BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/9716 21. Wahlperiode 11.07.17 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Anna-Elisabeth von Treuenfels-Frowein (FDP) vom 04.07.17 und Antwort des Senats Betr.: Mathematik und Rechtschreibung in Hamburg – Ergebnisse von KER- MIT im Schuljahr 2016/2017 Die KERMIT-Ergebnisse im Schuljahr 2015/2016 waren verheerend. Insbesondere die Stadtteilschulschüler in den achten Klassen haben besonders schlecht abgeschnitten (im Bereich Rechtschreibung erzielten 49,7 Prozent nicht einmal den Mindeststandard zur Erreichung des mittleren Abschlusses, in Mathematik sogar 77,3 Prozent, vergleiche Anfrage der FDP-Fraktion, Drs. 21/5731). Da besonders auch die Mathe-Ergebnisse der diesjährigen Abiturienten stark verbesserungswürdig sind (Schnitt in der Vorabi-Klausur 4,1; in der Abi-Klausur 3,5), ist klar, dass die schwachen Leistungen vieler Hamburger Schüler in diesem Fach strukturelle Ursachen haben müssen. Vor diesem Hintergrund ist das Abschneiden in den verschiedenen KERMIT- Vergleichsarbeiten im Schuljahr 2016/2017 von besonderem Interesse. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Die Behauptung, dass die KERMIT-Ergebnisse im Schuljahr 2015/2016 „verheerend“ seien, trifft nicht zu. Bei KERMIT 8 wird untersucht, wie viele Schülerinnen und Schüler in Klasse 8 bereits den Lernstand von Ende Klasse 10 erreicht haben. KERMIT 8 stellt insofern eine bewusste Überforderung der Schülerinnen und Schüler dar. Deshalb ist es absolut erwartbar, dass nur ein Teil der Schülerinnen und Schüler schon zweieinhalb Jahre vorher diese Standards erreicht. Die Unterschiede zwischen den beiden Schulformen Stadtteilschule und Gymnasium sind nicht nur durch Unterschiede in der Zusammensetzung der Schülerschaft bedingt, sondern wesentlich auch dadurch, dass Schülerinnen und Schüler der Gymnasien bis zum Zeitpunkt der KERMIT-8-Testung im achtjährigen gymnasialen Bildungsgang gemäß Stundentafel mehr Unterricht als Schülerinnen und Schüler im neunjährigen Bildungsgang der Stadtteilschulen haben. Ferner ist davon auszugehen, dass ein Teil der Schülerinnen und Schüler, die in Stadtteilschulen in der achten Klasse die Mindeststandards für den mittleren Schulabschluss (MSA) verfehlen, diese oder die Mindeststandards für den ersten allgemeinbildenden Schulabschluss (ESA) bis zum Ende der zehnten Klasse erreichen. Siehe auch Drs. 21/6622. In dieser Hinsicht unterscheiden sich die Leistungen der Hamburger Schülerinnen und Schüler nicht von bundesweiten Ergebnissen. So erreichten in den bundesweiten IQB- Länderstudien 2011 und 2015 ebenfalls zwischen 44 und 68 Prozent aller Schülerinnen und Schüler die Regelstandards. Grundsätzlich bestätigen die KERMIT-Ergebnisse den auch in den IQB-Studien nachweisbaren positiven Trend für Hamburg. Sie weisen für Hamburg günstigere Werte auf als für die Stadtstaaten Berlin und Bremen und sind vergleichbar mit Flächenländern mit einer ähnlich sozial heterogenen Schülerschaft. Drucksache 21/9716 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Wann wurden im Schuljahr 2016/2017 welche KERMIT-Erhebungen durchgeführt? 2. Welche inhaltlichen Schwerpunkte hatten die KERMIT-Tests im Schuljahr 2016/2017 jeweils? Tabelle 1: Testzeitraum und Testbereiche der KERMIT-Erhebungen im Schuljahr 2016/2017 Erhebung Testzeitraum Testbereiche* KERMIT 2 24.04.–12.05.2017 DL, MA KERMIT 3 24.04.–12.05.2017 DL, DR, MA** KERMIT 5 05.09.–14.10.2016 DL, DR, MA, EH, NW KERMIT 7 05.09.–14.10.2016 DL, DR, MA, EH, EL, NW KERMIT 8 20.02.–01.03.2017 DL, DZ, MA, EH, EL KERMIT 9 (nur Gymnasien) 23.01.–24.02.2017 DL, MA, EL, NW KERMIT 10 (nur Stadtteilschulen) 05.09.–14.10.2016 DL, MA, EL, NW * DL = Deutsch-Leseverstehen, DR = Deutsch-Rechtschreibung, DZ = Deutsch-Zuhören, EH = Englisch-Hörverstehen, EL = Englisch-Leseverstehen, MA = Mathematik, NW = Naturwissenschaften ** Leitideen „Größen und Messen“ sowie „Muster und Strukturen“ (zwei von fünf Leitideen) 3. Wer entscheidet über diese inhaltlichen Schwerpunkte? Die Testbereiche bei KERMIT 3 und 8 (VERA 3 und 8) werden durch die Kultusministerkonferenz (KMK) festgelegt. Über die Testbereiche in den anderen KERMIT- Erhebungen entscheidet die zuständige Behörde. 4. Haben daran jeweils alle Schulen teilgenommen? Wenn nein: welche nicht und warum? Alle staatlichen Regelschulen haben an den KERMIT-Erhebungen teilgenommen. Bis auf die Schulen, die dem Bund der Freien Waldorfschulen angehören, ist die Teilnahme an KERMIT 3 und KERMIT 8 auch für alle Hamburger Schulen in privater Trägerschaft verbindlich. Die Teilnahme an den KERMIT-Testungen in den Jahrgängen 2, 5, 7, 9 und 10 ist für alle Privatschulen optional. Aufgrund einer Vereinbarung mit der zuständigen Behörde sind die Rudolf Steiner Schulen/Waldorfschulen von der Teilnahme an KERMIT befreit. Siehe auch Drs. 21/1490. 5. Haben jeweils alle Schüler teilgenommen? Wenn nein: Nach welchen Kriterien haben welche und wie viele Schüler nicht teilgenommen? Grundsätzlich nehmen nach § 100 Absatz 3 des Hamburgischen Schulgesetzes (HmbSG) alle Schülerinnen und Schüler der jeweiligen Jahrgangsstufe an den KER- MIT-Erhebungen teil, sofern sie zielgleich unterrichtet werden und am Testtag nicht krank oder beurlaubt waren. Dies schließt auch die Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf ein, die gemäß § 2 Absatz 1 Satz 2 der Ausbildungs - und Prüfungsordnung für die Grundschule und die Jahrgangsstufen 5 bis 10 der Stadtteilschule und des Gymnasiums (APO-GrundStGy) nach den Anforderungen der allgemeinen Bildungspläne beschult werden (zielgleiche Beschulung). Nicht verpflichtend an KERMIT teilnehmen müssen lediglich solche Schülerinnen und Schüler, die aufgrund ihres sonderpädagogischen Förderbedarfs zieldifferent beschult werden. Schülerinnen und Schüler, die kürzer als zwölf Monate in Deutschland leben, müssen ebenfalls nicht teilnehmen. Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die aufgrund der oben genannten Kriterien nicht an KERMIT teilnehmen, wird von der zuständigen Behörde nicht erfasst. Siehe auch Drs. 21/1490 und 21/5587. 6. Wurden für verschiedene Schulen/Schulformen unterschiedliche Testheft -Versionen eingesetzt? Wenn ja: bitte erläutern. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/9716 3 Bei KERMIT 2, 5, 7, 9 und 10 werden an jeder Schulform unterschiedliche Testheftversionen mit dem gleichen Schwierigkeitsgrad eingesetzt, um den Schülerinnen und Schülern das Abschreiben zu erschweren. Zudem gibt es gesonderte Testheftversionen für inklusiv beschulte Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf oder Behinderungen. Des Weiteren werden bei KERMIT 5, 7 und 8 in den beiden Schulformen Testheftversionen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad eingesetzt: An den Gymnasien werden durch einen höheren Anteil anspruchsvoller Aufgaben die Leistungen im oberen Leistungsbereich präziser differenziert, an den Stadtteilschulen werden durch einen höheren Anteil leichterer Aufgaben die Leistungen im unteren Leistungsbereich präziser differenziert. Beide Tests enthalten einen großen gemeinsamen Aufgabenteil und werden so bewertet, dass die Leistungen in beiden Schulformen vergleichbar sind. 7. Bei KERMIT gibt es fünf Kompetenzstufen, in die die Ergebnisse jeweils eingeordnet werden: Unter Mindeststandard, Mindeststandard, Regelstandard , Regelstandard Plus, Optimalstandard. Sind diese fünf Kompetenzstufen auch in Hamburg verwendet worden? Wenn nein: Welche Art von Kompetenzstufen wurden alternativ verwendet ? 8. Wie viel Prozent der Ergebnisse sind jeweils welcher Kompetenzstufe zuzuordnen? Bitte einmal stadtweit angeben und dann aufschlüsseln nach Schulform. Bitte für jedes Fach und jeden Testbereich einzeln, wie in Drs. 21/5731. Bei KERMIT werden unterschiedliche Bezugsnormen verwendet. In der dritten Jahrgangsstufe sind dies die von der Kultusministerkonferenz (KMK) vereinbarten Kompetenzstufen für das Ende der Primarstufe. In der achten Jahrgangsstufe sind dies die entsprechenden Kompetenzstufen für den ersten beziehungsweise mittleren Schulabschluss (ESA beziehungsweise MSA) sowie für den Testbereich Englisch der Gemeinsame europäische Referenzrahmen für Sprachen (GER). Diese ermöglichen eine kriteriale Einordnung der Ergebnisse. In der zweiten Jahrgangsstufe werden die Ergebnisse auf Fähigkeitsniveaus (A–D) zurückgemeldet. Diese ermöglichen eine kriteriale Einordnung der Ergebnisse. In den fünften, siebten und neunten/zehnten Jahrgangsstufen finden sogenannte Leistungsbereiche (I–IV) Eingang in die Rückmeldung . Diese ermöglichen einen sozialen Vergleich der Ergebnisse. Zur weiteren Erläuterung siehe Drs. 21/5731. a. KERMIT 2 Die Ergebnisse werden der zuständigen Behörde im September 2017 vorliegen. b. KERMIT 3 Die Ergebnisse werden der zuständigen Behörde im August 2017 vorliegen. c. KERMIT 5 Die Testergebnisse aller Schülerinnen und Schüler, die im Schuljahr 2016/2017 an KERMIT 5 teilgenommen haben, wurden vom IfBQ je Testbereich in vier etwa gleich große Gruppen eingeteilt. Das bedeutet, jede Gruppe umfasst stadtweit etwa 25 Prozent aller Schülerinnen und Schüler. Die Gruppe „Leistungsbereich IV“ setzt sich aus den Schülerinnen und Schülern zusammen, die bei KERMIT die besten Testergebnisse erreicht haben, „Leistungsbereich I“ aus den Schülerinnen und Schülern mit den schwächsten Testergebnissen. Tabelle 2: Verteilung der Schülerinnen und Schüler an Stadtteilschulen (STS) und Gymnasien (GYM) auf die vier Leistungsbereiche im Schuljahr 2016/2017 bei KER- MIT 5 Leistungsbereich Deutsch- Leseverstehen Deutsch- Rechtschreibung Englisch- Hörverstehen Mathematik Naturwissenschaften STS GYM STS GYM STS GYM STS GYM STS GYM IV 9% 42% 6% 41% 10% 37% 6% 43% 11% 36% III 23% 33% 15% 33% 22% 29% 15% 32% 18% 31% Drucksache 21/9716 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 Leistungsbereich Deutsch- Leseverstehen Deutsch- Rechtschreibung Englisch- Hörverstehen Mathematik Naturwissenschaften STS GYM STS GYM STS GYM STS GYM STS GYM II 23% 15% 32% 20% 28% 23% 34% 18% 33% 23% I 45% 10% 47% 6% 40% 11% 45% 7% 38% 11% Quelle: Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung d. KERMIT 7 Die Testergebnisse aller Schülerinnen und Schüler, die im Schuljahr 2016/2017 an KERMIT 7 teilgenommen haben, wurden vom IfBQ je Testbereich in vier etwa gleich große Gruppen eingeteilt. Das bedeutet, jede Gruppe umfasst stadtweit etwa 25 Prozent aller Schülerinnen und Schüler. Die Gruppe „Leistungsbereich IV“ setzt sich aus den Schülerinnen und Schülern zusammen, die bei KERMIT die besten Testergebnisse erreicht haben, „Leistungsbereich I“ aus den Schülerinnen und Schülern, mit den schwächsten Testergebnissen. Tabelle 3: Verteilung der Schülerinnen und Schüler an Stadtteilschulen (STS) und Gymnasien (GYM) auf die vier Leistungsbereiche im Schuljahr 2016/2017 bei KER- MIT 7 Leistungsbereich Deutsch- Leseverstehen Deutsch- Rechtschreibung Englisch- Hörverstehen Englisch- Leseverstehen Mathematik Naturwissenschaften STS GYM STS GYM STS GYM STS GYM STS GYM STS GYM IV 9% 42% 5% 48% 5% 50% 5% 46% 7% 46% 10% 42% III 18% 32% 19% 35% 17% 31% 16% 36% 15% 35% 22% 29% II 30% 20% 32% 15% 36% 16% 34% 16% 33% 16% 27% 21% I 43% 6% 45% 2% 42% 3% 45% 2% 45% 3% 41% 8% Quelle: Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung e. KERMIT 8 Die Testergebnisse aller Schülerinnen und Schüler, die im Schuljahr 2016/2017 an KERMIT 8 teilgenommen haben, werden für die Testbereiche Deutsch-Leseverstehen , Deutsch-Zuhören und Mathematik entsprechend dem Kompetenzstufenmodell der KMK eingeteilt. Kompetenzstufe Ia entspricht dabei der niedrigsten Stufe, während Kompetenzstufe V der höchstmöglichen Stufe entspricht. Tabelle 4: Verteilung der Schülerinnen und Schüler an Stadtteilschulen (STS) und Gymnasien (GYM) in den Bereichen Deutsch-Leseverstehen, Deutsch-Zuhören und Mathematik auf die Kompetenzstufen im Schuljahr 2016/2017 bei KERMIT 8 Kompetenzstufe Deutsch- Leseverstehen Deutsch- Zuhören Mathematik STS GYM STS GYM STS GYM V 1% 20% 3% 24% 1% 13% IV 8% 37% 15% 36% 4% 27% III 25% 30% 29% 29% 11% 34% II 30% 12% 22% 8% 21% 20% Ib 21% 1% 21% 2% 30% 5% Ia 15% 0% 10% 1% 33% 1% Quelle: Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung Die Testergebnisse aller Schülerinnen und Schüler, die im Schuljahr 2016/2017 an KERMIT 8 teilgenommen haben, werden für die Testbereiche Englisch-Leseverstehen und Englisch-Hörverstehen entsprechend dem Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER) eingeteilt. Niveau A1 entspricht dabei der niedrigsten Stufe, während Niveau C1 der höchstmöglichen Stufe entspricht. Tabelle 5: Verteilung der Schülerinnen und Schüler an Stadtteilschulen (STS) und Gymnasien (GYM) in Englisch-Leseverstehen und Englisch-Hörverstehen auf die Niveaus des GER im Schuljahr 2016/2017 bei KERMIT 8 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/9716 5 GER- Niveau Englisch-Leseverstehen Englisch-Hörverstehen STS GYM STS GYM C1 1% 13% 2% 28% B2 5% 37% 21% 58% B1 22% 39% 38% 13% A2 38% 10% 30% 1% A1 34% 1% 9% 0% Quelle: Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung f. KERMIT 9 KERMIT 9 fand im Schuljahr 2016/2017 ausschließlich an Gymnasien statt. Die Testergebnisse aller Schülerinnen und Schüler, die im Schuljahr 2016/2017 an KERMIT 9 teilgenommen haben, wurden vom IfBQ je Testbereich in vier etwa gleich große Gruppen eingeteilt. Das bedeutet, jede Gruppe umfasst an Gymnasien etwa 25 Prozent aller Schülerinnen und Schüler. Ein schulformübergreifender Vergleich liegt der zuständigen Behörde nicht vor. g. KERMIT 10 KERMIT 10 fand im Schuljahr 2016/2017 ausschließlich an Stadtteilschulen statt. Die Testergebnisse aller Schülerinnen und Schüler, die im Schuljahr 2016/2017 an KER- MIT 10 teilgenommen haben, wurden vom IfBQ je Testbereich in vier etwa gleich große Gruppen eingeteilt. Das bedeutet, jede Gruppe umfasst an Stadtteilschulen etwa 25 Prozent aller Schülerinnen und Schüler. Ein schulformübergreifender Vergleich liegt der zuständigen Behörde nicht vor. 9. Wie bewertet der Senat die Ergebnisse von KERMIT im Schuljahr 2016/ 2017? Siehe Vorbemerkung. 10. Welche Schlüsse zieht die zuständige Behörde aus dem Abschneiden der Schüler? Als Instrument für Unterrichtsentwicklung dient KERMIT vornehmlich der Information der einzelnen Lehrkraft über fachbezogene Stärken und Schwächen ihrer Lerngruppe. Die Lehrkraft gewinnt Hinweise zur weiteren Unterrichtsgestaltung und zur gezielten Förderung einzelner Schülerinnen und Schüler. Zur Unterstützung der Lehrkräfte und der Schule bei der Reflektion der Testergebnisse siehe Drs. 21/6622. Darüber hinaus gilt Folgendes: Im Fach Deutsch war im Schuljahr 2016/2017 die Verbesserung der Rechtschreibleistung zentrales Thema der Landesfachkonferenzen. Mit Bezug auf KERMIT 5 und 7, die im Schuljahr 2016/2017 erstmalig um Rechtschreibtests erweitert wurden, ist eine Handreichung zu rechtschreibdidaktischen Grundlagen und Schlussfolgerungen für den Unterricht in Vorbereitung. Im Fach Mathematik liegt im Schuljahr 2016/2017 der Fokus auf der Förderung sprachsensiblen Unterrichts, sodass unter anderem sich die Landesfachkonferenzen intensiv mit diesem Thema beschäftigt haben. Eine unterstützende Handreichung für Grundschullehrkräfte wurde bereits veröffentlicht. Im Schuljahr 2017/2018 wird der Senat eine Expertenkommission mit der wissenschaftlichen Begleitung des Mathematikunterrichts in Hamburg beauftragen, um so bis zum Ende des Jahres 2018 weitere Hinweise zur qualitativen Verbesserung der Gestaltung des Mathematikunterrichts zu gewinnen. 11. Laut Drs. 21/4659, Seite 10, sollen für das Monitoring im Bereich Begabtenförderung Erhebungen im Zuge von KERMIT eingeführt werden. Wie weit sind die Planungen diesbezüglich? Was genau soll mit KERMIT in diesem Zusammenhang erhoben werden? In welche KERMIT-Untersuchungen wird der Bereich Begabtenförderung implementiert? Ab wann wird KERMIT entsprechend angepasst? 12. Wenn hierzu noch keine Planungen bestehen: Warum nicht und zu wann werden sie vorliegen? Drucksache 21/9716 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 6 Entsprechend Drs. 21/4659 werden in den KERMIT-Ergebnisrückmeldungen die Schülerinnen und Schüler ausgewiesen, die bei der jeweiligen Testung in den jeweiligen Testbereichen zu den 5 Prozent Leistungsstärksten des gesamten Jahrgangs gehören. Zu Monitoringzwecken erhält die Beratungsstelle besondere Begabungen (BbB) für KERMIT 5 regelhaft pro Testbereich schulbezogene Ergebnisse zur Anzahl und zum Anteil aller Schülerinnen und Schüler, die zu den 5 Prozent leistungsstärksten Schülerinnen und Schülern des gesamten Jahrgangs gehören.