Kleine Anfrage des Abg. Degen (SPD) vom 14.10.2014 betreffend Personelle Situation an den Studienseminaren in Hessen und Antwort des Kultusministers Die Kleine Anfrage beantworte ich wie folgt: Frage 1. Wie viele Plätze gibt es an hessischen Studienseminaren? (Aufgeschlüsselt nach Schularten und Seminaren) Der Kapazitätsplan für die LiV-Einstellung zum 01.11.2014 weist folgende Daten auf: Lehramt Stellen lt. Haushaltsplan gemeldete Gesamtkapazitä- ten zum 01.11.2014 Einstellung zum 01.11.2014 Planungsgrößen G 1266 215 210 HR 620 312 250 F 382 107 95 Gym 1874 520 520 BS 569 264 115 Gesamt 4711 1418 1190 Frage 2. Wie hat sich die Zahl der Ausbilderinnen und Ausbilder an den Studienseminaren in den letzten fünf Jahren entwickelt? Anzahl der in der LiV-Ausbildung tätigen Personen Anzahl der hauptamtlichen Ausbilder Anzahl der Ausbildungsbeauftragten 01/2010 646 519 01/2011 690 492 01/2012 696 409 01/2013 653 348 01/2014 615 186 Gesamt 3300 1954 Frage 3. Wie viele Bewerberinnen und Bewerber gab es in den vergangenen fünf Jahren an den Semina- ren? (Aufgeschlüsselt nach Schularten, Fächern und Jahren) Die angefragten Bewerberzahlen sind in der Anlage zusammenfassend dargestellt. Frage 4. Welche neuen bzw. zusätzlichen Aufgaben haben die Studienseminare in den letzten Jahren auf- grund neuer Verordnungen übernommen? (Unter Angabe der jeweiligen Verordnung) Die Studienseminare haben neben der LiV-Ausbildung folgende Aufgaben neu übernommen:  Ausbildung von Quereinsteigern in die Schule (QuiS) (Verordnung über das besondere berufsbegleitende Verfahren zum Erwerb einer einem Lehramt gleichgestellten Qualifikation vom 21. Juli 2009 (ABl. 8/09 S.398 ff.),  Unterstützung der Schulen bei der Implementierung der Bildungsstandards durch Fortbildung (HLbGDV § 4 (3)). Eingegangen am 12. Dezember 2014 · Ausgegeben am 17. Dezember 2014 Herstellung: Kanzlei des Hessischen Landtags · Postfach 3240 · 65022 Wiesbaden · www.Hessischer-Landtag.de Drucksache 19/1027 12. 12. 2014 19. Wahlperiode HESSISCHER LANDTAG 2 Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/1027 Frage 5. Was unternimmt die Landesregierung um vakante Stellen zeitnah zu besetzen? Eine zeitnahe Besetzung vakanter Stellen ist im Sinne der Landesregierung, daher werden vakante Stellen sukzessive ausgeschrieben und besetzt. Frage 6. Wie hat sich das Stundendeputat an den Seminaren in den letzten fünf Jahren entwickelt? Jedes Studienseminar erhält pro LiV und Woche ein Zeitdeputat (Faktor). 2009 betrug das Zeitdeputat 5,9 Zeitstunden für die Ausbildung und Unterricht der Ausbilderinnen und Ausbilder bei einer Ausbildungsdauer von 24 Monaten und 12 Modulen. Mit der Neufassung des HLbG im September 2011 wurde die Ausbildungsdauer auf 21 Monate und die Anzahl der Module auf 8 verkürzt. Das Zeitdeputat blieb unverändert bei dem Faktor von 5,9 Zeitstunden. Es wurde mit 4,55 Zeitstunden für die Ausbildung und 1,35 Zeitstunden für den Unterricht präzisiert und dann sukzessive auf den aktuellen Wert von insgesamt 6,3 Zeitstunden erhöht. Davon entfallen 4,95 Zeitstunden für die Ausbildung und 1,35 Zeitstunden pro LiV für Unterricht von Ausbildern. Frage 7. Wie beurteilt die Landesregierung die Belastung der Beschäftigten an Studienseminaren? Durch die Anhebung des Faktors für die Ausbildung auf 4,95 Zeitstunden pro LiV hat sich die Situation entspannt. Der Einbehalt von 0,05 Zeitstunden im Rahmen des Faktors als Pool für den Ausgleich bei längerfristigen Erkrankungen und behinderungsbedingtem