Kleine Anfrage der Abg. Dr. Sommer (SPD) vom 17.03.2017 betreffend Unterstützung von Studierenden an hessischen Hochschulen im Medizinstudium und Antwort des Ministers für Wissenschaft und Kunst Vorbemerkung der Fragestellerin: Medizinstudentinnen und Medizinstudenten wünschen sich strukturelle Verbesserungen im Studium, wie z.B. Mentorinnen- und Mentorenprogramme, Vorbereitung auf wissenschaftliches Arbeiten etc., um im Studium besser betreut und begleitet zu werden. Vorbemerkung des Ministers für Wissenschaft und Kunst: Zur Beantwortung der nachstehenden Fragen sind die Goethe-Universität Frankfurt, die Justus- Liebig-Universität Gießen und die Philipps-Universität Marburg um Stellungnahme gebeten worden. Diese Vorbemerkung vorangestellt, beantworte ich die Kleine Anfrage im Einvernehmen mit dem Minister für Soziales und Integration wie folgt: Frage 1. An welchen hessischen Hochschulen gibt es im Medizinstudium Programme für Mentorinnen und Mentoren? (Bitte aufgeschlüsselt nach Hochschulstandorten.) Im Rahmen der im WS 2016/2017 gestarteten Profilbildung des Frankfurter Curriculums bietet der Fachbereich Medizin der Goethe-Universität Frankfurt Mentoringprogramme für Studierende an, in denen sich die Studierenden mit Beginn des klinischen Studiums im Kliniktrack (klassische , klinische Ausrichtung des Studiums), im Forschung-Science Track ("Clinician Scientists " mit wissenschaftsfokussierter Ausrichtung zum Einstieg in eine wissenschaftliche Karriere ) oder im allgemeinmedizinisch-ambulanten Track (zur Begeisterung junger Ärztinnen und Ärzte für das Berufsziel Allgemeinmedizin) ausrichten können. Im Zahnmedizinstudium wurde zudem im Rahmen der Entwicklung eines neuartigen interaktiven, kooperativen Flipped- Classroom-Formats ein Mentoringprogramm für die Tutorentrainings (Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter) etabliert. Der Fachbereich Medizin der Justus-Liebig-Universität Gießen hat bis vor 4 Jahren ein Gruppen -Mentoring mit klinischen Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern, beginnend im 1. Fachsemester, angeboten. Aufgrund mangelnder Nachfrage wurde dieses Angebot eingestellt und durch umfangreiche, zielgruppenspezifische Unterstützungsangebote ersetzt. Diese reichen von der psychologischen Studienberatung über fachbezogene, überwiegend klinisch orientierte Schwerpunkt-Curricula bis zu einem stipendiengestützten Prägraduierten-Kolleg (PGK). Seit dem WS 2016/17 wird unter direkter Mitwirkung von Studierenden ein Einzel-Mentoring schrittweise aufgebaut ("medical career mentoring"-Programm). Zurzeit existieren am Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg keine Mentoring- Programme für Studierende der Humanmedizin. Frage 2. Wie werden die in Frage 1 genannten Mentorenprogramme konkret umgesetzt? (Bitte aufgeschlüsselt nach Hochschulstandorten.) Die Umsetzung der Profilbildung des Frankfurter Curriculums an der Goethe-Universität Frankfurt beinhaltet zum einen als Bestandteil des freiwilligen, longitudinalen Schwerpunktpro- Eingegangen am 5. Mai 2017 · Bearbeitet am 5. Mai 2017 · Ausgegeben am 10. Mai 2017 Herstellung: Kanzlei des Hessischen Landtags · Postfach 3240 · 65022 Wiesbaden · www.Hessischer-Landtag.de Drucksache 19/4695 05. 05. 2017 19. Wahlperiode HESSISCHER LANDTAG 2 Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/4695 gramms des allgemeinmedizinisch-ambulanten Tracks (Hausarzttrack) Veranstaltungen im Rahmen eines regelmäßigen Mentoringprogramms für Studierende im klinischen Studienabschnitt. Zweimal pro Semester treffen sich die Mentees in Kleingruppen von max. acht Studierenden mit ihrem Mentor bzw. ihrer Mentorin. Das Themenspektrum kann auf die Wünsche und den Bedarf der Mentees abgestimmt werden, umfasst aber theoretisch alle Fragen zu den Bereichen Studium, Promotion, Praktisches Jahr und zu dem weiteren möglichen Karriereweg. Junge Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung stellen dabei als geschulte Mentoren den Link zwischen Studium und Berufswelt dar. Im Rahmen der Profilbildung im Studiengang Medizin beinhaltet auch das Profil "Forschung - Science Track" ein Mentoringprogramm für Studierende, welches zum aktuellen SS 2017 anläuft . Durch das Programm erhält jeder Studierende im Profil neben dem Betreuenden der Doktorarbeit eine unabhängige Ansprechperson, die auf dem Weg in die Wissenschaft begleitet. Mentorinnen und Mentoren werden Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler sein, die bereits eine Förderung über das Programm "FrankfurterForschungsFörderung (FFF)" des Fachbereichs erhalten haben und klinisch wie wissenschaftlich tätig sind. Sie werden der Profilteilnehmerin und dem Profilteilnehmer in regelmäßigen Treffen mit ihrer Erfahrung beratend zur Seite stehen und ein offenes Ohr für Fragen und Probleme haben. Die nachfolgenden Unterstützungs- und Förderangebote wurden an der Justus-Liebig- Universität Gießen etabliert: Thematik Zielgruppe Umfang (Personal oder Zeit) Fachbereichsspezifische psychologische Studienberatung Alle Studierenden am FB Medizin 0,8 VK A14 Kurs "Schlüsselkompetenzen" 1. und 2. FS 2 SWS Mathematik-Tutorium 1. FS 2 SWS Videobasiertes Sprachtraining im Fach Medizinische Psychologie Internationale Studierende, 1. bis 4. FS 2 SWS Tutorien für internationale Studierende in allen vorklinischen Prüfungsfächern Internationale Studierende, 1. bis 4. FS Je Fach 2 bis 10 SWS Curriculum PGK Alle Studierenden, Pflicht für Teilnehmer PGK 50 LVS Longitudinale Schwerpunkt-Curricula: Kinderheilkunde , Global Health, muskuloskelettales System, Notfall- und Intensivmedizin, Physikalische Therapie und Rehabilitation Alle Studierenden im klinischen Studienabschnitt , max. 20 Teilnehmer pro Curriculum /Jahr 5 x 2 SWS über 5 Semester FS = Fachsemester; PGK = Prägraduierten-Kolleg; LVS = Lehrveranstaltungsstunden Frage 3. Wie wollen die Hochschulen die Betreuung und Begleitung während des Studiums weiter verbessern bzw. optimieren? (Bitte aufgeschlüsselt nach Hochschulstandorten.) Der Fachbereich Medizin der Goethe-Universität Frankfurt unterhält eine individuelle Studienbegleitung finanziert aus Mitteln des Programms "Starker Start ins Studium", die Studierenden Unterstützung in Fragen der Vereinbarkeit von Familie und Studium bzw. Pflege von Angehörigen und Studium bietet. Aktuell wird dieses Angebot um ein Monitoringprogramm für Studierende mit Problemen im Studium oder im Studienverlauf ergänzt. Dieses proaktive Monitoring ist darauf ausgerichtet, Studierende schon frühzeitig auf Grund von Verzögerungen und Auffälligkeiten im Studienverlauf zu identifizieren und zum Gespräch einzuladen. Am Fachbereich wurde zudem als Pilotprojekt für das Fach Chirurgie im klinischen Studienabschnitt eine Bestandserhebung zur Beurteilung der praktisch-klinischen Ausbildung in der Chirurgie durchgeführt. Im Rahmen eines BMBF-Verbundprojektes wurde ein Curriculum- Mapping der chirurgischen Lehre im Hinblick auf die neuen Kompetenzen des NKLM (Nationaler Kompetenzbasierter Lernzielkatalog Medizin) durchgeführt. Hieraus gewonnene Erkenntnisse sind bereits in Änderungen der Studienordnung eingeflossen. Nach der erfolgreichen Umsetzung des Pilotprojekts hat der Fachbereich Medizin aktuell Mittel für das fachbereichsweite Mapping des gesamten Medizinstudienganges bereitgestellt. Daraus werden vergleichbar mit dem Chirurgie-Beispiel weitere Verbesserungen der Lehre und eine Optimierung der Ausbildung der Studierenden erwartet. An der Justus-Liebig-Universität Gießen soll das zu Frage 1 genannte 1:1-Mentoren-Programm schrittweise ausgebaut werden, wobei hochwertige Betreuung wichtiger ist als die reine Anzahl an Mentorinnen und Mentoren und Mentees. Zudem sollen Förderangebote für besonders leis- Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/4695 3 tungsstarke Studierende, die auch ein Mentoring durch eine Hochschullehrerin oder einen Hochschullehrer enthalten, ausgeweitet werden. Im Rahmen der Reformbemühungen des Fachbereichs Medizin der Philipps-Universität Marburg ist auch die Betreuung und Begleitung der Studierenden während des Studiums im Rahmen von Mentoring-Programmen ein Thema der Curriculumskommission. Konkrete Schritte sind im Moment noch nicht geplant. Frage 4. An welchen hessischen Hochschulen werden Medizinstudierende inwiefern auf wissenschaftliches Arbeiten vorbereitet? (Bitte aufgeschlüsselt nach Hochschulstandorten.) Am Fachbereich Medizin der Goethe-Universität Frankfurt werden die Studierenden schon im vorklinischen Studienabschnitt in den Seminaren "Naturwissenschaftliche Methoden in der Klinik " an wissenschaftliches Arbeiten in den Fächern Biologie, Chemie und Physik herangeführt. Im Rahmen des Kurses und des Seminars zur medizinischen Psychologie und medizinischen Soziologie wird die Interpretation statistischer Daten, mit der Vermeidung eines Bias in wissenschaftlichen Untersuchungen und mit den bekannten statistischen Fehlern, thematisiert. Im klinischen Studienabschnitt wird im Bereich des Querschnittsbereichs 1 Biomathematik, Biometrie, Epidemiologie und Evidenzbasierte Medizin das wissenschaftliche