Kleine Anfrage der Abg. Rudolph und Roth (SPD) vom 19.08.2014 betreffend Versorgungsämter in Hessen und Antwort des Ministers des Innern und für Sport Die Kleine Anfrage beantworte ich wie folgt: Frage 1. Wie hat sich die Zahl der Beschäftigten an den hessischen Versorgungsämtern in den letzten fünf Jahren entwickelt (bitte nach Versorgungsämtern und Jahr getrennt aufschlüsseln)? Zur Beantwortung dieser Fragen wird auf die Anlagen 1 und 3 verwiesen. Frage 2. Wie hat sich die Zahl der zu bearbeitenden Anträge an den hessischen Versorgungsämtern in den letzten fünf Jahren entwickelt (bitte ebenfalls nach Versorgungsämtern und Jahr getrennt aufschlüsseln )? Frage 3. Wie hat sich die Zahl der Widerspruchsverfahren in den letzten fünf Jahren an den hessischen Versorgungsämtern entwickelt (bitte nach Jahren und Versorgungsämtern aufschlüsseln)? Zur Beantwortung dieser Fragen wird auf die Anlage 2 verwiesen. Frage 4. Auf welcher Basis erfolgt die Personalbedarfsrechnung für die Versorgungsämter? Frage 5. In welcher Form werden bei der Personalbedarfsberechnung Urlaubs- und Krankheitszeiten be- rücksichtigt? Mit Verordnung vom 17. September 2007 (GVBl. I S. 596, zuletzt geändert durch Verordnung vom 22. November 2012, GVBl. S. 449) wurden die örtlichen Zuständigkeitsregelungen im Bereich der Hessischen Versorgungsverwaltung neu gefasst. Ziel ist, neben einer sich an Landkreisgrenzen orientierenden Zuständigkeitsabgrenzung, eine gleichmäßige Auslastung der sechs Hessischen Ämter für Versorgung und Soziales und damit verbunden eine bedarfsgerechte Verteilung des vorhandenen Personals unter Berücksichtigung des jeweiligen Aufgabenvolumens zu erreichen. Die in diesem Zusammenhang entwickelten Messzahlen, mit denen ein möglicherweise genauerer Personalbedarf hätte ermittelt werden können, waren Anlass eines durch den Bezirkspersonalrat initiierten personalvertretungsrechtlichen Streitverfahrens. In diesem wurde sich in der Weise verglichen, dass die erarbeiteten Messzahlen im Bereich der Hessischen Ämter für Versorgung und Soziales nicht als allgemeine Grundsätze für die Bemessung des Personalbedarfs zugrunde gelegt werden. Daraufhin wurde federführend durch das Regierungspräsidium Gießen ein Konzept zur Personaleinsatzplanung - unter Berücksichtigung der erfahrungsgemäß anfallenden durchschnittlichen Urlaubs- und Krankheitszeiten - bei den Hessischen Ämtern für Versorgung und Soziales erarbeitet. Hierbei wurde aufgrund des Umstands, dass in der Versorgungsverwaltung seit Mitte der 90er Jahre rund die Hälfte des seinerzeitigen Stellenbestands abgebaut wurde davon ausgegangen , dass kein signifikanter Stellenüberhang besteht. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund der sich verändernden Aufgabenstruktur der Versorgungsämter zu berücksichtigen. Während die Fallzahlen im Bereich der Kriegsopferversorgung auf Grund der Natur der Sache rückläufig sind, sind die neuen Aufgaben im Bereich Eltern- und Betreuungsgeld ansteigend. Eingegangen am 13. Oktober 2014 · Ausgegeben am 14. Oktober 2014 Herstellung: Kanzlei des Hessischen Landtags · Postfach 3240 · 65022 Wiesbaden · www.Hessischer-Landtag.de Drucksache 19/776 13. 10. 2014 19. Wahlperiode HESSISCHER LANDTAG 2 Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/776 Dieses Konzept ist als Grundlage für die personellen und organisatorischen Entscheidungen im Sinne eines wirtschaftlichen und bedarfsorientierten Personaleinsatzes gedacht und wird in Abhängigkeit sich ändernder Rahmenbedingungen und beim Vorliegen neuer Erkenntnisse überprüft und ggfs. angepasst. Frage 6. Hält die Landesregierung die Personalbesetzung in den einzelnen hessischen Versorgungsämtern für angemessen? Wenn ja, wie wird dies begründet, wenn nein, was gedenkt sie zu unternehmen, um Über- oder Unterbesetzung abzubauen? Die Personalsituation in den Versorgungsämtern ist insbesondere unter Berücksichtigung der Personalausstattung mit vielen schwerbehinderten Beschäftigten angemessen. Durch das Verteilungskonzept wird zwischen den Versorgungsämtern eine gerechte Verteilung der Stellen bzw. des vorhandenen Personals hergestellt. Wiesbaden, 30. September 2014 Peter Beuth Anlagen Anlage 1 Beschäftigte Darmstadt Frankfurt Fulda Gießen Kassel Wiesbaden Gesamt 2009 120 186 118 170 136 95 825 2010 117 180 116 170 138 98 819 2011 119 175 116 171 131 100 812 2012 114 172 118 168 126 100 798 2013 119 173 123 175 129 114 833 Beschäftigte Versorgungsverwaltung 2009-2013 Erläuterungen: 1. Die Daten beziehen sich jeweils auf den 31.12. 2. Der Anstieg in 2013 ist durch die hohe Anzahl an Fristkräften im Betreuungsgeld und die Umsetzung des Aktendokumentationszentrums begründet. Für das Betreuungsgeld gibt es bisher keine Stellen. Die Verträge laufen Mitte 2015 aus. Anlage 2 Anträge Darmstadt Frankfurt Fulda Gießen Kassel Wiesbaden Insgesamt 2009 136 81 65 266 46 20 614 2010 167 68 93 336 19 33 716 2011 144 64 94 255 16 18 591 2012 140 13 60 243 39 24 519 2013 62 8 68 270 27 17 452 Widersprüche Darmstadt Frankfurt Fulda Gießen Kassel Wiesbaden Insgesamt 2009 21 33 39 82 60 11 246 2010 16 22 27 91 32 16 204 2011 17 26 48 57 22 3 173 2012 33 31 30 71 23 9 197 2013 12 21 26 65 32 6 162 Anträge Darmstadt Frankfurt Fulda Gießen Kassel Wiesbaden Insgesamt 2009 182 620 197 251 210 199 1.659 2010 186 728 179 211 200 170 1.674 2011 189 902 141 215 152 216 1.815 2012 323 785 155 287 274 422 2.246 2013 367 848 190 325 417 581 2.728 Widersprüche Darmstadt Frankfurt Fulda Gießen Kassel Wiesbaden Insgesamt 2009 28 49 38 39 20 14 188 2010 39 66 46 30 46 36 263 2011 44 56 32 35 30 38 235 2012 23 68 27 26 48 35 227 2013 30 55 21 28 25 33 192 Fachbereich Bundesversorgungsgesetz, Zivildienstgesetz, Soldatenversorgungsgesetz, Strafrechtliche Rehagesetze Opferentschädigungsgesetz Anträge Darmstadt Frankfurt Fulda Gießen Kassel Wiesbaden Insgesamt 2009 23.234 34.475 22.405 29.483 22.951 20.697 153.245 2010 23.407 34.321 22.600 28.783 23.262 20.339 152.712 2011 22.828 34.018 21.996 28.955 23.044 20.634 151.475 2012 22.494 33.428 21.287 28.302 22.570 20.012 148.093 2013 22.206 31.830 20.731 27.582 22.239 19.793 144.381 Widersprüche Darmstadt Frankfurt Fulda Gießen Kassel Wiesbaden Insgesamt 2009 4.902 6.227 4.458 6.499 5.035 3.679 30.800 2010 5.165 6.120 4.652 6.626 4.922 4.149 31.634 2011 5.471 6.698 4.254 6.737 5.068 4.450 32.678 2012 5.658 6.554 4.178 6.651 4.883 4.310 32.234 2013 5.558 6.299 3.794 6.715 5.104 4.766 32.236 Anträge Darmstadt Frankfurt Fulda Gießen Kassel Wiesbaden Insgesamt 2009 10.558 15.979 7.273 11.329 7.823 9.230 62.192 2010 11.069 16.447 7.404 11.532 7.885 9.294 63.631 2011 11.050 17.265 7.501 11.408 7.932 9.139 64.295 2012 10.982 16.594 7.297 11.320 7.892 8.901 62.986 2013 11.720 18.318 7.950 11.959 8.384 9.945 68.276 Widersprüche Darmstadt Frankfurt Fulda Gießen Kassel Wiesbaden Insgesamt 2009 210 485 115 292 113 247 1.462 2010 195 454 112 185 116 236 1.298 2011 232 441 111 193 114 238 1.329 2012 155 336 101 159 107 230 1.088 2013 196 508 124 181 80 248 1.337 Elterngeldgesetz Schwerbehindertengesetz Anträge Darmstadt Frankfurt Fulda Gießen Kassel Wiesbaden Insgesamt (08-12) 2013 1.725 2.038 1.339 2.041 1.494 1.519 10.156 (01-07) 2014 2.966 3.710 2.326 3.079 2.195 2.523 16.799 Widersprüche Darmstadt Frankfurt Fulda Gießen Kassel Wiesbaden Insgesamt (08-12) 2013 24 18 11 27 9 22 111 (01-07) 2014 9 14 9 9 3 10 54 Heim- und Pflegeaufsicht Anzahl Einrichtungen Darmstadt Frankfurt Fulda Gießen Kassel Wiesbaden Insgesamt 2009 211 212 161 334 317 213 1.448 2010 213 215 168 340 333 213 1.482 2011 216 219 177 353 338 238 1.541 2012 216 240 179 353 340 238 1.566 2013 229 247 195 351 351 238 1.611 Beratung/Information Darmstadt Frankfurt Fulda Gießen Kassel Wiesbaden Insgesamt 2009 2.112 844 1.100 1.568 1.992 2.518 10.134 2010 1.937 1.153 1.389 1.452 2.264 2.444 10.639 2011 1.908 1.026 1.388 1.138 2.364 1.985 9.809 2012 1.702 1.191 1.561 1.945 2.721 1.919 11.039 2013 2.029 1.208 1.461 1.973 2.323 1.844 10.838 Betriebsaufnahmen/- änderungen Darmstadt Frankfurt Fulda Gießen Kassel Wiesbaden Insgesamt 2009 567 497 643 1.086 506 378 3.677 2010 647 606 655 1.454 522 369 4.253 2011 546 629 718 1.421 560 386 4.260 Betreuungsgeld 2012 637 797 818 1.384 616 499 4.751 2013 604 615 839 1.358 629 506 4.551 Überwachung/ Mängelbeseitigung Darmstadt Frankfurt Fulda Gießen Kassel Wiesbaden Insgesamt 2009 517 447 285 742 352 431 2.774 2010 510 533 351 562 356 431 2.743 2011 497 435 305 686 348 359 2.630 2012 424 477 302 645 339 284 2.471 2013 475 556 349 579 339 343 2.641 Anlage 3 Anzahl der Beamte Angestellte Arbeiter insgesamt Weniger Weniger Plan-/Stellen gegenüber gegenüber HH-Jahr Vorjahr Basisjahr 1995 391,5 820,5 59,0 1.271,0 ---- ---- 100,00% 1996 384,5 792,5 57,0 1.234,0 -37,0 -37,0 97,09% 1997 380,0 773,5 55,5 1.209,0 -25,0 -62,0 95,12% 1998 379,0 760,5 52,5 1.192,0 -17,0 -79,0 93,78% 1999 378,0 735,0 52,0 1.165,0 -27,0 -106,0 91,66% 2000 374,0 719,5 49,0 1.142,5 -22,5 -128,5 89,89% 2001 368,0 704,0 49,0 1.121,0 -21,5 -150,0 88,20% 2002 358,0 683,0 46,0 1.087,0 -34,0 -184,0 85,52% 2003 329,0 622,0 36,5 987,5 -99,5 -283,5 77,69% 2004 321,5 561,0 25,5 908,0 -79,5 -363,0 71,44% 2005 299,5 540,5 20,5 860,5 -47,5 -410,5 67,70% 2006 291,0 499,0 10,5 800,5 -60,0 -470,5 62,98% 2007 283,5 481,0 9,5 774,0 -26,5 -497,0 60,90% 2008 272,0 455,0 7,0 734,0 -40,0 -537,0 57,75% 2009 262,5 436,0 3,0 701,5 -32,5 -569,5 55,19% 2010 261,5 430,0 2,0 693,5 -8,0 -577,5 54,56% 2011 258,5 684,0 -9,5 -587,0 53,82% 2012 259,5 685,0 1,0 -586,0 53,89% 2013 267,5 682,0 -3,0 -589,0 53,66% 2014 268,5 680,0 -2,0 -591,0 53,50% 2015 259,5 670,0 -10,0 -601,0 52,71% 2016 259,5 650,0 -20,0 -621,0 51,14% 2017 259,5 630,0 -20,0 -641,0 49,57% 2018 251,5 613,0 -17,0 -658,0 48,23% 2019 251,5 604,5 -8,5 -666,5 47,56% in Prozent gegenüber 1995 370,5 353,0 Stellenstatistik in Versorgungsverwaltung 1995 - 2019 425,5 425,5 414,5 411,5 410,5 390,5 361,5 0,0 200,0 400,0 600,0 800,0 1.000,0 1.200,0 1.400,0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 Beamte Angestellte Arbeiter Gesamt 0776_Anlagen.pdf 0776_Anlage01 Tabelle1 0776_Anlage02 Tabelle1 0776_Anlage03 Tabelle1 0776_Anlage03.pdf Tabelle1