Nachteilsausgleich hat dazu beigetragen. Frage 8. Auf welche Art und Weise berücksichtigt die Landesregierung die vielfältige und langjährige Er- fahrung der Studienseminare in der Qualifizierung von angehenden Lehrkräften? In der Nähe der Universitätsstandorte stehen Studienseminare in regelmäßigem Kontakt mit den unterschiedlichen Fachbereichen der Universitäten. Aus diesen Kontakten resultieren in manchen Fällen Abordnungen (PäMis) an die Universitäten. Zudem bestehen über die Lehrerbildungsforen enge Kooperationen mit den Fachdidaktiken. In Zusammenhang mit dem Hessischen Referenzrahmen ist es auch zwischen Studienseminaren und der Schulinspektion zu einem kollegialen Austausch und einer fachlichen Diskussion über die Kriterien guten Unterrichts gekommen. Die Studienseminare sind zudem mit 7,5 Stellen im Bereich der regionalen Fortbildung beteiligt und werden stark nachgefragt. Weiterhin werden Anstrengungen unternommen, das vorhandene Konzept einer Berufseinstiegsphase, in die die Expertise der Studienseminare eingebunden werden soll, in die Lehrerbildung zu implementieren. Frage 9. An welchen Projekten oder Modellversuchen der Landesregierung waren hessische Studiensemi- nare in den letzten zwei Jahren beteiligt und in welcher Form? Die hessischen Studienseminare sind aktiv in unterschiedlichen Projekten oder Modellversuchen der Landesregierung beteiligt. Der Schwerpunkt liegt in der Kooperation mit den Ausbildungsschulen und Fortbildungsangeboten für die 3. Phase. Nachfolgend eine Auswahl größerer Projekte:  Xenos-Projekte im Rahmen des Bundesprojektes Integration und Vielfalt mit den Themenschwerpunkten : Demokratie lernen, Übergang Schule und Beruf, Erwerb interkultureller Kompetenzen, Bildung für Vielfalt und Toleranz, Gender und Diversität, Klassenrat  Fortbildungen für Ausbilderinnen und Ausbilder, Kooperationsprojekte mit Ausbildungsschulen , Fortbildungsangebote für die 3. Phase, Zusammenstellung relevanter Lerninhalte (Lehr- und Arbeitsmaterialien), Buchveröffentlichungen.  Medienprojekte mit der Mediathek Hessen, mit den Medienzentren, mit der Hessischen Landesmedienanstalt - medienpädagogische Fortbildung von LiV/Mefobi@n - medienbezogene Fortbildungen für die Ausbilderinnen und Ausbilder/ Projekt Interaktive Whiteboards in der Lehrkräfteausbildung - Fortbildung für LiV, die Ausbilderinnen und Ausbilder, Einsatz in Ausbildung und Unterricht.  Mathe macht stark - Betreuung der an dem Projekt teilnehmenden Schulen/MAKOS Hessen - Begleitung und online-Beratung von Schulen bei der Erprobung von Unterrichtsmaterial in der Oberstufe. Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/1027 3  Comenius-Regio-Projekte, Leonardoprojekte - Kooperationen und Zusammenarbeit mit z.B. Polen, Finnland/CLM CoMet - EU-Projekt im Rahmen des Programms für lebenslanges Lernen.  Pilotprojekte Fortbildungs- und Abrufangebote zu den Themenbereichen: Heterogenität, Inklusion , Berufseinstieg, Mentorenfortbildung, Kompetenzorientierung.  Europaseminar im Rahmen des Europaschulprogramms des HKM Zusammenarbeit mit europäischen Partnern auf der Ebene der LiV und der Ausbilderinnen und Ausbilder, Erarbeitung von Unterrichtskonzepten und Fortbildungskonzepten zur Förderung methodischer Kompetenz, Mitarbeit im Schulentwicklungsprogramm, Besuch von Bildungseinrichtungen im europäischen Ausland während des Referendariats.  Unterrichtsprojekt mit der TU-Darmstadt "Historische Zugänge zum Verstehen der Chemie" und Kooperationsabkommen "Professionalisierung des Theorie-Praxis-Verhältnisses im Bereich der Pädagogik der Naturwissenschaften".  