Arbeiten und die Interpretation wissenschaftlich erhobener Daten sowie die statistische Verwendung dieser Daten unterrichtet. Außerdem wird in allen Profilfächern das Wahlfach "Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten" bzw. "Wissenschaftliches Arbeiten in der Medizin" angeboten. Die Studierenden sind verpflichtet, mindestens vier Semesterwochenstunden in einer oder mehreren Veranstaltungen in einem Profilfach ihrer Wahl zu belegen. Das Angebot der oben genannten Veranstaltungen in allen Profilfächern eröffnet somit allen Studierenden die Option, diese Fortbildung zu besuchen. In Ergänzung zum Grundstudium, in dem wichtige Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens (z.B. Statistik, Biometrie, Med. Informatik) vermittelt werden, bestehen an der Justus-Liebig- Universität Gießen mehrere Wahlpflichtfachangebote, die sich explizit dieser Thematik (z.B. methodisch-theoretisch, methodisch-experimentell; Analyse & Verfassen von Publikationen u. a. m.) widmen. Seit Januar 2017 wird im Rahmen des BMBF-geförderten Projekts "Einstieg mit Erfolg 2020" aus dem Qualitätspakt Lehre ein Einzel-Projekt "Curriculum Medizin" zum Aufbau eines wissenschaftlichen Curriculums bereits in den ersten beiden Studienjahren gefördert (Fördersumme 170 T€). Die begonnene Überarbeitung der Curriculums zum Medizinstudium adressiert unter diesem Gesichtspunkt drei Ziele: a) Umsetzung der Empfehlungen des Nationalen Kompetenzorientierten Lernzielkatalogs Medizin bzw. Zahnmedizin (NKLM bzw. NKLZ). b) Curriculare Einbindung einer vorbereitenden Projektarbeit im 2. bis 3. Studienjahr und einer Forschungsarbeit im 3. bis 5. Studienjahr (vgl. Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Stärkung wissenschaftlicher Kompetenzen im Medizinstudium 2015). c) Im Rahmen der vom Wissenschaftsrat vorgeschlagenen stärkeren Wahl-Binnendifferenzierung (Umfang 20 bis 25 % des Studieninhaltes) insbesondere eine deutliche stärkere Wissenschaftsorientierung für interessierte Studierende ("scientific track"). Die Studierenden des Fachbereichs Medizin der Philipps-Universität Marburg haben zurzeit die Möglichkeit verschiedener Schwerpunktcurricula, die sich thematisch an den Forschungsschwerpunkten des Fachbereichs orientieren und als Wahlveranstaltungen angeboten werden. Somit konnte ein Angebot für an dieser Thematik interessierte Studierende geschaffen werden. Frage 5. Welche konkreten Maßnahmen, Angebote und Curricular (Doktoranden-Curriculum etc.) gibt es bezogen auf die Fragen 3 und 4? (Bitte aufgeschlüsselt nach Hochschulstandorten.) An der Goethe-Universität Frankfurt wurde zum WS 2016/2017 die Profilbildung des Frankfurter Curriculums im Studiengang Medizin durch den Fachbereich Medizin umgesetzt. Durch diese wird den Studierenden die Möglichkeit geboten, die Studieninhalte frühzeitig entsprechend ihrer Neigung auszurichten. Die Entscheidung für eine gezielte Ausrichtung des Studiums wird zu Beginn des klinischen Studienabschnitts getroffen. Neben den bereits unter Frage 4 gelisteten curricularen Lehrveranstaltungen richtet sich das Angebot im Profil "Forschung - Science Track" speziell an Studierende, die sich für eine (natur-) wissenschaftliche Tätigkeit in Ergänzung zum Berufsbild des zumeist klinisch tätigen Mediziners interessieren bzw. eine vermehrt wissenschaftlich orientiere Ausbildung anstreben. Bestandteil dieser Profilbildung ist eine auch experimentelle Promotion, die durch das fachbereichsinterne Frankfurter Promotionsstipendium 4 Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/4695 im Rahmen des Förderprogramms "FrankfurterPromotionsFörderung (FPF)" des Fachbereichs Medizin unterstützt und durch ein Mentoringprogramm begleitet wird. Für das im WS 2016/2017 neu eingerichtete Profilfach wurde aus dem bereits bestehenden Kursangebot eine Kursauswahl zu fünf wissenschaftlichen Themenschwerpunkten zusammengestellt, das die Themengebiete Einführung in wissenschaftliches Arbeiten, Klinische Forschung, Molekularbiologie , Zellbiologie/Biochemie und weiterführendes wissenschaftliches Kursangebot abdeckt. Die Kursauswahl im Profilfach wird kontinuierlich angepasst und erweitert. Alle Teilnehmer am Profil "Forschung - Science Track" eines Jahrgangs stellen zudem die Ergebnisse ihrer experimentellen Promotion auf einer gemeinsamen Veranstaltung im Rahmen eines Seminarvortrags mit anschließender Diskussion vor. Neben den genannten Angeboten nutzen die Promovierenden des Fachbereichs Medizin zudem die Angebote im Rahmen des Promotionskollegs (siehe hierzu Frage 6). Die