BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/948 21. Wahlperiode 07.07.15 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Deniz Celik (DIE LINKE) vom 01.07.15 und Antwort des Senats Betr.: Befristete Arbeitsverhältnisse im öffentlichen Dienst Hamburgs Vor der Hamburger Bürgerschaftswahl haben die Hamburger Gewerkschaften zu Recht darauf hingewiesen, dass Hamburg „Hauptstadt der befristeten Arbeit“ sei. Die jetzigen Senatsparteien hatten angekündigt dies zu ändern. Im Koalitionsvertrag findet sich folgende Formulierung: „Der Senat wird sich verstärkt für die Möglichkeit von Teilzeitausbildungen im öffentlichen Dienst einsetzen und dafür sorgen, dass befristete Arbeitsverträge die Ausnahme bilden und für eine Befristung strenge Regularien aufgestellt werden.“ Ich frage den Senat: Die Personalberichte 2012 bis 2015 unterscheiden im Zahlenwerk nicht zwischen Beschäftigten im Beamtenverhältnis sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Um eine Differenzierung zwischen diesen Beschäftigtengruppen vornehmen zu können , wären aufwändige Veränderungen des Personalverwaltungssystems vorzunehmen . Dies ist in der für die Beantwortung einer Schriftlichen Kleinen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich. Gleiches trifft auf die manuelle Auswertung mehrerer tausend Personalakten zu. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1) Ist der Senat gewillt, die im Koalitionsvertrag dargelegte Formulierung auch auf Betriebe der HGV auszudehnen und damit einen weiteren Eigenbeitrag zur Verringerung der befristeten Arbeitsverhältnisse in Hamburg zu leisten? Damit sich der Senat noch nicht befasst. 2) Warum schließt der Senat im Hamburger öffentlichen Dienst und in Betrieben der HGV sachgrundlose Befristungen nicht grundsätzlich aus? Siehe Antwort zu 4. 3) Wie hat sich die Zahl der befristeten Arbeitsverhältnisse und der sachgrundlosen Befristungen im öffentlichen Dienst und in Betrieben der HGV in den letzten vier Jahren entwickelt? (Bitte Aufstellung nach Behörden und Betrieben.) Die Entwicklung befristeter Beschäftigungsverhältnisse in der Kernverwaltung der Freien und Hansestadt Hamburg einschließlich der Landesbetriebe ergibt sich aus dem Personalberichten 2012 bis 2015. Bezüglich der befristeten Beschäftigungsverhältnisse ohne Sachgrund siehe Drs. 20/13589. Als „Betriebe der HGV“ werden hier die Mehrheitsbeteiligungen der HGV Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH (HGV) gemäß Beteiligungsbericht 2013 (Drs. 20/13676) definiert, die eigenes Personal beschäftigen, Drucksache 21/948 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 gegebenenfalls ohne Berücksichtigung zwischengeschalteter Holdinggesellschaften. Hinsichtlich der Betriebe der HGV siehe Anlage. 4) Ist der Senat bereit, eine Bundesratsinitiative zu ergreifen beziehungsweise zu unterstützen, die die sachgrundlosen Befristungen in Arbeitsverhältnissen beseitigt? Hamburg war bereits im Jahr 2013 Mitantragsteller für den Entschließungsantrag „Gute Arbeit – Zukunftsfähige und gute Arbeitspolitik gestalten“, in dem es unter anderem darum ging, den Anteil der befristeten Beschäftigungsverhältnisse an allen Beschäftigungsverhältnissen insbesondere durch weitgehende Abschaffung der sachgrundlosen Befristung gemäß § 14 Absatz 2 Teilzeit- und Befristungsgesetz zu senken (siehe BR.-Drs. 343/13). Auch im Rahmen des Fachkräftenetzwerkes werden mit den Gewerkschaften und Arbeitgebervertretern sowie Behörden und anderen Institutionen weitere mögliche Initiativen für „Gute Arbeit“ geprüft. 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