BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/966 21. Wahlperiode 10.07.15 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Mehmet Yildiz (DIE LINKE) vom 02.07.15 und Antwort des Senats Betr.: Sport statt Olympia: Was passiert mit dem ehemaligen KZ-Außenlager „Lagerhaus G“ auf dem Kleinen Grasbrook (Olympische Spiele IV) Nach Plänen des Senates soll das zentrale Olympiagelände auf dem Kleinen Grasbrook entstehen. Auf dem Areal befindet sich das denkmalgeschützte „Lagerhaus G“, ein Außenlager des KZ Neuengamme. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude zur Unterbringung von Zwangsarbeitern benutzt. Um die 3.000 vorwiegend jüdische Zwangsarbeiter/-innen wurden dort bis Kriegsende unter menschenunwürdigsten Bedingungen untergebracht . Vor diesem Hintergrund frage ich den Hamburger Senat: 1. Sind Baumaßnahmen bezüglich des „Lagerhauses G“ auf dem Kleinen Grasbrook geplant? Wenn ja, welche? Nein. 2. Gibt es Pläne bezüglich des „Lagerhauses G“ auf dem Kleinen Grasbrook im Zuge der Planungen des zentralen Olympiageländes? Der Masterplan für den Kleinen Grasbrook sieht vor, dass das unter Denkmalschutz stehende „Lagerhaus G“, das derzeit verpachtet ist und zu Lagereizwecken genutzt wird, Teil des Olympischen Dorfes und nach den Spielen Teil des neuen Stadtteils Olympic City wird. Es ist vorgesehen, das „Lagerhaus G“ nicht zu verändern und auch für Olympia und danach als Lagerhaus zu nutzen. 3. Wer ist mit diesen Plänen beschäftigt? Die damalige Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt hat gemeinsam mit der HafenCity Hamburg GmbH drei Planerteams mit der Erstellung eines Masterplans für den Kleinen Grasbrook beauftragt: Die Arbeitsgemeinschaft KCAP Architects&Planners , ARUP, Vogt Landschaftsarchitekten AG, Kunst + Herbert bearbeitet den Masterplan mit dem Schwerpunkt Städtebau. gmp Generalplanungsgesellschaft mbH, mit Nachunternehmern: WES GmbH LandschaftsArchitektur , Drees & Sommer Projektmanagement und bauliche Beratung GmbH bearbeitet im Plangebiet die Sportstätten. Die Firma ARGUS ist mit der Erschließungsplanung beauftragt. Geleitet wird der Masterplanprozess von einer Koordinierungsrunde unter Leitung des Oberbaudirektors. Drucksache 21/966 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 4. Sind Mitarbeiter der Gedenkstätte Neuengamme in die Planungen einbezogen ? Ja. In der 26. KW fand ein Fachdialog unter anderem mit den Masterplanern, Mitarbeitern der Gedenkstätte Neuengamme und Vertretern des Denkmalschutzamtes zum Thema zukünftige Nutzung des „Lagerhaus G“ statt. 5. Soll das „Lagerhaus G“ während der vom Senat geplanten Olympischen Spiele 2024 durch Stacheldraht beziehungsweise polizeilich gesichert werden? Das „Lagerhaus G“ wird innerhalb des Olympischen Dorfes liegen, das während der Spiele hohen Sicherheitsanforderungen unterliegen wird. 6. Ist geplant, dass das „Lagerhaus G“ während der Olympischen Spiele 2024 öffentlich zugänglich ist? Nein. 7. Wie wird das „Lagerhaus G“ derzeit genutzt? Siehe Antwort zu 2.