Justus-Liebig-Universität Gießen verweist grundsätzlich auf die Antworten zu den Fragen 3 und 4. Besondere Erwähnung verdient das Prägraduierten-Kolleg, in dem in jedem Semester bis zu 15 Studierende wissenschaftliche Projekte, in der Regel zur Vorbereitung ihrer Promotion, im Rahmen eines wissenschaftsbezogenen Urlaubssemesters (gem. § 8 Hessische Immatrikulationsverordnung : Ableistung einer studienbedingten Praktikumszeit, die nicht Teil des Studiums ist) durchführen. Der Fachbereich Medizin hat seit 2010 134 Studierende mit einem Stipendium von 500 € pro Monat über neun Monate mit einer Gesamtfördersumme von 603 T€ unterstützt, wobei ca. 25 % der Förderung von den Instituten und Einrichtungen zur Verfügung gestellt wurden. Das Studienprogramm "Klinische Evaluation" der Philipps-Universität Marburg will junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in die Lage versetzen, insbesondere klinische, aber auch epidemiologische und versorgungsforschende Studien zu planen, durchzuführen und auszuwerten . Das Koordinierungszentrum für Klinische Studien der Philipps-Universit Marburg führt das halbjährige, berufsbegleitende Studienprogramm "Klinische Evaluation" angebunden an den Fachbereich Medizin durch. Dieses richtet sich primär an Ärztinnen und Ärzte. Das Schwerpunktcurriculum "Primärversorgung" welches bereits schon im vorklinischen Studienabschnitt angeboten wird, steht in enger Kooperation zu dem Studienprogramm "Klinische Evaluation". Frage 6. Wie werden Promovierende in der Medizin im Konkreten begleitet und betreut? (Bitte aufgeschlüsselt nach Hochschulstandorten.) Den Studierenden und Promovierenden des Fachbereichs Medizin der Goethe-Universität Frankfurt wird zum einen im klinischen Studienabschnitt die Möglichkeit geboten, an Doktorandenseminaren und Kolloquien der Abteilung, an der das Promotionsverfahren betreut wird, teilzunehmen. Diese beschäftigen sich mit den Forschungsschwerpunkten der jeweiligen Abteilung . Jede Promovierende und jeder Promovierende wird durch mindestens eine Betreuerin oder einen Betreuer über die gesamte Zeit der Promotion begleitet und unterstützt. Das Verhältnis zwischen der betreuenden Person und der oder dem Promovierenden wird dabei durch die Promotionsvereinbarung gemäß § 5 (2) der Promotionsordnung des Fachbereichs Medizin geregelt. Diese beinhaltet Aufgaben und Pflichten auf beiden Seiten und ist als Anlage Bestandteil der Promotionsordnung des Fachbereichs. Zum anderen und über die direkte Betreuung einer oder eines jeden Promovierenden durch die Doktormutter oder den Doktorvater hinaus steht den Promovierenden am Fachbereich Medizin der Goethe-Universität mit dem Promotionskolleg ein umfassendes, die Promotion begleitendes Kursprogramm zur Verfügung. Die Qualität medizinischer Promotionen wurde in der Vergangenheit durch mehrere hochschulpolitische und medizinische Institutionen beklagt und die Einrichtung von Promotionskollegs empfohlen, so dass sich der Fachbereich Medizin der Goethe-Universität bereits im Jahr 2010 im Rahmen seines fachbereichsinternen Förderprogramms "FrankfurterPromotionsFörderung (FPF)" zur Etablierung dieses Promotionskollegs fachbereichsweit entschieden hat. Im Rahmen des Promotionskollegs werden acht je zweistündige Grundlagenkurse zur guten wissenschaftlichen Praxis, zur Literaturrecherche , zur Literaturverwaltung, zur Gliederung und zum Aufbau einer Dissertation, zur Formatierung mit Word, zur klinischen Epidemiologie sowie zum Datenmanagement angeboten. Darüber hinaus werden so genannte fakultative Kurse zur Einführung in die Grundbegriffe der Statistik, zu Hypothesentests, zu spezifischen Verfahren sowie eine individuelle Beratung zur Statistik und zur Fragebogenkonstruktion angeboten. Das Promotionskolleg ist seit seiner fachbereichsweiten Implementierung im stetigen Wachstum. Im Mittel melden sich 50 % der Promovierenden des Fachbereichs zum Promotionskolleg an. Zusätzlich können Promovierende am Fachbereich Medizin seit 2010 finanzielle Unterstützung durch das Promotionsstipendium im Rahmen des fachbereichsinternen Förderprogramms "FrankfurterPromotionsFörderung (FPF)" erhalten. Es handelt sich hierbei um ein eingeschränktes Vollzeitstipendium für Studierende der Medizin/Zahnmedizin, die ein Promotionsprojekt zu klinischen, experimentellen und theoretischen Fragen der Medizin bearbeiten. Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/4695 5 Promovierende in den Graduiertenkollegs des Fachbereichs sowie in den integrierten Graduiertenkollegs der Sonderforschungsbereiche, der LOEWE Schwerpunkte und Zentren sowie der Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung des Fachbereichs Medizin werden in gesonderten strukturierten Promotionsprogrammen der jeweiligen Verbundprojekte intensiv betreut. Diese strukturierten Promotionsprogramme haben eine feste Laufzeit, die Promovierenden werden individuell betreut und die Finanzierung der Promotion ist im Rahmen der bewilligten Laufzeit gesichert. Fächerübergreifend steht den Promovierenden der Goethe-Universität die "Goethe Research Academy für Early Career Researchers" (GRADE) zur Verfügung. GRADE wurde 2009 als zentrale Graduiertenakademie der Goethe-Universität gegründet, mit dem Ziel allen Promovierenden der Universität als Anlaufstelle/Ansprechpartner zu dienen. Zum GRADE Angebot gehören: individuelles Coaching und Beratung zu persönlichen und forschungsbezogenen Themen, ein umfassendes fächerübergreifendes Weiterqualifizierungsangebot, GRADEInitiatives (Doktorandinnen und Doktoranden Arbeitsgruppen welche ideell und finanziell unterstützt werden), Organisation fächerübergreifender Vernetzungsmöglichkeiten, Social Events und Karrieregespräche (Treffen mit Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen ), Integrationsprogramm für internationale Promovierende, Sprachkurse, Language Service - Manuskripte kostenfrei auf korrektes Englisch überprüfen lassen, Konfliktmanagement im Rahmen von Promotionsverfahren, Erfassung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der frühen Berufsphase an der Goethe-Universität. Zur Betreuung von Promovierenden stehen an der Justus-Liebig-Universität Gießen zur Verfügung : Wahlfachangebote zum wissenschaftlichen Arbeiten mit einem breiten Spektrum von experimentellen Techniken bis zum Verfassen der Publikationen, Statistische Beratung durch das Institut für Medizinische Informatik am Fachbereich Medizin, Prägraduiertenkolleg (s. o.), Teilnahme an den Lehr-Veranstaltungen verschiedener, internationaler Graduierten-Schulen (z.B. Giessen Graduate School for the Life Sciences, PhD-Programm der Fachbereiche Veterinärmedizin und Medizin, International Research Training Group 1871 u. a.), Einbindung in drittmittelgeförderte Forschungsbereiche (z.B. Exzellenzcluster Cardiopulmonales System ECCPS, mehrere Sonderforschungsbereiche, Forschergruppen u. a.). Der Fachbereichsrat des Fachbereichs Medizin der Philipps-Universität Marburg hat im Rahmen eines ersten Maßnahmenpakets zur Verbesserung der Qualität medizinischer Promotionen in seiner Sitzung am 25.05.2016 die verpflichtende Anmeldung von Promotionsvorhaben beschlossen . Dem Promotionsgesuch ist außerdem eine von allen Beteiligten unterzeichnete Betreuungsvereinbarung , in der das Betreuer/Doktorandenverhältnis konkret geregelt wird, verpflichtend beizulegen. Auf der Promotionsseite des Fachbereichs wird außerdem auf das Angebot von MARA (Marburg University Research Academy, eine Einrichtung der Philipps- Universität) hingewiesen. Das Angebot der MARA umfasst die fächerübergreifende außerfachliche Weiterbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. In zielgruppenspezifisch ausgerichteten Workshops und Seminaren können Promovierende und Postdoktorandinnen bzw. Postdoktoranden berufsrelevante Kernkompetenzen (transferable skills) in Forschung und Lehre, Führung und Management erwerben bzw. vertiefen. Daneben gibt es gezielte Schulungen der Universitätsbibliothek zur Literatursuche und -verwaltung sowie zur Vermeidung von Plagiaten, auf die ebenfalls hingewiesen wird. Frage 7. Welche Rahmenbedingungen sind in den hochschulspezifischen Verordnungen diesbezüglich verankert ? (Bitte aufgeschlüsselt nach Hochschulstandorten.) Die Rahmenbedingungen zur Durchführung und Betreuung von Promotionsverfahren sind an der Goethe-Universität Frankfurt im allgemeinen durch die Allgemeinen Bestimmungen für die Promotionsordnungen der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und im speziellen für den Fachbereich Medizin durch die Promotionsordnung des Fachbereichs Medizin 6 Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/4695 der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt geregelt. Diese regeln den Abschluss einer Betreuungsvereinbarung (§ 5 (3) der Allgemeinen Bestimmungen) bzw. einer Promotionsvereinbarung (§ 5 (2) der Promotionsordnung des Fachbereichs Medizin), durch die die betreuenden Personen, der Gegenstand und die Dauer des Promotionsverfahrens, die Rechte, Pflichten und Aufgaben der Promovierenden und der Betreuenden sowie die Regelungen bei Nichteinhaltung