Der Minister für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 5. August 2013 beantwortet. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/2082 6. Wahlperiode 07.08.2013 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Torsten Koplin, Fraktion DIE LINKE Regionalisierungsmittel und ANTWORT der Landesregierung 1. In welcher Höhe erhielt bzw. erhält das Land MecklenburgVorpommern in den Jahren 2012 und 2013 Regionalisierungsmittel vom Bund? Das Land Mecklenburg-Vorpommern erhielt vom Bund Regionalisierungsmittel in Höhe von 235.208.776,44 Euro für das Jahr 2012 und erhält 238.736.908,10 Euro für das Jahr 2013. 2. Wie wurden bzw. werden diese Mittel verwendet (bitte eine detaillierte Darstellung)? Die Regionalisierungsmittel des Bundes werden zur Gewährleistung und Durchführung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) und des Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) verwendet, im Einzelnen zählen dazu: - Verkehrsleistungen (SPNV-Leistungen, SPNV-Ersatzleistungen), - Investitionsförderung für den ÖPNV und den SPNV, insbesondere Infrastrukturinvesti- tionen in Verkehrsanlagen und Personenbahnhöfe, - SPNV-Fahrzeugförderung, - Förderung für Tarifausgleiche (Verkehrskooperationsförderung, IC-Tarifkooperation, Ausgleichsleistungen Ausbildungsverkehr), Drucksache 6/2082 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 6. Wahlperiode 2 - Managementaufwand (Öffentlichkeitsarbeit, Gutachten, Finanzierung der VMV - Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH) und - Sonstiges (alternative Bedienungsformen, Eisenbahnkreuzungsmaßnahmen, Erstattung Verwaltungskosten an das Eisenbahn-Bundesamt). 3. Wie bewertet die Landesregierung die finanziellen Auswirkungen der zum Jahresende 2011 abgeschafften Regionalfaktoren und die damit einhergegangene Überarbeitung des Trassenpreissystems der DB Netz AG? Seit der Einführung der Regionalfaktoren im Jahr 2003 wurde ihre Erhebung von allen Aufgabenträgern, so auch vom Land Mecklenburg-Vorpommern, fortlaufend kritisiert und die Überprüfung durch die Regulierungsbehörde gefordert. Das Land begrüßt daher die gänzliche Abschaffung zum 11.12.2011. Zur Kompensation der Einnahmenverluste durch den Wegfall der Regionalfaktoren hat die DB Netz AG das Trassenpreissystem überarbeitet und eine Preiserhöhung bei zwei Streckenkategorien vorgenommen. In die Preisbildung der Trassennutzungsentgelte fließen verschiedene Faktoren ein. Die finanziellen Auswirkungen der Abschaffung der Regionalfaktoren für das Land MecklenburgVorpommern lassen sich daher nicht konkret beziffern. Die Summe der für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Mecklenburg-Vorpommern planmäßig anfallenden Trassennutzungsentgelte verringerte sich allerdings im Jahresvergleich 2011 (Preisbildung letztmals mit Regionalfaktoren) zu 2012 (Preisbildung erstmals ohne Regionalfaktoren) um etwa 3,7 Millionen Euro. Es ist anzunehmen, dass ein Großteil der vorstehend bezifferten finanziellen Entlastung des SPNV in Mecklenburg-Vorpommern auf den Wegfall der Regionalfaktoren zurückzuführen ist.