BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/9680 21. Wahlperiode 11.07.17 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Thilo Kleibauer (CDU) vom 03.07.17 und Antwort des Senats Betr.: Ist das Eigenkapital von Dataport 2016 weiter zurückgegangen? Durch negative Jahresergebnisse ist das Eigenkapital von Dataport in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Im Jahresabschluss 2015 waren die Bankschulden erstmals höher als das Eigenkapital. Die Eigenkapitalquote lag bei einer Bilanzsumme von fast 280 Millionen Euro lediglich bei 12 Prozent. Im Jahresabschluss 2015 wurde zudem auch für das Geschäftsjahr 2016 ein negatives Ergebnis prognostiziert. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Ist der Jahresabschluss von Dataport für das Jahr 2016 abschließend geprüft und festgestellt? Ja. 2. Welchen Stellen liegt seit wann der Jahresabschluss 2016 von Dataport vor? Wann und in welcher Form soll er veröffentlicht werden? Der testierte Jahresabschluss liegt seit dem 31. Mai 2017 vor und wurde durch den Verwaltungsrat am 23. Juni 2017 genehmigt. Der Jahresabschluss wurde am 27. Juni 2017 an den Rechnungshof übersandt und soll im Bundesanzeiger veröffentlicht werden . Ein konkreter Termin für die Veröffentlichung steht nach Kenntnis der zuständigen Behörde noch nicht fest. 3. Wie hoch war der Umsatz von Dataport im Jahr 2016 und wie hoch war dabei der Anteil des Umsatzes, der mit der Freien und Hansestadt Hamburg erzielt wurde? 507,8 Millionen Euro. Davon entfielen 229,1 Millionen Euro auf die Freie und Hansestadt Hamburg. 4. Wie hoch war das Jahresergebnis von Dataport im Jahr 2016 und in welcher Höhe wurde es durch jeweils welche Einmaleffekte belastet? 5. Sofern das Jahresergebnis 2016 von dem im Wirtschaftsplan erwarteten Ergebnis von −1,5 Millionen Euro abweicht: Was waren die einzelnen Gründe für diese Abweichung? Das Jahresergebnis 2016 betrug −5,9 Millionen Euro. Die Erstanwendung des Bilanzrichtlinie -Umsetzungsgesetzes (BilRUG) erforderte gemäß Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die Umstellung der Abzinsung der Beihilferückstellungen vom Zehn-Jahres- (4,01 Prozent) auf den Sieben-Jahresdurchschnittszinssatz (3,24 Prozent). Dadurch steigt der Aufwand für die Zuführung zur Beihilferückstellung einmalig um 5,1 Millionen Euro. 6. Wie hoch waren das Eigenkapital und die Eigenkapitalquote von Dataport zum Ende des Geschäftsjahres 2016? Drucksache 21/9680 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Das Eigenkapital beträgt 29 Millionen Euro, die Eigenkapitalquote 10,3 Prozent. 7. Welche Umsatz- und Ergebnisentwicklung wird bei Dataport in den Jahren 2017 und 2018 erwartet? Im Jahr 2017 betragen gemäß Wirtschaftsplan Umsatz 509 Millionen Euro und Ergebnis + 0,17 Millionen Euro sowie im Jahr 2018 gemäß mittelfristiger Unternehmensplanung Umsatz 516,5 Millionen Euro und Ergebnis + 3,6 Millionen Euro. 8. Wie hoch waren die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von Dataport zum Geschäftsjahresende 2016? Wie werden sich die Finanzverbindlichkeiten von Dataport in den kommenden Jahren weiter entwickeln ? Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beliefen sich auf 42,3 Millionen Euro. Gemäß der aktuellen mittelfristigen Finanzplanung sind zum 31. Dezember 2017 48,3 Millionen Euro, zum 31. Dezember 2018 40,3 Millionen Euro, zum 31. Dezember 2019 32,3 Millionen Euro und zum 31. Dezember 2020 23,0 Millionen Euro geplant. 9. Wie hoch waren die Gesamtverbindlichkeiten von Dataport zum Geschäftsjahresende 2016 und wie setzten sie sich im Einzelnen zusammen? Die Gesamtverbindlichkeiten in Höhe von 86,7 Millionen Euro setzen sich aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (42,3 Millionen Euro), Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung (40,6 Millionen Euro) und Sonstigen Verbindlichkeiten (3,8 Millionen Euro) zusammen. 10. Welche Synergieeffekte werden in welcher Höhe in den nächsten Jahren aus der Überführung von fünf Rechenzentren in ein neues an zwei Standorten erwartet? Für die Jahre 2017 bis 2020 sind Synergieeffekte (Energieeinsparung, Wegfall der Kosten der alten Systemräume, Effizienzen im Personaleinsatz und bei den Rechnersystemen ) in Höhe von 27,3 Millionen Euro geplant. 11. Wie bewertet der Senat die aktuelle Entwicklung sowie die Ergebnisund Finanzlage von Dataport? Die ansonsten planmäßige Entwicklung ist geprägt durch einen Einmaleffekt (siehe Antwort zu 4. und 5.), auf den das Unternehmen angemessen reagiert.