Kleine Anfrage der Abg. Geis (SPD) vom 20.11.2017 betreffend Pilotprojekte zum Test des Minicomputers der Calliope gGmbH an hessischen Grundschulen und Antwort des Kultusministers Vorbemerkung der Fragestellerin: Im Dezember 2016 wurde an der Robinson-Schule in Hattersheim ein Pilotprojekt gestartet, im Rahmen dessen die Grundschule das Produkt "Calliope Mini" zum Testen gestellt bekam. Der "Calliope Mini" ist ein Minicomputer der Calliope gGmbH. Diese macht es sich zum Ziel, jedem Schulkind in Deutschland ab der dritten Klasse einen spielerischen Zugang zur digitalen Welt zu ermöglichen. Hiermit sollen die Kinder die Funktionsweise von Computern und die Grundlagen des Programmierens lernen. Mittlerweile ist der Minicomputer in fast allen Bundesländern ein Pilotprojekt, das durch öffentliche Einrichtungen und die Privatwirtschaft gefördert wird. Vorbemerkung des Kultusministers: Mit Hilfe des Einplatinencomputers "Calliope Mini" der Calliope gGmbH sollen Kinder auf spielerische Weise das Programmieren lernen. Bei dem Einsatz des "Calliope Mini" an der Robinson -Schule in Hattersheim handelt es sich um kein Pilotprojekt des Landes, sondern um ein Projekt, das auf die Eigeninitiative von Eltern zurückzuführen ist und im Rahmen einer AG von der Schule eigenverantwortlich umgesetzt wird. Die Lehrkräfteakademie beobachtet dieses Projekt und steht beratend zur Seite. Nach einem fachlichen Austausch des HKM mit der Calliope gGmbH werden Unterstützungsmöglichkeiten des Landes für Schulen, die den Minicomputer einsetzen wollen, zunächst geprüft. Diese Vorbemerkungen vorangestellt, beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1. Wurde vor dem Entschluss zur Verwendung der Produkte der Calliope gGmbH in Form eines Pilotprojektes durch die Schulleitungen oder die Landesregierung ein Vergleich der Kosten von Konkurrenzprodukten erhoben? a) Wenn ja, nach welchen Kriterien wurde dabei vorgegangen, b) Wenn nicht, warum nicht? Da es sich um kein Pilotprojekt des Landes handelt, sondern die Geräte durch Initiative von Eltern an der Schule eingesetzt werden, wurden keine Vergleichsangebote eingeholt. Frage 2. Gibt es nach Erkenntnissen der Landesregierung im Vergleich zum Minicomputer der Calliope gGmbH kostengünstigere Vergleichsprodukte? Der Landesregierung sind ähnliche Produkte zur Durchführung von Robotik im Unterricht bekannt . Über einen Kostenvergleich lässt sich keine Aussage treffen, da dieser nur in Verbindung mit einem jeweiligen pädagogischen Konzept zum Einsatz der Produkte sinnvoll wäre. Frage 3. Wie hoch sind die Mittel des Landes und der Schulen, die im Jahr 2017 für die Initiierung des Pilotprojektes aufgewendet wurden? (Bitte aufschlüsseln nach Kreis, Schule und Kostenträger.) Von Seiten des Landes werden keine Mittel für das Projekt aufgewendet. Eingegangen am 8. Januar 2018 · Bearbeitet am 9. Januar 2018 · Ausgegeben am 12. Januar 2018 Herstellung: Kanzlei des Hessischen Landtags · Postfach 3240 · 65022 Wiesbaden · www.Hessischer-Landtag.de Drucksache 19/5434 08. 01. 2018 19. Wahlperiode HESSISCHER LANDTAG 2 Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/5434 Frage 4. Plant die Landesregierung die Minicomputer der Calliope gGmbH als festen Bestandteil des Unterrichts an allen hessischen Grundschulen einzuführen und wenn ja, ab wann? Wenn nicht, warum nicht? Derartige Planungen gibt es derzeit nicht. Zunächst ist grundsätzlich zu prüfen, inwieweit Robotik Bestandteil des Grundschulunterrichts werden soll. Frage 5. Wie hoch wären die Kosten für eine Integration der Minicomputer in den Schulalltag für das Schuljahr 2018/19? (Bitte aufschlüsseln nach Kreis, Schule und Kostenträger.) Aussagen über Kosten können nicht getroffen werden, da es weder Entscheidung noch Konzept für eine flächendeckende Einführung des Produkts gibt. Frage 6. Wie hoch sind die Mittel, die von privatwirtschaftlichen Initiativen aufgewendet werden, um die Einführung der Calliope Minicomputer zu unterstützen? (Bitte aufschlüsseln nach privatwirtschaftlichen Initiativen in den Schulen.) Informationen über Aufwendungen von privatwirtschaftlichen Initiativen zur Einführung der Calliope Minicomputer liegen der Landesregierung nicht vor. Frage 7. In welcher Form sollen die Lehrerinnen und Lehrer für den Umgang mit den Produkten weitergebildet werden und wer trägt dafür die Kosten? Da der Calliope Minicomputer nicht in Landeszuständigkeit erprobt wird, gibt es keine konkreten Planungen für eine Lehrkräftefortbildung. Frage 8. Wie sollen die Schulen zukünftig ausgestattet werden, um den notwendigen Netzzugang zur Nutzung der Calliope Computer an allen Schulen zu ermöglichen? Die Landesregierung unterstützt die hessischen Schulen unabhängig von dem Projekt Calliope bei der Förderung einer digitalen Infrastruktur, etwa durch die Förderung der Breitbandanbindung im Rahmen der Digitalstrategie des Landes oder durch die Förderung der IT-Ausstattung im Rahmen des Programms "Schule@Zukunft". Wiesbaden, 20. Dezember 2017 Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz