Kleine Anfrage des Abg. Dr. h.c. Hahn (FDP) vom 09.12.2016 betreffend Solarstromanlage auf dem Marburger Campus Lahnberge und Antwort des Ministers der Finanzen Vorbemerkung des Fragestellers: Am 16. November 2016 hat Finanzminister Dr. Schäfer laut Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums der Finanzen eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) auf dem Campus Lahnberge an der Uni Marburg eingeweiht . Diese Vorbemerkung des Fragestellers vorangestellt, beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1. Wie hoch sind die Investitionskosten der PV-Anlage? Die Investitionskosten betragen rund 490.000 €. Frage 2. Wer hat die Investition getätigt? Die Investition erfolgte aus den Budgets der Neubaumaßnahmen Institutsgebäude für den Fachbereich Chemie einschließlich Parkhaus, Neubau Zentrum für Tumor und Immunbiologie (ZTI) und Neubau Zentrum Synthetische Mikrobiologie (ZSM 1. Baustufe). Frage 3. Mit welchen jährlichen Einnahmen durch die EEG-Vergütung rechnet die Landesregierung? Frage 4. Wem kommen die Einnahmen zu Gute? Aufgrund des Sachzusammenhangs werden die Fragen 3. und 4. gemeinsam beantwortet. Der mit der PV-Anlage erzeugte Strom wird nicht in das Stromnetz eingespeist, sondern von der Philipps-Universität Marburg verbraucht. Somit gibt es keine Einnahmen. Frage 5. Wie viel CO2 spart die PV-Anlage pro Jahr? Die Gesamtleistung der Anlage beträgt 135,2 kWp. Die Anlage erzeugt damit im Mittel pro Jahr 114.433 kWh Solarstrom. Bei einem angenommenen Emissionsfaktor in Höhe von 598 g/kWh (Veröffentlichung Climate Change 26/2016 des Umweltbundesamtes) ergibt sich eine Einsparung in Höhe von aufgerundet 70 t/a (exakter Wert 68,4 t/a). Frage 6. Wie viel Strom hat die PV-Anlage seit Inbetriebnahme erzeugt? Die PV-Anlage hat seit Inbetriebnahme rund 64.000 kWh Strom erzeugt (Stand Mitte Dezember 2016). Frage 7. Wie viel CO2 hat der Minister durch seine Fahrt vom Haushaltsausschuss in Wiesbaden nach Marburg zur Einweihung der PV-Anlage ausgestoßen? Laut Fahrtenbuch betrug die Fahrtdauer von Wiesbaden nach Marburg an diesem Tag 1 Stunde. Der persönliche CO2-Ausstoß eines Menschen hängt in besonderer Weise mit der persönlichen Belastung zusammen. Nach Internet-Recherche (http://www.co2online.de/service/klima- Eingegangen am 27. Januar 2017 · Bearbeitet am 30. Januar 2017 · Ausgegeben am 3. Februar 2017 Herstellung: Kanzlei des Hessischen Landtags · Postfach 3240 · 65022 Wiesbaden · www.Hessischer-Landtag.de Drucksache 19/4298 27. 01. 2017 19. Wahlperiode HESSISCHER LANDTAG 2 Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/4298 orakel/beitrag/wie-viel-co2-atmet-der-mensch-aus-8518/) ist pro Stunde mit Werten zwischen 19 g und 233 g zu rechnen. Da das Mitfahren im Dienstfahrzeug in aller Regel zu geringen körperlichen Belastungen führt, ist von einem Wert im unteren Bereich der Skala auszugehen. Hochleistungssportler, so ist bei besagter Quelle nachzulesen, haben zudem einen wesentlich höheren Grundumsatz und damit eine schlechtere Klimabilanz als sitzende Minister, deren letztes intensives Handballtraining ein paar Jahre her ist. Auch das spricht für einen eher geringen CO2-Ausstoß. Im Übrigen sei der Hinweis gestattet, dass der Minister auch andernorts geatmet hätte und dass demnach die Einweihung der PV-Anlage zu keinem erhöhten persönlichen CO2- Ausstoß geführt hat. Wiesbaden, 19. Januar 2017 Dr. Thomas Schäfer