Kleine Anfrage der Abg. Bauer, Arnoldt, Banzer, Bächle-Scholz, Caspar, Dietz, Heitland, Klein, Müller-Klepper, Schwarz, Steinraths, Tipi, Utter und Wiegel (CDU) betreffend IHK-Zukunftswerkstätten und Antwort des Kultusministers Vorbemerkung der Fragesteller: In den 2011 von der IHK Darmstadt eingerichteten Zukunftswerkstätten arbeiten Schüler verschiedener Schulformen unter Begleitung von Lehrkräften, Unternehmen und Experten berufsorientiert an ihrer Zukunft. Vorbemerkung des Kultusministers: Die Berufs- und Studienorientierung (BSO) ist in den letzten zehn Jahren zunehmend zu einem wichtigen Thema in unseren Schulen geworden. Einzelne Schulen haben, teilweise mit Unterstützung des Schulträgers, teilweise mit Hilfe von Sponsoren oder Fördervereinen, spezielle Berufsorientierungsräume dafür eingerichtet, wenn entsprechende Raumkapazitäten zur Verfügung stehen. In diesen Räumen können Informationsmaterialien über Berufe und Angebote aus der Region ausgelegt werden und Veranstaltungen stattfinden. Die Jugendlichen können themenbezogen im Internet recherchieren, Ausbilderinnen und Ausbilder regionaler Unternehmen sich über einzelne Berufe oder Berufsfelder informieren, Auszubildende den Schülerinnen und Schülern von ihrer Ausbildung berichten und die Beratungsfachkräfte der Agenturen für Arbeit ihre Schulbesprechungen abhalten. Für Kompetenzfeststellungen, Bewerbungstrainings, Lehrerfortbildungen und Beratungsgespräche auch für Eltern bieten solche speziell eingerichteten Räume ebenfalls sinnvolle Nutzungsmöglichkeiten. In der Schule am Sportpark in Erbach (Odenwaldkreis) wurde bereits 2009 ein sog. Berufsorientierungszimmer eingerichtet. Die Strahlemann-Stiftung griff die Idee auf und unterstützte im Zuge ihres Projektes Talent Company an der Theodor-Litt-Schule in Michelstadt die Einrichtung eines Berufesaals. An sieben weiteren Schulen wurden in der Zwischenzeit ebenfalls entsprechende Räume mit Hilfe der Stiftung ausgestattet, zwei weitere befinden sich in Vorbereitung. Auch die IHK Darmstadt wurde auf das Projekt aufmerksam, überzeugte sich von dem Konzept und entschied Ende 2010, 1 Mio. € zur Verfügung zu stellen, um möglichst viele Schulen in der Region Südhessen mit sog. Zukunftswerkstätten nach dem Erbacher Vorbild auszustatten. Räume und Mobiliar wurden von den Schulen bzw. Schulträgern bereitgestellt, die IHK Darmstadt finanzierte die technische Ausstattung (Rechner, Beamer etc.). Sie versteht unter dem Begriff "Zukunftswerkstatt" ein Konzept zur Berufsorientierung an Schulen. Diese Vorbemerkungen vorangestellt, beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1. Welche hessischen Schulen nehmen an diesen Zukunftswerkstätten teil? Die folgenden hessischen Schulen haben mit Unterstützung der IHK Darmstadt Zukunftswerkstätten eingerichtet und nehmen insofern an dem entsprechenden IHK-Projekt teil: 1. Stadtteilschule Arheilgen, Darmstadt Arheiligen, 2. Offene Schule Babenhausen (Joachim-Schumann-Schule), Babenhausen, 3. Oberzent-Schule Beerfelden, Beerfelden, 4. Geschwister-Scholl-Schule, Bensheim, 5. Schillerschule, Bensheim, 6. Georg-Ackermann-Schule, Breuberg, 7. Bernhard-Adelung-Schule, Darmstadt, 8. Eleonorenschule, Darmstadt, Eingegangen am 21. Dezember 2017 · Ausgegeben am 28. Dezember 2017 Herstellung: Kanzlei des Hessischen Landtags · Postfach 3240 · 65022 Wiesbaden · www.Hessischer-Landtag.de Drucksache 19/5387 21. 12. 