Kleine Anfrage des Abg. Degen (SPD) vom 09.09.2014 betreffend Anzahl der Erstklässler zum Schuljahr 2014/15 und Antwort des Kultusministers Vorbemerkung des Fragestellers: Im Koalitionsvertrag der regierungstragenden Fraktionen heißt es: "Die infolge des Rückgangs der Schülerzahlen um 6 bis 8 % bis zum Jahr 2019 frei werdenden Lehrerstellen werden wir im Bildungssystem belassen und nutzen, um die nachfolgenden Verbesserungen zu erreichen." In diesem Zusammenhang werden unter anderem der Ausbau der inklusiven Beschulung sowie der Ausbau von Ganztagsangeboten genannt. Laut Medienberichten ist die Anzahl der Erstklässler zum Schuljahr 2014/2015 genauso hoch wie im vorausgegangen Schuljahr Vorbemerkung des Kultusministers: Schüler- bzw. Einschulungsdaten werden jährlich im Rahmen der Landesschulstatistik zum Stichtag 1. November erhoben. Nach einem sich daran anschließenden Prüfzeitraum werden die finalen Daten vom Hessischen Statistischen Landesamt offiziell freigegeben. Folglich können zum aktuellen Zeitpunkt noch keine verbindlichen Angaben zu den Einschulungen des Schuljahres 2014/2015 gemacht werden. Diese Vorbemerkungen vorangestellt, beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1. Wie viele Schülerinnen und Schüler wurden zum Schuljahresbeginn 2014/2015 neu eingeschult? Frage 2. Wie viele Schülerinnen und Schüler wurden in eine Grundschule als Erstklässler eingeschult (ohne inklusive Beschulung)? Frage 3. Wie viele Schülerinnen und Schüler wurden in eine Grundschule im Rahmen der inklusiven Beschulung als Erstklässler eingeschult? Frage 4. Wie viele Schülerinnen und Schüler wurden an Förderschulen im ersten Schulbesuchsjahr einge- schult? Frage 5. In wie weit weichen die Zahlen der Fragen eins bis vier von den Einschulungen zum Schuljahr 2013/2014 ab? Wie in der Vorbemerkung ausgeführt, liegen für das Schuljahr 2014/2015 noch keine validen Daten vor. Frage 6. Mit welchem prozentualen Rückgang der Schülerzahlen pro Jahrgang und insgesamt rechnet die Landesregierung bis zum Jahr 2019? Eine Aussage über die Veränderungen pro Jahrgang lässt sich aus den Trendberechnungen nicht ableiten, da die Grundschule als Ganzes betrachtet wird. Die aus den Schülerzahlen der Schuljahre 2010/11 bis 2013/14 errechneten Langzeittrends ließen eine Abnahme der Schülerzahl in der Grundschule um ca. 5 % bis zum Schuljahr 2019/20 erwarten. Zum Schuljahr 2014/15 erhöht sich allerdings die Zahl der Grundschüler voraussichtlich um ca. 1 % (erwartet wurde eine Abnahme von etwa 1 %). Eine mögliche Ursache könnte in der steigenden Zahl der Zuwanderer liegen. Zum jetzigen Zeitpunkt kann aufgrund der nicht genauer Eingegangen am 29. Oktober 2014 · Ausgegeben am 31. Oktober 2014 Herstellung: Kanzlei des Hessischen Landtags · Postfach 3240 · 65022 Wiesbaden · www.Hessischer-Landtag.de Drucksache 19/817 29. 10. 2014 19. Wahlperiode HESSISCHER LANDTAG 2 Hessischer Landtag · 19. Wahlperiode · Drucksache 19/817 definierten Ursachen der Abweichung keine Aussage über die Entwicklung über einen so langen Zeitraum getroffen werden. Frage 7. Wie gedenkt die Landesregierung die angestrebten Verbesserungen zu erreichen, falls die Schü- lerzahlen nicht wie erwartet zurückgehen? Die errechneten Trendfaktoren für die Lehrerzuweisung waren in den letzten Jahren bezogen auf das jeweils kommende Schuljahr (auch für das jetzige) jeweils sehr genau. Für die Legislaturperiode sind die demografischen "Gewinne" vorsichtig geschätzt. Sollten sie dennoch nicht eintreffen, können Stellen z.B. auch durch Umwidmungen aus den Bereichen der Projekte und schulübergreifenden Maßnahmen sowie der Beraterinnen und Berater gewonnen werden. Wiesbaden, 27. Oktober 2014 In Vertretung: Dr. Manuel Lösel