Kleine Anfrage des Abg. Degen (SPD) vom 26.05.2015 betreffend globales Lernen an hessischen Schulen und Antwort des Kultusministers Vorbemerkung der Fragesteller: In den Antworten auf die Kleine Anfrage betreffend der Entwicklungszusammenarbeit des Landes "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (DS 16/5876) und auf die Große Anfrage der SPD Fraktion betreffend der Entwicklungszusammenarbeit in Hessen (16/7554), hat die damalige Landesregierung über den Stand des "Globalen Lernens" an hessischen Schulen berichtet. Vorbemerkung des Kultusministers: Seit der Beantwortung der vorhergehenden Kleinen Anfrage (Drs. 16/5876) und der Großen Anfrage der SPD Fraktion (Drs. 16/7554) hat sich der Bereich Globales Lernen insbesondere durch die Integration in die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) weiterentwickelt und erfährt dadurch sowohl im schulischen als auch im außerschulischen Bereich eine stärkere Beachtung . Seit 2013 ist Bildung für nachhaltige Entwicklung fester und zentraler Bestandteil der Hessischen Nachhaltigkeitsstrategie, hierzu wurde eine dauerhafte Bildungsinitiative auf breiter gesellschaftlicher Basis durch die Nachhaltigkeitskonferenz eingerichtet und in diesem Jahr noch einmal bekräftigt. Diese Vorbemerkungen vorangestellt, beantworte ich die Kleine Anfrage im Einvernehmen mit dem Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung wie folgt: Frage 1. Durch welche Schwerpunkte in der 1. und 2. Phase der Lehrerbildung ist globales Lernen in der Ausbildung angehender Lehrkräfte verankert? Die Schwerpunkte werden für die beiden Phasen nachfolgend dargestellt: 1. Phase: Die Organisation und Durchführung der Lehrerbildung in der ersten Phase liegt in der Verantwortung der Hessischen Universitäten in Kassel, Marburg, Gießen, Frankfurt und Darmstadt. Eine systematische Erfassung der Inhalte aller Lehrveranstaltungen durch das Land erfolgt nicht. Durch verschiedene Kooperationen im Rahmen von Projekten des Globalen Lernens, eingebettet in das Gesamtkonzept der Bildung für nachhaltige Entwicklung, sind in den vergangenen Jahren mehrere Projekte zur Integration in die Lehrerbildung der ersten Phase realisiert worden. Im Studium der Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, welche von den Lehramtsstudierenden fächerübergreifend belegt werden, kann durch die jeweiligen Gremien der Universitäten eine entsprechende Schwerpunktsetzung vorgenommen werden. Im Hinblick auf die Autonomie der Hochschulen wird jedoch nicht in die inhaltliche Ausformung bestimmter Themen in den Modulen der Lehrerbildung eingegriffen. In den Modulhandbüchern der für alle Lehramtsstudierenden verbindlichen Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften bspw. im Studiengang Lehramt an Gymnasien der Philipps-Universität Marburg finden sich u.a. folgende Module mit Bezügen zum "globalen Lernen".  Modul: Heterogenität und Bildung (LEA 5) Diversity and Education Thema und Inhalt: Das Modul thematisiert Bildungs- und Erziehungstheorien zur Konzeptualisierung von Heterogenität als pädagogische Ressource und Herausforderung. Das Eingegangen am 10. August 2015 · Ausgegeben am 11. August 2015 Herstellung: Kanzlei des Hessischen Landtags · Postfach 3240 · 65022 Wiesbaden · www.Hessischer-Landtag.de Drucksache 19/2018 10. 08. 2015 19. Wahlperiode HESSISCHER LANDTAG 2 Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/2018 schließt die Auseinandersetzung beispielsweise mit Fragen der Geschlechtergerechtigkeit, der Inklusion und der Interkulturalität mit ein.  Module: Besondere (schul-) pädagogische Handlungsfelder I & II (LEA 8 & 9) Special Fields of (schoolpaedagogical) Action I & II Thema und Inhalt: Das Modul thematisiert vertieft besondere schulische Handlungsfelder z.B. Kulturelle Praxis, Mehrsprachigkeit, Interkulturalität, Inklusion, außerschulische Lernorte , globales Lernen.  Modul: Schlüsselprobleme von Gesellschaft - Bildungspolitik - Schule II für Studierende des Studiengangs Lehramt an Gymnasien (LEA Pol 2) Key Problems of Society - policy of education - school II Thema und Inhalt: Das Modul stellt moderne sozialwissenschaftliche Gesellschaftstheorien und gesellschaftliche Entwicklungen sowie gesellschaftspolitische Funktionen, Kontexte, Ziele, Wirkungen und Probleme von Bildung und Bildungspolitik vor. Erörtert werden der Zusammenhang von Gesellschaft, Politik, Bildung und Geschlechterverhältnissen, der Zusammenhang von Bildungschancen, wirtschaftlichen und sozialen Chancen und Sozialstruktur sowie daraus erwachsende mögliche Folgen und Probleme. Weiterhin werden politische Jugendkulturen und das Verhältnis von Jugend und Politik, Rechtsextremismus und Schule sowie Schule als gesellschaftliches Teilsystem und Möglichkeiten von politischer Bildung als "Demokratie-Lernen" thematisiert. Die hier exemplarisch angeführten Module aus der Modulordnung der Philipps-Universität Marburg, die für alle Lehramtsstudierenden der Universität gilt, zeigen, dass die Thematik Globales Lernen im Lehramtsstudium und damit in der ersten Phase der Lehramtsausbildung verankert ist. Darüber hinaus werden etwa an der Universität Marburg, Fachbereich Erziehungswissenschaften , regelmäßige Seminare zum Themenbereich BNE/Globales Lernen z.B. in Kooperation mit dem Weltladen und dem Jugendwaldheim Roßberg angeboten. 2. Phase In der Zweiten Phase (Studienseminare) ist das Thema Globales Lernen als Querschnittsthema in vielfältiger Weise aufgehoben. Dadurch ergeben sich im Rahmen der Module zum Kompetenzbereich Unterrichten durchgängig inhaltliche Anknüpfungsmöglichkeiten für fachbezogene und fachübergreifende Aspekte dieses Themas. Außerdem ist die Thematik im Kerncurriculum Hessen und im kommenden Kerncurriculum Gymnasiale Oberstufe in den Fächern Politik und Wirtschaft, Erdkunde, Geschichte, in den modernen Fremdsprachen sowie in Religion, Ethik und Philosophie verankert, so dass in den jeweiligen fachdidaktischen Modulen das Thema Globales Lernen vor dem Hintergrund zu planenden Unterrichts präsent ist. Im Folgenden sind einige Projekte und Angebote einzelner Studienseminare aufgeführt:  Europa-Studienseminar für berufliche Schulen in Gießen: Comenius-Regio-Projekt zwischen Poznan (Polen) und Gießen. Dabei steht das zentrale Ziel von allgemeiner und beruflicher Bildung, die Fähigkeit berufliche Arbeitsprozesse angemessen international umsetzen zu können, im Mittelpunkt des Projekts. (siehe unter http://lakk.sts-bs-giessen.bildung. hessen.de/index.html)  Studienseminar für Grundschulen, Hauptschulen, Realschulen und Förderschulen (GHRF) in Frankfurt: Besondere Angebote zu den Themen Interkulturelle Bildung, Mehrsprachigkeit, Differenzierung, die im Rahmen der seminarinternen Module vertieft werden.  