2017 19. Wahlperiode HESSISCHER LANDTAG 2 Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/5387 9. Wilhelm-Leuschner-Schule, Darmstadt, 10. Anne-Frank-Schule, Raunheim, 11. Goetheschule, Dieburg, 12. Schule am Sportpark, Erbach, 13. Heinrich-Böll-Schule, Fürth, 14. Integrierte Gesamtschule Mainspitze, Ginsheim-Gustavsburg, 15. Ernst-Reuter-Schule, Groß-Umstadt, 16. Max-Planck-Gymnasium, Groß-Umstadt, 17. Albert-Schweitzer-Schule, Groß-Zimmern, 18. Martin-Buber-Schule, Heppenheim, 19. Ernst-Göbel-Schule, Höchst im Odenwald, 20. Integrierte Gesamtschule Kelsterbach, Kelsterbach, 21. Karl-Krolopper-Schule, Kelsterbach, 22. Theodor-Litt-Schule, Michelstadt, 23. Bertha-von-Suttner-Schule, Mörfelden-Walldorf, 24. Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule, Ober-Ramstadt, 25. Otzbergschule, Otzberg-Lengsfeld, 26. Friedrich-Ebert-Schule, Pfungstadt, 27. Anne-Frank-Schule, Darmstadt-Dieburg, 28. Georg-August-Zinn-Schule, Reichelsheim, 29. Dr.-Kurt-Schumacher-Schule, Reinheim, 30. Martin-Niemöller-Schule, Riedstadt, 31. Justin-Wagner-Schule, Roßdorf, 32. Alexander-von-Humboldt-Schule, Rüsselsheim, 33. Eichwaldschule, Schaafheim, 34. Alexander-von-Humboldt-Schule, Viernheim, 35. Friedrich-Fröbel-Schule, Viernheim, 36. Eugen-Bachmann-Schule, Wald-Michelbach, 37. Albrecht-Dürer-Schule, Weiterstadt, 38. Hessenwaldschule, Weiterstadt, 39. Freiherr-vom-Stein-Schule, Eppstein , 40. Alfred-Delp-Schule, Lampertheim, 41. Carl-Weyprecht-Schule, Bad König. Frage 2. Wie bewertet sie den Erfolg des Projekts? Die Initiative wird uneingeschränkt befürwortet, da die Schulen in ihrem Auftrag zur Umsetzung der beruflichen Orientierung durch dieses Projekt sehr gut unterstützt werden. Die räumliche Ausstattung in Form von Zukunftswerkstätten dient in hervorragender Weise der Umsetzung von Maßnahmen zur Gestaltung und Optimierung des Berufsorientierungsprozesses der Schülerinnen und Schüler und trägt somit in Zusammenarbeit mit anderen Stellen zu ihrer Vorbereitung auf die Berufswahl und Berufsausübung sowie auf die Arbeit in der Familie und in anderen sozialen Zusammenhängen bei und erfüllt damit die Maßgaben des § 3 Abs. 13 des Hessischen Schulgesetzes. Der Erlass zur Ausgestaltung der Berufs- und Studienorientierung in Schulen vom 8. Juni 2015 regelt die entsprechenden Vorgaben und Maßnahmen an den hessischen Schulen. Er legt fest, dass alle allgemeinbildenden Schulen ein fächerübergreifendes Curriculum zur Berufs- und Studienorientierung haben müssen, welches im Schulprogramm zu verankern ist. In diesen schulspezifischen Curricula werden alle Maßnahmen beschrieben, die den Rahmen für den Berufsorientierungsprozess der Schülerinnen und Schüler der jeweiligen Schule bilden. Gerade für die Kooperation mit außerschulischen Partnern, auf die die Schulen bei der optimalen Gestaltung des Berufsorientierungsprozesses ihrer Schülerinnen und Schüler angewiesen sind, können die Berufsorientierungsräume sehr gut genutzt werden. Da im Bereich der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar 41 von 97 öffentlichen Schulen mit Sekundarstufe I mit Zukunftswerkstätten ausgestattet werden konnten (und 6 weitere Schulen in diesem Bereich mit entsprechenden Räumen durch die Strahlemann-Stiftung ausgestattet wurden ), kann man den Erfolg des Projektes als sehr erfolgreich bezeichnen. Wiesbaden, 12. Dezember 2017 Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz