und aktuelle Themen in den einzelnen Handlungsfeldern des Masterplans Industrie findet im Rahmen der regelmäßigen Treffen der Partner des Masterplan Industrie (FHH, HK, Industrieverband Hamburg (IVH) und DGB Nord) statt. Die Ergänzung des Masterplans um die Handlungsfelder „Industrie 4.0“ und „3D- Druck“ soll dem Senat in Kürze vorgelegt und danach veröffentlicht werden. Im Übrigen siehe Drs. 21/4782. 20. Welche Wachstumspotenziale für die Industrie sehen der Senat und die zuständigen Behörden unter Einbezug der jüngsten Entwicklungen für den Wirtschaftsstandort Hamburg bis 2020? Bitte für die jeweiligen Branchen einzeln angeben. Siehe Drs. 21/4782. 21. Haben sich seit der letzten Abfrage (Drs.21/4782) Änderungen/ Neuerungen bezüglich der Zusammenarbeit zwischen Hamburg und den benachbarten norddeutschen Bundesländern im Bereich Wirtschaftsförderung für Industriebetriebe ergeben? Wenn ja, welche? Bitte sowohl aktuell laufende Projekte als auch geplante Projekte darstellen. In enger Abstimmung mit den Zuliefererverbänden Hanse-Aerospace und HECAS stärkt das Luftfahrtcluster Hamburg Aviation die Zusammenarbeit der norddeutschen Luftfahrtakteure. So präsentierten sich erstmals gemeinsam die norddeutschen Bundesländer auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA 2016 in Berlin. Ziel war es, Norddeutschland als eine ineinandergreifende Kompetenzregion für die Luftfahrt zu präsentieren. Bedingt durch das starke Wachstum der Luftfahrt befinden sich die Zulieferer in einem umfangreichen Strukturwandel. Um diesen bestmöglich zu unterstützen, haben sich Hamburg Aviation, Niedersachsen Aviation, der Bundesverband der Deutschen Luftund Raumfahrtindustrie (BDLI) sowie die industrielle Organisation „SPACE Germany“ zusammengeschlossen und die gemeinsame „Supply Chain Excellence Initiative“ (SCE) ins Leben gerufen. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, Umfang, Struktur und Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/9435 11 Wettbewerbsposition der deutschen Luftfahrtzulieferindustrie erstmals bundeseinheitlich zu erfassen, um daraus Arbeitsbereiche abzuleiten, mit denen die kleinen und mittleren Unternehmen unterstützt werden sollen. III. Flächenmanagement 22. Wie viele Flächen in welcher Größe in Quadratmetern wurden seit Beginn 2015 wie vielen und welchen Industriebetrieben von welcher Stelle in Hamburg zur Verfügung gestellt beziehungsweise angeboten? Wie viele Flächen in welcher Größe in Quadratmetern werden 2017 für die Ansiedlung neuer Industrieunternehmen benötigt? Seitens der HWF wurden über die in den Drs. 21/4782 und 21/2717 folgende städtische Flächen vermarktet: Industrie 2015 2016 2017 (1. Quar-tal) Anzahl erfolgreich vermarkteter städtischer Flächen 6 11 2 Größe vermarkteter städtischer Grundstücke in ha 5,57 10,09 0,45 Darüber hinaus werden von der HWF auch private Industrieflächen vermarktet; diese sind in der oben angegebenen Aufstellung nicht vorhanden. Eine Festlegung des erwarteten Flächenbedarfs für die Ansiedlung neuer Industrieunternehmen ist nicht möglich. 23. Wird der im Masterplan Industrie verabredete quantitative Flächenpuffer von 100 ha verfügbaren Gewerbeflächen derzeit regelmäßig vorgehalten ? Wenn ja, wo liegen diese Flächen? Wenn nein, warum nicht? Ja. Die Verfügbarkeit und die Lage städtischer Gewerbe- und Industrieflächen in Hamburg (außerhalb des Hafens) stellt sich wie folgt dar (Angaben in ha nach Potenzialflächenauskunft der Landesplanung Stand 1. Januar 2017): Gewerbeflächenpotenziale Flächen in FHH-Eigentum sofort verfügbar Hamburg-Mitte 37,6 Altona 5,0 Eimsbüttel 3,3 Hamburg-Nord 3,5 Wandsbek 13,1 Bergedorf 18,7 Harburg 9,7 Gesamtsumme (außerhalb des Hafens) 90,8 24. Wie groß war der Flächenbedarf der seit Beginn 2015 neu angesiedelten Unternehmen jeweils im Rahmen der Neuansiedlung? Städtische Flächen wurden in diesem Zeitraum an expandierende Bestandsunternehmen vergeben. Neu angesiedelte Unternehmen haben sich auf privaten Flächen niedergelassen. Im Übrigen kann der Senat nur zu städtischen Grundstücken Auskunft geben. IV. Clusterpolitik 25. Sieht der Senat Veränderungen bezüglich der Möglichkeiten der wirtschaftlichen Entwicklung in den bisher eingerichteten Clustern Ergänzend zu den Ausführungen in der Drs. 21/4782 kann über die nachstehenden Entwicklungen berichtet werden: Drucksache 21/9435 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 12 a. Logistik, Siehe Drs. 21/4782. b. Luftfahrt, Die Eröffnung des ZAL TechCenters wird die Zusammenarbeit im Cluster weiter fördern . Ziel ist die gemeinsame Forschung und Entwicklung unter einem Dach, die den Austausch der Luftfahrtakteure unterstützt und ein Klima für Ideen und Innovationen schafft. Mit dem sukzessiven Einzug des DLR wird eine Vollvermietung des TechCenters erreicht. Die ZAL GmbH selbst unterstützt die Zusammenarbeit durch eine Technologiepartnerschaft mit den ansässigen Firmen, die Bereitstellung von Infrastrukturen sowie die Durchführung von Netzwerkaktivitäten (siehe Antwort zu 11). Gerade die Flugzeugproduktion der Airbus-A320-Familie kann weiterhin von einem stark ansteigenden Wachstum sprechen. Von diesem Zuwachs profitiert besonders der Standort Hamburg, an dem Investitionen getätigt werden, wie der derzeitige Aufbau einer vierten Endmontagelinie für den Airbus A320 als auch der Ausbau des Customer Definition Center (CDC) mit der Ausweitung auf die Airbus-A320- und die Airbus-A330-Kabine. c. Erneuerbare Energien, Die positive Einschätzung für die wirtschaftliche Entwicklung der Erneuerbare- Energien-Branche am Standort bleibt weiterhin bestehen. Die Arbeitsplatzzahlen in den letzten Jahren sind trotz einer allgemeinen Konsolidierung der Branche stabil geblieben. Die WindEnergy 2016 verlief sehr erfolgreich und hat die Hamburger Position als „Windhauptstadt Europas“ weiter gestärkt. d. Kreativwirtschaft, Siehe Drs. 21/4782. e. Medien und IT, Die Möglichkeiten der wirtschaftlichen Entwicklung auf Basis der vorliegenden Marktzahlen (vergleiche beispielsweise Hamburger Konjunkturbarometer I/2017 der Handelskammer Hamburg und PwC German Entertainment and Media Outlook 2016 – 2020) sind weiterhin positiv. Der Geschäftsklimaindikator der Hamburger Wirtschaft für den Bereich Medien und IT lag zum Ende des 1. Quartals 2016 mit 125,6 Punkten (Vorjahr: 119,5 Testpunkte) um 9,8 Testpunkte (Vorjahr 4,6 Testpunkte) über dem Durchschnittswert der Hamburger Wirtschaft. Das Geschäftsklima ist damit insgesamt besser als im Vorjahr bewertet, allerdings wird bezüglich der künftigen Geschäftslage wieder eine Abkühlung erwartet. Der „German Entertainment and Media Outlook 2016 – 2020“ geht von einem weiteren Anwachsen des jährlichen Umsatzvolumens der Unterhaltungs- und Medienbranche im betrachteten Zeitraum in Deutschland in Höhe von durchschnittlich 1,7 Prozent aus. f. Life Science, Die positive Einschätzung für die wirtschaftliche Entwicklung im Cluster Life Science Nord bleibt weiterhin bestehen. Die Bruttowertschöpfung im Cluster Life Science Nord im Jahr 2014 betraf 4,0 Milliarden Euro und ist in den letzten zehn Jahren jedes Jahr durchschnittlich um 1,3 Prozent und damit um 0,3 Basispunkte stärker als die Gesamtwirtschaft in Hamburg und Schleswig-Holstein gewachsen (Quelle: Studie der WifOR GmbH im Auftrag von LSN Management GmbH). In den Themenfeldern eHealth sowie Hygiene und Infektionsschutz wird mit einem vielversprechenden Clusterbrücken-Projekt die Netzwerkbildung sowie das Innovations - und Wertschöpfungspotential der Cluster Life Science Nord und Gesundheitswirtschaft Hamburg (GWHH) gefördert. g. Gesundheitswirtschaft, Die wirtschaftliche Entwicklung im Cluster Gesundheitswirtschaft ist weiter im Aufschwung . Die Gesundheitswirtschaft wächst seit 2006 jährlich mit 4,2 Prozent gegenüber anderen Branchen überdurchschnittlich. Aktuell sind rund 169.000 Erwerbstätige in Hamburg in der Gesundheitswirtschaft beschäftigt. Damit arbeitet heute jeder siebte Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/9435 13 Beschäftigte in der Gesundheitswirtschaft. Vergleiche dazu auch die aktuelle Untersuchung der ökonomischen Bedeutung der Gesundheitswirtschaft in Hamburg unter: http://www.gwhh.de/fileadmin/user_upload/Gesamtstudie- Gesundheitsoekonomische_Statistik-Hamburg-2017.pdf Der Senat fördert die Entwicklung in der Gesundheitswirtschaft unter anderem über die Clusteragentur GWHH. Diese treibt die Netzwerkbildung auch clusterübergreifend voran, um so Potenziale anderer Cluster noch stärker für die Gesundheitswirtschaft zu erschließen. In diesem Zusammenhang haben die GWHH und die LifeScience Nord Management GmbH (LSN) ein mit EFRE-Mitteln gefördertes Clusterbrücken-Projekt zu den beiden Themenfeldern eHealth (federführend GWHH) sowie Hygiene und Infektionsschutz (federführend LSN) aufgelegt, um die Netzwerkbildung auch unter Einbeziehung weiterer Cluster zu fördern. Siehe dazu auch Antwort zu 26. h. Maritime Wirtschaft und wie beurteilt der Senat diese im Einzelnen? Siehe Drs. 21/4782. 26. Welche weiteren Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Cluster wurden bereits umgesetzt und wie finanziert? Welche Maßnahmen stehen noch aus und aus welchen Haustiteln sollen diese jeweils finanziert werden? Siehe Antwort zu 10. Im Jahr 2016 haben drei Clusterbrückenprojekte begonnen. Dies sind die Projekte eHealth, HIHeal – Hygine, Infection und Health und Co-Learning Space. Bei den Projekten HIHeal und eHealth handelt es sich um Clusterbrücken der Cluster Gesundheitswirtschaft Hamburg und Life Science Nord. Die Logistik-Initiative Hamburg (LIHH) wurde im Jahre 2006 als Clusterinitiative für die Logistik und logistiknahe Wirtschaft in der Metropolregion Hamburg als Public-Private- Partnership gegründet (siehe Drs. 18/2651). Die BWVI beauftragte Anfang des Jahres 2016 das Institut für Innovation und Technik in der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH mit einer Evaluation, um nach der zehnjährigen Gründungs- und Verstetigungsphase die implementierten Strukturen und Prozesse, die ursprünglichen Zielsetzungen und generierten Ergebnisse in Hinblick auf die ursprünglichen Zielsetzungen sowie das Serviceportfolio und die Rahmenbedingungen zu analysieren. Aufbauend auf den Evaluationsergebnissen wurden sowohl inhaltliche als auch organisatorische Empfehlungen für die strategische Weiterentwicklung der Logistik-Initiative Hamburg abgeleitet. In Teilbereichen ist dabei eine inhaltliche Anpassung an die veränderten Rahmenbedingungen vorgesehen. Im Rahmen dieses Prozesses soll das in den letzten Jahren aufgebaute Netzwerk zu einem Innovationscluster ausgebaut werden. Die FHH realisiert in Zusammenarbeit mit dem Bitkom e.V. und dem BMWi die Einrichtung eines sogenannten Digital Hub Logistics in Hamburg. Seit Januar 2017 arbeitet die Firma Skillnet an der Konzeptualisierung und Umsetzung des Next-Logistics-Accelerator (NLA). Die BWVI unterstützt dies mit einer Anschubfinanzierung. Der NLA wird europaweit der zweite Accelerator, der auf die Logistikbranche spezialisiert ist (nach Rotterdam). Weiterhin erfolgt die Errichtung und Erstausstattung eines Forschungsbaus für das Fraunhofer Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen (CML) (siehe Drs. 21/4034). Alle beschriebenen Maßnahmen des Logistikclusters (bis auf CML) werden aus der Produktgruppe 270.01 im Einzelplan 7 finanziert. Dem Cluster Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH) steht seit 2017 im Rahmen einer Projektförderung, eine „Forschungskontaktstelle“ zur Seite, die die konkrete Anbahnung von Kooperationsprojekten im Bereich der angewandten Wissenschaft/ Innovation zwischen den Hamburger Hochschulen des Energieforschungsverbundes und den Clusterunternehmen vermittelt. Sie wird aus der BWVI-Produktgruppe 270.02 Drucksache 21/9435 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 14 finanziert. Das Cluster EEHH selbst befindet sich bereits in der Operationalisierung der 2016 verabschiedeten Strategie 2020 (siehe Drs. 21/4782). Am 1. Januar 2017 hat der in 2016 gegründete Verein „Maritimes Cluster Norddeutschland e.V.“ das bisher als Projekt geführte und finanzierte Maritime Cluster Norddeutschland unter Beibehaltung der Finanzierung erfolgreich abgelöst und die Arbeit im Rahmen der MCN Strategie 2020 aufgenommen. Hamburg Aviation überarbeitet derzeit den Markenauftritt. Mit Blick auf die aktuellen Dynamiken in der unbemannten Fliegerei, wird unter Leitung des Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung, das Netzwerk „WiNDroVe“ gegründet, in dem Hamburger Cluster, kleine und mittlere Unternehmen der norddeutschen Bundesländer und der Bundesverband für unbemannte Systeme (BUVUS) vertreten sind. WiNDroVe steht für die „Wirtschaftliche Nutzung eines drohnenbasierten Luftverkehrssystems in einer Metropolregion“. Die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) überprüft gemeinsam mit dem Cluster Gesundheitswirtschaft Hamburg regelmäßig Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Clusters. Dafür werden Fördermittel eingeworben und/oder Mittel aus der Produktgruppe 256.01 im Einzelplan 5 zur Verfügung gestellt. Für das Cluster Kreativwirtschaft/Medien und IT werden die in der Drs. 21/4782 dargestellten Maßnahmen fortgeführt. Darüber hinaus wurde 2017 die „Hamburger Plattform für branchenübergreifende Lösungen mit der Kreativwirtschaft“ ins Leben gerufen , um das Innovations- und Transformationspotenzial der Kreativwirtschaft für andere Wirtschaftsbranchen sichtbar und nutzbar zu machen. Zur Umsetzung des Projektes stehen der Hamburg Kreativ Gesellschaft mbH, die als Träger fungiert, in den kommenden fünf Jahren insgesamt 4 Millionen Euro zur Verfügung. Diese werden zur Hälfte aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert . Die Kofinanzierung erfolgt über Partner aus der Privatwirtschaft sowie aus dem Einzelplan 3.3 Produktgruppe „Kreativwirtschaftscluster“. Die Finanzierung der genannten Einrichtungen und Maßnahmen erfolgt im Rahmen der Produkte „Kreativwirtschaftscluster “ der Produktgruppe 251.02 „Künste, kulturelles Leben, Kreativwirtschaft “ des Einzelplans 3.3 sowie „Medienwirtschaft/Medienrecht“ der Produktgruppe 203.01 des Einzelplans 1.1. Seit dem Jahr 2012 wird aus Mitteln des jeweils geltenden Operationellen Programm der FHH zur Umsetzung des Europäischen Sozialfonds (ESF) der „Coach- und Expertenpool für die Kreativwirtschaft“ finanziert. Die Finanzierung ist bis zum 31. Dezember 2020 sichergestellt. Im Übrigen siehe http://kreativgesellschaft.org/de/ schwerpunkte/wegweiser/coach-und-expertenpool. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/9435 15 Anlage 1 In der Gewerbeanzeigenstatistik werden Daten nach Wirtschaftsbereichen gemäß der Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008 (WZ 2008) dargestellt. Als „Betriebsgründung “ wird dabei die Gründung von Betrieben mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung verstanden. Unter „sonstige Neugründungen“ werden Gründungen von Kleinunternehmen und Nebenerwerbsbetrieben erfasst. Gewerbeanmeldungen* im Verarbeitenden Gewerbe in Hamburg 2015 – 2017** Jahr Betriebsgründungen Sonstige Neugründun-gen Zuzug Insgesamt 2015 93 192 24 309 2016 121 233 20 374 2017 52 91 8 151 * ohne Automatenaufsteller und Reisegewerbe, ohne GmbH in Gründung, ohne Unternehmergesellschaft in Gründung ** 2015 - 2016: jeweils ganzes Jahr, 2017: Januar - März Quelle: Statistikamt Nord, Gewerbeanzeigen Gewerbeanmeldungen* im Verarbeitenden Gewerbe in Hamburg 2015 - 2017 ** Jahr Wirtschaftsabteilung Herstellung von (H. v.) Betriebsgründungen Sonstige Neugründungen Zuzüge Insgesamt 2015 H. v. Nahrungs-, Futtermitteln 11 16 2 29 Getränkeherstellung 5 2 - 7 H. v. Textilien 2 14 2 18 H. v. Bekleidung 4 37 1 42 H. v. Leder ,Lederwaren 1 6 - 7 H. v. Holz- ,Korbwaren 2 1 - 3 H. v. Papier, Pappe 3 1 - 4 H. v. Druckerzeugnissen, Vervielfältigung 7 7 - 14 Kokerei, Mineralölverarbeitung 1 - - 1 H. v. chemischen Erzeugnissen 5 3 1 9 H. v. pharmazeutischen Erzeugnissen 1 - - 1 H. Gummi-, Kunststoffwaren 2 1 1 4 Glas, Glaswarenwaren, Keramik 6 4 - 10 H. v. Metallerzeugnissen 5 33 5 43 H. v. Datenverarbeitungsgeräten, optischen Erzeugnissen 5 2 1 8 H. v. elektrischen Ausrüstungen 5 3 1 9 Maschinenbau 9 - 2 11 Sonstiger Fahrzeugbau 1 - - 1 H. v. Möbeln, usw. 1 1 - 2 H. v. sonstigen Waren 7 55 4 66 Reparatur u. Instandhaltung Maschinen 10 6 4 20 2016 H. v. Nahrungs-, Futtermitteln 31 18 - 49 Getränkeherstellung 9 5 - 14 H. v. Textilien - 26 - 26 H. v. Bekleidung 2 29 1 32 H. v. Leder ,Lederwaren 1 11 - 12 H. v. Holz-, Korbwaren 3 4 1 8 H. v. Papier, Pappe 2 2 - 4 H. v. Druckerzeugnissen, Vervielfältigung 10 19 1 30 H. v. chemischen Erzeugnissen 5 2 - 7 H. v. pharmazeutischen Erzeugnis- 2 - - 2 Drucksache 21/9435 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 16 sen H. Gummi-, Kunststoffwaren 2 3 - 5 Glas, Glaswaren, Keramik 5 5 - 10 Metallerz. und Bearbeitung 2 - - 2 H. v. Metallerzeugnissen 10 26 4 40 H. v. Datenverarbeitungsgeräten, optischen Erzeugnissen 6 6 2 14 H. v. elektrischen Ausrüstungen - 2 1 3 Maschinenbau 9 1 3 13 H. v. Kfz u. -teilen 1 1 - 2 Sonstiger Fahrzeugbau 1 1 1 3 H. v. Möbeln, usw. 2 3 - 5 H. v. sonstigen Waren 13 63 4 80 Reparatur u. Instandhaltung Maschinen 5 6 2 13 2017 H. v. Nahrungs-,Futtermitteln 13 8 1 22 Getränkeherstellung 3 1 1 5 H. v. Textilien - 22 2 24 H. v. Bekleidung 2 7 - 9 H. v. Leder, Lederwaren - 5 - 5 H. v. Holz-,Korbwaren 2 3 - 5 H. v. Papier, Pappe 2 3 - 5 H. v. Druckerzeugnissen, Vervielfältigungen 6 7 2 15 Kokerei, Mineralölverarbeitung 1 - - 1 H. v. chem. Erzeugnissen 1 1 - 2 H. Gummi-, Kunststoffwaren - 1 - 1 Glas, Glaswaren, Keramik 1 1 - 2 H. v. Metallerzeugnissen 3 6 - 9 H. v. Datenverarbeitungsgeräten, optischen Erzeugnissen. 3 1 - 4 H. v. elektrischer Ausrüstung. 2 - 1 3 Maschinenbau 3 - 1 4 H. v. Kfz u.-teilen - 1 - 1 Sonst. Fahrzeugbau 1 - - 1 H. v. Möbeln, usw. 1 1 - 2 H. v. sonstigen Waren 5 21 - 26 Rep. u. Instandhaltung Maschinen 3 2 - 5 – = nichts vorhanden (genau null) * ohne Automatenaufsteller und Reisegewerbe, ohne GmbH in Gründung, ohne Unternehmergesellschaft in Gründung ** 2015-2016: jeweils ganzes Jahr, 2017: Januar-März Quelle: Statistikamt Nord, Gewerbeanzeigen Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/9435 17 Anlage 2 Gewerbeabmeldungen* im Verarbeitenden Gewerbe in Hamburg 2015 – 2017** Betriebsaufgaben, sonstige Stilllegungen und Fortzüge nach Grund der Abmeldung Jahr Grund der Abmeldung Betriebsaufgaben Sonstige Stilllegungen Fortzüge Insgesamt Anzahl 2015 keine Angabe 25 93 - 118 unzureichende Rentabilität 4 18 - 22 Insolvenzverfahren 3 - - 3 von Amts wegen 11 12 - 23 persönliche Gründe 3 15 - 18 Betriebliche Tätigkeit nie ausgeübt 1 4 - 5 Verlegung über die Landesgrenze - - 26 26 sonstige Gründe 19 31 - 50 Insgesamt 66 173 26 265 2016 keine Angabe 54 121 5 180 unzureichende Rentabilität 3 14 - 17 von Amts wegen 13 15 - 28 persönliche Gründe 3 16 - 19 Betriebliche Tätigkeit nie ausgeübt 1 5 - 6 Verlegung über die Landesgrenze - - 32 32 Übergabe Verkauf 3 3 sonstige Gründe 18 22 - 40 Insgesamt 95 193 37 325 2017 keine Angabe 12 43 55 unzureichende Rentabilität 1 8 9 Insolvenzverfahren 2 2 von Amts wegen 2 3 5 persönliche Gründe 6 6 Betriebliche Tätigkeit nie ausgeübt 5 5 Verlegung über die Landesgrenze 7 7 sonstige Gründe 2 16 1 19 Insgesamt 19 81 8 108 – = nichts vorhanden (genau null) *ohne Automatenaufsteller und Reisegewerbe, ohne GmbH in Gründung, ohne Unternehmergesellschaft in Gründung **2015-2016: jeweils ganzes Jahr, 2017: Januar-März Quelle: Statistikamt Nord, Gewerbeabmeldungen