der Vereinbarung festgehalten wird. Zudem wurden in den Leitlinien für die Betreuung von Promotionen an der Johann Wolfgang Goethe-Universität die Eckpunkte zur Gestaltung der Promotionsphase formuliert, die die Verlässlichkeit im Betreuungsverhältnis für Promovierende wie Betreuende hinsichtlich der Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und Ziele einer erfolgreichen Promotion stärken und universitätsweit Orientierungspunkte für die am Promotionsprozess Beteiligten bieten. Die Promotionsordnung des Fachbereichs Medizin der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde 2012/2013 vollständig überarbeitet. Wichtigste Neuerung ist eine obligate Promotionsvereinbarung , die die Pflichten von Betreuerinnen und Betreuern und Promovierenden festlegt. Im Rahmen des Prägraduierten-Kolleg (PGK) ist eine Co-Betreuung durch eine Hochschullehrerin oder einen Hochschullehrer vorgeschrieben. Es gibt eine Rahmenpromotionsordnung der Philipps-Universität Marburg. Diese wird derzeit überarbeitet, die Betreuungsvereinbarungen sollen hier als Regelbestandteil verankert werden. Frage 8. Wie wollen die Hochschulen die Betreuung und Begleitung von Promotionsstudentinnen und Promotionsstudenten weiter verbessern und optimieren? (Bitte aufgeschlüsselt nach Hochschulstandorten .) Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung zum Promotionskolleg des Fachbereichs Medizin der Goethe-Universität Frankfurt wird regelhaft die Qualität der angebotenen Lehrveranstaltungen evaluiert und mit Rücksicht auf die Anforderungen und Wünsche der Promovierenden ergänzt und ausgebaut. Geplant ist zudem die Ergänzung um ein Schulungskonzept für die Betreuerinnen und Betreuer von Promovierenden, das in Zusammenarbeit mit der Frankfurter Arbeitsstelle für Medizindidaktik (FAM) des Fachbereichs Medizin angeboten werden soll. Dieses Kursmodul startet voraussichtlich mit dem WS 2017/2018 und befasst sich mit Aufgaben sowie An- und Herausforderungen, die eine gute Betreuung in Promotionsverfahren mit sich bringen. An der Justus-Liebig-Universität Gießen ist als Maßnahme eine verstärkte Einbeziehung in strukturierte wissenschaftliche Begleitprogramme auf den verschiedenen Ebenen (s. a. Antwort zu Frage 6) vorgesehen. Im Rahmen der Reformbemühungen des Fachbereichs Medizin der Philipps-Universität Marburg wird eine wichtige Säule in der curricularen Entwicklung die Wissenschaftlichkeit des Medizinstudiums sein. Detaillierte Ausarbeitungen hierzu existieren zurzeit noch nicht. Es existieren jedoch Überlegungen, dass Studierende im Rahmen ihrer Ausbildung eine wissenschaftliche Arbeit anfertigen sollen. Diese könnte dann im weiteren Verlauf zu einer Promotionsarbeit ausgebaut werden. Es existieren darüber hinaus ebenfalls Überlegungen, die Arbeit in Kooperation mit an der Universität verankerten Forschungsgruppen anzufertigen. Hierbei könnten Anknüpfungspunkte zu einer Promotionsarbeit entstehen und die Studierenden haben dadurch direkten Kontakt zu Wissenschaftlern und deren Arbeitsgruppen. Frage 9. Wie werden derzeit angehende Ärztinnen und Ärzte in der Übergangsphase vom Studium in die berufliche Praxis inhaltlich, strukturell und finanziell (Angebote, Maßnahmen etc.) unterstützt? (Bitte aufgeschlüsselt nach Hochschulstandorten.) Am Fachbereich Medizin der Goethe-Universität Frankfurt werden im Rahmen der Informationsveranstaltungen zum Praktischen Jahr auch Unterstützungsangebote für die Übergangsphase vom Studium in die berufliche Praxis vorgestellt. Hierbei werden innerhalb des Praktischen Jahres auch die Angebote des Marburger Bundes (Berufsorientierung, Einstieg in den Arztberuf) vorgestellt und ein Kontakt vermittelt. Speziell die Nutzung der Möglichkeit, das Praktische Jahr teilweise oder ganz an anderen Kliniken im Bundesgebiet zu absolvieren, eröffnet den Studierenden im Praktischen Jahr die Möglichkeit, die berufliche Praxis im Hinblick auf die verschiedenen Organisationsformen (Universitätsmedizin, größere und kleinere Kliniken in Ballungsbereichen oder der Peripherie) kennen zu lernen. Lehrkrankenhäuser, die sich an der Ausbildung in Famulaturprogrammen und im Praktischen Jahr beteiligen, nutzen hierbei vielfältig den Kontakt zu den Studierenden für die aktive Rekrutierung des ärztlichen Nachwuchses nach Abschluss des Studiums. Für Interessierte am Berufsbild des Hausarztes bietet das Institut für Allgemeinmedizin des Fachbereichs Medizin der Goethe-Universität zudem schon während des Studiums im Bereich des Blockpraktikums und des Wahlfachtertials Allgemeinmedizin eine große Praxisnähe. Die Praktika können wahlweise in einer Lehrpraxis im städtischen wie auch im ländlichen Raum stattfinden (Programm "Landpartie 2.0"). Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/4695 7 Aber nicht zuletzt auch im Rahmen des curricularen Unterrichts bei der Arbeit in Kleingruppen (drei bzw. sechs Studierende) während der Untersuchung am Krankenbett (UaK) bietet sich den Lehrenden die Möglichkeit der Vermittlung von Hilfen zum Übergang vom Studium in die berufliche Praxis. An der Justus-Liebig-Universität Gießen sind das 5. Studienjahr und das nachfolgende Praktische Jahr inhaltlich stark ausgerichtet auf die spätere berufliche Praxis und bilden somit die angesprochene Übergangsphase. Das 5. Studienjahr umfasst ein intensives Praktikumssemester mit vier vierwöchigen Praxisblöcken und ein Intensivierungssemester zur Vorbereitung auf das schriftliche M2-Examen. Thematisch stehen klinische Entscheidungsfindung und praktische, patientennahe Fertigkeiten im Vordergrund in den verschiedenen klinischen Fächern. Die Ausbildung im Praktischen Jahr erfolgt nach den Vorgaben der ÄAppO gemäß den fachbezogenen Logbüchern. Zur Sicherung der Ausbildungsqualität im Praktischen Jahr wurde ein eigenständiges QM-System etabliert (Auswahl der Lehrkrankenhäuser gemäß Qualitätskriterien des Medizinischen Fakultätentages, Auswertung der Logbücher, Nutzung evidenzbasierter Datenbanksysteme zur klinischen Entscheidungsfindung u. a. m.). Eine direkte finanzielle Unterstützung der Studierenden kann nicht erfolgen. Im Praktischen Jahr erhalten die Studierenden eine Aufwandsentschädigung bis zu einer Höhe entsprechend BAföG-Höchstsatz, die von den Krankenhäusern oder im PJ-Wahltertial von der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (sofern in Hessen absolviert) gezahlt wird. Zurzeit existieren am Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg keine Programme, die die Problematik in der Übergangsphase vom Studium in die berufliche Praxis inhaltlich, strukturell oder finanziell aufgreifen oder begleiten. Sofern mit der Übergangsphase vom Studium in die berufliche Praxis die vorgeschriebene Weiterbildung gemeint ist, folgende Ausführungen hierzu: Im November 2011 unterzeichneten die Kassenärztliche Vereinigung Hessen, die Landesärztekammer Hessen, die Junge Allgemeinmedizin Deutschland - Regionalgruppe Hessen, die Hessische Krankenhausgesellschaft e.V. sowie die Landesverbände der Krankenkassen und der Ersatzkassen in Hessen gemeinsam den Hessischen Pakt zur Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung für die Jahre 2012 bis 2014. In 2015 wurde der Hessische Gesundheitspakt 2.0 ratifiziert und die erfolgreiche Zusammenarbeit von Landesregierung und Akteuren im Gesundheitswesen zur Weiterentwicklung der gesundheitlichen Versorgungsstrukturen fortgesetzt. Der Hessische Gesundheitspakt 2.0 fördert sowohl die Stärkung der Allgemeinmedizin als auch die Zusammenarbeit von Gesundheits- und Pflegeberufen . Die Kompetenzzentren wurden im Januar 2012 im Rahmen des Hessischen Paktes zur Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung gegründet und sind den allgemeinmedizinischen Einrichtungen der Goethe-Universität Frankfurt und der Philipps-Universität Marburg angegliedert. Die Kompetenzzentren Weiterbildung Allgemeinmedizin unterstützen Ärzte in Weiterbildung auf ihrem Weg zum Facharzt. Eine Zulassung zur vertragsärztlichen Versorgung ist nur möglich, soweit eine Weiterbildung auf ein Fachgebiet der Medizin (Allgemeinmedizin, Chirurgie usw.) absolviert und der Facharzttitel erworben wurde. Die ärztliche Weiterbildung ist durch die praktische Anwendung ärztlicher Kenntnisse in der ambulanten, stationären und rehabilitativen Versorgung der Patienten gekennzeichnet. Zu den einzelnen Maßnahmen: Goethe-Universität Frankfurt Mentoringprogramm des Weiterbildungskollegs Allgemeinmedizin Hessen: Aktuell bestehen neun Gruppen an den sechs Standorten Frankfurt am Main, Gießen, Gießen -Pohlheim, Marburg, Offenbach und Kassel. Jede Gruppe von etwa zehn bis fünfzehn Ärzten in Weiterbildung (ÄiW) traf sich durchschnittlich vier Mal im Jahr und wurde von einer erfahrenen Fachärztin oder einem erfahrenen Facharzt für Allgemeinmedizin und einer Diplompsychologin begleitet. Im vergangenen Jahr konnten vier neue Mentoren gewonnen werden, zwei scheiden aufgrund von Umzug bzw. Ruhestand aus. Insgesamt zwölf neue Mentorinnen und Mentoren waren 2016 aktiv tätig. Von 2013 bis 2016 fanden insgesamt 84 Treffen in den Mentoringgruppen statt. Beratungen von Studierenden, ÄiW