Der Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 13. März 2013 beantwortet. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/1592 6. Wahlperiode 13.03.2013 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Johannes Saalfeld, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Statistische Erhebungen zu Studienerfolgen und Studienabbrüchen und ANTWORT der Landesregierung Eine stete Kontrolle und Analyse von Studienerfolgsquoten und Studienabbruchquoten sind von zentraler Bedeutung für die Evaluation der Ausbildungsleistungen und das Qualitätsmanagement im hochschulischen Bereich. Das Statistische Bundesamt hat zuletzt im Juli 2012 die „Erfolgsquoten 2010“ der Immatrikulationsjahrgänge 1999 bis 2002 veröffentlicht und für Mecklenburg-Vorpommern Absolventenquoten von 67,9 % bis 72,8 % ermittelt. Auch das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern veröffentlicht jährlich Statistiken zu akademischen, staatlichen und kirchlichen Abschlussprüfungen, darunter auch Angaben zu endgültig nicht bestandenen Prüfungen. Die HIS-GmbH führt regelmäßig Untersuchungen und statistische Erhebungen zu Studienerfolgen und Studienabbrüchen durch. Die statistische Erhebungen der wesentlichen und bedeutenden Institutionen zu diesem Thema weisen jedoch teils gravierende Differenzen in der angewandten Methodik, Herangehensweise und Berechnungsgrundlage auf, sodass sich in der Gesamtschau kein schlüssiges Bild ergibt, sondern allenfalls Tendenzen erkennbar werden (vgl. U. Heublein u. A..: Die Entwicklung der Schwundund Studienabbruchquoten an den deutschen Hochschulen. HIS Forum Hochschule 3/2012, S. 59 ff). Eine umfassende Analyse hochschulspezifischer Erfolgs- und Abbruchquoten auf Landesebene ist auf Basis des derzeit öffentlich zugänglichen statistischen Datenmaterials nur sehr eingeschränkt möglich. Gleichzeitig ist bekannt, dass die Hochschulen im Land die Gründe für die Beendigung, die Unterbrechung, den Wechsel oder den Abbruch anhand einheitlicher Kriterien erheben. Drucksache 6/1592 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode 2 1. Plant die Landesregierung eine nach landeseigenen Universitäten und Hochschulen sowie Fächergruppen/Studienbereichen differenzierte Untersuchung und Veröffentlichung der Erfolgsquoten bzw. Abbruchquoten? a) Wenn nicht, welche Gründe stehen dem entgegen? b) Wenn diese bereits vorliegt, aus welchen Gründen erfolgte bisher keine Veröffentlichung? Die Fragen 1, 1 a) und 1 b) werden zusammenhängend beantwortet. Die Landesregierung plant gegenwärtig keine derartige Untersuchung. Die oben genannten Quoten, die das Statistische Bundesamt errechnet und die Ergebnisse der sozialwissenschaftlichen Erhebungen der HIS-GmbH, die analog auch für das Land Mecklenburg-Vorpommern gelten, sind für die hiesigen Betrachtungen und Planungen ausreichend. Die Entwicklungsplanung der Hochschulen selbst greift auf die dort vorliegenden Daten, soweit sie statistisch greifbar und valide sind (siehe hierzu auch die Antwort auf Frage 5), zurück. 2. Verwendet das Statistische Landesamt andere Methoden als das Statistische Bundesamt, um Erfolgsquoten zu berechnen? Wenn dies der Fall ist, welche anderen Methoden verwendet das Landesamt? Das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern berechnet selbst keine Erfolgsquoten, da das Statistische Bundesamt absprachegemäß diese Quoten einheitlich für alle Länder ermittelt und veröffentlicht. 3. Teilt die Landesregierung die Auffassung, dass genaue und vergleichbare Erfolgs- und Abbruchquoten wichtige Grundlagen für die Evaluation und das Qualitätsmanagement der akademischen Ausbildung darstellen würden? Grundsätzlich ja. Die ermittelten Quoten sind jedoch, wie bereits dargelegt, für die in der Frage angegebenen Zwecke hinreichend aussagekräftig. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Drucksache 6/1592 3 4. In welchem Umfang und wie differenziert erheben die Universitäten und Hochschulen des Landes Daten zu Erfolgsquoten, Abbruchquoten , Schwundquoten und zu den Motiven und Gründen für Studienunterbrechungen und Exmatrikulationen und in welchem Umfang werden diese Daten an das Statistische Landesamt übermittelt ? Nach dem Hochschulstatistikgesetz werden neben den abgelegten und bestandenen Abschlussprüfungen (einschließlich der Abschlussnote) auch die Exmatrikulationsgründe erfasst. Erfolgs-, Abbruch- und Schwundquoten lassen sich lediglich mittels verschiedener, bislang nicht äquivalenter Methoden, die dem Fragesteller bekannt sind (siehe die Vorbemerkung ), aus diesen jahresweise vorliegenden Daten herausrechnen. 5. Wie viele Studentinnen und Studenten der Universitäten und Hochschulen Mecklenburg-Vorpommerns haben in den Jahren 2007 bis 2012 ihr Studium beendet, unterbrochen, gewechselt oder abgebrochen (Angabe bitte nach Jahr, Hochschule sowie wenn möglich nach Fächergruppe/Studienbereich und insbesondere nach folgenden Kriterien, wie Beendigung des Studiums nach erfolgreicher Prüfung, Beendigung des Studiums ohne Prüfung, Wechsel der Hochschule, Absolvierung von Dienstzeiten (Wehrdienst), Unterbrechung des Studiums (z. B. Urlaubssemester), Exmatrikulation wegen fehlender Rückmeldung, Exmatrikulation wegen fehlender Krankenkassenbescheinigung , endgültig nicht bestandene Prüfung, Fachrichtungswechsel (Beendigung eines Studienganges, Aufnahme eines anderen Studiengangs) und sonstigen Gründen aufschlüsseln)? Die Zahl der Absolventinnen und Absolventen wird jährlich in der Prüfungsstatistik erfasst und nach Hochschulen und Fächergruppen veröffentlicht. Hierzu wird auf den jährlichen Statistischen Bericht „Akademische, staatliche und kirchliche Abschlussprüfungen“ verwiesen. Die aktuelle Ausgabe wurde mit Bezug auf das Erhebungsjahr 2011 am 10. Oktober 2012 veröffentlicht und ist unter folgendem Link abrufbar: http://service.mvnet.de/statmv/daten_stam_berichte/e-bibointerth02/gesundheit--bildung/b-iii __ /b333__/daten/b333-2011-00.pdf. Erfasst werden auch die Gründe der Exmatrikulation, sofern die Studierenden, wozu sie von Rechts wegen nicht verpflichtet sind, diese angeben. Die bislang hierzu den Hochschulen und dem Statistischen Amt Mecklenburg-Vorpommern vorliegenden Daten sind aufgrund erheblicher Lücken und Differenzen zu anderen Datenbeständen jedoch nicht hinreichend valide. Sie geben bislang nur den Trend an. An der weiteren Verbesserung der Datenqualität wird gearbeitet.