Kleine Anfrage der Abg. Özgüven und Dr. Sommer (SPD) vom 14.12.2017 betreffend Promotionen und Habilitationen im Fachbereich Medizin und Antwort des Ministers für Wissenschaft und Kunst Frage 1. Wie viele Promotionen im Fachbereich Medizin wurden an hessischen Hochschulen von 2002 bis heute neu begonnen und wie viele abgeschlossen? (Bitte nach Hochschule aufschlüsseln und nach Jahren und Geschlecht darstellen.) Zur Beantwortung wird auf die nachstehende Tabelle der abgeschlossenen Promotionen verwiesen , über neu begonnene liegen keine Erhebungen vor. Die Daten sind der amtlichen Statistik entnommen. Abgeschlossene Promotionen an staatl. Hochschulen in Hessen in Medizin nach Prüfungsjahr, Hochschule und Geschlecht seit 2002 Prüfungsjahr Geschlecht Hochschule U Frankfurt a.M. U Gießen U Marburg 2002 m 101 96 98 w 87 73 92 zusammen 188 169 190 2003 m 93 96 96 w 87 71 81 zusammen 180 167 177 2004 m 93 84 91 w 77 70 93 zusammen 170 154 184 2005 m 87 81 97 w 87 68 79 zusammen 174 149 176 2006 m 112 76 98 w 96 70 107 zusammen 208 146 205 2007 m 85 78 100 w 81 56 88 zusammen 166 134 188 Eingegangen am 6. Februar 2018 · Bearbeitet am 6. Februar 2018 · Ausgegeben am 9. Februar 2018 Herstellung: Kanzlei des Hessischen Landtags · Postfach 3240 · 65022 Wiesbaden · www.Hessischer-Landtag.de Drucksache 19/5786 05. 02. 2018 19. Wahlperiode HESSISCHER LANDTAG 2 Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/5786 2008 m 81 90 87 w 88 67 114 zusammen 169 157 201 2009 m 81 68 96 w 88 74 108 zusammen 169 142 204 2010 m 85 67 82 w 115 78 87 zusammen 200 145 169 2011 m 99 72 70 w 122 67 96 zusammen 221 139 166 2012 m 87 48 68 w 122 63 91 zusammen 209 111 159 2013 m 82 63 77 w 112 68 88 zusammen 194 131 165 2014 m 84 53 82 w 128 78 115 zusammen 212 131 197 2015 m 89 53 74 w 128 80 102 zusammen 217 133 176 2016 m 104 73 78 w 129 95 113 zusammen 233 168 191 Die Daten für 2017 liegen noch nicht vor. Frage 2. Wie viele dieser Promovierenden waren bzw. sind seit 2002 bis heute als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt? (Bitte nach Hochschule aufschlüsseln und nach Jahren und Geschlecht darstellen.) Im Gegensatz zu anderen Studiengängen führen Promovierende in der Medizin ihre Promotion in der Regel studienbegleitend durch und schließen sie zeitnah nach dem Abschluss des Studiums ab. Bei der überwiegenden Mehrheit der Promovierenden in der Medizin handelt es sich daher um Studierende und nicht um wissenschaftliche Angestellte. Der Großteil der Promovenden befindet sich zum Zeitpunkt der Disputation bereits in der Facharztausbildung und zählt zum ärztlichen Personal. Arbeitsvertragliche Daten werden im Zusammenhang mit Anträgen zur Annahme als Doktorandin/Doktorand nicht erhoben. Frage 3. Wie hat sich die durchschnittliche Dauer bei Promotionen im Fachbereich Medizin an hessischen Hochschulen seit 2002 entwickelt? (Bitte nach Hochschulen aufschlüsseln.) Die Anträge an die Fachbereiche Medizin zur Annahme als Doktorandin/Doktorand werden von den Promovenden oftmals erst gestellt, wenn die Doktorarbeit bereits geschrieben ist und die Abgabe der Dissertation bevorsteht. Über den tatsächlichen Beginn der Arbeit an der Promotion liegen keine statistischen Daten vor. Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/5786 3 Frage 4. Wie hat sich die Abbrecherquote bei Promotionen im Fachbereich Medizin an den hessischen Hochschulen seit 2002 entwickelt? (Bitte nach Hochschule aufschlüsseln und nach Jahren und Geschlecht darstellen.) Promotionsverfahren, die abgebrochen werden, werden nicht erfasst. Daher lässt sich die Frage nach einer Abbrecherquote nicht beantworten. Frage 5. Wie hat sich die Betreuungsquote pro Professor zu Promovierenden im Fachbereich Medizin an den hessischen Hochschulen seit 2002 bis heute entwickelt? (Bitte nach Hochschule aufschlüsseln und nach Jahren und Geschlecht darstellen.) Seit der Novellierung des Hochschulstatistikgesetzes (HStatG) im Jahr 2016 sind gemäß § 5 HStatG erstmals vergleichbare Informationen zum Promotionsstudium zu erheben. Diese Daten werden frühestens mit dem Ergebnis des Wintersemesters 2017/2018 vorliegen. Frage 6. Wie hat sich die Zahl der Habilitanden im Fachbereich Medizin an den hessischen Hochschulen von 2002 bis heute entwickelt? (Bitte nach Hochschule aufschlüsseln und nach Jahren und Geschlecht darstellen.) In der Regel werden alle angenommenen Habilitationsverfahren beendet, so dass auf die Antwort zu Frage 7 verwiesen wird. Frage 7. Wie hat sich die Zahl der abgeschlossenen Habilitationen im Fachbereich Medizin an hessischen Hochschulen von 2002 bis heute entwickelt? (Bitte nach Hochschule aufschlüsseln und nach Jahren und Geschlecht darstellen.) Zur Beantwortung wird auf die nachstehende Tabelle verwiesen. Die Daten sind der amtlichen Statistik entnommen. Abgeschlossene Habilitationen an staatl. Hochschulen in Hessen nach Prüfungsjahr, Hochschule und Geschlecht seit 2002 Prüfungsjahr Geschlecht Hochschule U Frankfurt a.M. U Gießen U Marburg 2002 m 27 14 16 w 4 3 4 zusammen 31 17 20 2003 m 21 13 13 w 2 3 4 zusammen 23 16 17 2004 m 16 9 13 w 2 2 2 zusammen 18 11 15 2005 m 23 17 12 w 5 2 4 zusammen 28 19 16 2006 m 25 16 21 w 3 5 4 zusammen 28 21 25 2007 m 16 16 16 w 8 2 2 zusammen 24 18 18 4 Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/5786 2008 m 20 21 7 w 5 — 1 zusammen 25 21 8 2009 m 17 17 13 w 4 3 2 zusammen 21 20 15 2010 m 19 8 7 w 7 3 3 zusammen 26 11 10 2011 m 10 6 12 w 5 3 3 zusammen 15 9 15 2012 m 17 7 10 w 5 3 3 zusammen 22 10 13 2013 m 19 11 10 w 5 3 2 zusammen 24 14 12 2014 m 21 6 17 w 12 3 4 zusammen 33 9 21 2015 m 16 8 11 w 11 1 2 zusammen 27 9 13 2016 m 14 12 8 w 7 3 1 zusammen 21 15 9 Frage 8. Wie bewertet die Landesregierung die sich aus den Antworten auf die Fragen 1 bis 7 abzeichnenden Tendenzen? Frage 9. Welche Konsequenz bringt eine sich verändernde “Promotionskultur in der Medizin“ für Forschung , Lehre und Praxis in Hessen mit sich? Frage 10. Wie will die Landesregierung auf die sich abzeichnenden Tendenzen bzw. auf die Konsequenzen reagieren? Die Fragen 8 bis 10 werden wegen des Sachzusammenhangs gemeinsam beantwortet. Belastbare Aussagen sind aus den vorliegenden Daten nicht abzuleiten, wohl aber lässt sich zumindest in Bezug auf die abgeschlossenen Promotionen der allgemein beobachtbare Trend zur Stärkung des Frauenanteils in der Medizin erkennen. Mittlerweile schließen deutlich mehr Frauen als Männer eine Promotion in der Medizin ab als Folge des erhöhten weiblichen Studienanfängeranteils . Was die Anforderungen an die Qualitätssicherung von Promotionen betrifft, so hat sich hierzu der Wissenschaftsrat wiederholt geäußert und entsprechende Empfehlungen bzw. Positionspapiere herausgegeben, die sowohl dem Land als auch den Universitäten und deren medizinischen Fakultäten als Leitlinien dienen. Wiesbaden, 20. Januar 2018 Boris Rhein