Studienseminar GHRF in Gießen: Comenius-Regio-Projekt zwischen Gießen und Granada (Spanien). (siehe unter http://comenius-regio-giessen-granada.com/)  Studienseminar für Gymnasien in Darmstadt: Kooperation mit der Eleonorenschule im Zusammenhang mit dem Innovationswettbewerb 2014/15 für südhessische Schulen. (siehe unter: http://lakk.sts-gym-darmstadt.bildung.hessen.de/kooperation/ELO/Jahreshauptversammlung .pdf) Das Amt für Lehrerbildung hat in Kooperation mit dem Hessischen Kultusministerium (HKM) und der Universität Kassel, Zentrum für Lehrerbildung, im Jahre 2010 und im Jahr 2013 jeweils eine zweitägige Fachtagung zu den Herausforderungen der Globalisierung an die Lehrerbildung durchgeführt. Schwerpunkte waren die Auswirkungen der Globalisierung auf die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler, der Orientierungsrahmen Globale Entwicklung und die Herausforderungen aus der Sicht von international arbeitenden Unternehmen für die schulische Bildungsarbeit. Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/2018 3 Frage 2. In welchen Kerncurricula welcher Jahrgangsstufen und Schulformen findet sich der Anspruch des globalen Lernens wieder? Kerncurricula liegen für alle Fächer der Primarstufe und der Sekundarstufe I (alle Schulformen mit Sekundarstufe I) vor, in Kraft gesetzt am 01.08.2011 (ABl. 2011 S. 230) und damit als verbindliche Grundlage für den Unterricht wirksam. Für die gymnasiale Oberstufe (alle Schulformen mit gymnasialer Oberstufe) werden z.Z. Kerncurricula für alle Fächer erarbeitet, ausgerichtet an den Anforderungen des Landesabiturs und den Beschlüssen der Kultusministerkonferenz der Länder sowie unter Berücksichtigung bewährter Unterrichtspraxis bzw. der Rahmenbedingungen in den Schulen. In den Kerncurricula für alle Schulstufen ist in Form von Bildungsstandards und Lerninhalten jeweils der unverzichtbare Kern eines Faches bzw. des fachlichen Könnens beschrieben. Hierbei werden sowohl inhaltlich-thematische Aspekte des Bereichs "Globales Lernen/Bildung für nachhaltige Entwicklung" als auch überfachliche und fachliche Kompetenzen erfasst. In Orientierung am Anspruch der jeweiligen Schulstufe/Schulform und dem entsprechenden Entwicklungsstand der Kinder und Jugendlichen sind im Bereich überfachlichen Lernens zunächst solche Fähigkeiten und Fertigkeiten, personale und soziale Dispositionen sowie Einstellungen und Haltungen formuliert, die es den Lernenden grundsätzlich ermöglichen, in der Schule , in ihrem privaten und auch in ihrem künftigen beruflichen Leben Herausforderungen anzunehmen und erfolgreich und verantwortungsvoll zu meistern. Es liegt in der Verantwortung jeglichen fachgebundenen Unterrichts, die auf diese Weise verbindlich formulierten überfachlichen Kompetenzen kontinuierlich und über die gesamte Lernzeit hinweg anzubahnen und weiterzuentwickeln . In diesem über alle Fächer hinweg gültigen grundlegenden Textabschnitt sind somit - noch vor der jeweiligen fachlichen Spezifizierung - Voraussetzungen dafür gelegt, dass Lernende (globale) Zusammenhänge besser verstehen und (sich) erklären können. Globales Lernen wird insofern durch kompetenzorientiertes überfachliches und vernetztes Lernen in sozialen und interkulturellen Zusammenhängen unterstützt. Die im Weiteren sodann vorgenommene Strukturierung fachlicher Könnenserwartungen in fachbezogene Kompetenzbereiche und Bildungsstandards konkretisiert diese allgemeinen Könnensgrundlagen . Die Erarbeitung der Bildungsstandards im Fach erfolgt schließlich in der Auseinandersetzung mit Inhalten bzw. inhaltlichen Fragestellungen (im Rahmen der Ausweisungen zu Inhaltsfeldern bzw. Themenfeldern). Diese spiegeln je nach Fach unterschiedlich konkret auch