Kleine Anfrage der Abg. Löber und Dr. Spies (SPD) vom 02.05.2014 betreffend Realisierung Freilichtmuseum Zeiteninsel in Weimar (Lahn) und Antwort des Ministers für Wissenschaft und Kunst Vorbemerkung der Fragesteller: In direkter Nähe zu Siedlungsspuren aus allen fünf Hauptepochen der nacheiszeitlichen Siedlungstätigkeit von Menschen soll in der Gemeinde Weimar (Lahn) im Ortsteil Argenstein die "Zeiteninsel - Archäologisches Freilichtmuseum im Marburger Land" entstehen u.a. mit baulichen Anlagen aus fünf Epochen, einem modernen Multifunktionsgebäude und Parkplätzen. Bei einem Besuch auf dem Gelände der Zeiteninsel im September 2012 kündigte die damalige Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann, an, dass das Land Hessen sich finanziell an dem Projekt beteiligen werde. Nach Aussage der Ministerin würde das Land von den errechneten Baukosten (insgesamt 5,325 Mio. €) aus der in 2010 vorgestellten Machbarkeitsstudie 90 % der Herstellungskosten, also ca. 4,8 Mio. €, übernehmen. Diese Mittel wurden zudem bereits im Doppelhaushalt 2013/2014 eingestellt . Bei einem erneuten Besuch der Zeiteninsel am 6. Juni 2013 nahm Frau Kühne-Hörmann den Förderantrag entgegen. Bisher ist jedoch noch kein Bewilligungsbescheid ergangen. Dies führt zu Verunsicherungen bei allen an dem Projekt Beteiligten, inwieweit das Freilichtmuseum realisiert werden kann. In der heimischen Presse wurde über das geplante Projekt am 11. März 2014 schon unter dem Titel "Die Mühlen der Verwaltung mahlten im vorigen Jahr in Wiesbaden besonders langsam" berichtet. Vorbemerkung des Ministers für Wissenschaft und Kunst: Das Land Hessen ist stolz auf seine vielfältige kulturelle Vergangenheit. Zu den damit verbundenen Anliegen zählt die Positionierung der bestehenden Museen in Kassel, Wiesbaden und Darmstadt sowie der Saalburg und der Keltenwelt am Glauberg, weil diese Häuser und Freilichtmuseen die Geschichte des Landes auf unterschiedliche Art visualisieren. Diese Vorbemerkungen vorangestellt, beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1. Wie bewertet sie das Museumsprojekt "Zeiteninsel"? Das Museumsprojekt "Zeiteninsel im Marburger Land" wird grundsätzlich positiv bewertet, weil es eine bislang in der Museumslandschaft von Hessen fehlende Zeitstufe visualisiert. Das Angebot an die Öffentlichkeit wird somit um eine wesentliche Facette bereichert. Frage 2. Wann ist voraussichtlich mit der Übergabe des Bewilligungsbescheides für das Projekt die Zei- teninsel zu rechnen? Der Zeitpunkt der Übergabe des Bewilligungsbescheides hängt davon ab, dass die Antragsteller die Voraussetzungen für eine Bewilligung nachweisen. Frage 3. Welche Gründe lagen bzw. liegen für die Verzögerung der Erteilung des Bewilligungsbescheides vor? Die Erteilung des Bewilligungsbescheides kann erst erfolgen, wenn der seitens der Antragsteller zu erbringende zehn%ige Eigenanteil nachgewiesen und der dauerhafte Museumsbetrieb durch die Betreiber sichergestellt ist. Frage 4. Wird es eine Zeitvorgabe geben, in der die vollständige Errichtung des Freilichtmuseums erfol- gen muss, um die Landesförderung zu erhalten und wenn ja, wie sehen die Termine für die Realisierung des Projekts aus? Nein. Eingegangen am 2. Juli 2014 · Ausgegeben am 7. Juli 2014 Herstellung: Kanzlei des Hessischen Landtags · Postfach 3240 · 65022 Wiesbaden · www.Hessischer-Landtag.de Drucksache 19/355 02. 07. 2014 19. Wahlperiode HESSISCHER LANDTAG 2 Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/355 Frage 5. Wird die Höhe der Landesförderung 90 % der tatsächlichen Errichtungskosten betragen oder 90 % der Summe, die in der 2010 vom Beratungsbüro vorgestellten Machbarkeitsstudie zur Zeiteninsel veranschlagt wurde? Die Landesförderung ist mit Höhe von 90 % der beantragten Kosten geplant, d.h. insgesamt 4.781.000 €. Frage 6. Ist die Landesregierung zu einer institutionellen Förderung des Freilichtmuseums nach dessen Errichtung aus Landesmitteln bereit und wenn ja, in welcher Höhe? Die institutionelle Förderung des Freilichtmuseums "Zeiteninsel im Marburger Land" ist nicht vorgesehen. Frage 7. Welche weiteren Landesförderungen für dieses Projekt wird es neben der Beteiligung an den Herstellungskosten noch geben, z.B. laufende Betriebskosten? Weitere Förderungen für das Projekt sind nicht vorgesehen. Wiesbaden, 18. Juni 2014 Boris Rhein