Kleine Anfrage der Abg. Hofmeyer (SPD) vom 24.06.2014 betreffend JeKI (Jedem Kind sein Instrument) und Antwort des Kultusministers Vorbemerkung der Fragestellerin: In fruchtbarer Kooperation zwischen Schulen und Musikschulen haben JeKi-Projekte ("Jedem Kind ein Instrument ") über Jahre vielen Kindern in hessischen Grundschulen den Zugang zu Musikinstrumenten ermöglicht und dabei auch verborgene Talente sichtbar gemacht, die in Musikklassen der weiterführenden Schulen weiter gefördert wurden und werden. Darüber hinaus können Lehrerinnen und Lehrer feststellen, dass Kinder , die Musik machen, auch besser lernen. Das Projekt ermöglicht auch sozial schwächer gestellten Familien , ihren Kindern einen Zugang zur musikalischen Ausbildung zu eröffnen. Offenbar sollen die JeKiProjekte aber in Zukunft nicht weitergeführt werden. Vorbemerkung des Kultusministers: Das der musikalischen Förderung dienende Programm "Jedem Kind ein Instrument" (JeKi) wurde zunächst als zweijähriges Projekt im Jahr 2008 aufgelegt und mit reduzierter Ressource zweimal (in den Jahren 2010 und 2012) in Verlängerung fortgeführt. In dem Projekt erhält eine Klasse oder Lerngruppe der Schule die Möglichkeit einer intensiveren musikalischen Grundausbildung in den ersten beiden Klassen im Tandem mit Musikschullehrkräften . Bis zu 25 Kindern wird ab dem 3. Schuljahr das Erlernen eines Instruments und Ensemblespiel ermöglicht. Das ab dem Jahr 2012 entwickelte Konzept soll fortgesetzt werden. Die Fusion mit dem langjährigen Kooperationsprogramm "Kooperation Musikschule-Allgemeinbildende Schule" (seit 1999) hat das Ziel, die Kooperationen mit den Musikschulen für JeKi und andere didaktisch bewährte Modelle nachhaltig aufzustellen. Bildungsstandards und Inhaltsfelder des Kerncurriculums Primarstufe Musik werden in den überfachlichen Kompetenzen vollumfänglich umgesetzt und in den fachlichen Kompetenzbereichen einbezogen (Musik hören und umsetzen, Musikkultur erschließen) oder sogar in besonderem Maße abgedeckt (Musik machen). Bildungsstandards und Inhaltsfelder des Kerncurriculums Primarstufe Musik müssen auch bei JeKi-Schulen im Regelunterricht abgedeckt werden, da JeKi den Regelunterricht nicht ersetzt, sondern ergänzt. Diese Vorbemerkungen vorangestellt, beantworte ich im Einvernehmen mit dem Minister für Wissenschaft und Kunst die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1. Ist es richtig, dass die Landesregierung die JeKi-Projekte nur bis Sommer 2014 fortführen wird? Das ist nicht richtig. Das Programm "Jedem Kind ein Instrument" (ab 2008) dient der musikalischen Förderung an Grundschulen in Kooperation mit Musikschulen. Die Landesregierung steht zu dieser Zielsetzung und wird das Programm auch im Schuljahr 2014/15 fortführen und mit den erforderlichen Ressourcen ausstatten, um das Erlernen eines Instruments in der Grundschule durch die Kooperation mit einer Musikschule zu fördern und die Eltern benachteiligter Kinder zu entlasten. Eingegangen am 13. August 2014 · Ausgegeben am 18. August 2014 Herstellung: Kanzlei des Hessischen Landtags · Postfach 3240 · 65022 Wiesbaden · www.Hessischer-Landtag.de Drucksache 19/551 13. 08. 2014 19. Wahlperiode HESSISCHER LANDTAG 2 Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/551 Frage 2. Wurden die Schulen bzw. Musikschulen über die Einstellung des Programms informiert? Falls ja, wann und auf welchem Wege? Die Schulen sowie die Musikschulen wurden schriftlich über die Fortsetzung des Programms im kommenden Schuljahr und über die geplante Weiterentwicklung informiert. Frage 3. Welche Gründe hat die Landesregierung, die Projekte - trotz der erwiesenen positiven Effekte - einzustellen? Die Landesregierung wird das Programm auch im Schuljahr 2014/15 fortführen und mit den erforderlichen Ressourcen ausstatten. Des Weiteren wird auf die Antwort zu Frage 1 verwiesen. Frage 4. Welche gleichwertigen Alternativen wurden/werden den Schülerinnen und Schülern sowie den Schulen angeboten bzw. werden den Schulen kurzfristig angeboten werden? Frage 5. Welche der möglicherweise angebotenen Ersatzprojekte ermöglichen den Musikschulen, das qualifizierte, für die JeKi-Projekte gezielt eingestellte Personal zu halten? Auf die Antworten zu den Fragen 1 und 3 wird verwiesen. Wiesbaden, 31. Juli 2014 Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz