Kleine Anfrage der Abg. Özgüven (SPD) vom 01.08.2018 betreffend Zukunft der alten geisteswissenschaftlichen Uni-Gebäude in Marburg und Antwort des Ministers für Wissenschaft und Kunst Vorbemerkung der Fragestellerin: Nach dem Umzug der Universitätsbibliothek und vieler Fachbereiche und Institute auf den neuen Campus "Firmanei" in Marburg, werden die alten geisteswissenschaftlichen Gebäude parallel zur Stadtautobahn in Marburg in absehbarer Zeit komplett leer stehen. Bei dem gesamten alten Gebäudekomplex, bestehend aus einem Bibliotheksgebäude, einem Schwesternwohnheim sowie vier Hochhäusern und zwei dreigeschossigen Gebäuden handelt es sich um Landesliegenschaften aus den sechziger Jahren. Vorbemerkung des Ministers für Wissenschaft und Kunst: Bei den zwischen der Wilhelm-Röpke-Straße und der B 3 gelegenen Liegenschaften handelt es sich um Ressortvermögen des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. Das im Norden des Areals gelegene Schwesternwohnheim (Wilhelm-Röpke-Straße 8) wurde vom Land dem Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) im Erbbaurecht übertragen. Sämtliche anderen Gebäude in der Wilhelm-Röpke-Straße 4 bis 6 stehen in der Nutzung und Liegenschaftsverwaltung der Philipps-Universität Marburg. Die Studierendenzahlen an der Universität Marburg sind von 2010 bis 2017 um über 20 % gestiegen , woraus sich grundsätzlich ein erhöhter Flächenbedarf für die Studierenden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ergibt. Auch nach der kürzlich erfolgten Inbetriebnahme der neuen zentralen Universitätsbibliothek in der Deutschhausstraße befindet sich die ehemalige zentrale Universitätsbibliothek in der Wilhelm -Röpke-Straße 4 noch in Nutzung. Das Gebäude wird bis ca. 2022 als Ausweichfläche für die Modernisierung des Hauptgebäudes des Fachbereichs Rechtswissenschaften benötigt. Die geistes- und sozialwissenschaftlichen Institutsgebäude in der Wilhelm-Röpke-Straße 6 werden darüber hinaus absehbar noch mehr als 10 Jahre benötigt, da für einen Umzug der gesamten Geistes- und Sozialwissenschaften auf den Campus Firmanei die dort noch von der vorklinischen Medizin genutzten Gebäude erst freigezogen und dann umfangreich für die Geisteswissenschaften modernisiert werden müssen. Das Schwesternwohnheim in der Wilhelm-Röpke-Straße 8 mit seinen ca. 100 Zimmern wird als solches weiterhin benötigt und genutzt. Allgemein ist die Vorgehensweise bei Aufgabe einer bisherigen Nutzung von Grundstücken und Gebäuden im Ressortbereich, dass zunächst geprüft wird, ob anderweitiger Bedarf aus dem Ressort Wissenschaft und Kunst insgesamt besteht, und daraus ggf. eine Nachnutzung in Betracht kommt. Diese Vorbemerkungen vorangestellt, beantworte ich die kleine Anfrage wie folgt: Frage 1. Welche Planungen hat die Landesregierung in Bezug auf den parallel zur Stadtautobahn liegenden alten Gebäudekomplex der Geisteswissenschaften in Marburg? Der Gebäudekomplex wird mittelfristig noch von Seiten der Philipps-Universität Marburg benötigt , so dass noch keine konkreten Planungen für eine zukünftige (Nach-) Nutzung vorliegen. Eingegangen am 7. September 2018 · Bearbeitet am 7. September 2018 · Ausgegeben am 10. September 2018 Herstellung: Kanzlei des Hessischen Landtags · Postfach 3240 · 65022 Wiesbaden · www.Hessischer-Landtag.de Drucksache 19/6622 07. 09. 2018 19. Wahlperiode HESSISCHER LANDTAG 2 Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/6622 Frage 2. Auf welchen Betrag würden sich eventuelle Abrisskosten belaufen? Ob im Rahmen eines Nachnutzungskonzeptes des Areals die bestehenden Gebäude ganz oder teilweise abgerissen werden, lässt sich derzeit nicht beantworten. Frage 3. Wie bewertet die Landesregierung die Möglichkeit, den Gebäudekomplex in Anbetracht des knappen Wohnungsmarktes, zum Zwecke des (studentischen) Wohnens umzugestalten oder frei werdende Flächen in diesem Areal mit Wohngebäuden zu bebauen? Grundstücke und Hochschulgebäude, die für Nutzungen im Ressortbereich entbehrlich sind, werden prioritär den Studentenwerken zur Schaffung von studentischem Wohnraum angeboten. Wiesbaden, 31. August 2018 Boris Rhein