Der Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 3. Mai 2013 beantwortet. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/1762 6. Wahlperiode 06.05.2013 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Helmut Holter, Fraktion DIE LINKE Fachkräftesituation in der maritimen Industrie in Mecklenburg-Vorpommern und ANTWORT der Landesregierung Vorbemerkung Die Sicherung des Fachkräftebedarfs ist aufgrund der demografischen Entwicklung zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor für die Unternehmen geworden. Die Unternehmen befinden sich zunehmend in einem Wettbewerb um Arbeitskräfte, insbesondere um hochqualifizierte Fachkräfte. Die Unternehmen stehen ebenso wie die öffentlichen Dienstleister grundsätzlich selbst in der Verantwortung, sich dieser Aufgabe mit neuen Strategien zu stellen und durch personalpolitische und organisatorische Maßnahmen ihre Zukunftsfähigkeit zu erhalten. Am 31. Januar 2011 wurde das Fachkräftebündnis Mecklenburg-Vorpommern geschlossen. Ziel des Bündnisses ist die Identifizierung, Erschließung und Sicherung eines ausreichenden und gut qualifizierten Fachkräfteangebotes. Die Bündnispartner des Fachkräftebündnisses sind neben der Landesregierung die Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg -Vorpommern e.V., der DGB Bezirk Nord, die Landesarbeitsgemeinschaft der Industrieund Handelskammern in Mecklenburg-Vorpommern, die Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern Mecklenburg-Vorpommern und die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit. Ausgehend von sieben Leitsätzen beinhaltet das Fachkräftebündnis fünf zentrale Handlungsfelder , die mit Unterzielen und Maßnahmenfeldern untersetzt sind. Die Handlungsfelder setzen an den Lebensphasen des Einzelnen an, beginnend mit der frühkindlichen Bildung über die schulische und berufliche Ausbildung bis ins spätere Berufsleben. Der Umsetzungsstand des Fachkräftebündnisses wird regelmäßig überprüft und von der Hauptrunde des Bündnisses für Arbeit und Wettbewerbsfähigkeit bewertet. Ferner ist zu berücksichtigen, dass Arbeitskräfteangebot und Arbeitskräftenachfrage fortwährenden Schwankungen unterliegen und zugleich wechselseitig voneinander abhängig sind. Drucksache 6/1762 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode 2 1. Liegen der Landesregierung konkrete und aktuelle Zahlen zum Fach- kräftebedarf der Unternehmen der maritimen Industrie vor? a) Wenn ja, bitte darstellen. b) Wenn nicht, erwägt die Landesregierung eine Erhebung des Fach- kräftebedarfs mithilfe der Unternehmen der maritimen Industrie? Die Fragen 1, a) und b) werden zusammenhängend beantwortet. Der Landesregierung liegen hierzu keine Daten vor. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit ist im März 2013 ein Zugang an gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen in der Wirtschaftsgruppe Schiff- und Bootsbau von 5 Stellen zu verzeichnen. Insgesamt ist ein Bestand von 15 offenen Stellen im März 2013 zu verzeichnen. 2. Welche konkreten Maßnahmen ergreift und plant die Landesregierung , um einem vorhandenen oder zukünftig entstehenden Fachkräftemangel in der maritimen Industrie entgegenzuwirken? Mit welchen finanziellen Mitteln sind diese Maßnahmen untersetzt und wie gestaltet sich die Inanspruchnahme durch die Unternehmen? Die Landesregierung hat zusammen mit den Wirtschafts- und Sozialpartnern, Wirtschaftskammern und der Bundesagentur für Arbeit im Rahmen des Fachkräftebündnisses Mecklenburg-Vorpommern eine breite Maßnahmenpalette aufgelegt, um auch im Bereich der maritimen Industrie auf künftige Engpässe vorbereitet zu sein. (http://www.regierungmv .de/cms2/Regierungsportal_prod/Regierungsportal/de/stk/Themen/Buendnis_fuer_Arbeit_ und_Fachkraeftebuendnis/index.jsp) Die Belange des Fachkräftebedarfs der Unternehmen der maritimen Industrie werden insbesondere durch die Beteiligung der Industrie- und Handelskammern, der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V. und des DGB Bezirks Nord am Fachkräftebündnis gewährleistet. Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode Drucksache 6/1762 3 3. Wie bewertet die Landesregierung den bisherigen Erfolg der eingelei- teten Maßnahmen (Antwort bitte begründen)? 4. Welche anderen Optionen sieht die Landesregierung zu den bisherigen Maßnahmen, die in Zukunft angewandt werden können, um dem vorhandenen oder zukünftigen Fachkräftemangel in der maritimen Industrie entgegenzuwirken? Die Fragen 3 und 4 werden zusammenhängend beantwortet. Die Landesregierung stimmt mit den Mitgliedern der Hauptrunde des Bündnisses für Arbeit und Wettbewerbsfähigkeit Mecklenburg-Vorpommern darin überein, dass sich das Fachkräftebündnis mit seinen bisherigen Handlungsfeldern, Unterzielen und Maßnahmenfeldern bewährt hat und bis dato ein positiver Umsetzungsstand erreicht wurde. Das Fachkräftebündnis soll daher in der geplanten Ausrichtung fortgesetzt werden.