Modellregion Inklusion - Fortbildungsangebote für 3. Phase, systematische Qualifizierung der Region, Unterstützungsangebote für Schulleitungen, Lehrkräfte und Referendare. Wiesbaden, 27. November 2014 Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz Anlagen Anlage zur Kleinen Anfrage 19/1027 Bewerbungen nach Schularten Lehramt 02 2010 08 2010 02 2011 11 2011 05 2012 11 2012 05 2013 11 2013 05 2014 G 585 614 523 519 244 276 161 221 143 HR 678 786 679 719 496 501 344 431 340 FS 183 193 167 175 157 158 95 100 90 GYM 1541 1973 2074 2217 1563 1505 1153 1499 1352 BS 471 400 392 480 324 244 2249 315 285 EUAL - - - 50 22 0 23 0 31 Bewerbungen nach Fächern Fächer G 11 2011 05 2012 11 2012 05 2013 11 2013 05 2014 E 84 34 51 39 37 25 EV 61 37 49 20 32 22 F 1 0 1 0 2 1 KA 30 17 17 15 20 11 KU 13 5 6 2 8 10 MU 24 7 4 6 11 5 SPO 78 49 57 23 46 27 SU 140 112 97 70 78 54 Sonstige * 122 2 1 * außerhessische Bewerbungen, die nicht gleichgestellt werden und damit nicht in das Hauptverfahren aufgenommen werden konnten ‐ 2 ‐    Fächer HR 02 2010 08 2010 02 2011 11 2011 05 2012 11 2012 05 2013 11 2013 05 2014 AL 49 41 41 43 27 45 31 35 26 B 96 98 90 88 74 65 34 74 61 CH 46 51 31 42 30 31 18 25 28 D 213 249 192 203 139 148 126 169 113 DaF 1 2 2 1 2 2 8 5 4 E 128 140 139 128 91 72 48 50 48 EK 96 101 107 96 55 51 37 42 44 ETHI 6 28 10 34 5 13 5 16 10 EV 50 85 59 78 46 48 36 58 41 F 22 33 20 29 18 13 10 17 17 G 153 182 157 186 128 137 113 86 54 INFO 3 6 4 4 4 2 1 0 0 KA 41 35 31 39 50 37 19 36 26 KU 18 38 25 35 17 17 11 13 11 M 155 178 172 174 119 149 74 98 81 MU 21 17 11 14 21 19 8 14 11 PH 39 37 30 38 22 34 14 21 22 POWI 127 129 132 110 63 60 55 68 49 RU 6 9 5 5 3 2 0 0 0 SPA 0 1 1 0 0 0 0 0 0 SPO 90 114 100 97 86 57 48 41 38 ‐ 3 ‐    Fachrichtungen FS 02 2010 08 2010 02 2011 11 2011 05 2012 11 2012 05 2013 11 2013 05 2014 LH 121 120 106 114 112 99 55 65 67 PB 115 132 106 113 105 105 74 69 61 EH 47 48 58 41 41 47 27 23 24 SH 59 64 43 63 48 52 30 31 20 KB 13 15 11 15 7 6 3 5 4 GEP 4 3 6 1 1 1 0 0 1 HÖR 6 1 4 3 2 3 1 7 2 BLIN 1 1 0 2 0 3 0 1 1 1611SEH 0 2 0 1 - - - - - Fächer GYM 02 2010 08 2010 02 2011 11 2011 05 2012 11 2012 05 2013 11 2013 05 2013 B 197 240 233 244 170 164 115 167 161 CH 87 117 105 114 68 69 52 96 68 D 546 656 690 670 510 480 369 479 461 E 362 449 523 563 391 405 325 381 340 EK 204 279 269 333 219 189 124 149 157 EV 50 72 65 66 43 42 41 47 41 F 129 157 176 176 127 144 90 132 104 G 365 463 497 538 375 340 286 340 298 GR 4 5 7 6 2 5 1 4 4 INFO 15 16 16 17 13 17 9 11 9 ITA 13 17 25 30 21 26 24 28 35 KA 44 42 51 73 52 34 29 46 43 KU 41 66 60 52 31 34 15 24 21 L 39 73 71 81 46 60 41 68 55 M 176 206 229 284 75 145 97 197 177 MU 36 57 60 54 42 46 18 31 28 PH 50 102 97 83 51 58 42 72 62 PHIL/EHTI 96 137 162 171 138 130 139 154 137 POWI 249 282 291 355 251 239 200 197 196 RU 14 10 13 20 21 16 9 21 14 SPA 70 109 134 143 97 98 87 115 85 SPO 297 396 396 411 313 293 218 262 239 ‐ 4 ‐    Berufsfelder BS 02 2010 08 2010 02 2011 11 2011 05 2012 11 2012 05 2013 11 2013 05 2014 AGWI 1 1 0 1 0 1 1 0 0 BAUT 8 7 4 15 2 8 5 10 2 CHPB 6 5 0 3 38 6 29 59 53 DRUT 4 3 4 5 2 2 1 5 3 ELET 7 4 8 14 17 6 6 11 10 ERHA 9 12 12 18 7 13 4 14 9 FARA 4 3 5 2 1 0 2 0 0 GESU 9 7 5 8 4 11 20 20 7 HOLT 3 0 0 2 0 0 2 0 0 INFT 4 1 3 9 5 3 1 0 3 KÖRP 3 2 3 4 3 6 3 5 3 METT 12 16 16 16 21 8 25 16 20 SOZA 11 14 16 243 152 83 82 79 101 TEBE 0 0 0 0 0 0 1 2 0 WIVE 121 120 136 140 72 97 67 94 74