und Weiterbilderinnen und Weiterbilder: Insgesamt wurden im Jahr 2016 93 ÄiW und 99 Studierende individuell zu Themen rund um die Weiterbildung Allgemeinmedizin persönlich, telefonisch oder per E-Mail beraten. Weiterentwickeltes und ausgebautes Online-Anmeldesystem, Neu etablierte regionale Weiterbildungsverbünde Allgemeinmedizin, 8 Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/4695 Train-the-trainer-Programm für Weiterbilderinnen und Weiterbilder im Fach Allgemeinmedizin , Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung, Aktualisierter Internetauftritt, Sommerfest im Rahmen des Weiterbildungskollegs für alle teilnehmenden ÄiW mit vorheriger Abschlussfeier für die Absolventen des Weiterbildungskollegs im September in Gießen, Präsenz bei Blockpraktikum Allgemeinmedizin, Praktisches Jahr Allgemeinmedizin und Landpartie Fulda, um einen optimalen Übergang vom Studium in die Weiterbildung Allgemeinmedizin zu gestalten, Publikationen geplant zu den Ergebnissen der Weiterbildungssituation aus Sicht der hessischen Prüfungsabsolventinnen und Prüfungsabsolventen sowie die Evaluation des Mentoringprogramms und der Mentorenschulungen. Philipps-Universität Marburg Planung, Durchführung, Weiterentwicklung und Evaluation des Seminarprogramms - insbesondere Einführungsseminare für ÄiW, Neustrukturiertes und überarbeitetes Online-Anmeldesystem, Neu etablierte regionale Weiterbildungsverbünde, Neugestaltung des Internetauftritts, Regelmäßige Beratungen von Studierenden und Absolventinnen und Absolventen, Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger zum Fach Allgemeinmedizin sowie Weiterbilderinnen und Weiterbilder, Öffentlichkeitsarbeit, Ausbau des Blockpraktikums "Landpartie Vogelsberg" (zweiwöchiges Pflichtpraktikum der Allgemeinmedizin in einer typischen Landarztpraxis) sowie Planung der Praktika in weiteren ländlichen Kreisen, Sommerfest im Rahmen des Weiterbildungskollegs für alle teilnehmenden ÄiW mit vorheriger Abschlussfeier für die Absolventen des Weiterbildungskollegs im September in Gießen (Austausch und Vernetzung), Abschließend wird darauf hingewiesen, dass parallel zu den oben genannten Aktivitäten der Kompetenzzentren auch Unterstützungsmaßnahmen von der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen angeboten werden. Frage 10. Wie wollen die Hochschulen die Betreuung und Begleitung von angehenden Ärztinnen und Ärzten in der Übergangsphase vom Studium in die berufliche Praxis verbessern und optimieren? (Bitte aufgeschlüsselt nach Hochschulstandorten.) Die Goethe-Universität Frankfurt führt hierzu Folgendes aus: Die Wahl des ersten Arbeitgebers nach Abschluss des Medizinstudiums begründet sich häufig auf Erfahrungen und Kontakten zu den Ausbildungsstätten im Praktischen Jahr. Die Rekrutierung von qualifizierten und motivierten Berufsanfängern aus der Studentenschaft liegt im ureigenen Interesse der Ausbildungsstätte für das Praktische Jahr, sei es das Universitätsklinikum, das Akademischen Lehrkrankenhaus oder die Akademische Lehrpraxis. Somit sind eine gesteigerte Motivation und die Bereitschaft zur engagierten Lehre in der betreuenden Einrichtung unabdingbar und führen zur nachhaltigen Verbesserung bei der Vorbereitung des Übergangs vom Studium in die frühe Berufsphase. In der nahen Vergangenheit wurde eine Vielzahl an Maßnahmen zur Optimierung der Betreuung und Begleitung von angehenden Ärztinnen und Ärzten in der Übergangsphase vom Studium in die berufliche Praxis eingeführt, die in den Antworten zur Frage 9 zu finden sind. Wurde die Betreuungsleistung bisher außerhalb des Universitätsklinikums nur durch die betreuende Einrichtung selbst evaluiert, so wird die Information zur Qualität der Betreuung im Praktischen Jahr mit Einführung der Online-Evaluierung der Lehrveranstaltungen zum SS 2017 in die fachbereichsweiten Evaluationsergebnisse einfließen und steht dem Fachbereich für Überlegungen zur weiteren, kontinuierlichen Verbesserung zur Verfügung. Der Justus-Liebig-Universität Gießen erscheint eine Stärkung von Kompetenzen wesentlich, die neben dem notwendigen Fachwissen und Fachkönnen notwendig sind, um den klinischen Arbeitsalltag zu meistern, z.B. Organisationskompetenz, strukturiertes Arbeiten auch unter zeitlicher Enge, qualifizierte (interprofessionelle) Kommunikation. Die Philipps-Universität Marburg hat mitgeteilt, dass aufgrund der aktuellen Stellensituation in den Kliniken und Praxen im Moment längere Phasen ohne Beschäftigung im Anschluss an das Studium nicht gegeben sind. Wiesbaden, 18. April 2017 Boris Rhein