Kleine Anfrage des Abg. Dr. h.c. Hahn (FDP) vom 21.12.2017 betreffend Sanierungskonzept Wilhelmsbad und Wiederaufbau Kleine Parkwirtschaft in Hanau und Antwort des Ministers für Wissenschaft und Kunst Die Kleine Anfrage beantworte ich im Einvernehmen mit dem Minister der Finanzen wie folgt: Frage 1. Wann werden die Arbeiten an der Schauseite des Arkadenbaus endgültig fertig gestellt sein, die nach Beantwortung meiner Kleinen Anfrage (Drucks. 19/3081) im Herbst 2017 fertiggestellt sein sollen? Die Fertigstellung der Fassadensanierung der Südfassade des Arkadenbaus ist für Ende 2018 vorgesehen. Frage 2. Welche Gründe liegen für die weitere Verzögerung vor? Mit der Schiefereindeckung der Dachflächen des Mansarddachs konnte erst ab Mitte 2017 begonnen werden, da sich die Zimmerarbeiten an dem Holztragwerk des Mansarddachs erheblich aufwändiger darstellten, als ursprünglich bekannt war. Dies lag vor allem an einem größeren Schadensumfang am Dachstuhl. Es stellte sich heraus, dass die teilweise mit aktivem Schwamm- und Pilzbefall geschädigten Balken zwingend ausgetauscht werden mussten. Frage 3. Welche Baumaßnahmen wurden in den drei Bauabschnitten vorgenommen? Eine grundlegende Instandsetzung des Arkadenbaus begann 2004 mit dem ersten Bauabschnitt (BA) (1. BA: 2004-2007), bei dem das innere Holztragwerk im Bereich der Wände und der Decken statisch-konstruktiv ertüchtigt und ergänzt wurden. Darauf folgten die Herrichtung der Säle im Erdgeschoss zum Zwecke von Vermietungen für Veranstaltungen, der Umbau der Heizungszentrale (2. BA: 2007-2011) und die Instandsetzung der Räume für das Puppenmuseum im 1.OG mit der Verlegung von Toiletten sowie der Durchführung von Elektroarbeiten (3. BA: 2011-2013). Aktuell läuft der 4. BA mit der Instandsetzung der Außenhaut. Frage 4. Welcher Gesamtkosten hat das Land in die Ensemble investiert seit Beginn der Restaurierung investiert ? Die Gesamtkosten der Instandsetzung des Arkadenbaus (1.- 4. BA) belaufen sich auf rd. 16 Mio. €. Frage 5. Welche Maßnahmen sind beim Wiederaufbau der "Kleinen Parkwirtschaft" geplant? Im Mai 2015 ist das Gebäude durch Brandstiftung insgesamt stark beschädigt und in Teilen zerstört worden. Der historische Baubestand blieb im Kern verschont, und so sind wertvolle Teile der barocken Putze, Stuckprofile und Fassungen sowie eine Ofennische aus der Barockzeit erhalten . Der Küchenanbau musste kurz nach dem Brandereignis abgebrochen werden. Die Pläne zur Instandsetzung und zum Wiederaufbau sehen vor, das Dach in seiner historischen Form wieder aufzubauen, im Innenraum einige neuzeitliche Wände auszubauen und die historischen Oberflächen zu restaurieren. Eingegangen am 6. Februar 2018 · Bearbeitet am 6. Februar 2018 · Ausgegeben am 9. Februar 2018 Herstellung: Kanzlei des Hessischen Landtags · Postfach 3240 · 65022 Wiesbaden · www.Hessischer-Landtag.de Drucksache 19/5812 06. 02. 2018 19. Wahlperiode HESSISCHER LANDTAG 2 Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/5812 Als neuer Küchen- und Servicebau wird ein vom Gebäude abgesetzter Baukörper, dessen Gestaltung sich an den umliegenden Remisengebäuden orientiert, hinzugefügt. Als Bindeglied zwischen den Baukörpern wird ein schmaler Glasanbau fungieren. Dieser wird neben seiner Funktion als Flur für eine gute Belichtungssituation sorgen, denn die historische Parkwirtschaft war bis zum Küchenanbau des 20. und 21. Jahrhunderts auch nach Norden hin mit Fenstern versehen . Frage 6. Wie verteilen sich die Gesamtkosten auf die zukünftigen Haushaltsjahre? Die Kostenschätzung des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen (LBIH) für die Wiederherstellung der sogenannten "Kleinen Parkwirtschaft" liegt bei rd. 4.100.000 €, welche im Entwurf des Doppelhaushalts 2018 und 2019 veranschlagt sind. Frage 7. Welche Pläne hat die Landesregierung für die "Große Parkwirtschaft"? Die sogenannte "Große Parkwirtschaft" ist historisch gesehen immer das Badehaus des Kurbetriebs gewesen. Durch den aktuellen Wiederaufbau der "Kleinen Parkwirtschaft" wird dieser Gastronomiestandort prioritär ausgebaut. Die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten in Hessen (VSG) ist dabei, ein neues Nutzungs- und Instandsetzungskonzept für das ehemalige Badehaus aufzustellen, mit dem das Gebäude denkmalgerecht und wirtschaftlich genutzt werden kann. Frage 8. Bis wann rechnet die Landesregierung damit eine konkreten Planung und Finanzierung für diesen Teil des Parks vorlegen zu können? Eine konkrete Planung mit einem Finanzierungskonzept für das Badehaus und weitere Vorhaben im Park erfordern umfangreiche Voruntersuchungen. Erste Ergebnisse und Studien sind von der VSG für Anfang 2019 vorgesehen. Wiesbaden, 24. Januar 2018 Boris Rhein