Themen aus dem Bereich "Globales Lernen/Bildung für nachhaltige Entwicklung" wider. Grundsätzlich befördern alle Fächer in jeweils unverwechselbar eigener Qualität gleichermaßen die Entwicklung und den Ausbau von Können und Wissen der Lernenden im Verständnis Globalen Lernens. Der jüngst erschienene "Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung im Rahmen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung" (Ergebnis des gemeinsamen Projekts der Kultusministerkonferenz (KMK) und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 2004–2015, Bonn) bietet ein Grundmodell für Globales Lernen in der Schule an. Bezogen auf die dort für den Lernbereich Globale Entwicklung ausgewiesenen speziellen Kompetenzen, Themen und Anforderungen sind die Festlegungen in den hessischen Kerncurricula in vielfältiger Weise anschlussfähig. Frage 3. Gibt es Evaluierungen über die Umsetzung des Themenbereichs "Globales Lernen" innerhalb der Lehrerausbildung und im Unterricht? Evaluierungen im Bereich der Lehrerbildung bestehen zu dem spezifischen Thema Globales Lernen nicht. Hinsichtlich des Unterrichts wird auf die Ausführungen zu Frage 5 verwiesen. Frage 4. Welche Projekte und Maßnahmen für globales Lernen gibt es im schulischen und außerschulischen Bereich? Wie schon in der Antwort zur Frage 2 erläutert, ist Globales Lernen integrierter Bestandteil der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Dies folgt dem im Jahr 1992 in Rio de Janeiro beschlossenen Konzept von nachhaltiger Entwicklung (Agenda 21), das Umwelt und Entwicklung als gleichberechtigte Ziele definiert. Bildung für nachhaltige Entwicklung integriert so die globale Perspektive in die Behandlung von Fragen von zukünftiger Entwicklung in die schulischen und außerschulischen Bildungsprojekte. Schulische und außerschulische Bildung ist dabei meist miteinander verbunden. Schulen beziehen entsprechende Fachpartner aus der Entwicklungszusammenarbeit in ihre Arbeit mit ein. Die hessische Landesregierung, vertreten durch das HKM und das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung (HMWEVL), unterstützen diese Kooperation durch gemeinsame konzeptionelle Broschüren und durch einen Katalog der Anbieter in diesem Feld: " Globales Lernen in Hessen", Hrsg.: Ent- 4 Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/2018 wicklungspolitisches Landesnetzwerk Hessen (EPN) mit Unterstützung des HKM und des HMWEVL, November 2011. Zur Förderung der BNE in hessischen Schulen betreibt das Land gemeinsam das Landesprogramm " Umweltschule - Lernen und Handeln für unsere Zukunft", an dem sich zurzeit ca. 200 Schulen beteiligen. Im Landesprogramm ist der Lernbereich Globale Entwicklung integraler Bestandteil der Arbeit der Schulen. Das Land unterstützt die Beratung und Vernetzung der Schulen durch zehn regionale Zentren. Die Hessischen UNESCO-Projektschulen setzen ihren Schwerpunkt ebenfalls im Bereich der globalen Entwicklung und betreiben zum Beispiel systematisch Partnerschaften mit Schulen aus den Ländern des Südens. Das Land unterstützt hier die Arbeit der Schulen finanziell und durch Bereitstellung von Lehrerstunden für die Koordination. In Kooperation mit der Engagement Global gGmbH und gefördert durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit führt die Universität Kassel in Abstimmung mit dem HKM ein Umsetzungsprojekt zum Orientierungsrahmen Globale Entwicklung in Nordhessen durch ("Der Orientierungsrahmen lernt fliegen!"). Zwölf Schulen werden dabei systematisch bei der Integration des Lernbereichs Globale Entwicklung in ihre Schulcurricula unterstützt. Das Vorhaben läuft seit 2013 und endet zunächst mit Ablauf des Schuljahres 2015. Die Schulen arbeiten danach im Netzwerk der Umweltschulen mit und werden dort entsprechend weiter betreut. Die Ergebnisse des Projekts fließen außerdem ein in die Lehrerbildung an der Universität Kassel, Schwerpunkt Didaktik der politischen Bildung und in die Biologiedidaktik. Der Bereich Globales Lernen und BNE ist seit 2013 Kernthema der Bildungsinitiative der Hessischen Nachhaltigkeitsstrategie. In vier Schwerpunktvorhaben werden die Schulen bei der Bildung für nachhaltige Entwicklung unterstützt: Im Einzelnen sind dies:  Schuljahr der Nachhaltigkeit in der Grundschule, hier wird in Kooperation mit den regionalen BNE-Zentren das vierte Schuljahr unter den Schwerpunkt nachhaltige Entwicklung gestellt . Zentrale Themen wie Klimawandel, globale Aspekte der Ernährung, Ressourcenverbrauch und Recycling, Mobilitätsbildung, sowie der Bereich Bauen und Wohnen werden in den Schulen behandelt. Ziel ist es dabei, dass Schülerinnen und Schüler ein Bild vom Konzept der nachhaltigen Entwicklung bekommen und es auf ihre eigene Lebenssituation anwenden können.  Entwicklung von regionalen Netzwerken zur BNE; hier werden zurzeit an fünf Standorten der BNE-Zentren (Fulda, Hanau, Wettenberg, Marburg und Frankfurt) alle Anbieter im Themenbereich Bildung für nachhaltige Entwicklung miteinander mit dem Ziel der besseren Unterstützung der schulischen Arbeit im Feld der BNE vernetzt.  Unterrichtseinheiten zum Klimawandel und entsprechende Fortbildungen für Lehrkräfte der Sekundarstufen I und II. Hier wird besonders auf eine altersgerechte Themenstellung geachtet : Klimasnackbar zum Bereich Ernährung und globale Bezüge; Entwicklung und Durchführung von klimabezogenen Stadtrundgängen; Ökologischer Fußabdruck im globalen Kontext.  Im Jahr 2015 ist geplant, einen runden Tisch "Bildung für nachhaltige Entwicklung" in Hessen einzurichten, der die Arbeit in allen Bildungsbereichen koordinieren und weiterentwickeln soll. Hessen engagiert sich seit vielen Jahren durch entwicklungspolitische Aufklärungs- und Bildungsarbeit gemäß der "UN Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung". Diese außerschulische Bildungsarbeit gewinnt immer mehr an Bedeutung. Das Verständnis für globale Zusammenhänge und Wechselwirkungen wird nachhaltig gestärkt. Die Landesregierung arbeitet hierbei eng mit den hessischen entwicklungspolitischen Organisationen, insbesondere mit dem Entwicklungspolitischen Netzwerk Hessen (EPN) e. V. als Dachverband der hessischen Nichtregierungsorganisationen zusammen. Aus Mitteln der hessischen Entwicklungszusammenarbeit fördert sie Projekte der entwicklungspolitischen Aufklärungs- und Bildungsarbeit. So wurden in den Jahren 2012 bis 2014 insgesamt 22 Projekte für Globales Lernen unterstützt (siehe Anlage). Frage 5. Liegen der Landesregierung Evaluierungen zur Umsetzung dieser Projekte und Maßnahmen vor? Alle Projekte und Maßnahmen werden durch die jeweiligen Träger und die Durchführenden evaluiert. Die Projekte der Schulen im Rahmen des Landesprogramms Umweltschule werden im Zweijahresrhythmus von der Jury, bestehend aus der Landeskoordination und den zehn regionalen BNE-Zentren evaluiert. Grundlage bilden die vorgelegten Dokumentationen der Schulen und die Vor-Ort-Beratungen der Fachberater. Das Projekt der Universität Kassel zum Orientierungsrahmen globale Entwicklung wird zurzeit durch die Universität evaluiert. An den Universitäten in Hessen laufen darüber hinaus zahlreiche Forschungsmaßnahmen zur BNE im Rahmen von Masterarbeiten und Dissertationen, Beispiele hierfür sind: Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/2018 5  Forschung zur Kompetenzentwicklung im Kontext zur BNE an der Universität Frankfurt, Fachbereich (FB) Erziehungswissenschaften  Entwicklung, Erprobung und Evaluation von Unterrichtseinheiten zum Globalen Lernen an der Universität Gießen, FB Geografie  Entwicklung, Erprobung und Evaluation von Unterrichtseinheiten zur BNE an der Universität Darmstadt, FB Erziehungswissenschaften  Arbeiten im Bereich BNE an der Universität Marburg, FB Erziehungswissenschaften. Die Vorhaben im Rahmen der Bildungsinitiative der Hessischen Nachhaltigkeitsstrategie werden ebenfalls begleitend evaluiert. Wiesbaden, 30. Juli 2015 In Vertretung: Dr. Manuel Lösel Anlagen Anlage Drs. 19/2018 Projekte globales Lernen im Zeitraum 2012 bis 2014 Jahr Projektträger Projekt 2012 Marburger Weltladen e.V. 35037 Marburg Globale Begegnung in Marburg 2012 Entwicklungspolitisches Netzwerk e.V. 60313 Frankfurt Globaler Perspektivwechsel 2012 Imbuto e.V., 35112 Fronhausen Stand up for your Rights - Menschenrechte in Afrika und Europa 2012 Lebendige Kommunikation e.V. 36037 Fulda Weibliche Genitalverstümmelung in Afrika 2012 Historisches Museum Frankfurt Ausstellung "Die Dritte Welt im zweiten Weltkrieg" 2012 Landkreis Kassel Klimaboot 2012 2013 Marburger Weltladen e. V. 35037 Marburg Projekt: "Glokales Leben in Marburg" 2013 Weltläden Hessen e. V. 35037 Marburg Projekt: "Wir stellen (uns) aus: Weltläden als Orte Globalen Lernens in Hessen" 2013 Ökumenische Initiative Eine Welt e. V. 34474 Diemelstadt Projekt: " Projekte und Bildung mit der Erd-Charta in (Nord)Hessen: grenzenlos, kreativ und welt-solidarisch" 2013 Motivés e. V. 35102 Kirchvers Projekt: "Globales Mittelhessen" Anlage Drs. 19/2018 2013 CIL e. V. 60313 Frankfurt Projekt: Lernwerkstatt und Lernreise " Manches Mal sind wir uns näher, ein anderes Mal überraschend ähnlich" - Dokumentation 2013 Entwicklungspolitisches Netzwerk e.V. 60313 Frankfurt Projekt: Bildungsantrag 2013 - "Spiegelblicke" - entwicklungspolitisches Engagement anstoßen, fördern, herausfordern 2013 Verein für Ökologie, Gesundheit und Bildung 34260 Kaufungen Projekt "Klimaboot 2013" 2013 LebKom e. V. Fulda Projekt "Wanderausstellung - Weibliche Genitalverstümmelung in Afrika beenden - Wie ein kultureller Wandel erreicht wird" 2013 Historisches Museum Frankfurt Projekt: "Ausstellung Gefangene Bilder. Krieg und Wissenschaft im Ersten Weltkrieg" 2014 Marburger Weltladen e. V. 35037 Marburg Projekt: "Nahrungsmittel, Baumwolle, Metalle - die Rohstoffe der einen Welt gehen jede-n was an" 2014 CIL e. V. 60313 Frankfurt Projekt:" Entwicklungspolitische Bildungsarbeit 2014" 2014 Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck Projekt: "Klimaboot 2014" 2014 Weltläden Hessen e. V. 35037 Marburg Projekt: " Engagement im Fairen Handel fairstärken" 2014 Ökumenische Initiative eine Welt e. V. 34474 Diemelstadt Projekt:" Erd-Charta 2014; Entdecke den Kompass…" Anlage Drs. 19/2018 2014 LebKom e. V. 36037 Fulda Projekt: " Weibliche Genitalverstümmelung in Afrika beenden - Wie ein kultureller Wandel zu erreichen ist " 2014 EPN 60313 Frankfurt Projekt: " Global vernetzt - lokal aktiv: informieren & sensibilisieren, qualifizieren & aktivieren"