Kleine Anfrage des Abg. Dr. h.c. Hahn (FDP) vom 14.6.2016 betreffend fünf Jahre Keltenwelt auf dem Glauberg und Antwort des Ministers für Wissenschaft und Kunst Vorbemerkung des Fragestellers: In diesen Wochen und Monaten wird der fünfjährige Geburtstag des Keltenmuseums auf dem Glauberg in Glauburg in der Wetterau gefeiert. Ganz offensichtlich hat sich die Zahl der Besucher, die auf 30.000 pro Jahr kalkuliert war mehr als verdoppelt. Diese positive Entwicklung für die Region, für die geschichtliche Vermittlung und natürlich auch für den vernünftigen Einsatz von Steuergeldern kann sicherlich noch weiter ausgebaut werden. Vorbemerkung des Ministers für Wissenschaft und Kunst: Das Land Hessen kann auf eine ausgesprochen reiche Geschichte zurückblicken, die bereits in der Vorzeit beginnt und sich durch die verschiedenen historischen Epochen bis in die jüngste Vergangenheit hinein fortsetzt. Entsprechend vielfältig ist das historische Erbe, das es für künftige Generationen zu bewahren und an alle Bürgerinnen und Bürger zu vermitteln gilt. Das Augenmerk der Regierung liegt daher nicht nur auf dem Erhalt bedeutender Bauzeugnisse, sondern auch auf der Museumslandschaft von Hessen allgemein. Die ständige Weiterentwicklung des Dezentralen Archäologischen Landesmuseums, zu dem auch die Keltenwelt auf dem Glauberg gehört, zählt daher zu unseren wichtigen Aufgaben. Diese Vorbemerkungen vorangestellt, beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1. Welche konkreten Maßnahmen plant die Landesregierung ab dem Jahr 2017, um die Keltenwelt auf dem Glauberg öffentlichkeitswirksam noch weiter und breiter zu bewerben? Um das Interesse der Öffentlichkeit an der Keltenwelt auf dem Glauberg zu erhalten, sollen in den kommenden Jahren der Archäologische Park und der Museumsgarten weiter ausgebaut werden. Die Ausstellungsfläche im Museum selbst lässt sich nicht beliebig erweitern. Weil daher nicht mit einer sich ständig erweiternden oder verändernden Museumskonzeption das Interesse der Besucher an das Haus gebunden werden kann, sind jährliche Sonderausstellungen und ein breit gefächertes Veranstaltungsprogramm wichtige Mittel, um zu einem mehrfachen Besuch der Keltenwelt am Glauberg anzuregen. Auch in diesem Bereich werden sich die Verantwortlichen in Zukunft weiterhin besonders engagieren. Ebenso wichtig ist der Ausbau des Forschungszentrums in der Keltenwelt am Glauberg, der von Anfang an zum Gesamtkonzept der Anlage gehörte. Dieser Bereich wird national und international das Interesse von Fachleuten an der Keltenwelt am Glauberg erhöhen. Mit dem Veranstalten von Fachtagungen und dem Publizieren der erarbeiteten Ergebnisse wird auch für die breite Öffentlichkeit die Bedeutung des Hauses erkennbar. Frage 2. Plant die Landesregierung, das architektonisch besondere Gebäude des Keltenmuseums für eigene Veranstaltungen intensiver zu nutzen? Die Landesregierung bezieht die Keltenwelt selbstverständlich als Veranstaltungsort in ihre Planungen ein, sofern das verfügbare Raumangebot dies zulässt. Eingegangen am 8. August 2016 · Bearbeitet am 8. August 2016 · Ausgegeben am 12. August 2016 Herstellung: Kanzlei des Hessischen Landtags · Postfach 3240 · 65022 Wiesbaden · www.Hessischer-Landtag.de Drucksache 19/3494 08. 08. 2016 19. Wahlperiode HESSISCHER LANDTAG 2 Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/3494 Frage 3. Welche Veranstaltungen der Landesregierung sind in den vergangenen fünf Jahren auf dem Glauberg durchgeführt worden? Bislang sind beispielsweise folgende Veranstaltungen durchgeführt worden: Auf Einladung des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst fand eine Tagung der juristischen Fakultäten mehrerer Universitäten in der Keltenwelt auf dem Glauberg statt. Auf Einladung des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst fanden Beratungen der Gremien für den Hessischen Filmpreis statt. Die Hessische Staatskanzlei hat bei ihrer jährlichen Einladung aller in Hessen akkreditierter Generalkonsuln die Keltenwelt auf dem Glauberg besucht. Herr Staatsminister Tarek Al-Wazir plant, Anfang September eine Wirtschaftsdelegation am Glauberg zu empfangen. Frage 4. Werden in diesem Zusammenhang sämtliche Veranstaltungen, zu denen die Staatsminister einladen wie Treffen der Uni-Präsidenten, Behördenleiter-Tagungen, Fachkongresse von Geschichte bis Architektur, Einladungen von Gästen wie z.B. dem konsularischen Chor und anderes verstärkt mit einbezogen? Auf die Antwort zu Frage 2 wird verwiesen. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass es in der Keltenwelt am Glauberg nur ein beschränktes Platzangebot gibt. Außerhalb der Öffnungszeiten des Museums stehen im Bistro rd. 80 Plätze zur Verfügung. Daher können größere Veranstaltungen wie Empfänge oder Tagungen /Kongresse mit einer entsprechend hohen Besucherzahl nicht durchgeführt werden. So fand z.B. auch die internationale Fachtagung zur Europäischen Eisenzeit 2013, die vom Forschungszentrum der Keltenwelt am Glauberg durchgeführt wurde, im Kurhaus Nidda-Bad Salzhausen statt. Frage 5. Gibt es bereits konkrete Planungen, dass z.B. jedes Ministerium zweimal im Jahr den Glauberg für eine derartig werbende und öffentlich beachtete Veranstaltung bucht? Auf die Antworten zu den Fragen 2 und 4 wird verwiesen. Wiesbaden, 28. Juli 2016 Boris Rhein