Kleine Anfrage der Abg. Özgüven (SPD) vom 22.11.2017 betreffend Radfahrverkehrsverbindungen zwischen der Kernstadt Marburg und den Lahnbergen und Antwort des Ministers für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung Vorbemerkung der Fragestellerin: Eine Verbesserung der Radverkehrsverbindungen ist in intensiver Arbeit mit dem neuen Radverkehrsplan für die Stadt Marburg auf den Weg gebracht worden. Ein wichtiger Bestandteil des Planes ist die deutliche Verbesserung der Radverkehrsbeziehungen zwischen der Kernstadt und den Lahnbergen. Eine mögliche Streckenvariante - von Fahrradfahrern bevorzugt - von der Kernstadt auf die Lahnberge wäre ein zu befestigender Fahrradweg über den Alten Kirchhainer Weg durch den Wald. Vorbemerkung des Ministers für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung: Die Stadt Marburg beabsichtigt die Radverkehrsbeziehungen zwischen der Kernstadt und den Lahnbergen als Gemeinschaftsmaßnahme mit Hessen Mobil Straßen- und Verkehrsmanagement und mit Beteiligung der Philipps-Universität zu planen. Hierzu hat die Stadt Marburg ein Ingenieurbüro mit der Erbringung der Planungsleistungen beauftragt. Im Rahmen dieser Planung werden mehrere Alternativen für einen möglichen Streckenverlauf, so auch die von Ihnen angefragte Verbindung über den Alten Kirchhainer Weg, geprüft. Diese Vorbemerkungen vorangestellt, beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1. Wie hoch ist das Potenzial an Radfahrerinnen und Radfahrern zwischen Kernstadt und Lahnbergen bei optimaler, d.h. sicherer und schnellerer Radweganbindung? Die zum Planungsprozess gehörende Grundlagenermittlung und die in diesem Zuge zu erstellende Potenzialanalyse sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen. Frage 2. Wie viel Kohlendioxid könnte bei optimaler Radverbindung auf die Lahnberge eingespart werden ? (Bitte aufschlüsseln nach 1.000 Personen mal 10 km mal 250 g mal Gramm Kohlendioxid.) Frage 3. Wie beurteilt die Landesregierung den lokalen Naturschutz gegenüber dem Klimaschutz? Die Fragen 2 und 3 werden wegen des Sachzusammenhangs zusammen beantwortet. Die Verringerung des Kohlendioxidausstoßes des motorisierten Individualverkehrs durch die Verlagerung auf umweltfreundlichere Verkehrsarten wie den Radverkehr ist ein wichtiges umweltpolitisches Ziel der Landesregierung. Die Landesregierung strebt an, mit der Erweiterung des hessischen Radwegenetzes und der Steigerung der Attraktivität dessen, den Anteil des Radverkehrs am gesamten Personennahverkehr zu steigern, um damit den Ausstoß von Kohlendioxid weiter maßgeblich zu reduzieren. Die Größenordnung der Einsparung wird hauptsächlich bestimmt durch den verlagerungsfähigen Individualverkehr. Präzise Prognosen hierüber sind nicht Bestandteil der derzeitigen Untersuchung . Dem Naturschutz wird im Rahmen der landschaftspflegerischen Betrachtung Rechnung getragen. Eingegangen am 18. Januar 2018 · Bearbeitet am 18. Januar 2018 · Ausgegeben am 22. Januar 2018 Herstellung: Kanzlei des Hessischen Landtags · Postfach 3240 · 65022 Wiesbaden · www.Hessischer-Landtag.de Drucksache 19/5452 18. 01. 2018 19. Wahlperiode HESSISCHER LANDTAG 2 Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/5452 Frage 4. Wie beurteilt die Landesregierung einen unbeleuchteten Schotterweg durch den Wald im Vergleich zu einem beleuchteten asphaltierten Weg durch den Wald, unter folgenden Gesichtspunkten : a) Verkehrssicherheit, b) Sicherheit und Sicherheitsempfinden insbesondere für und von Frauen, c) Möglichkeit auch den Weg bei Schneefall befahrbar zu machen, d) an steilen Etappen die Stabilität eines Schotterweges gegenüber Auswaschungen durch Regen gegenüber der Stabilität eines asphaltierten Weges? Um unterschiedliche Varianten von Radwegeführungen beurteilen zu können, sind Verkehrssicherheit , ganzjährige Befahrbarkeit und landschaftliche Attraktivität Kriterien, die im Hinblick auf die Planungsziele einer intensiven Abwägung bedürfen. Je nach Ausrichtung der Planungsziele im Rahmen der Voruntersuchung durch die Stadt Marburg wird den möglichen Varianten in unterschiedlicher Weise Rechnung getragen. Die Erfordernisse einer sicherheitsrelevanten Ausstattung orientiert sich an der Variante, die der weiteren Planung zu Grunde gelegt werden soll. Frage 5. Wie weit ist die Strecke auf die Lahnberge a) ab Rudolphsplatz über die Großseelheimer Straße und die Panoramastraße? b) ab Rudolphsplatz über den Alten Kirchhainer Weg durch den Wald? Die Strecke vom Rudolphsplatz zum Campus Lahnberge über die Großseelheimer Straße beträgt 6,6 km. Die Strecke vom Rudolphsplatz zum Campus Lahnberge über die Panoramastraße beträgt 8,5 km. Die Strecke vom Rudolphsplatz zum Campus Lahnberge über den alten Kirchhainer Weg beträgt 4,3 km. Frage 6. Wie beurteilt die Landesregierung die Verkehrssicherheit der Strecke für Fahrradfahrerinnen und Radfahrer auf die Lahnberge? a) ab Rudolphsplatz über die Großseelheimer Straße und die Panoramastraße? b) ab Rudolphsplatz über den Alten Kirchhainer Weg durch den Wald? Auf die Antwort zu Frage 4 wird verwiesen. Wiesbaden, 15. Januar 2018 Tarek Al-Wazir